557 Extrem seltenes Sinojesuiticum - Ursis, Sabatino de. Biaodou shuo (Lehre vom Gmonon oder Schattenstab). (Peking 1607-14). 26:15,5 cm. 2 w., 49 num., 1 w. Bl., mit 23 Holzschn. Blockbuch in OUmschl. mit Fadenheftung. Schätzpreis: *R (12.000,- €) Nicht nachweisbare erste Ausgabe, vermutlich Unikum! Der 1575 in Lecce geborene Jesuit Sabatino de Ursis (chinesisch Xiong Sanba), ursprünglich auf die Japanmission vorbereitet, begab sich 1602 auf die Seereise in den Fernen Osten. 1603 erreichte er Macao, 1606 Nanchang. Auf Empfehlung Matteo Riccis rief man ihn wegen seiner astronomischen u. hydraulischen Kenntnisse 1607 nach Peking. In die v. Kaiser Wanli 1610 befohlene Kalenderreform wurde er vom Minister Xu Guangqi miteinbezogen. Eine Sonnenfinsternis im Dezember dieses Jahres berechnete er mit einer Präzision voraus, zu der die einheimischen Astronomen nicht in der Lage waren. Daneben verbreitete er die Kenntnis westlicher Arzneien. Dennoch wurden er u. P. Diego Pantoja 1617 nach Kanton u. später nach Macao ausgewiesen. In Macao, wo er 1620 sterben sollte, engagierte de Ursis sich in der leidenschaftlichen Debatte über die chinesische Wiedergabe christlicher Begriffe. Wie Nicolò Longobardi, Francesco Pasio u. Joâo Rodrigues sprach er sich zunächst dafür aus, Begriffe wie Gott, Seele, Engel etc. lateinisch zu umschreiben, entschied sich schließlich aber für die chinesische Wiedergabe, Akkomodation. Die zunächst als Privatdrucke erschienenen Sinojesuitica jener Zeit waren das Ergebnis einer Zusammenarbeit eines Jesuiten, der eine mündliche chinesische Fassung vortrug, u. eines einheimischen konvertierten Gelehrten, der eine schriftsprachliche Version niederschrieb. Als derartige "Säule des chinesischen Christentums" galt neben dem oben erwähnten Minister Xu Guangqi (1562-1633) besonders Li Zhizao (1565-1630), der de Ursis bei der Abfassung vorliegender illustrierter Lehre vom Gnomon oder Schattenstab zur Hand ging. Das Werk wurde 1628 in die Erste Sammlung der Himmlischen Lehren (Siku quanshu) u. 1787-94 in den vom Qianlong-Kaiser verfügten Abriß sämtlicher Schriften der vier Literaturgattungen (Tianxue Chuhan) aufgenommen. Bei unserem Druck, v. dem sich auch in China kein zweites Exemplar feststellen läßt, handelt es sich laut Prof. Fan Jingzhong, Hangzhou um einen Einzeldruck (hierfür spricht vor allem die graphische Gestaltung der Vorworte in großen Zeichen), der 1607-14 in Peking entstand. Die Druckstöcke des Hauptteils wurden später in den oben genannten Sammelwerken wiederverwendet. Neben reinen Diagrammen zur relativen Position v. Sonne u. Erde u. zur Länge der Schatten bringen die interessanten Holzschnitte auch zwei Hemisphären-Karten, u. zwar v. Europa, Asien u. Afrika sowie (kopfstehend) v. Nord- u. Südamerika , beide mit einem großen Südkontinent u. Darstellung zweier dekorativer kleiner Dschunken auf der Kimm. Etwas gebräunt, vereinzelt minimalster Text- u. Bildverlust durch kl. Papierschäden meist am Rand, fachmännisch restauriert u. durchgehend auf dünnem Papier aufgezogen, Fadenheftung erneuert; v. ansprechender Gesamterscheinung. - Beiliegt ein Gutachten v. Dr. Alfons Dufey, BSB München, mit ausführlichen Literaturangaben. An extremely rare Beijing xylographic printing of the period 1607-14, probably the only copy extant , the first edition of an important treatise on the gnomon by Jesuit missionary Sabatino de Ursis (1575-1620), translated by his Chinese assistant Li Zhizao (1565-1630), reprinted with the same woodblocks but without the preliminary matter in two encyclopaedias of the 17th and 18th centuries. With 23 interesting woodcuts including two skeleton maps of Europe, Asia and Africa and of North and South America , both showing part of a large continent to the South. De Ursis belonged to "a small and dedicated group of Roman Catholic missionaries, led by Matteo Ricci, who, in addition to their work of evangelization, undertook to introduce western culture. Their influence was immediate and conseque
557 Extrem seltenes Sinojesuiticum - Ursis, Sabatino de. Biaodou shuo (Lehre vom Gmonon oder Schattenstab). (Peking 1607-14). 26:15,5 cm. 2 w., 49 num., 1 w. Bl., mit 23 Holzschn. Blockbuch in OUmschl. mit Fadenheftung. Schätzpreis: *R (12.000,- €) Nicht nachweisbare erste Ausgabe, vermutlich Unikum! Der 1575 in Lecce geborene Jesuit Sabatino de Ursis (chinesisch Xiong Sanba), ursprünglich auf die Japanmission vorbereitet, begab sich 1602 auf die Seereise in den Fernen Osten. 1603 erreichte er Macao, 1606 Nanchang. Auf Empfehlung Matteo Riccis rief man ihn wegen seiner astronomischen u. hydraulischen Kenntnisse 1607 nach Peking. In die v. Kaiser Wanli 1610 befohlene Kalenderreform wurde er vom Minister Xu Guangqi miteinbezogen. Eine Sonnenfinsternis im Dezember dieses Jahres berechnete er mit einer Präzision voraus, zu der die einheimischen Astronomen nicht in der Lage waren. Daneben verbreitete er die Kenntnis westlicher Arzneien. Dennoch wurden er u. P. Diego Pantoja 1617 nach Kanton u. später nach Macao ausgewiesen. In Macao, wo er 1620 sterben sollte, engagierte de Ursis sich in der leidenschaftlichen Debatte über die chinesische Wiedergabe christlicher Begriffe. Wie Nicolò Longobardi, Francesco Pasio u. Joâo Rodrigues sprach er sich zunächst dafür aus, Begriffe wie Gott, Seele, Engel etc. lateinisch zu umschreiben, entschied sich schließlich aber für die chinesische Wiedergabe, Akkomodation. Die zunächst als Privatdrucke erschienenen Sinojesuitica jener Zeit waren das Ergebnis einer Zusammenarbeit eines Jesuiten, der eine mündliche chinesische Fassung vortrug, u. eines einheimischen konvertierten Gelehrten, der eine schriftsprachliche Version niederschrieb. Als derartige "Säule des chinesischen Christentums" galt neben dem oben erwähnten Minister Xu Guangqi (1562-1633) besonders Li Zhizao (1565-1630), der de Ursis bei der Abfassung vorliegender illustrierter Lehre vom Gnomon oder Schattenstab zur Hand ging. Das Werk wurde 1628 in die Erste Sammlung der Himmlischen Lehren (Siku quanshu) u. 1787-94 in den vom Qianlong-Kaiser verfügten Abriß sämtlicher Schriften der vier Literaturgattungen (Tianxue Chuhan) aufgenommen. Bei unserem Druck, v. dem sich auch in China kein zweites Exemplar feststellen läßt, handelt es sich laut Prof. Fan Jingzhong, Hangzhou um einen Einzeldruck (hierfür spricht vor allem die graphische Gestaltung der Vorworte in großen Zeichen), der 1607-14 in Peking entstand. Die Druckstöcke des Hauptteils wurden später in den oben genannten Sammelwerken wiederverwendet. Neben reinen Diagrammen zur relativen Position v. Sonne u. Erde u. zur Länge der Schatten bringen die interessanten Holzschnitte auch zwei Hemisphären-Karten, u. zwar v. Europa, Asien u. Afrika sowie (kopfstehend) v. Nord- u. Südamerika , beide mit einem großen Südkontinent u. Darstellung zweier dekorativer kleiner Dschunken auf der Kimm. Etwas gebräunt, vereinzelt minimalster Text- u. Bildverlust durch kl. Papierschäden meist am Rand, fachmännisch restauriert u. durchgehend auf dünnem Papier aufgezogen, Fadenheftung erneuert; v. ansprechender Gesamterscheinung. - Beiliegt ein Gutachten v. Dr. Alfons Dufey, BSB München, mit ausführlichen Literaturangaben. An extremely rare Beijing xylographic printing of the period 1607-14, probably the only copy extant , the first edition of an important treatise on the gnomon by Jesuit missionary Sabatino de Ursis (1575-1620), translated by his Chinese assistant Li Zhizao (1565-1630), reprinted with the same woodblocks but without the preliminary matter in two encyclopaedias of the 17th and 18th centuries. With 23 interesting woodcuts including two skeleton maps of Europe, Asia and Africa and of North and South America , both showing part of a large continent to the South. De Ursis belonged to "a small and dedicated group of Roman Catholic missionaries, led by Matteo Ricci, who, in addition to their work of evangelization, undertook to introduce western culture. Their influence was immediate and conseque
557 Extrem seltenes Sinojesuiticum - Ursis, Sabatino de. Biaodou shuo (Lehre vom Gmonon oder Schattenstab). (Peking 1607-14). 26:15,5 cm. 2 w., 49 num., 1 w. Bl., mit 23 Holzschn. Blockbuch in OUmschl. mit Fadenheftung. Schätzpreis: *R (12.000,- €) Nicht nachweisbare erste Ausgabe, vermutlich Unikum! Der 1575 in Lecce geborene Jesuit Sabatino de Ursis (chinesisch Xiong Sanba), ursprünglich auf die Japanmission vorbereitet, begab sich 1602 auf die Seereise in den Fernen Osten. 1603 erreichte er Macao, 1606 Nanchang. Auf Empfehlung Matteo Riccis rief man ihn wegen seiner astronomischen u. hydraulischen Kenntnisse 1607 nach Peking. In die v. Kaiser Wanli 1610 befohlene Kalenderreform wurde er vom Minister Xu Guangqi miteinbezogen. Eine Sonnenfinsternis im Dezember dieses Jahres berechnete er mit einer Präzision voraus, zu der die einheimischen Astronomen nicht in der Lage waren. Daneben verbreitete er die Kenntnis westlicher Arzneien. Dennoch wurden er u. P. Diego Pantoja 1617 nach Kanton u. später nach Macao ausgewiesen. In Macao, wo er 1620 sterben sollte, engagierte de Ursis sich in der leidenschaftlichen Debatte über die chinesische Wiedergabe christlicher Begriffe. Wie Nicolò Longobardi, Francesco Pasio u. Joâo Rodrigues sprach er sich zunächst dafür aus, Begriffe wie Gott, Seele, Engel etc. lateinisch zu umschreiben, entschied sich schließlich aber für die chinesische Wiedergabe, Akkomodation. Die zunächst als Privatdrucke erschienenen Sinojesuitica jener Zeit waren das Ergebnis einer Zusammenarbeit eines Jesuiten, der eine mündliche chinesische Fassung vortrug, u. eines einheimischen konvertierten Gelehrten, der eine schriftsprachliche Version niederschrieb. Als derartige "Säule des chinesischen Christentums" galt neben dem oben erwähnten Minister Xu Guangqi (1562-1633) besonders Li Zhizao (1565-1630), der de Ursis bei der Abfassung vorliegender illustrierter Lehre vom Gnomon oder Schattenstab zur Hand ging. Das Werk wurde 1628 in die Erste Sammlung der Himmlischen Lehren (Siku quanshu) u. 1787-94 in den vom Qianlong-Kaiser verfügten Abriß sämtlicher Schriften der vier Literaturgattungen (Tianxue Chuhan) aufgenommen. Bei unserem Druck, v. dem sich auch in China kein zweites Exemplar feststellen läßt, handelt es sich laut Prof. Fan Jingzhong, Hangzhou um einen Einzeldruck (hierfür spricht vor allem die graphische Gestaltung der Vorworte in großen Zeichen), der 1607-14 in Peking entstand. Die Druckstöcke des Hauptteils wurden später in den oben genannten Sammelwerken wiederverwendet. Neben reinen Diagrammen zur relativen Position v. Sonne u. Erde u. zur Länge der Schatten bringen die interessanten Holzschnitte auch zwei Hemisphären-Karten, u. zwar v. Europa, Asien u. Afrika sowie (kopfstehend) v. Nord- u. Südamerika , beide mit einem großen Südkontinent u. Darstellung zweier dekorativer kleiner Dschunken auf der Kimm. Etwas gebräunt, vereinzelt minimalster Text- u. Bildverlust durch kl. Papierschäden meist am Rand, fachmännisch restauriert u. durchgehend auf dünnem Papier aufgezogen, Fadenheftung erneuert; v. ansprechender Gesamterscheinung. - Beiliegt ein Gutachten v. Dr. Alfons Dufey, BSB München, mit ausführlichen Literaturangaben. An extremely rare Beijing xylographic printing of the period 1607-14, probably the only copy extant , the first edition of an important treatise on the gnomon by Jesuit missionary Sabatino de Ursis (1575-1620), translated by his Chinese assistant Li Zhizao (1565-1630), reprinted with the same woodblocks but without the preliminary matter in two encyclopaedias of the 17th and 18th centuries. With 23 interesting woodcuts including two skeleton maps of Europe, Asia and Africa and of North and South America , both showing part of a large continent to the South. De Ursis belonged to "a small and dedicated group of Roman Catholic missionaries, led by Matteo Ricci, who, in addition to their work of evangelization, undertook to introduce western culture. Their influence was immediate and conseque
557 Extrem seltenes Sinojesuiticum - Ursis, Sabatino de. Biaodou shuo (Lehre vom Gmonon oder Schattenstab). (Peking 1607-14). 26:15,5 cm. 2 w., 49 num., 1 w. Bl., mit 23 Holzschn. Blockbuch in OUmschl. mit Fadenheftung. Schätzpreis: *R (12.000,- €) Nicht nachweisbare erste Ausgabe, vermutlich Unikum! Der 1575 in Lecce geborene Jesuit Sabatino de Ursis (chinesisch Xiong Sanba), ursprünglich auf die Japanmission vorbereitet, begab sich 1602 auf die Seereise in den Fernen Osten. 1603 erreichte er Macao, 1606 Nanchang. Auf Empfehlung Matteo Riccis rief man ihn wegen seiner astronomischen u. hydraulischen Kenntnisse 1607 nach Peking. In die v. Kaiser Wanli 1610 befohlene Kalenderreform wurde er vom Minister Xu Guangqi miteinbezogen. Eine Sonnenfinsternis im Dezember dieses Jahres berechnete er mit einer Präzision voraus, zu der die einheimischen Astronomen nicht in der Lage waren. Daneben verbreitete er die Kenntnis westlicher Arzneien. Dennoch wurden er u. P. Diego Pantoja 1617 nach Kanton u. später nach Macao ausgewiesen. In Macao, wo er 1620 sterben sollte, engagierte de Ursis sich in der leidenschaftlichen Debatte über die chinesische Wiedergabe christlicher Begriffe. Wie Nicolò Longobardi, Francesco Pasio u. Joâo Rodrigues sprach er sich zunächst dafür aus, Begriffe wie Gott, Seele, Engel etc. lateinisch zu umschreiben, entschied sich schließlich aber für die chinesische Wiedergabe, Akkomodation. Die zunächst als Privatdrucke erschienenen Sinojesuitica jener Zeit waren das Ergebnis einer Zusammenarbeit eines Jesuiten, der eine mündliche chinesische Fassung vortrug, u. eines einheimischen konvertierten Gelehrten, der eine schriftsprachliche Version niederschrieb. Als derartige "Säule des chinesischen Christentums" galt neben dem oben erwähnten Minister Xu Guangqi (1562-1633) besonders Li Zhizao (1565-1630), der de Ursis bei der Abfassung vorliegender illustrierter Lehre vom Gnomon oder Schattenstab zur Hand ging. Das Werk wurde 1628 in die Erste Sammlung der Himmlischen Lehren (Siku quanshu) u. 1787-94 in den vom Qianlong-Kaiser verfügten Abriß sämtlicher Schriften der vier Literaturgattungen (Tianxue Chuhan) aufgenommen. Bei unserem Druck, v. dem sich auch in China kein zweites Exemplar feststellen läßt, handelt es sich laut Prof. Fan Jingzhong, Hangzhou um einen Einzeldruck (hierfür spricht vor allem die graphische Gestaltung der Vorworte in großen Zeichen), der 1607-14 in Peking entstand. Die Druckstöcke des Hauptteils wurden später in den oben genannten Sammelwerken wiederverwendet. Neben reinen Diagrammen zur relativen Position v. Sonne u. Erde u. zur Länge der Schatten bringen die interessanten Holzschnitte auch zwei Hemisphären-Karten, u. zwar v. Europa, Asien u. Afrika sowie (kopfstehend) v. Nord- u. Südamerika , beide mit einem großen Südkontinent u. Darstellung zweier dekorativer kleiner Dschunken auf der Kimm. Etwas gebräunt, vereinzelt minimalster Text- u. Bildverlust durch kl. Papierschäden meist am Rand, fachmännisch restauriert u. durchgehend auf dünnem Papier aufgezogen, Fadenheftung erneuert; v. ansprechender Gesamterscheinung. - Beiliegt ein Gutachten v. Dr. Alfons Dufey, BSB München, mit ausführlichen Literaturangaben. An extremely rare Beijing xylographic printing of the period 1607-14, probably the only copy extant , the first edition of an important treatise on the gnomon by Jesuit missionary Sabatino de Ursis (1575-1620), translated by his Chinese assistant Li Zhizao (1565-1630), reprinted with the same woodblocks but without the preliminary matter in two encyclopaedias of the 17th and 18th centuries. With 23 interesting woodcuts including two skeleton maps of Europe, Asia and Africa and of North and South America , both showing part of a large continent to the South. De Ursis belonged to "a small and dedicated group of Roman Catholic missionaries, led by Matteo Ricci, who, in addition to their work of evangelization, undertook to introduce western culture. Their influence was immediate and conseque
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