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Auktionsarchiv: Los-Nr. 198

198 Regiomontanus, Johannes.

Nr. 108
04.11.2003 - 06.11.2003
Schätzpreis
18.000 €
ca. 21.063 $
Zuschlagspreis:
15.000 €
ca. 17.552 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 198

198 Regiomontanus, Johannes.

Nr. 108
04.11.2003 - 06.11.2003
Schätzpreis
18.000 €
ca. 21.063 $
Zuschlagspreis:
15.000 €
ca. 17.552 $
Beschreibung:

198 Regiomontanus, Johannes. Calendarium. Ven., Bernhard Maler, Peter Löslein u. Erhard Ratdolt 1476. Fol. 29 (st. 32) Bll. mit 5teil. Titelbord., 60 teils gelb kolor. kl. Holzschn.-Diagr., 2 ganzs. Holzschn.-Diagr. (1 mit 2 bewegl. Scheiben) u. einigen Init. Pp. d. 18. Jhdts. Schätzpreis: (18.000,- €) Hain/Cop. 13776; BMC V, 243; Pr. 4365; Goff R 93; BSB-Ink R 69; IGI 5310; Oates 1737; Panzer III, 122, 265; Pell. 8159; Voull., Bln. 3767; Houzeau/L. 14452: "Très rare"; Klebs 836.2; Redgrave 1; Essling 247; Sander 6400; nicht bei Polain. - "Erhard Ratdolt, der Sohn eines Augsburger Holzbildhauers, kam schon 1462 als Fünfzehnjähriger zum ersten Male nach Venedig. 1476 gründete er zusammen mit seinem Augsburger Landsmann Bernhard Maler (Pictor) u. mit Peter Löslein aus Langenzenn (bei Nürnberg) eine Buchdruckerei, die er seit 1478 (nach dem Ausscheiden Lösleins u. Malers) allein betrieb u. die durch die Qualität ihrer Erzeugnisse u. durch die Neuerungen, die sie brachte, zu den bedeutendsten venezianischen Druckereien des 15. Jhdts. gehört. 1476 brachten sie das Calendarium des Johannes Regiomontanus (Johannes Müller aus Königsberg in Franken)... heraus, in einer eleganten Antiqua venezianischen Stils gedruckt u. mit Initialen... geschmückt [3 davon abgebildet bei Jennings S. 171]. Diese Zierbuchstaben waren in Italien noch nicht u. in Deutschland nur bei Regiomontanus in Nürnberg... verwendet worden. Aus der Tatsache, daß Ratdolt in Venedig mit dem Druck v. Werken des Regiomontanus begann, in der Folge sie besonders zahlreich druckte u. daß er auch die Zierbuchstaben nachahmte, hat man den Schluß gezogen, daß Ratdolt mit Regiomontanus schon in Nürnberg zusammenarbeitete u. mit ihm nach Italien zog. Jedenfalls hat sich Ratdolt mit dem sorgfältigen Druck der Werke des großen Mathematikers wie ein gewissenhafter Testamentsvollstrecker betätigt" (Geldner, Die dt. Inkunabeldrucker II, 72f.). - "Der Kalender des Regiomontan ist der erste rein astronomische Kalender, frei v. allen kirchlichen Berechnungs-Vorschriften u. Kunststücken. Er erregte damals das größte Aufsehen, so daß selbst die Kirche ihn nicht mit Erfolg bekämpfen konnte, u. er verdient in gleichem Maße die höchste Bewunderung auch unserer Zeit, denn mit ihm erhielt eine Periode unseligster Verirrungen in der Zeitrechnung den Todesstoß. Von da an waren in allen Jahren wenigstens neben den falschen kirchlichen auch richtige Kalender im Umlauf" (Pfaff, Aus alten Kalendern S. 110). Siehe auch Zinner, Regiomontanus SS. 150ff. Wäre Regiomontanus nicht im Jahre der Veröffentlichung seines Kalenders auf rätselhafte Weise gestorben, hätte er Papst Sixtus IV. bei der Reform des Julianischen Kalenders assistiert, die dann bekanntermaßen erst über ein Jahrhundert später durch Gregor XIII. getätigt werden konnte. Vorliegender lateinischer Druck ist sehr viel seltener als die gleichzeitig erschienene italienische Ausgabe. Teilweise in Rot gedruckt. Der Titel mit dem 12zeiligen Gedicht "Avreus hic liber est..." ist v. einer fünfteiligen Bordüre mit Vasen u. Ranken umrahmt. Es folgen 24 SS. mit den Konjunktionen u. Oppositionen für 1475, 1494 u. 1513 sowie dem Kalender, u. 1 S. "Tabvla regionvm". Die 60 kleinen, teilweise gelb kolorierten Holzschn. auf Bll. 14-18 zeigen die Mond- u. Sonnenfinsternisse der Jahre 1475-1530. Die beiden ganzseitigen Diagramme auf dem aus 2 aufeinandergeleimten Bll. bestehenden Bl. 19 zeigen ein "Instrvmentvm horarvm inaeqvalivm" u. (mit 2 beweglichen Scheiben) ein "Instrvmentvm veri motvs lvnae". Die darauffolgenden Bll. behandeln Goldene Zahl, Sonnenzirkel u. Sonntagsbuchstaben, Indiktion, Intervalle u. bewegliche Feste, Sonnen- u. Mondfinsternisse, Sternzeichen, Sonnenuhren, Osterdaten für 1477-1531 usw. - Ohne Bll. 22, 29 u. 32, letzteres mit 2 weiteren gr. Diagrammen, eines davon mit Messingzeiger. Breitrandig. Etwas wurmst. Tit. angeschmutzt, die 9. Zeile des Gedichts getilgt, ebenso ein alter Besitzverm. im unt. Rand. Sonst nur gering gebräunt
198 Regiomontanus, Johannes. Calendarium. Ven., Bernhard Maler, Peter Löslein u. Erhard Ratdolt 1476. Fol. 29 (st. 32) Bll. mit 5teil. Titelbord., 60 teils gelb kolor. kl. Holzschn.-Diagr., 2 ganzs. Holzschn.-Diagr. (1 mit 2 bewegl. Scheiben) u. einigen Init. Pp. d. 18. Jhdts. Schätzpreis: (18.000,- €) Hain/Cop. 13776; BMC V, 243; Pr. 4365; Goff R 93; BSB-Ink R 69; IGI 5310; Oates 1737; Panzer III, 122, 265; Pell. 8159; Voull., Bln. 3767; Houzeau/L. 14452: "Très rare"; Klebs 836.2; Redgrave 1; Essling 247; Sander 6400; nicht bei Polain. - "Erhard Ratdolt, der Sohn eines Augsburger Holzbildhauers, kam schon 1462 als Fünfzehnjähriger zum ersten Male nach Venedig. 1476 gründete er zusammen mit seinem Augsburger Landsmann Bernhard Maler (Pictor) u. mit Peter Löslein aus Langenzenn (bei Nürnberg) eine Buchdruckerei, die er seit 1478 (nach dem Ausscheiden Lösleins u. Malers) allein betrieb u. die durch die Qualität ihrer Erzeugnisse u. durch die Neuerungen, die sie brachte, zu den bedeutendsten venezianischen Druckereien des 15. Jhdts. gehört. 1476 brachten sie das Calendarium des Johannes Regiomontanus (Johannes Müller aus Königsberg in Franken)... heraus, in einer eleganten Antiqua venezianischen Stils gedruckt u. mit Initialen... geschmückt [3 davon abgebildet bei Jennings S. 171]. Diese Zierbuchstaben waren in Italien noch nicht u. in Deutschland nur bei Regiomontanus in Nürnberg... verwendet worden. Aus der Tatsache, daß Ratdolt in Venedig mit dem Druck v. Werken des Regiomontanus begann, in der Folge sie besonders zahlreich druckte u. daß er auch die Zierbuchstaben nachahmte, hat man den Schluß gezogen, daß Ratdolt mit Regiomontanus schon in Nürnberg zusammenarbeitete u. mit ihm nach Italien zog. Jedenfalls hat sich Ratdolt mit dem sorgfältigen Druck der Werke des großen Mathematikers wie ein gewissenhafter Testamentsvollstrecker betätigt" (Geldner, Die dt. Inkunabeldrucker II, 72f.). - "Der Kalender des Regiomontan ist der erste rein astronomische Kalender, frei v. allen kirchlichen Berechnungs-Vorschriften u. Kunststücken. Er erregte damals das größte Aufsehen, so daß selbst die Kirche ihn nicht mit Erfolg bekämpfen konnte, u. er verdient in gleichem Maße die höchste Bewunderung auch unserer Zeit, denn mit ihm erhielt eine Periode unseligster Verirrungen in der Zeitrechnung den Todesstoß. Von da an waren in allen Jahren wenigstens neben den falschen kirchlichen auch richtige Kalender im Umlauf" (Pfaff, Aus alten Kalendern S. 110). Siehe auch Zinner, Regiomontanus SS. 150ff. Wäre Regiomontanus nicht im Jahre der Veröffentlichung seines Kalenders auf rätselhafte Weise gestorben, hätte er Papst Sixtus IV. bei der Reform des Julianischen Kalenders assistiert, die dann bekanntermaßen erst über ein Jahrhundert später durch Gregor XIII. getätigt werden konnte. Vorliegender lateinischer Druck ist sehr viel seltener als die gleichzeitig erschienene italienische Ausgabe. Teilweise in Rot gedruckt. Der Titel mit dem 12zeiligen Gedicht "Avreus hic liber est..." ist v. einer fünfteiligen Bordüre mit Vasen u. Ranken umrahmt. Es folgen 24 SS. mit den Konjunktionen u. Oppositionen für 1475, 1494 u. 1513 sowie dem Kalender, u. 1 S. "Tabvla regionvm". Die 60 kleinen, teilweise gelb kolorierten Holzschn. auf Bll. 14-18 zeigen die Mond- u. Sonnenfinsternisse der Jahre 1475-1530. Die beiden ganzseitigen Diagramme auf dem aus 2 aufeinandergeleimten Bll. bestehenden Bl. 19 zeigen ein "Instrvmentvm horarvm inaeqvalivm" u. (mit 2 beweglichen Scheiben) ein "Instrvmentvm veri motvs lvnae". Die darauffolgenden Bll. behandeln Goldene Zahl, Sonnenzirkel u. Sonntagsbuchstaben, Indiktion, Intervalle u. bewegliche Feste, Sonnen- u. Mondfinsternisse, Sternzeichen, Sonnenuhren, Osterdaten für 1477-1531 usw. - Ohne Bll. 22, 29 u. 32, letzteres mit 2 weiteren gr. Diagrammen, eines davon mit Messingzeiger. Breitrandig. Etwas wurmst. Tit. angeschmutzt, die 9. Zeile des Gedichts getilgt, ebenso ein alter Besitzverm. im unt. Rand. Sonst nur gering gebräunt

Auktionsarchiv: Los-Nr. 198
Auktion:
Datum:
04.11.2003 - 06.11.2003
Auktionshaus:
Hartung & Hartung KG
Karolinenplatz 5a
80333 München
Deutschland
auctions@hartung-hartung.com
+49 (0)89 284034
Beschreibung:

198 Regiomontanus, Johannes. Calendarium. Ven., Bernhard Maler, Peter Löslein u. Erhard Ratdolt 1476. Fol. 29 (st. 32) Bll. mit 5teil. Titelbord., 60 teils gelb kolor. kl. Holzschn.-Diagr., 2 ganzs. Holzschn.-Diagr. (1 mit 2 bewegl. Scheiben) u. einigen Init. Pp. d. 18. Jhdts. Schätzpreis: (18.000,- €) Hain/Cop. 13776; BMC V, 243; Pr. 4365; Goff R 93; BSB-Ink R 69; IGI 5310; Oates 1737; Panzer III, 122, 265; Pell. 8159; Voull., Bln. 3767; Houzeau/L. 14452: "Très rare"; Klebs 836.2; Redgrave 1; Essling 247; Sander 6400; nicht bei Polain. - "Erhard Ratdolt, der Sohn eines Augsburger Holzbildhauers, kam schon 1462 als Fünfzehnjähriger zum ersten Male nach Venedig. 1476 gründete er zusammen mit seinem Augsburger Landsmann Bernhard Maler (Pictor) u. mit Peter Löslein aus Langenzenn (bei Nürnberg) eine Buchdruckerei, die er seit 1478 (nach dem Ausscheiden Lösleins u. Malers) allein betrieb u. die durch die Qualität ihrer Erzeugnisse u. durch die Neuerungen, die sie brachte, zu den bedeutendsten venezianischen Druckereien des 15. Jhdts. gehört. 1476 brachten sie das Calendarium des Johannes Regiomontanus (Johannes Müller aus Königsberg in Franken)... heraus, in einer eleganten Antiqua venezianischen Stils gedruckt u. mit Initialen... geschmückt [3 davon abgebildet bei Jennings S. 171]. Diese Zierbuchstaben waren in Italien noch nicht u. in Deutschland nur bei Regiomontanus in Nürnberg... verwendet worden. Aus der Tatsache, daß Ratdolt in Venedig mit dem Druck v. Werken des Regiomontanus begann, in der Folge sie besonders zahlreich druckte u. daß er auch die Zierbuchstaben nachahmte, hat man den Schluß gezogen, daß Ratdolt mit Regiomontanus schon in Nürnberg zusammenarbeitete u. mit ihm nach Italien zog. Jedenfalls hat sich Ratdolt mit dem sorgfältigen Druck der Werke des großen Mathematikers wie ein gewissenhafter Testamentsvollstrecker betätigt" (Geldner, Die dt. Inkunabeldrucker II, 72f.). - "Der Kalender des Regiomontan ist der erste rein astronomische Kalender, frei v. allen kirchlichen Berechnungs-Vorschriften u. Kunststücken. Er erregte damals das größte Aufsehen, so daß selbst die Kirche ihn nicht mit Erfolg bekämpfen konnte, u. er verdient in gleichem Maße die höchste Bewunderung auch unserer Zeit, denn mit ihm erhielt eine Periode unseligster Verirrungen in der Zeitrechnung den Todesstoß. Von da an waren in allen Jahren wenigstens neben den falschen kirchlichen auch richtige Kalender im Umlauf" (Pfaff, Aus alten Kalendern S. 110). Siehe auch Zinner, Regiomontanus SS. 150ff. Wäre Regiomontanus nicht im Jahre der Veröffentlichung seines Kalenders auf rätselhafte Weise gestorben, hätte er Papst Sixtus IV. bei der Reform des Julianischen Kalenders assistiert, die dann bekanntermaßen erst über ein Jahrhundert später durch Gregor XIII. getätigt werden konnte. Vorliegender lateinischer Druck ist sehr viel seltener als die gleichzeitig erschienene italienische Ausgabe. Teilweise in Rot gedruckt. Der Titel mit dem 12zeiligen Gedicht "Avreus hic liber est..." ist v. einer fünfteiligen Bordüre mit Vasen u. Ranken umrahmt. Es folgen 24 SS. mit den Konjunktionen u. Oppositionen für 1475, 1494 u. 1513 sowie dem Kalender, u. 1 S. "Tabvla regionvm". Die 60 kleinen, teilweise gelb kolorierten Holzschn. auf Bll. 14-18 zeigen die Mond- u. Sonnenfinsternisse der Jahre 1475-1530. Die beiden ganzseitigen Diagramme auf dem aus 2 aufeinandergeleimten Bll. bestehenden Bl. 19 zeigen ein "Instrvmentvm horarvm inaeqvalivm" u. (mit 2 beweglichen Scheiben) ein "Instrvmentvm veri motvs lvnae". Die darauffolgenden Bll. behandeln Goldene Zahl, Sonnenzirkel u. Sonntagsbuchstaben, Indiktion, Intervalle u. bewegliche Feste, Sonnen- u. Mondfinsternisse, Sternzeichen, Sonnenuhren, Osterdaten für 1477-1531 usw. - Ohne Bll. 22, 29 u. 32, letzteres mit 2 weiteren gr. Diagrammen, eines davon mit Messingzeiger. Breitrandig. Etwas wurmst. Tit. angeschmutzt, die 9. Zeile des Gedichts getilgt, ebenso ein alter Besitzverm. im unt. Rand. Sonst nur gering gebräunt
198 Regiomontanus, Johannes. Calendarium. Ven., Bernhard Maler, Peter Löslein u. Erhard Ratdolt 1476. Fol. 29 (st. 32) Bll. mit 5teil. Titelbord., 60 teils gelb kolor. kl. Holzschn.-Diagr., 2 ganzs. Holzschn.-Diagr. (1 mit 2 bewegl. Scheiben) u. einigen Init. Pp. d. 18. Jhdts. Schätzpreis: (18.000,- €) Hain/Cop. 13776; BMC V, 243; Pr. 4365; Goff R 93; BSB-Ink R 69; IGI 5310; Oates 1737; Panzer III, 122, 265; Pell. 8159; Voull., Bln. 3767; Houzeau/L. 14452: "Très rare"; Klebs 836.2; Redgrave 1; Essling 247; Sander 6400; nicht bei Polain. - "Erhard Ratdolt, der Sohn eines Augsburger Holzbildhauers, kam schon 1462 als Fünfzehnjähriger zum ersten Male nach Venedig. 1476 gründete er zusammen mit seinem Augsburger Landsmann Bernhard Maler (Pictor) u. mit Peter Löslein aus Langenzenn (bei Nürnberg) eine Buchdruckerei, die er seit 1478 (nach dem Ausscheiden Lösleins u. Malers) allein betrieb u. die durch die Qualität ihrer Erzeugnisse u. durch die Neuerungen, die sie brachte, zu den bedeutendsten venezianischen Druckereien des 15. Jhdts. gehört. 1476 brachten sie das Calendarium des Johannes Regiomontanus (Johannes Müller aus Königsberg in Franken)... heraus, in einer eleganten Antiqua venezianischen Stils gedruckt u. mit Initialen... geschmückt [3 davon abgebildet bei Jennings S. 171]. Diese Zierbuchstaben waren in Italien noch nicht u. in Deutschland nur bei Regiomontanus in Nürnberg... verwendet worden. Aus der Tatsache, daß Ratdolt in Venedig mit dem Druck v. Werken des Regiomontanus begann, in der Folge sie besonders zahlreich druckte u. daß er auch die Zierbuchstaben nachahmte, hat man den Schluß gezogen, daß Ratdolt mit Regiomontanus schon in Nürnberg zusammenarbeitete u. mit ihm nach Italien zog. Jedenfalls hat sich Ratdolt mit dem sorgfältigen Druck der Werke des großen Mathematikers wie ein gewissenhafter Testamentsvollstrecker betätigt" (Geldner, Die dt. Inkunabeldrucker II, 72f.). - "Der Kalender des Regiomontan ist der erste rein astronomische Kalender, frei v. allen kirchlichen Berechnungs-Vorschriften u. Kunststücken. Er erregte damals das größte Aufsehen, so daß selbst die Kirche ihn nicht mit Erfolg bekämpfen konnte, u. er verdient in gleichem Maße die höchste Bewunderung auch unserer Zeit, denn mit ihm erhielt eine Periode unseligster Verirrungen in der Zeitrechnung den Todesstoß. Von da an waren in allen Jahren wenigstens neben den falschen kirchlichen auch richtige Kalender im Umlauf" (Pfaff, Aus alten Kalendern S. 110). Siehe auch Zinner, Regiomontanus SS. 150ff. Wäre Regiomontanus nicht im Jahre der Veröffentlichung seines Kalenders auf rätselhafte Weise gestorben, hätte er Papst Sixtus IV. bei der Reform des Julianischen Kalenders assistiert, die dann bekanntermaßen erst über ein Jahrhundert später durch Gregor XIII. getätigt werden konnte. Vorliegender lateinischer Druck ist sehr viel seltener als die gleichzeitig erschienene italienische Ausgabe. Teilweise in Rot gedruckt. Der Titel mit dem 12zeiligen Gedicht "Avreus hic liber est..." ist v. einer fünfteiligen Bordüre mit Vasen u. Ranken umrahmt. Es folgen 24 SS. mit den Konjunktionen u. Oppositionen für 1475, 1494 u. 1513 sowie dem Kalender, u. 1 S. "Tabvla regionvm". Die 60 kleinen, teilweise gelb kolorierten Holzschn. auf Bll. 14-18 zeigen die Mond- u. Sonnenfinsternisse der Jahre 1475-1530. Die beiden ganzseitigen Diagramme auf dem aus 2 aufeinandergeleimten Bll. bestehenden Bl. 19 zeigen ein "Instrvmentvm horarvm inaeqvalivm" u. (mit 2 beweglichen Scheiben) ein "Instrvmentvm veri motvs lvnae". Die darauffolgenden Bll. behandeln Goldene Zahl, Sonnenzirkel u. Sonntagsbuchstaben, Indiktion, Intervalle u. bewegliche Feste, Sonnen- u. Mondfinsternisse, Sternzeichen, Sonnenuhren, Osterdaten für 1477-1531 usw. - Ohne Bll. 22, 29 u. 32, letzteres mit 2 weiteren gr. Diagrammen, eines davon mit Messingzeiger. Breitrandig. Etwas wurmst. Tit. angeschmutzt, die 9. Zeile des Gedichts getilgt, ebenso ein alter Besitzverm. im unt. Rand. Sonst nur gering gebräunt

Auktionsarchiv: Los-Nr. 198
Auktion:
Datum:
04.11.2003 - 06.11.2003
Auktionshaus:
Hartung & Hartung KG
Karolinenplatz 5a
80333 München
Deutschland
auctions@hartung-hartung.com
+49 (0)89 284034
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