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Auktionsarchiv: Los-Nr. 954

Hermann Hesse

Wertvolle Bücher
18.05.2015 - 19.05.2015
Schätzpreis
6.000 €
ca. 6.689 $
Zuschlagspreis:
8.400 €
ca. 9.365 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 954

Hermann Hesse

Wertvolle Bücher
18.05.2015 - 19.05.2015
Schätzpreis
6.000 €
ca. 6.689 $
Zuschlagspreis:
8.400 €
ca. 9.365 $
Beschreibung:

22 Postkarten u. 32 Briefe (tls. mit Gedichten). Dabei: Briefdurchschläge an Hesse, Kuverts von Hesse, Schriftstücke von Schadow, Koffer
Hesse, Hermann, Dichter, 1877-1962. 32 eigh. und masch. Briefe m. U. (tls. mit Gedichten) sowie 22 meist eigh. Postkarten m. U. Mit 4 Holzstich-Illustrationen nach Aquarellen von H. Hesse, davon 2 eigh. koloriert. Aus den Jahren 1934-62. Zus. ca. 26 S. (Briefe). Überwieg. 8vo. - Tls. mit eigh. oder masch. Umschlägen. Die nahezu vollständige Korrespondenz Hesses mit den Schadows, darunter 8 Briefe mit eigenen Gedichten: Schmetterlinge im August - Stufen (Noch ein Gedicht Josef Knechts) - Leb wohl, Frau Welt - Erinnerung - Wache Nacht - Märzsonne - Kleiner Knabe - Manchem mag . - Ein paar Auszüge: ".. Mit dem Augenarzt ist es so: der meine ist etwa seit 7 Jahren Graf Wiser in Bad Eilsen bei Bückeburg .. [er] ist zwar richtiger Arzt, Medizinalrat etc, steht aber zur üblichen akademischen Augenheilkunde zeitlebens im Gegensatz und Kampf, vor allem bekämpft er die Brillenbehandlung mit Konkavgläsern, bes. bei Kindern. Er heilt und korrigiert hauptsächlich durch Brillen, läßt die Augen mittels der Gläserbehandlung gewissermaßen Gymnastik machen .." (um 1942) ".. Weil ich in Schweden je und je einen Bericht über deutsche Bücher bringe, in dem ich das empfehle was gut ist, nennt mich Herr W. Vesper in seiner Litteraturzeitschrift einen Volksverräter, der im Sold der Juden stehe, es sei eine Schande dass ein deutscher Dichter in ein Judenblatt schreibe .." (um 1943) ".. Sie stellen sich mein Leben anders vor als es ist: Mittelpunkt der Sorgen und Beschwerden ist die seit Jahren und Jahrzehnten andauernde tägliche Ueberanstrengung der Augen, mit tagelang dauernden schweren Krämpfen .. Im Dezember erschien das Buch [Das Glasperlenspiel ], an dem ich die letzten 12 Jahre gearbeitet habe, zwei dicke Bände, existiert aber nur für die Schweiz und darf nicht ausgeführt werden. Aber wenigstens ist das Buch nun vorhanden und kann mich überleben .." (1944) „Verehrte Frau Schadow, Ihr Versuch, meine Gedichte zu verbessern, kam, als meine geschriebenen u. gemalten Blätter schon weg waren, sonst hätte ich sie natürlich nicht abgesandt, da Ihnen mein Tonfall nicht recht 'liegt', was ja kein Unglück ist. Dass ich mir mit den Versen auf meine Art Mühe gebe, konnten Sie ja aus den Kl. Betrachtungen wissen. Also vergessen wir das! .." (1944) ".. ich habe die Mehrzahl meiner Gedichte genau und oft überarbeitet, und nehme es damit genau, wie Sie auch aus den Kl. Betrachtungen wissen. Sie haben beim Lesen den eigenen Sprechstil dieser Art Gedicht nicht erfasst, zum Teil mag das an den Unterschieden zwischen Nord- und Süddeutsch liegen. Jedenfalls wäre jede Ihrer Korrekturen für mich eine Zerstörung des Gedichtes gewesen. Das musste ich Ihnen noch sagen, ohne aber etwa weiter ungehalten zu sein .." (Mai 1944). (An Walter Schadow:) ".. Ich habe zwar in politscher Hinsicht auch heute keinen Glauben an Deutschland; aber für den Moment ist das Finden der politschen Lebensform ja auch nicht die Hauptsache, u. ich freue mich mit Ehrfurcht über die vielen Beispiele von Größe u. Opferbereitschaft. Dem gedruckten 'Brief' mögen Sie bitte freundlich aufnehmen, obwohl ich diesmal die Kritik am politischen Elend der Intellektuellen, vor allem meiner Kollegen, nicht unterdrücken konnte. Der Brief will nicht kränken, nur klären .." (1946) ".. Siddhartha ist vorläufig noch nicht englisch erschienen, ich tue in diesen Sachen von mir aus grundsätzlich keinen Schritt. Und früher habe ich bei wiederholten Anfragen aus England stets abgesagt, weil ich wünschte, dies Buch möchte von den Indern selbst entdeckt und übersetzt, und ihnen nicht durch eine in England erschienene Ausgabe verdächtig gemacht werden. Es kam anders: statt einer Bitte um die Uebersetzungsrechte kam vor etwa 2 Jahren aus Bombay die Bitte um Einwilligung zur Verfilmung des Siddhartha! So kann es gehen .." (1952) Mehrere Beigaben: 4 tls. umfangreiche Briefe (Durchschläge) von H. Hesse an Th. Mann (2), Th. Heuss und G. Schwarz, davon 1 mit eigh. Adresse und Gruß von Hesse an Schadow. - 6 umfangreiche Briefe (in

Auktionsarchiv: Los-Nr. 954
Auktion:
Datum:
18.05.2015 - 19.05.2015
Auktionshaus:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Deutschland
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
Beschreibung:

22 Postkarten u. 32 Briefe (tls. mit Gedichten). Dabei: Briefdurchschläge an Hesse, Kuverts von Hesse, Schriftstücke von Schadow, Koffer
Hesse, Hermann, Dichter, 1877-1962. 32 eigh. und masch. Briefe m. U. (tls. mit Gedichten) sowie 22 meist eigh. Postkarten m. U. Mit 4 Holzstich-Illustrationen nach Aquarellen von H. Hesse, davon 2 eigh. koloriert. Aus den Jahren 1934-62. Zus. ca. 26 S. (Briefe). Überwieg. 8vo. - Tls. mit eigh. oder masch. Umschlägen. Die nahezu vollständige Korrespondenz Hesses mit den Schadows, darunter 8 Briefe mit eigenen Gedichten: Schmetterlinge im August - Stufen (Noch ein Gedicht Josef Knechts) - Leb wohl, Frau Welt - Erinnerung - Wache Nacht - Märzsonne - Kleiner Knabe - Manchem mag . - Ein paar Auszüge: ".. Mit dem Augenarzt ist es so: der meine ist etwa seit 7 Jahren Graf Wiser in Bad Eilsen bei Bückeburg .. [er] ist zwar richtiger Arzt, Medizinalrat etc, steht aber zur üblichen akademischen Augenheilkunde zeitlebens im Gegensatz und Kampf, vor allem bekämpft er die Brillenbehandlung mit Konkavgläsern, bes. bei Kindern. Er heilt und korrigiert hauptsächlich durch Brillen, läßt die Augen mittels der Gläserbehandlung gewissermaßen Gymnastik machen .." (um 1942) ".. Weil ich in Schweden je und je einen Bericht über deutsche Bücher bringe, in dem ich das empfehle was gut ist, nennt mich Herr W. Vesper in seiner Litteraturzeitschrift einen Volksverräter, der im Sold der Juden stehe, es sei eine Schande dass ein deutscher Dichter in ein Judenblatt schreibe .." (um 1943) ".. Sie stellen sich mein Leben anders vor als es ist: Mittelpunkt der Sorgen und Beschwerden ist die seit Jahren und Jahrzehnten andauernde tägliche Ueberanstrengung der Augen, mit tagelang dauernden schweren Krämpfen .. Im Dezember erschien das Buch [Das Glasperlenspiel ], an dem ich die letzten 12 Jahre gearbeitet habe, zwei dicke Bände, existiert aber nur für die Schweiz und darf nicht ausgeführt werden. Aber wenigstens ist das Buch nun vorhanden und kann mich überleben .." (1944) „Verehrte Frau Schadow, Ihr Versuch, meine Gedichte zu verbessern, kam, als meine geschriebenen u. gemalten Blätter schon weg waren, sonst hätte ich sie natürlich nicht abgesandt, da Ihnen mein Tonfall nicht recht 'liegt', was ja kein Unglück ist. Dass ich mir mit den Versen auf meine Art Mühe gebe, konnten Sie ja aus den Kl. Betrachtungen wissen. Also vergessen wir das! .." (1944) ".. ich habe die Mehrzahl meiner Gedichte genau und oft überarbeitet, und nehme es damit genau, wie Sie auch aus den Kl. Betrachtungen wissen. Sie haben beim Lesen den eigenen Sprechstil dieser Art Gedicht nicht erfasst, zum Teil mag das an den Unterschieden zwischen Nord- und Süddeutsch liegen. Jedenfalls wäre jede Ihrer Korrekturen für mich eine Zerstörung des Gedichtes gewesen. Das musste ich Ihnen noch sagen, ohne aber etwa weiter ungehalten zu sein .." (Mai 1944). (An Walter Schadow:) ".. Ich habe zwar in politscher Hinsicht auch heute keinen Glauben an Deutschland; aber für den Moment ist das Finden der politschen Lebensform ja auch nicht die Hauptsache, u. ich freue mich mit Ehrfurcht über die vielen Beispiele von Größe u. Opferbereitschaft. Dem gedruckten 'Brief' mögen Sie bitte freundlich aufnehmen, obwohl ich diesmal die Kritik am politischen Elend der Intellektuellen, vor allem meiner Kollegen, nicht unterdrücken konnte. Der Brief will nicht kränken, nur klären .." (1946) ".. Siddhartha ist vorläufig noch nicht englisch erschienen, ich tue in diesen Sachen von mir aus grundsätzlich keinen Schritt. Und früher habe ich bei wiederholten Anfragen aus England stets abgesagt, weil ich wünschte, dies Buch möchte von den Indern selbst entdeckt und übersetzt, und ihnen nicht durch eine in England erschienene Ausgabe verdächtig gemacht werden. Es kam anders: statt einer Bitte um die Uebersetzungsrechte kam vor etwa 2 Jahren aus Bombay die Bitte um Einwilligung zur Verfilmung des Siddhartha! So kann es gehen .." (1952) Mehrere Beigaben: 4 tls. umfangreiche Briefe (Durchschläge) von H. Hesse an Th. Mann (2), Th. Heuss und G. Schwarz, davon 1 mit eigh. Adresse und Gruß von Hesse an Schadow. - 6 umfangreiche Briefe (in

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Auktion:
Datum:
18.05.2015 - 19.05.2015
Auktionshaus:
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Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Deutschland
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+49 (0)89 552440
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