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Auktionsarchiv: Los-Nr. 393

393 Thomas de Aquino.

Nr. 107
13.05.2003 - 15.05.2003
Schätzpreis
900 €
ca. 1.042 $
Zuschlagspreis:
1.700 €
ca. 1.968 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 393

393 Thomas de Aquino.

Nr. 107
13.05.2003 - 15.05.2003
Schätzpreis
900 €
ca. 1.042 $
Zuschlagspreis:
1.700 €
ca. 1.968 $
Beschreibung:

393 Thomas de Aquino. Commentum super tertio libro Sententiarum Petri Lombardi. Ven., Herm. Liechtenstein v. Köln, 26.IV.1490. Fol. 150 Bll. Holzdeckelbd. d. Zt. mit braunem Ldr.-Rücken. Schätzpreis: (900,- €) Hain/Cop. 1480; BMC V, 358; Pr. 4792; Goff T 167; BSB T 262; IGI 7653; Panzer III, 282, 1268; Pell. 1067; Polain 4757; Voull., Bln. 4020; nicht bei Oates. - Zweite Ausgabe des erstmals 1476 in Köln erschienenen Sentenzenkommentars des Thomas v. Aquin, des bedeutendsten Theologen u. Philosophen des Mittelalters. Das Sentenzenwerk des Petrus Lombardus, dessen drittes Buch über die Inkarnationslehre der "doctor angelicus" hier kommentiert, gilt als Höhepunkt der scholastischen Sentenzenliteratur des 12. Jahrhunderts. Häufig rezipiert, erfuhr es im 13. Jahrhundert seine prominenteste Würdigung durch den Aquinaten während dessen Lehrtätigkeit in Paris in den Jahren 1254-56. - Breitrandig, mit gelegentlichen Témoins, anfangs u. am Schluss etwas angeschmutzt bzw. wasserfl. u. stärker wurmst., sonst nur gering wurmst. u. überwiegend sauber. Die spätere Beschriftung des Längsschnitts etwas verlaufen. Einband stark wurmst., Vorderdeckel unten angebrochen u. alt geklammert, Rücken schadhaft, die beiden hintübergreifenden Schl. fehlen, als vord. Vorsatzbl. wurde ein Bl. aus einer lat. jurist. Handschr. des 14. Jhdts. verwendet. Zuschlag: 1.700,- € Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand 1990 H&H 62/285 1.500,- Pgt. d. 17. Jhdts. - Unterer Tl. wasserfl. Bl. 2 mit altem Besitzverm. Rücken leicht wurmstichig. 2001 H&H 100/181 62.000,- Holzdeckelbd. d. Zt. auf 5 Doppelbünden mit blindgepr. rotbraunem Ldrbez. u. 2 Schl. - Breitrandig, mit Témoins, nahezu fleckenfrei, durchwegs rubriziert (teils in Grün!) u. mit abwechselnd roten u. blauen Lombarden versehen, zahlreiche sorgfältig geschriebene Marginalien v. zeitgenössischer Hand, am oberen Rand der Eingangsseite Kaufvermerk des Regensburger Dominikaners Georg Kolicer: "Hunc librum comparavit Georgius Kolicer, sacre theol. licentiatus conventus Ratisboniensis ord. praedicatorum anno 1496", Bl. 1v oben mit späterem Besitzvermerk des Regensburger Dominikaner-Konvents. Besonderen Wert erhält vorliegendes Exemplar durch die bemerkenswert feine u. sorgfältige Illuminierung. Die gotische Kirche im rechten Arm des großen Kirchenlehrers in der C-Initiale auf der Eingangsseite a 3 r unterstreicht beredt die herausragende Bedeutung des Hl. Thomas für die Theologie des Mittelalters. Beachtenswert ist auch die geschmackvolle, fast modern anmutende Farbwahl u. feinste Binnenzeichnung der übrigen illuminierten initialen. Die ungemein prächtige Ausschmückung stammt dem Stil nach vermutlich aus einer klösterlichen Malerwerkstatt in Regensburg. Hierfür sprechen auch die Regensburger Besitzvermerke. Aufmerksamkeit verdient auch der schöne zeitgenössische Einband: die Deckel eingefasst v. einer Bogenfriesrolle mit dreiblättrigem Kleeblatt u. sechsblättrigen Rosetten, anschließend ein Rahmen mit Maria-Schriftbändern, im großen Mittelfeld Rautenranken um heraldische Lilien mit Blüten, alle Felder durch Streicheisenlinien geteilt, die in den Ecken miteinander diagonal verbunden sind, in den Schnittpunkten teilweise kleine Rosetten. Die Messingteile der Schließen sind oben fein ziseliert u. mit dem Namen Maria graviert. Als Spiegel wurde vorne Teil eines Pgt.-Bl. aus einer liturg. Handschrift des 15. Jhdts. verwendet, mit 3 zweifarb. Federwerk-Init. u. Neumen auf vierlinigem System, hinten Teil eines Dpbl. aus einer latein. Pgt.-Handschrift d. 14. Jhdts. Das elegante spätgotische "Design" (Rautenranken-Einband) verweist auf eine süddeutsche Werkstatt. Die häufige Zuordnung derartiger Einbände als Nürnberger oder Koberger-Einbände erscheint hier fraglich. Keiner der hier verwandten Stempel kommt auf den bei Kyriss gezeigten Nürnberger Einbänden vor. Eine ähnliche Bogenfrieß-Rolle mit dreiblättrigem Kleeblatt wird hingegen auf einem Einband aus einer Klosterwerkstatt in Prüll bei Regensb
393 Thomas de Aquino. Commentum super tertio libro Sententiarum Petri Lombardi. Ven., Herm. Liechtenstein v. Köln, 26.IV.1490. Fol. 150 Bll. Holzdeckelbd. d. Zt. mit braunem Ldr.-Rücken. Schätzpreis: (900,- €) Hain/Cop. 1480; BMC V, 358; Pr. 4792; Goff T 167; BSB T 262; IGI 7653; Panzer III, 282, 1268; Pell. 1067; Polain 4757; Voull., Bln. 4020; nicht bei Oates. - Zweite Ausgabe des erstmals 1476 in Köln erschienenen Sentenzenkommentars des Thomas v. Aquin, des bedeutendsten Theologen u. Philosophen des Mittelalters. Das Sentenzenwerk des Petrus Lombardus, dessen drittes Buch über die Inkarnationslehre der "doctor angelicus" hier kommentiert, gilt als Höhepunkt der scholastischen Sentenzenliteratur des 12. Jahrhunderts. Häufig rezipiert, erfuhr es im 13. Jahrhundert seine prominenteste Würdigung durch den Aquinaten während dessen Lehrtätigkeit in Paris in den Jahren 1254-56. - Breitrandig, mit gelegentlichen Témoins, anfangs u. am Schluss etwas angeschmutzt bzw. wasserfl. u. stärker wurmst., sonst nur gering wurmst. u. überwiegend sauber. Die spätere Beschriftung des Längsschnitts etwas verlaufen. Einband stark wurmst., Vorderdeckel unten angebrochen u. alt geklammert, Rücken schadhaft, die beiden hintübergreifenden Schl. fehlen, als vord. Vorsatzbl. wurde ein Bl. aus einer lat. jurist. Handschr. des 14. Jhdts. verwendet. Zuschlag: 1.700,- € Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand 1990 H&H 62/285 1.500,- Pgt. d. 17. Jhdts. - Unterer Tl. wasserfl. Bl. 2 mit altem Besitzverm. Rücken leicht wurmstichig. 2001 H&H 100/181 62.000,- Holzdeckelbd. d. Zt. auf 5 Doppelbünden mit blindgepr. rotbraunem Ldrbez. u. 2 Schl. - Breitrandig, mit Témoins, nahezu fleckenfrei, durchwegs rubriziert (teils in Grün!) u. mit abwechselnd roten u. blauen Lombarden versehen, zahlreiche sorgfältig geschriebene Marginalien v. zeitgenössischer Hand, am oberen Rand der Eingangsseite Kaufvermerk des Regensburger Dominikaners Georg Kolicer: "Hunc librum comparavit Georgius Kolicer, sacre theol. licentiatus conventus Ratisboniensis ord. praedicatorum anno 1496", Bl. 1v oben mit späterem Besitzvermerk des Regensburger Dominikaner-Konvents. Besonderen Wert erhält vorliegendes Exemplar durch die bemerkenswert feine u. sorgfältige Illuminierung. Die gotische Kirche im rechten Arm des großen Kirchenlehrers in der C-Initiale auf der Eingangsseite a 3 r unterstreicht beredt die herausragende Bedeutung des Hl. Thomas für die Theologie des Mittelalters. Beachtenswert ist auch die geschmackvolle, fast modern anmutende Farbwahl u. feinste Binnenzeichnung der übrigen illuminierten initialen. Die ungemein prächtige Ausschmückung stammt dem Stil nach vermutlich aus einer klösterlichen Malerwerkstatt in Regensburg. Hierfür sprechen auch die Regensburger Besitzvermerke. Aufmerksamkeit verdient auch der schöne zeitgenössische Einband: die Deckel eingefasst v. einer Bogenfriesrolle mit dreiblättrigem Kleeblatt u. sechsblättrigen Rosetten, anschließend ein Rahmen mit Maria-Schriftbändern, im großen Mittelfeld Rautenranken um heraldische Lilien mit Blüten, alle Felder durch Streicheisenlinien geteilt, die in den Ecken miteinander diagonal verbunden sind, in den Schnittpunkten teilweise kleine Rosetten. Die Messingteile der Schließen sind oben fein ziseliert u. mit dem Namen Maria graviert. Als Spiegel wurde vorne Teil eines Pgt.-Bl. aus einer liturg. Handschrift des 15. Jhdts. verwendet, mit 3 zweifarb. Federwerk-Init. u. Neumen auf vierlinigem System, hinten Teil eines Dpbl. aus einer latein. Pgt.-Handschrift d. 14. Jhdts. Das elegante spätgotische "Design" (Rautenranken-Einband) verweist auf eine süddeutsche Werkstatt. Die häufige Zuordnung derartiger Einbände als Nürnberger oder Koberger-Einbände erscheint hier fraglich. Keiner der hier verwandten Stempel kommt auf den bei Kyriss gezeigten Nürnberger Einbänden vor. Eine ähnliche Bogenfrieß-Rolle mit dreiblättrigem Kleeblatt wird hingegen auf einem Einband aus einer Klosterwerkstatt in Prüll bei Regensb

Auktionsarchiv: Los-Nr. 393
Auktion:
Datum:
13.05.2003 - 15.05.2003
Auktionshaus:
Hartung & Hartung KG
Karolinenplatz 5a
80333 München
Deutschland
auctions@hartung-hartung.com
+49 (0)89 284034
Beschreibung:

393 Thomas de Aquino. Commentum super tertio libro Sententiarum Petri Lombardi. Ven., Herm. Liechtenstein v. Köln, 26.IV.1490. Fol. 150 Bll. Holzdeckelbd. d. Zt. mit braunem Ldr.-Rücken. Schätzpreis: (900,- €) Hain/Cop. 1480; BMC V, 358; Pr. 4792; Goff T 167; BSB T 262; IGI 7653; Panzer III, 282, 1268; Pell. 1067; Polain 4757; Voull., Bln. 4020; nicht bei Oates. - Zweite Ausgabe des erstmals 1476 in Köln erschienenen Sentenzenkommentars des Thomas v. Aquin, des bedeutendsten Theologen u. Philosophen des Mittelalters. Das Sentenzenwerk des Petrus Lombardus, dessen drittes Buch über die Inkarnationslehre der "doctor angelicus" hier kommentiert, gilt als Höhepunkt der scholastischen Sentenzenliteratur des 12. Jahrhunderts. Häufig rezipiert, erfuhr es im 13. Jahrhundert seine prominenteste Würdigung durch den Aquinaten während dessen Lehrtätigkeit in Paris in den Jahren 1254-56. - Breitrandig, mit gelegentlichen Témoins, anfangs u. am Schluss etwas angeschmutzt bzw. wasserfl. u. stärker wurmst., sonst nur gering wurmst. u. überwiegend sauber. Die spätere Beschriftung des Längsschnitts etwas verlaufen. Einband stark wurmst., Vorderdeckel unten angebrochen u. alt geklammert, Rücken schadhaft, die beiden hintübergreifenden Schl. fehlen, als vord. Vorsatzbl. wurde ein Bl. aus einer lat. jurist. Handschr. des 14. Jhdts. verwendet. Zuschlag: 1.700,- € Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand 1990 H&H 62/285 1.500,- Pgt. d. 17. Jhdts. - Unterer Tl. wasserfl. Bl. 2 mit altem Besitzverm. Rücken leicht wurmstichig. 2001 H&H 100/181 62.000,- Holzdeckelbd. d. Zt. auf 5 Doppelbünden mit blindgepr. rotbraunem Ldrbez. u. 2 Schl. - Breitrandig, mit Témoins, nahezu fleckenfrei, durchwegs rubriziert (teils in Grün!) u. mit abwechselnd roten u. blauen Lombarden versehen, zahlreiche sorgfältig geschriebene Marginalien v. zeitgenössischer Hand, am oberen Rand der Eingangsseite Kaufvermerk des Regensburger Dominikaners Georg Kolicer: "Hunc librum comparavit Georgius Kolicer, sacre theol. licentiatus conventus Ratisboniensis ord. praedicatorum anno 1496", Bl. 1v oben mit späterem Besitzvermerk des Regensburger Dominikaner-Konvents. Besonderen Wert erhält vorliegendes Exemplar durch die bemerkenswert feine u. sorgfältige Illuminierung. Die gotische Kirche im rechten Arm des großen Kirchenlehrers in der C-Initiale auf der Eingangsseite a 3 r unterstreicht beredt die herausragende Bedeutung des Hl. Thomas für die Theologie des Mittelalters. Beachtenswert ist auch die geschmackvolle, fast modern anmutende Farbwahl u. feinste Binnenzeichnung der übrigen illuminierten initialen. Die ungemein prächtige Ausschmückung stammt dem Stil nach vermutlich aus einer klösterlichen Malerwerkstatt in Regensburg. Hierfür sprechen auch die Regensburger Besitzvermerke. Aufmerksamkeit verdient auch der schöne zeitgenössische Einband: die Deckel eingefasst v. einer Bogenfriesrolle mit dreiblättrigem Kleeblatt u. sechsblättrigen Rosetten, anschließend ein Rahmen mit Maria-Schriftbändern, im großen Mittelfeld Rautenranken um heraldische Lilien mit Blüten, alle Felder durch Streicheisenlinien geteilt, die in den Ecken miteinander diagonal verbunden sind, in den Schnittpunkten teilweise kleine Rosetten. Die Messingteile der Schließen sind oben fein ziseliert u. mit dem Namen Maria graviert. Als Spiegel wurde vorne Teil eines Pgt.-Bl. aus einer liturg. Handschrift des 15. Jhdts. verwendet, mit 3 zweifarb. Federwerk-Init. u. Neumen auf vierlinigem System, hinten Teil eines Dpbl. aus einer latein. Pgt.-Handschrift d. 14. Jhdts. Das elegante spätgotische "Design" (Rautenranken-Einband) verweist auf eine süddeutsche Werkstatt. Die häufige Zuordnung derartiger Einbände als Nürnberger oder Koberger-Einbände erscheint hier fraglich. Keiner der hier verwandten Stempel kommt auf den bei Kyriss gezeigten Nürnberger Einbänden vor. Eine ähnliche Bogenfrieß-Rolle mit dreiblättrigem Kleeblatt wird hingegen auf einem Einband aus einer Klosterwerkstatt in Prüll bei Regensb
393 Thomas de Aquino. Commentum super tertio libro Sententiarum Petri Lombardi. Ven., Herm. Liechtenstein v. Köln, 26.IV.1490. Fol. 150 Bll. Holzdeckelbd. d. Zt. mit braunem Ldr.-Rücken. Schätzpreis: (900,- €) Hain/Cop. 1480; BMC V, 358; Pr. 4792; Goff T 167; BSB T 262; IGI 7653; Panzer III, 282, 1268; Pell. 1067; Polain 4757; Voull., Bln. 4020; nicht bei Oates. - Zweite Ausgabe des erstmals 1476 in Köln erschienenen Sentenzenkommentars des Thomas v. Aquin, des bedeutendsten Theologen u. Philosophen des Mittelalters. Das Sentenzenwerk des Petrus Lombardus, dessen drittes Buch über die Inkarnationslehre der "doctor angelicus" hier kommentiert, gilt als Höhepunkt der scholastischen Sentenzenliteratur des 12. Jahrhunderts. Häufig rezipiert, erfuhr es im 13. Jahrhundert seine prominenteste Würdigung durch den Aquinaten während dessen Lehrtätigkeit in Paris in den Jahren 1254-56. - Breitrandig, mit gelegentlichen Témoins, anfangs u. am Schluss etwas angeschmutzt bzw. wasserfl. u. stärker wurmst., sonst nur gering wurmst. u. überwiegend sauber. Die spätere Beschriftung des Längsschnitts etwas verlaufen. Einband stark wurmst., Vorderdeckel unten angebrochen u. alt geklammert, Rücken schadhaft, die beiden hintübergreifenden Schl. fehlen, als vord. Vorsatzbl. wurde ein Bl. aus einer lat. jurist. Handschr. des 14. Jhdts. verwendet. Zuschlag: 1.700,- € Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand 1990 H&H 62/285 1.500,- Pgt. d. 17. Jhdts. - Unterer Tl. wasserfl. Bl. 2 mit altem Besitzverm. Rücken leicht wurmstichig. 2001 H&H 100/181 62.000,- Holzdeckelbd. d. Zt. auf 5 Doppelbünden mit blindgepr. rotbraunem Ldrbez. u. 2 Schl. - Breitrandig, mit Témoins, nahezu fleckenfrei, durchwegs rubriziert (teils in Grün!) u. mit abwechselnd roten u. blauen Lombarden versehen, zahlreiche sorgfältig geschriebene Marginalien v. zeitgenössischer Hand, am oberen Rand der Eingangsseite Kaufvermerk des Regensburger Dominikaners Georg Kolicer: "Hunc librum comparavit Georgius Kolicer, sacre theol. licentiatus conventus Ratisboniensis ord. praedicatorum anno 1496", Bl. 1v oben mit späterem Besitzvermerk des Regensburger Dominikaner-Konvents. Besonderen Wert erhält vorliegendes Exemplar durch die bemerkenswert feine u. sorgfältige Illuminierung. Die gotische Kirche im rechten Arm des großen Kirchenlehrers in der C-Initiale auf der Eingangsseite a 3 r unterstreicht beredt die herausragende Bedeutung des Hl. Thomas für die Theologie des Mittelalters. Beachtenswert ist auch die geschmackvolle, fast modern anmutende Farbwahl u. feinste Binnenzeichnung der übrigen illuminierten initialen. Die ungemein prächtige Ausschmückung stammt dem Stil nach vermutlich aus einer klösterlichen Malerwerkstatt in Regensburg. Hierfür sprechen auch die Regensburger Besitzvermerke. Aufmerksamkeit verdient auch der schöne zeitgenössische Einband: die Deckel eingefasst v. einer Bogenfriesrolle mit dreiblättrigem Kleeblatt u. sechsblättrigen Rosetten, anschließend ein Rahmen mit Maria-Schriftbändern, im großen Mittelfeld Rautenranken um heraldische Lilien mit Blüten, alle Felder durch Streicheisenlinien geteilt, die in den Ecken miteinander diagonal verbunden sind, in den Schnittpunkten teilweise kleine Rosetten. Die Messingteile der Schließen sind oben fein ziseliert u. mit dem Namen Maria graviert. Als Spiegel wurde vorne Teil eines Pgt.-Bl. aus einer liturg. Handschrift des 15. Jhdts. verwendet, mit 3 zweifarb. Federwerk-Init. u. Neumen auf vierlinigem System, hinten Teil eines Dpbl. aus einer latein. Pgt.-Handschrift d. 14. Jhdts. Das elegante spätgotische "Design" (Rautenranken-Einband) verweist auf eine süddeutsche Werkstatt. Die häufige Zuordnung derartiger Einbände als Nürnberger oder Koberger-Einbände erscheint hier fraglich. Keiner der hier verwandten Stempel kommt auf den bei Kyriss gezeigten Nürnberger Einbänden vor. Eine ähnliche Bogenfrieß-Rolle mit dreiblättrigem Kleeblatt wird hingegen auf einem Einband aus einer Klosterwerkstatt in Prüll bei Regensb

Auktionsarchiv: Los-Nr. 393
Auktion:
Datum:
13.05.2003 - 15.05.2003
Auktionshaus:
Hartung & Hartung KG
Karolinenplatz 5a
80333 München
Deutschland
auctions@hartung-hartung.com
+49 (0)89 284034
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