Premium-Seiten ohne Registrierung:

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2684

2684 Wagner, Richard

Nr. 113
09.05.2006 - 11.05.2006
Schätzpreis
14.000 €
ca. 17.877 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 2684

2684 Wagner, Richard

Nr. 113
09.05.2006 - 11.05.2006
Schätzpreis
14.000 €
ca. 17.877 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

2684 Komponist, 1813-1883. - Wagner, Richard, E. Manuskript. O. O. (1867). Fol. 4 3/4 SS. Schätzpreis: *R (14.000,- €) Kommentar zu der in der Augsburger Allgemeinen Zeitung erschienenen Rezension des Hillerschen Werkes. " Aus dem Tonleben unserer Zeit. Gelegentliches von Ferdinand Hiller. (2 Bände, Leipzig, Hermann Mendelssohn.) Man wird die Bedeutung grosser Kunstgenie's nie richtig beurtheilen können, wenn man sich entgehen lässt, dass die Grund- oder Unterlage aller praktischen Kunstausübung zuerst nur ein künstlerisches Handwerk ist, welches Tausende erlernen, darin es zur Fertigkeit, ganz wie beim Gewerk zur Meisterschaft bringen können, ohne deswegen in irgend eine wesentliche Beziehung mit dem eigentlichen Kunstgenie, ja mit der eigentlichen Kunst, der idealen, selbst nur in Berührung zu treten. Ganz besonders gilt das hier Gesagte von dem Musiker, der, bald störend, bald erwünscht, in den Kreis bürgerlicher Beschäftigung oder bürgerlichen Behagens hereintritt, hier gerufen, dort fortgescheucht, müssiggängerisch, ohne Sinn für Geistesbildung, mit sehr geringer Vernunft, schwächlicher Verstandesbegabung, ja auffallend geringer Phantasie, eine Art von halbmenschlicher Existenz darstellt, welche sich recht drastisch in jenem so vorzüglich musikalischen Naturleben der Zigeuner bis hart an die Grenze des menschlichen Thieres verliert. Dass sich der Halbgott dieses Halbmenschen bemächtigte, um mit ihm vereint die übermenschlichste aller Künste, die göttliche Musik, die zweite Offenbarung der Welt, das unaussprechlich tönende Geheinmis des Daseins, in das Leben zu rufen, hat mit der wesentlichen Beschaffenheit dieses Musikers eigentlich eben so viel oder eben so wenig zu thun, als der grosse tragische Dichter mit dem Comödianten zu thun hat, auf dessen Vorhandensein er nichts desto weniger die Entstehung seines Werkes begründete. Wie unter Begünstigung der vollsten Anarchie der modernen Kunstzustände aber dem Mimen es gelungen ist, sich zum Herren des Theaters zu machen, so gelang es nicht minder dem gemeinen Musiker, Seine durch Benutzung sehr verschiedenartige Umstände, sich oben an zu setzen, dem Kunstgenie, die Handwerksgilden meisterhaft entgegenzustellen, und sich als den eigentlichen Besitzer der Musik zu gebärden... So etwas geht nicht, selbst nicht im heutigen musikalischen Deutschland. - Und nun zur Sache, dem literarischen Pferd! - ( Schluss folgt. )". Der Text des Manuskriptes erschien am 26. November 1867 in der Süddeutschen Presse in München. Zu Frage, ob es möglicherweise eine Fortsetzung gegeben hat, worauf der Schlußsatz hinwiese, gibt Dr. Egon Voss von der Richard-Wagner-Gesamtausgabe folgende Erklärung: "... Wie es scheint, hat es den am Ende von Wagners Manuskript angekündigten Schluss in Auktion 113 eingeliefert
2684 Komponist, 1813-1883. - Wagner, Richard, E. Manuskript. O. O. (1867). Fol. 4 3/4 SS. Schätzpreis: *R (14.000,- €) Kommentar zu der in der Augsburger Allgemeinen Zeitung erschienenen Rezension des Hillerschen Werkes. " Aus dem Tonleben unserer Zeit. Gelegentliches von Ferdinand Hiller. (2 Bände, Leipzig, Hermann Mendelssohn.) Man wird die Bedeutung grosser Kunstgenie's nie richtig beurtheilen können, wenn man sich entgehen lässt, dass die Grund- oder Unterlage aller praktischen Kunstausübung zuerst nur ein künstlerisches Handwerk ist, welches Tausende erlernen, darin es zur Fertigkeit, ganz wie beim Gewerk zur Meisterschaft bringen können, ohne deswegen in irgend eine wesentliche Beziehung mit dem eigentlichen Kunstgenie, ja mit der eigentlichen Kunst, der idealen, selbst nur in Berührung zu treten. Ganz besonders gilt das hier Gesagte von dem Musiker, der, bald störend, bald erwünscht, in den Kreis bürgerlicher Beschäftigung oder bürgerlichen Behagens hereintritt, hier gerufen, dort fortgescheucht, müssiggängerisch, ohne Sinn für Geistesbildung, mit sehr geringer Vernunft, schwächlicher Verstandesbegabung, ja auffallend geringer Phantasie, eine Art von halbmenschlicher Existenz darstellt, welche sich recht drastisch in jenem so vorzüglich musikalischen Naturleben der Zigeuner bis hart an die Grenze des menschlichen Thieres verliert. Dass sich der Halbgott dieses Halbmenschen bemächtigte, um mit ihm vereint die übermenschlichste aller Künste, die göttliche Musik, die zweite Offenbarung der Welt, das unaussprechlich tönende Geheinmis des Daseins, in das Leben zu rufen, hat mit der wesentlichen Beschaffenheit dieses Musikers eigentlich eben so viel oder eben so wenig zu thun, als der grosse tragische Dichter mit dem Comödianten zu thun hat, auf dessen Vorhandensein er nichts desto weniger die Entstehung seines Werkes begründete. Wie unter Begünstigung der vollsten Anarchie der modernen Kunstzustände aber dem Mimen es gelungen ist, sich zum Herren des Theaters zu machen, so gelang es nicht minder dem gemeinen Musiker, Seine durch Benutzung sehr verschiedenartige Umstände, sich oben an zu setzen, dem Kunstgenie, die Handwerksgilden meisterhaft entgegenzustellen, und sich als den eigentlichen Besitzer der Musik zu gebärden... So etwas geht nicht, selbst nicht im heutigen musikalischen Deutschland. - Und nun zur Sache, dem literarischen Pferd! - ( Schluss folgt. )". Der Text des Manuskriptes erschien am 26. November 1867 in der Süddeutschen Presse in München. Zu Frage, ob es möglicherweise eine Fortsetzung gegeben hat, worauf der Schlußsatz hinwiese, gibt Dr. Egon Voss von der Richard-Wagner-Gesamtausgabe folgende Erklärung: "... Wie es scheint, hat es den am Ende von Wagners Manuskript angekündigten Schluss in Auktion 113 eingeliefert

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2684
Auktion:
Datum:
09.05.2006 - 11.05.2006
Auktionshaus:
Hartung & Hartung KG
Karolinenplatz 5a
80333 München
Deutschland
auctions@hartung-hartung.com
+49 (0)89 284034
Beschreibung:

2684 Komponist, 1813-1883. - Wagner, Richard, E. Manuskript. O. O. (1867). Fol. 4 3/4 SS. Schätzpreis: *R (14.000,- €) Kommentar zu der in der Augsburger Allgemeinen Zeitung erschienenen Rezension des Hillerschen Werkes. " Aus dem Tonleben unserer Zeit. Gelegentliches von Ferdinand Hiller. (2 Bände, Leipzig, Hermann Mendelssohn.) Man wird die Bedeutung grosser Kunstgenie's nie richtig beurtheilen können, wenn man sich entgehen lässt, dass die Grund- oder Unterlage aller praktischen Kunstausübung zuerst nur ein künstlerisches Handwerk ist, welches Tausende erlernen, darin es zur Fertigkeit, ganz wie beim Gewerk zur Meisterschaft bringen können, ohne deswegen in irgend eine wesentliche Beziehung mit dem eigentlichen Kunstgenie, ja mit der eigentlichen Kunst, der idealen, selbst nur in Berührung zu treten. Ganz besonders gilt das hier Gesagte von dem Musiker, der, bald störend, bald erwünscht, in den Kreis bürgerlicher Beschäftigung oder bürgerlichen Behagens hereintritt, hier gerufen, dort fortgescheucht, müssiggängerisch, ohne Sinn für Geistesbildung, mit sehr geringer Vernunft, schwächlicher Verstandesbegabung, ja auffallend geringer Phantasie, eine Art von halbmenschlicher Existenz darstellt, welche sich recht drastisch in jenem so vorzüglich musikalischen Naturleben der Zigeuner bis hart an die Grenze des menschlichen Thieres verliert. Dass sich der Halbgott dieses Halbmenschen bemächtigte, um mit ihm vereint die übermenschlichste aller Künste, die göttliche Musik, die zweite Offenbarung der Welt, das unaussprechlich tönende Geheinmis des Daseins, in das Leben zu rufen, hat mit der wesentlichen Beschaffenheit dieses Musikers eigentlich eben so viel oder eben so wenig zu thun, als der grosse tragische Dichter mit dem Comödianten zu thun hat, auf dessen Vorhandensein er nichts desto weniger die Entstehung seines Werkes begründete. Wie unter Begünstigung der vollsten Anarchie der modernen Kunstzustände aber dem Mimen es gelungen ist, sich zum Herren des Theaters zu machen, so gelang es nicht minder dem gemeinen Musiker, Seine durch Benutzung sehr verschiedenartige Umstände, sich oben an zu setzen, dem Kunstgenie, die Handwerksgilden meisterhaft entgegenzustellen, und sich als den eigentlichen Besitzer der Musik zu gebärden... So etwas geht nicht, selbst nicht im heutigen musikalischen Deutschland. - Und nun zur Sache, dem literarischen Pferd! - ( Schluss folgt. )". Der Text des Manuskriptes erschien am 26. November 1867 in der Süddeutschen Presse in München. Zu Frage, ob es möglicherweise eine Fortsetzung gegeben hat, worauf der Schlußsatz hinwiese, gibt Dr. Egon Voss von der Richard-Wagner-Gesamtausgabe folgende Erklärung: "... Wie es scheint, hat es den am Ende von Wagners Manuskript angekündigten Schluss in Auktion 113 eingeliefert
2684 Komponist, 1813-1883. - Wagner, Richard, E. Manuskript. O. O. (1867). Fol. 4 3/4 SS. Schätzpreis: *R (14.000,- €) Kommentar zu der in der Augsburger Allgemeinen Zeitung erschienenen Rezension des Hillerschen Werkes. " Aus dem Tonleben unserer Zeit. Gelegentliches von Ferdinand Hiller. (2 Bände, Leipzig, Hermann Mendelssohn.) Man wird die Bedeutung grosser Kunstgenie's nie richtig beurtheilen können, wenn man sich entgehen lässt, dass die Grund- oder Unterlage aller praktischen Kunstausübung zuerst nur ein künstlerisches Handwerk ist, welches Tausende erlernen, darin es zur Fertigkeit, ganz wie beim Gewerk zur Meisterschaft bringen können, ohne deswegen in irgend eine wesentliche Beziehung mit dem eigentlichen Kunstgenie, ja mit der eigentlichen Kunst, der idealen, selbst nur in Berührung zu treten. Ganz besonders gilt das hier Gesagte von dem Musiker, der, bald störend, bald erwünscht, in den Kreis bürgerlicher Beschäftigung oder bürgerlichen Behagens hereintritt, hier gerufen, dort fortgescheucht, müssiggängerisch, ohne Sinn für Geistesbildung, mit sehr geringer Vernunft, schwächlicher Verstandesbegabung, ja auffallend geringer Phantasie, eine Art von halbmenschlicher Existenz darstellt, welche sich recht drastisch in jenem so vorzüglich musikalischen Naturleben der Zigeuner bis hart an die Grenze des menschlichen Thieres verliert. Dass sich der Halbgott dieses Halbmenschen bemächtigte, um mit ihm vereint die übermenschlichste aller Künste, die göttliche Musik, die zweite Offenbarung der Welt, das unaussprechlich tönende Geheinmis des Daseins, in das Leben zu rufen, hat mit der wesentlichen Beschaffenheit dieses Musikers eigentlich eben so viel oder eben so wenig zu thun, als der grosse tragische Dichter mit dem Comödianten zu thun hat, auf dessen Vorhandensein er nichts desto weniger die Entstehung seines Werkes begründete. Wie unter Begünstigung der vollsten Anarchie der modernen Kunstzustände aber dem Mimen es gelungen ist, sich zum Herren des Theaters zu machen, so gelang es nicht minder dem gemeinen Musiker, Seine durch Benutzung sehr verschiedenartige Umstände, sich oben an zu setzen, dem Kunstgenie, die Handwerksgilden meisterhaft entgegenzustellen, und sich als den eigentlichen Besitzer der Musik zu gebärden... So etwas geht nicht, selbst nicht im heutigen musikalischen Deutschland. - Und nun zur Sache, dem literarischen Pferd! - ( Schluss folgt. )". Der Text des Manuskriptes erschien am 26. November 1867 in der Süddeutschen Presse in München. Zu Frage, ob es möglicherweise eine Fortsetzung gegeben hat, worauf der Schlußsatz hinwiese, gibt Dr. Egon Voss von der Richard-Wagner-Gesamtausgabe folgende Erklärung: "... Wie es scheint, hat es den am Ende von Wagners Manuskript angekündigten Schluss in Auktion 113 eingeliefert

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2684
Auktion:
Datum:
09.05.2006 - 11.05.2006
Auktionshaus:
Hartung & Hartung KG
Karolinenplatz 5a
80333 München
Deutschland
auctions@hartung-hartung.com
+49 (0)89 284034
LotSearch ausprobieren

Testen Sie LotSearch und seine Premium-Features 7 Tage - ohne Kosten!

  • Auktionssuche und Bieten
  • Preisdatenbank und Analysen
  • Individuelle automatische Suchaufträge
Jetzt einen Suchauftrag anlegen!

Lassen Sie sich automatisch über neue Objekte in kommenden Auktionen benachrichtigen.

Suchauftrag anlegen