Oskar Kokoschka wurde am 1. März 1886 in Pöchlarn, Niederösterreich, geboren. Er wuchs in einer jüdischen Handelsfamilie auf und besuchte ab dem Alter von 14 Jahren die Staatsgewerbeschule in Wien. Nach dem Abschluss wechselte er an die Kunstgewerbeschule, wo er als Schüler von Gustav Klimt und Max Kurzweil die Grundlagen der Kunsttechniken erlernte. 1906 begann er ein Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien, wo er auch sein erstes eigenes Atelier eröffnete. Während seiner Studienzeit entwickelte er einen eigenen Stil, der sich von den akademischen Traditionen abhob. In den folgenden Jahren wurde sein Werk immer experimenteller und er fand Anerkennung in der Wiener Kunstszene. 1909 nahm er an der ersten Ausstellung der Wiener Sezession teil und 1910 hatte er seine erste Einzelausstellung in der Galerie Miethke. Für sein Gemälde "Sterbender Knabe" (1908) erhielt er den Preis für Kunstgewerbe der Akademie. Dieser Erfolg gab ihm den Ansporn für weitere künstlerische Unternehmungen. 1912 zog Kokoschka nach Berlin, wo er an der Neuen Sezession und der Deutschen Künstlervereinigung teilnahm. Seine Expressionistische Kunst wurde nun auch in Deutschland bekannt. 1914 heiratete er die Berliner Schriftstellerin Lou Albert-Lasard und kurz darauf trat er der Novembergruppe bei. Nach dem Ersten Weltkrieg kehrte er nach Wien zurück und reiste in den folgenden Jahren viel durch Europa. In den 1920er Jahren begann er mit der Entwicklung seiner "Lebenden Bilder" und eröffnete ein Atelier in Salzburg. 1922 wurde er an der Preußischen Akademie der Künste als Mitglied aufgenommen und 1926 erhielt er eine Professur an der Kunstakademie in Dresden. In den folgenden Jahren reiste er viel durch Europa und die USA und nahm an zahlreichen Ausstellungen teil. 1933 wurde Kokoschka durch seine jüdische Herkunft zum Opfer der Nationalsozialisten und er musste Deutschland verlassen. Er ging nach England, wo er ein Jahr später das "Gesicht des 20. Jahrhunderts" schuf. 1942 verließ er England und wanderte nach Österreich aus, wo er bis zu seinem Tod am 22. Februar 1980 lebte. Kokoschkas Werk ist einzigartig und hat sich durch seine Expressionismus und seinen unverwechselbaren Stil ausgezeichnet. Seine Gemälde vermitteln eine starke emotionale Wirkung und reflektieren die Turbulenzen und Veränderungen des 20. Jahrhunderts. Er hat ein umfangreiches Werk hinterlassen, das heute weltweit ausgestellt wird.
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