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Auktionsarchiv: Los-Nr. 259

Aelbrecht Bouts, Leuven - , zug.

Schlossinventar
27.03.2009
Schätzpreis
20.000 € - 30.000 €
ca. 26.099 $ - 39.149 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 259

Aelbrecht Bouts, Leuven - , zug.

Schlossinventar
27.03.2009
Schätzpreis
20.000 € - 30.000 €
ca. 26.099 $ - 39.149 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

KREUZABNAHME Öl auf Kupferplatte. 16,5 x 19,8 cm.
Kleines querformatiges, fein gemaltes Bild mit Darstellung der Kreuzabnahme Christi. Der Oberkörper des Leichnams Christi diagonal ins Bild gesetzt, mit nach unten zur Schulter geneigtem Haupt und geschlossenen Augenlidern. Der Körper wird gehalten von einem dahinter stehenden Mann in zeitgenössischer Kleidung des 15./16. Jahrhunderts, während die trauernde Maria nahezu im Zentrum der Darstellung hinter dem Körper mit gefalteten Händen steht und auf den toten Sohn blickt. Zwischen den drei Figuren Oberkörper und Kopf eines jungen Mannes mit blondem Haar, der wohl als Johannes Evangelist zu sehen ist. Dahinter der senkrechte Kreuzstamm Christi. Die rechte Bildseite wird von einem bärtigen Mann in goldfarbenem Brokatmantel mit Hermelinkragen und Haube beherrscht. Dahinter die jugendlich dargestellte Maria Magdalena mit reichem steinbesetztem Kopfschmuck unter dem zurückgenommenen Schleier, sorgenvoll die Hand an das Gesicht gelegt, mit Tränen, die über die Wangen laufen. Figurengruppe und Kreuzbalken vor einem Goldgrund, der anstelle mittelalterlicher Punzierung eine rötliche Punktierung aufweist, die den strahlenden Goldeffekt abmildert. Die Malerei äußerst feinpinselig, was der detaillierten Schilderung der Ausstattungsdetails zugute kommt. So sehen wir die rote, an einer Goldkette am Gürtel hängende Tasche des Mannes an der linken Seite in peinlicher Genauigkeit wiedergegeben, den Dolch mit dem facettiert gearbeiteten Handgriff und abschließendem Rosettenschmuck, und auch den Gürtel mit Steinbesatz. An gegenüberliegender Seite ist durch eben diese Feinmalerei der Goldbrokatstoff wiedergegeben, in dem sich eine rötliche Ornamentierung mit Arabesken und einer Vasenform zeigt. Die Vase am Ärmel des Alten hat ikonologisch eine längere Herleitung; sie findet sich bereits in der italienischen Malerei des 15. Jahrhunderts und ist allegorisch zu deuten: “Homo quasi vas” (Der Mensch ist zerbrechlich wie eine Vase). Ebenso fein sind Barthaar, Finger und Schmuckelemente gemalt. Im Zuge der Tendenz des individuellen Portraits im Verlauf des 15. und 16. Jahrhunderts darf angenommen werden, dass es sich zumindest bei den beiden Männergestalten um tatsächliche Portraits handelt, möglicherweise die Auftraggeber des Bildes. Der Blick des jugendlich wiedergegebenen Heiligen Johannes Evangelist, der den Corpus Christi so aufmerksam betrachtet, lässt die vage Vermutung aufkommen, dass es sich hierbei um ein Selbstportrait des Malers handeln könnte. Anmerkung: Aelbracht Bouts war der Sohn von Dirk Bouts d.Ä. und Bruder von Dirk Bouts d.J. Nur drei Werke seiner Hand tragen sein Monogramm. Als sein Hauptwerk wird allgemein das Triptychon mit der Himmelfahrt Mariens in Brüssel angesehen. Zwei weitere Bilder befinden sich in der Alten Pinakothek in München. Dem Werk ist die Nachfolge des Malers Roger van der Weyden deutlich anzusehen, insbesondere zu dem Gemälde des gleichen Themas der Kreuzabnahme. (7200735)

Auktionsarchiv: Los-Nr. 259
Auktion:
Datum:
27.03.2009
Auktionshaus:
Hampel Fine Art Auctions GmbH & Co. KG
Schellingstr. 44
80799 München
Deutschland
office@hampel-auctions.com
+49 (0)89 288040
+49 (0)89 28804300
Beschreibung:

KREUZABNAHME Öl auf Kupferplatte. 16,5 x 19,8 cm.
Kleines querformatiges, fein gemaltes Bild mit Darstellung der Kreuzabnahme Christi. Der Oberkörper des Leichnams Christi diagonal ins Bild gesetzt, mit nach unten zur Schulter geneigtem Haupt und geschlossenen Augenlidern. Der Körper wird gehalten von einem dahinter stehenden Mann in zeitgenössischer Kleidung des 15./16. Jahrhunderts, während die trauernde Maria nahezu im Zentrum der Darstellung hinter dem Körper mit gefalteten Händen steht und auf den toten Sohn blickt. Zwischen den drei Figuren Oberkörper und Kopf eines jungen Mannes mit blondem Haar, der wohl als Johannes Evangelist zu sehen ist. Dahinter der senkrechte Kreuzstamm Christi. Die rechte Bildseite wird von einem bärtigen Mann in goldfarbenem Brokatmantel mit Hermelinkragen und Haube beherrscht. Dahinter die jugendlich dargestellte Maria Magdalena mit reichem steinbesetztem Kopfschmuck unter dem zurückgenommenen Schleier, sorgenvoll die Hand an das Gesicht gelegt, mit Tränen, die über die Wangen laufen. Figurengruppe und Kreuzbalken vor einem Goldgrund, der anstelle mittelalterlicher Punzierung eine rötliche Punktierung aufweist, die den strahlenden Goldeffekt abmildert. Die Malerei äußerst feinpinselig, was der detaillierten Schilderung der Ausstattungsdetails zugute kommt. So sehen wir die rote, an einer Goldkette am Gürtel hängende Tasche des Mannes an der linken Seite in peinlicher Genauigkeit wiedergegeben, den Dolch mit dem facettiert gearbeiteten Handgriff und abschließendem Rosettenschmuck, und auch den Gürtel mit Steinbesatz. An gegenüberliegender Seite ist durch eben diese Feinmalerei der Goldbrokatstoff wiedergegeben, in dem sich eine rötliche Ornamentierung mit Arabesken und einer Vasenform zeigt. Die Vase am Ärmel des Alten hat ikonologisch eine längere Herleitung; sie findet sich bereits in der italienischen Malerei des 15. Jahrhunderts und ist allegorisch zu deuten: “Homo quasi vas” (Der Mensch ist zerbrechlich wie eine Vase). Ebenso fein sind Barthaar, Finger und Schmuckelemente gemalt. Im Zuge der Tendenz des individuellen Portraits im Verlauf des 15. und 16. Jahrhunderts darf angenommen werden, dass es sich zumindest bei den beiden Männergestalten um tatsächliche Portraits handelt, möglicherweise die Auftraggeber des Bildes. Der Blick des jugendlich wiedergegebenen Heiligen Johannes Evangelist, der den Corpus Christi so aufmerksam betrachtet, lässt die vage Vermutung aufkommen, dass es sich hierbei um ein Selbstportrait des Malers handeln könnte. Anmerkung: Aelbracht Bouts war der Sohn von Dirk Bouts d.Ä. und Bruder von Dirk Bouts d.J. Nur drei Werke seiner Hand tragen sein Monogramm. Als sein Hauptwerk wird allgemein das Triptychon mit der Himmelfahrt Mariens in Brüssel angesehen. Zwei weitere Bilder befinden sich in der Alten Pinakothek in München. Dem Werk ist die Nachfolge des Malers Roger van der Weyden deutlich anzusehen, insbesondere zu dem Gemälde des gleichen Themas der Kreuzabnahme. (7200735)

Auktionsarchiv: Los-Nr. 259
Auktion:
Datum:
27.03.2009
Auktionshaus:
Hampel Fine Art Auctions GmbH & Co. KG
Schellingstr. 44
80799 München
Deutschland
office@hampel-auctions.com
+49 (0)89 288040
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