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Auktionsarchiv: Los-Nr. 1012

Antoniusfeuer Einzelblatt aus einem spätmittelalterlichen höf...

Wertvolle Bücher
15.10.2019 - 16.10.2019
Schätzpreis
500 €
ca. 550 $
Zuschlagspreis:
900 €
ca. 991 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 1012

Antoniusfeuer Einzelblatt aus einem spätmittelalterlichen höf...

Wertvolle Bücher
15.10.2019 - 16.10.2019
Schätzpreis
500 €
ca. 550 $
Zuschlagspreis:
900 €
ca. 991 $
Beschreibung:

» größer Antoniusfeuer. Einzelblatt aus einem spätmittelalterlichen höfischen Stundenbuch mit einer Miniatur in Gold und Farben. Darstellungsgröße ca. 9 x 8 cm. Blattgröße ca. 17 x 13 cm. Mit Passepartout unter Glas in vergoldeter Holzprofilleiste gerahmt. Frankreich um 1475. Ein ikonographisch bemerkenswertes Blatt aus einer spätmittelalterlichen Brevierhandschrift aus der Ile-de-France vom Ende des 15. Jahrhunderts. Dargestellt ist eine eher selten vorkommende Szene, nämlich das "Antoniusfeuer". Der heilige Antonius Eremita wurde schon um 1065 im nordfranzösischen Monasterium La-Motte-aux-Bois verehrt, als die nach dem Kirchenvater benannte Laienbruderschaft, die sich vor allem um die Aufnahme der Pilger kümmerte, im Laufe der folgenden Jahrhunderte zum Orden der Antoniter-Chorherren entwickelte. Antonius Eremita wird als Schutzpatron des "Heiligen Feuer" bzw. "Antoniusfeuers" angebetet. Er schützte vor Feuer und eben auch vor der durch Ergotismus ausgelösten, schmerzhaft brennenden, teils tödlichen Krankheit. Das "Ignis sacer" trat vor allem in Hungerzeiten nach dem Verzehr des rohen, unverarbeiteten und verdorbenen Korns als eine Mykotoxikose auf. Eine frühe Quelle berichtet: "Im Gau von Paris und auch in diversen umliegenden Gauen wurden verschiedene Gliedmaßen der Menschen von einem schmerzenden Feuer durchdrungen; und die wurden allmählich zerfressen und vernichtet, bis der Tod schließlich die Martern beendete. Manche von denen entrannen der Plage, indem sie viele Stätten der Heiligen aufsuchten; mehrere nämlich sind in Paris in der Kirche der hl. Gottesmutter (i.e. Notre Dame) geheilt worden, in dem Maße, daß wieviele auch immer dorthin gelangen konnten, als von dieser Seuche erlöst erklärt wurden; diese unterhielt der Herzog Hugo (Hugo Magnus, ca. 893-956) mit täglichen Unterstützungen. Während etliche von ihnen in ihre Heimat zurückkehren wollten, wallte die Hitze trotz des ausgelöschten Feuers wieder in ihnen auf; zur Kirche zurückgekehrt, wurden sie befreit" (aus einer Handschrift um 945, vgl. Sieger, Antoniuswein und Amputationen, 2005). Auf der Miniatur, die von Goldrahmen eingefasst ist, deren Stäbe sich zu einer Dornblattrankenbordüre auswachsen - und die unten rechts für den üppigen grünen Mantel der höfischen Jungfrau mit einer Ecke geschickt ausgeweitet wurde, sieht man in einem romanischen Gehäuse links den Heiligen im Feuer stehen, das ihm nichts anhat, mit Goldnimbus, Buch und Knüppel sowie vor ihm eine Dame in kostbarem höfischen Gewand. – Minimale Bereibungen, sehr frisch und in leuchtender Farbigkeit. Winzige Löchlein, nicht ausgerahmt.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1012
Auktion:
Datum:
15.10.2019 - 16.10.2019
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

» größer Antoniusfeuer. Einzelblatt aus einem spätmittelalterlichen höfischen Stundenbuch mit einer Miniatur in Gold und Farben. Darstellungsgröße ca. 9 x 8 cm. Blattgröße ca. 17 x 13 cm. Mit Passepartout unter Glas in vergoldeter Holzprofilleiste gerahmt. Frankreich um 1475. Ein ikonographisch bemerkenswertes Blatt aus einer spätmittelalterlichen Brevierhandschrift aus der Ile-de-France vom Ende des 15. Jahrhunderts. Dargestellt ist eine eher selten vorkommende Szene, nämlich das "Antoniusfeuer". Der heilige Antonius Eremita wurde schon um 1065 im nordfranzösischen Monasterium La-Motte-aux-Bois verehrt, als die nach dem Kirchenvater benannte Laienbruderschaft, die sich vor allem um die Aufnahme der Pilger kümmerte, im Laufe der folgenden Jahrhunderte zum Orden der Antoniter-Chorherren entwickelte. Antonius Eremita wird als Schutzpatron des "Heiligen Feuer" bzw. "Antoniusfeuers" angebetet. Er schützte vor Feuer und eben auch vor der durch Ergotismus ausgelösten, schmerzhaft brennenden, teils tödlichen Krankheit. Das "Ignis sacer" trat vor allem in Hungerzeiten nach dem Verzehr des rohen, unverarbeiteten und verdorbenen Korns als eine Mykotoxikose auf. Eine frühe Quelle berichtet: "Im Gau von Paris und auch in diversen umliegenden Gauen wurden verschiedene Gliedmaßen der Menschen von einem schmerzenden Feuer durchdrungen; und die wurden allmählich zerfressen und vernichtet, bis der Tod schließlich die Martern beendete. Manche von denen entrannen der Plage, indem sie viele Stätten der Heiligen aufsuchten; mehrere nämlich sind in Paris in der Kirche der hl. Gottesmutter (i.e. Notre Dame) geheilt worden, in dem Maße, daß wieviele auch immer dorthin gelangen konnten, als von dieser Seuche erlöst erklärt wurden; diese unterhielt der Herzog Hugo (Hugo Magnus, ca. 893-956) mit täglichen Unterstützungen. Während etliche von ihnen in ihre Heimat zurückkehren wollten, wallte die Hitze trotz des ausgelöschten Feuers wieder in ihnen auf; zur Kirche zurückgekehrt, wurden sie befreit" (aus einer Handschrift um 945, vgl. Sieger, Antoniuswein und Amputationen, 2005). Auf der Miniatur, die von Goldrahmen eingefasst ist, deren Stäbe sich zu einer Dornblattrankenbordüre auswachsen - und die unten rechts für den üppigen grünen Mantel der höfischen Jungfrau mit einer Ecke geschickt ausgeweitet wurde, sieht man in einem romanischen Gehäuse links den Heiligen im Feuer stehen, das ihm nichts anhat, mit Goldnimbus, Buch und Knüppel sowie vor ihm eine Dame in kostbarem höfischen Gewand. – Minimale Bereibungen, sehr frisch und in leuchtender Farbigkeit. Winzige Löchlein, nicht ausgerahmt.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1012
Auktion:
Datum:
15.10.2019 - 16.10.2019
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
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