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Auktionsarchiv: Los-Nr. 510

Achill bei den Töchtern des Lykomedes

Alte Meister
17.10.2012
Schätzpreis
150.000 € - 200.000 €
ca. 194.612 $ - 259.483 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 510

Achill bei den Töchtern des Lykomedes

Alte Meister
17.10.2012
Schätzpreis
150.000 € - 200.000 €
ca. 194.612 $ - 259.483 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Achill bei den Töchtern des Lykomedes, Öl auf Leinwand, 88 x 116 cm, gerahmt Provenienz: Europäische Privatsammlung. Literatur: J.-P. de Bruyn, Erasmus II Quellinus (1607–1678), Freren 1988, S. 134, Nr. 55; Kat. “Dürer Van Dyck Warhol - Das inszenierte Porträt seit 1300”, Petersberg 2006, S. 100f. Ausgestellt: “Dürer Van Dyck Warhol - Das inszenierte Porträt seit 1300”, Überlingen, 2006, Nr. II.4. Im Katalog zu der Überlinger Ausstellung heißt es zu dem hier vorliegenden Gemälde: “Der schöne Achill, der im Bewusstsein lebte, ein zwar kurzes, aber ruhmreiches Leben zu führen, kann als antiker mythologischer Prototyp des modernen Stars begriffen werden. Im Unterschied zu seinem Kriegsgegner Hektor zählte Achill nach frühneuzeitlicher Auffassung zwar zu den ‘Viri Illustres’, nicht jedoch zu den ‘Neun guten Helden’. Auf diesem Bild wird Achill, der sich in Mädchenkleidern versteckt, vom listigen Odysseus aufgespürt. Das prachtvolle Gemälde überträgt den antiken Mythos in die höfische Gegenwart des 17. Jahrhunderts. Das Gemälde wirkt wie eine Theaterinszenierung in prachtvollen Kostümen vor imposanter Kulisse. Es sticht durch eine erzählerische Komplexität hervor, die sich der Raffinessen der barocken Rethorik bedient, wie es die damalige Kunsttheorie forderte. Quellinus’ Interpretation der Episode verarbeitet als Vorbild offenkundig die ‘Töchter des Lykomedes’ aus dem ‘Leben des Achill’, einem Antwerpener Tapisseriezyklus nach Entwürfen von Peter Paul Rubens (um 1630–35). Quellinus malte ‘Achill bei den Töchtern des Lykomedes’ mehrfach. Weitere eigenhändige Fassungen dieser Komposition befinden sich in den Gemäldesammlungen des Fürsten von Liechtenstein (signiert und datiert 1643, stark beschnitten, 77 x 107 cm) sowie, erst im Jahr 2000 entdeckt, im Szépmuvészeti Museum, Budapest (unsigniert und undatiert, 114 x 164 cm). Erasmus Quellinus II, Sohn des Bildhauers Erasmus Quellinus I, schuf Porträts sowie religiöse, allegorische und historische Szenen. Nachdem er wohl bei seinem Vater ausgebildet worden war, wurde er 1633/34 Meister in der Antwerpener St. Lukasgilde. Nach 1634 begann Quellinus die Zusammenarbeit mit Peter Paul Rubens. Unter dessen Ägide arbeitete er an der “Pompa Introitus” für den feierlichen Einzug des Kardinalinfanten Ferdinand in Antwerpen mit. Zwischen 1636 und 1638 beschäftigte er sich mit der Dekoration der Torre de la Parada, eines königlichen Jagdschlosses in der Nähe von Madrid. Nach Rubens’ Tod wurde Quellinus sein Nachfolger als offizieller Stadtmaler von Antwerpen, ein Zeichen der Wertschätzung, die er genoß. Von Rubens übernahm er auch dessen Funktion als künstlerischer Leiter des Druckhauses Plantin. Zu seinen Auftraggebern gehörte das Haus Thurn und Taxis, aber auch die Städte Gent und Amsterdam (im dortigen Rathaus, heute königliches Palais, gestaltete er 1656 die Decke des Moseszimmers). Häufig kollaborierte Quellinus mit Blumenmalern wie Daniel Seghers Johan Philip van Thielen, Joris van Son und Jan Peter Brueghel. Für sie malte er Figuren, oft in Grisaille, in ihre Blumenkränze. Häufig arbeitete er auch mit seinem Sohn Jan Erasmus Quellinus zusammen. Im Lexikon der flämischen Maler des 17. Jahrhunderts heißt es über Quellinus resümierend: “Stylistically, he combined a Rubensian influence with that of N. Poussin, thereby forging an individual manner. He was at his best in the late 1650s. At the end of his life he returned to a more purely Rubensian style...”. Erasmus Quellinus II wird heute neben Peter Paul Rubens als einer der bedeutendsten flämischen Maler des 17. Jahrhunderts betrachtet.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 510
Auktion:
Datum:
17.10.2012
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Dorotheengasse 17
1010 Wien
Österreich
kundendienst@dorotheum.at
+43 (0)1 515600
+43 (0)1 51560443
Beschreibung:

Achill bei den Töchtern des Lykomedes, Öl auf Leinwand, 88 x 116 cm, gerahmt Provenienz: Europäische Privatsammlung. Literatur: J.-P. de Bruyn, Erasmus II Quellinus (1607–1678), Freren 1988, S. 134, Nr. 55; Kat. “Dürer Van Dyck Warhol - Das inszenierte Porträt seit 1300”, Petersberg 2006, S. 100f. Ausgestellt: “Dürer Van Dyck Warhol - Das inszenierte Porträt seit 1300”, Überlingen, 2006, Nr. II.4. Im Katalog zu der Überlinger Ausstellung heißt es zu dem hier vorliegenden Gemälde: “Der schöne Achill, der im Bewusstsein lebte, ein zwar kurzes, aber ruhmreiches Leben zu führen, kann als antiker mythologischer Prototyp des modernen Stars begriffen werden. Im Unterschied zu seinem Kriegsgegner Hektor zählte Achill nach frühneuzeitlicher Auffassung zwar zu den ‘Viri Illustres’, nicht jedoch zu den ‘Neun guten Helden’. Auf diesem Bild wird Achill, der sich in Mädchenkleidern versteckt, vom listigen Odysseus aufgespürt. Das prachtvolle Gemälde überträgt den antiken Mythos in die höfische Gegenwart des 17. Jahrhunderts. Das Gemälde wirkt wie eine Theaterinszenierung in prachtvollen Kostümen vor imposanter Kulisse. Es sticht durch eine erzählerische Komplexität hervor, die sich der Raffinessen der barocken Rethorik bedient, wie es die damalige Kunsttheorie forderte. Quellinus’ Interpretation der Episode verarbeitet als Vorbild offenkundig die ‘Töchter des Lykomedes’ aus dem ‘Leben des Achill’, einem Antwerpener Tapisseriezyklus nach Entwürfen von Peter Paul Rubens (um 1630–35). Quellinus malte ‘Achill bei den Töchtern des Lykomedes’ mehrfach. Weitere eigenhändige Fassungen dieser Komposition befinden sich in den Gemäldesammlungen des Fürsten von Liechtenstein (signiert und datiert 1643, stark beschnitten, 77 x 107 cm) sowie, erst im Jahr 2000 entdeckt, im Szépmuvészeti Museum, Budapest (unsigniert und undatiert, 114 x 164 cm). Erasmus Quellinus II, Sohn des Bildhauers Erasmus Quellinus I, schuf Porträts sowie religiöse, allegorische und historische Szenen. Nachdem er wohl bei seinem Vater ausgebildet worden war, wurde er 1633/34 Meister in der Antwerpener St. Lukasgilde. Nach 1634 begann Quellinus die Zusammenarbeit mit Peter Paul Rubens. Unter dessen Ägide arbeitete er an der “Pompa Introitus” für den feierlichen Einzug des Kardinalinfanten Ferdinand in Antwerpen mit. Zwischen 1636 und 1638 beschäftigte er sich mit der Dekoration der Torre de la Parada, eines königlichen Jagdschlosses in der Nähe von Madrid. Nach Rubens’ Tod wurde Quellinus sein Nachfolger als offizieller Stadtmaler von Antwerpen, ein Zeichen der Wertschätzung, die er genoß. Von Rubens übernahm er auch dessen Funktion als künstlerischer Leiter des Druckhauses Plantin. Zu seinen Auftraggebern gehörte das Haus Thurn und Taxis, aber auch die Städte Gent und Amsterdam (im dortigen Rathaus, heute königliches Palais, gestaltete er 1656 die Decke des Moseszimmers). Häufig kollaborierte Quellinus mit Blumenmalern wie Daniel Seghers Johan Philip van Thielen, Joris van Son und Jan Peter Brueghel. Für sie malte er Figuren, oft in Grisaille, in ihre Blumenkränze. Häufig arbeitete er auch mit seinem Sohn Jan Erasmus Quellinus zusammen. Im Lexikon der flämischen Maler des 17. Jahrhunderts heißt es über Quellinus resümierend: “Stylistically, he combined a Rubensian influence with that of N. Poussin, thereby forging an individual manner. He was at his best in the late 1650s. At the end of his life he returned to a more purely Rubensian style...”. Erasmus Quellinus II wird heute neben Peter Paul Rubens als einer der bedeutendsten flämischen Maler des 17. Jahrhunderts betrachtet.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 510
Auktion:
Datum:
17.10.2012
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Dorotheengasse 17
1010 Wien
Österreich
kundendienst@dorotheum.at
+43 (0)1 515600
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