André Lhote, geboren am 5. Juli 1885 in Bordeaux, Frankreich, war ein französischer Maler, Kunsttheoretiker und Kunstkritiker. Er begann seine künstlerische Laufbahn mit der Ausbildung an der École des Beaux-Arts in Bordeaux. Im Anschluss daran ging er nach Paris, um an der Académie Julian zu studieren und seine künstlerischen Fähigkeiten weiter auszubauen. Dort lernte er unter anderem Paul Sérusier, einen der Begründer des Symbolismus, kennen, der ihn sehr beeinflusste. 1908 unternahm André Lhote seine erste Reise nach Italien, um sich die Werke von Giotto und Fra Angelico anzusehen. 1909 reiste er nach Spanien, wo er sich von den Werken des El Greco und Goya inspirieren ließ. 1910 wurde er als Lehrer an der École des Beaux-Arts in Lille angestellt. Er begann auch, an Ausstellungen teilzunehmen, und gewann 1912 den Grand Prix de Rome. Im Jahr 1913 begann er, in den Salons der Société Nationale des Beaux-Arts auszustellen, und wurde als Mitglied in die Académie des Beaux-Arts aufgenommen. 1914 wurde Lhote zum Lehrer an der Académie Ranson in Paris ernannt, wo er mit Künstlern wie Jean Metzinger und Robert Delaunay zusammenarbeitete. Während des Ersten Weltkriegs arbeitete er als Kunstkritiker für die Zeitung L'Intransigeant. In den 1920er Jahren wurde Lhote zu einer zentralen Figur der modernen Kunst in Frankreich. Er unterrichtete in vielen Kunstschulen, wie der Académie Moderne und dem Atelier de la Grande Chaumière, und gründete seine eigene Kunstschule, die Académie Lhote. Lhote entwickelte auch seine eigene Theorie der Kunst, die er in seinem Buch „L'Art de voir” („Die Kunst des Sehens”) veröffentlichte. In seiner Theorie betonte er die Bedeutung des Sehens als ein Mittel, um den Ausdruck in der Kunst zu erreichen. Lhote wurde in den 1930er Jahren zu einem der Gründer der Abstrakten Kunst in Frankreich. Er gründete eine Gruppe von Künstlern, die als Abstraction-Création bekannt wurde. Er selbst verteidigte eine mehr figurative Abstraktion, die er als „aplatir” („flach machen”) bezeichnete. Lhote arbeitete auch als Kunstkritiker und schrieb viele Artikel für Zeitschriften, darunter La Revue des Arts, La Revue Moderne und L'Œuvre. André Lhote starb am 24. Januar 1962 in Paris. Sein Werk wurde in vielen Museen und Galerien auf der ganzen Welt ausgestellt, darunter das Centre Pompidou in Paris und die Tate Gallery in London. Seine Arbeiten sind eine Kombination aus Struktur, Form und Farbe, und seine Theorie der Kunst hat viele Künstler und Kunstkritiker beeinflusst.
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