Arnulf Rainer* (Baden 1929 geb.) Entwurf zur Pötzleinsdorfer Kirche, 1960er Jahre Mischtechnik auf PVC; gerahmt; 119 cm x 49 cm Bezeichnet und signiert rechts unten: 1. Entwurf für Christkönigskirche Pötzleinsdorf A. Rainer Provenienz österreichischer Privatbesitz Im Herbst 1954 übernahm Otto Mauer, gleichzeitig mit seiner Berufung zum Domprediger der Pfarre St. Stephan in Wien, die „Neue Galerie“ in der Grünangergasse von Otto Kallir und eröffnete sie unter dem Namen „Galerie St. Stephan“. Von Beginn an war Arnulf Rainer mit Otto Mauer und der Galerie durch zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland verbunden. Der Kirchenbau spielte in der österreichischen Architektur der 50er und 60er Jahre eine wichtige Rolle. Die Kirche zeigte Offenheit und Modernität durch ihre Nähe zum aktuellen Kunstgeschehen. Auch hier war Otto Mauer eine treibende Kraft. Viele Künstler bekamen die Gelegenheit in der Architektur oder Raumausstattung ein Zeichen zu setzen. Arnulf Rainer erhielt einen Auftrag zur Gestaltung der Glasfenster des Kapellenraumes beim Bau der Neuen Pfarrkirche Pötzleinsdorf, der Christ-Königs-Kirche. Architekt war Karl Schwanzer Die Fertigstellung erfolgte 1963. Die vorliegende Entwurfszeichnung ist ein wichtiges historisches Zeitdokument. Sie zeigt die ersten Überlegungen einer Lichtgestaltung für diese klare Architektur. Rainer wollte die Fenster der Oberlichte in Blautönen übermalen und die Kapellenfenster sollten in ein leuchtendes orange-gelb getaucht werden. Die ausgeführte Arbeit weicht von diesem Entwurf ab. Wie ein Schutzmantel umfängt nun das Licht einer tiefblauen bergförmigen Übermalung Rainers eine im Raum platzierte Marienstatue. Otto Mauer interpretierte die Übermalungen Rainers als „Verdichtungen des Vielfältigen in Einem…über das Begreifliche, hängt sich Schichte um Schichte, der Vorgang des Unbegreiflichen… das Drama der Welt hüllt sich langsam und unaufhaltsam in das Schweigen eines Geheimnisses, das seine Übermacht im Verborgenen besitzt.“ Hirndrang Hrg. Otto Breicha Salzburg 1980, Seite 58 (Christa Armann)
Arnulf Rainer* (Baden 1929 geb.) Entwurf zur Pötzleinsdorfer Kirche, 1960er Jahre Mischtechnik auf PVC; gerahmt; 119 cm x 49 cm Bezeichnet und signiert rechts unten: 1. Entwurf für Christkönigskirche Pötzleinsdorf A. Rainer Provenienz österreichischer Privatbesitz Im Herbst 1954 übernahm Otto Mauer, gleichzeitig mit seiner Berufung zum Domprediger der Pfarre St. Stephan in Wien, die „Neue Galerie“ in der Grünangergasse von Otto Kallir und eröffnete sie unter dem Namen „Galerie St. Stephan“. Von Beginn an war Arnulf Rainer mit Otto Mauer und der Galerie durch zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland verbunden. Der Kirchenbau spielte in der österreichischen Architektur der 50er und 60er Jahre eine wichtige Rolle. Die Kirche zeigte Offenheit und Modernität durch ihre Nähe zum aktuellen Kunstgeschehen. Auch hier war Otto Mauer eine treibende Kraft. Viele Künstler bekamen die Gelegenheit in der Architektur oder Raumausstattung ein Zeichen zu setzen. Arnulf Rainer erhielt einen Auftrag zur Gestaltung der Glasfenster des Kapellenraumes beim Bau der Neuen Pfarrkirche Pötzleinsdorf, der Christ-Königs-Kirche. Architekt war Karl Schwanzer Die Fertigstellung erfolgte 1963. Die vorliegende Entwurfszeichnung ist ein wichtiges historisches Zeitdokument. Sie zeigt die ersten Überlegungen einer Lichtgestaltung für diese klare Architektur. Rainer wollte die Fenster der Oberlichte in Blautönen übermalen und die Kapellenfenster sollten in ein leuchtendes orange-gelb getaucht werden. Die ausgeführte Arbeit weicht von diesem Entwurf ab. Wie ein Schutzmantel umfängt nun das Licht einer tiefblauen bergförmigen Übermalung Rainers eine im Raum platzierte Marienstatue. Otto Mauer interpretierte die Übermalungen Rainers als „Verdichtungen des Vielfältigen in Einem…über das Begreifliche, hängt sich Schichte um Schichte, der Vorgang des Unbegreiflichen… das Drama der Welt hüllt sich langsam und unaufhaltsam in das Schweigen eines Geheimnisses, das seine Übermacht im Verborgenen besitzt.“ Hirndrang Hrg. Otto Breicha Salzburg 1980, Seite 58 (Christa Armann)
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