Badendes Mädchen, sich im Wasser spiegelnd
Badendes Mädchen, sich im Wasser spiegelnd. Ca. 1896/97. Bronze, mit schwarzgrauer Oberfläche (wohl nachträglich farbig gefasst). Am Baumstumpf mit dem Monogramm des Künstlers. Auf der Plinthe neben der Ferse nummeriert "n. 567" sowie mit dem Gießerstempel "AKT. GES. vorm. GLADENBECK. BERLIN". Ca. 101 x 31 x 37,5 cm (39,7 x 12,2 x 14,7 in). Dabei: modernes Podest. [CB]. AUSSTELLUNG: Max Klinger 1857-1920, Ausstellung zum 50. Todestag des Künstlers, Museum der Bildenden Künste, Leipzig 1970, Kat.-Nr. 4, S. 51 (die originale Marmorskulptur). LITERATUR: Vgl. Max Schmid, Klinger, Knackfuß Künstlermonographien, Bd. 41, Bielefeld und Leipzig 1899, S. 122f., Abb. 94f. (Marmorskulptur). Vgl. Georg Treu, Max Klinger als Bildhauer, Sonderabdruck aus der Zeitschrift PAN, Leipzig/Berlin 1900, S. 26f. und Tafel III (Marmorskulptur). Vgl. Gerhard Winkler, Max Klinger Leipzig 1984, Abb. 171 (Marmorskulptur). Vgl. Max Klinger Bestandskatalog der Bildwerke, Gemälde und Zeichnungen, Museum der Bildenden Künste, Leipzig 1995, S. 56f., A 7, A 7a und A 7b (Marmorskulptur und Reduktionen in Bronze und Marmor). Wie kaum ein anderer seiner Zeitgenossen ist der Künstler Max Klinger gleichsam als Universalgenie zu bezeichnen, erlangt er doch bereits zu Lebzeiten sowohl auf dem Gebiet der Skulptur als auch in der Malerei und der Grafik gleichermaßen außerordentliche Bewunderung. 1857 in Leizpig geboren, schreibt er sich 1874 im Alter von siebzehn Jahren an der Großherzoglich Badischen Kunstschule in Karlsruhe ein. Im folgenden Jahr wechselt er nach Berlin und beendet dort 1878 seine künstlerische Ausbildung. Schon zu Studienzeiten feiert Klinger erste Erfolge, er zeigt seine Werke auf Ausstellungen und wird mit Preisen geehrt. Zunächst widmet sich der junge Künstler vornehmlich der Malerei und Grafik und es erscheinen die ersten berühmten Radierzyklen wie "Eva und die Zukunft", "Intermezzi" oder die "Paraphrase über den Fund eines Handschuhs". Mitte der 1880er Jahre wendet sich Klinger zunehmend auch der Bildhauerei zu. Das farbige Gipsmodell der berühmten "Beethoven"-Skulptur ist als eine der ersten plastischen Arbeiten Klingers auszumachen. Als Modell 1887 vollendet und 1902 in unglaublicher Materialfülle als Monumentalskulptur gefertigt, gehört der "Beethoven" zweifellos zu den Höhepunkten im Werk Klingers. Zu jener Zeit, wenige Jahre vor der Jahrhundertwende, entsteht auch die mit 152 cm lebensgroße, teils vergoldete Marmorskulptur "Badendes Mädchen, sich im Wasser spiegelnd", die sich heute im Museum der bildenden Künste in Leipzig befindet. Es ist anzunehmen, dass Helene Donath, die lange Jahre sein bevorzugtes Aktmodell war, Klinger als Modell diente. Möglicherweise stand aber auch bereits Elsa Asenijeff dem Künstler Modell. Die Schriftstellerin und spätere Muse Klingers war 1897 zum Studium der Philosophie nach Leipzig gezogen. Die zarte Figur der Badenden und ihre ungewöhnlich gedrehte, aber liebliche Pose macht sie zu der wohl reizvollsten Figur in Klingers uvre. Zudem wird der Betrachter in eine ungewöhnlich aktive Rolle hineingezogen, da er die feine Ausarbeitung der Details und die Haltung des wohlproportionierten Körpers erst in der aktiven Ansicht beim Umschreiten der Figur vollständig erfassen kann, zudem die zu imaginierende Wasserfläche in seiner Vorstellung hinzufügen muss. Mit der Erlaubnis Max Klingers fertigt die Berliner Bildgießerei H. Gladenbeck & Sohn von der lebensgroßen Marmorfigur ab etwa 1902 verschiedene Reduktionen in vier verschiedenen Größen an. Den Vertrieb übernahm die Leipziger Firma C. B. Lorck. Die Auflagenhöhen dieser Bronzen sind unbekannt, jedoch ist vor allem die große Variante mit 101 cm Höhe sehr selten auf dem Kunstmarkt zu finden. Die Jahrhundertwende markiert zugleich den Höhepunkt von Klingers künstlerischem Schaffen. 1901 nimmt Klinger erstmalig an der IX. Wiener Sezessionsausstellung teil. Die Präsentation seiner Werke neben denen von Auguste Rodin zeigt die große Wertschätzung Klingers. Sein Ruhm ve
Badendes Mädchen, sich im Wasser spiegelnd
Badendes Mädchen, sich im Wasser spiegelnd. Ca. 1896/97. Bronze, mit schwarzgrauer Oberfläche (wohl nachträglich farbig gefasst). Am Baumstumpf mit dem Monogramm des Künstlers. Auf der Plinthe neben der Ferse nummeriert "n. 567" sowie mit dem Gießerstempel "AKT. GES. vorm. GLADENBECK. BERLIN". Ca. 101 x 31 x 37,5 cm (39,7 x 12,2 x 14,7 in). Dabei: modernes Podest. [CB]. AUSSTELLUNG: Max Klinger 1857-1920, Ausstellung zum 50. Todestag des Künstlers, Museum der Bildenden Künste, Leipzig 1970, Kat.-Nr. 4, S. 51 (die originale Marmorskulptur). LITERATUR: Vgl. Max Schmid, Klinger, Knackfuß Künstlermonographien, Bd. 41, Bielefeld und Leipzig 1899, S. 122f., Abb. 94f. (Marmorskulptur). Vgl. Georg Treu, Max Klinger als Bildhauer, Sonderabdruck aus der Zeitschrift PAN, Leipzig/Berlin 1900, S. 26f. und Tafel III (Marmorskulptur). Vgl. Gerhard Winkler, Max Klinger Leipzig 1984, Abb. 171 (Marmorskulptur). Vgl. Max Klinger Bestandskatalog der Bildwerke, Gemälde und Zeichnungen, Museum der Bildenden Künste, Leipzig 1995, S. 56f., A 7, A 7a und A 7b (Marmorskulptur und Reduktionen in Bronze und Marmor). Wie kaum ein anderer seiner Zeitgenossen ist der Künstler Max Klinger gleichsam als Universalgenie zu bezeichnen, erlangt er doch bereits zu Lebzeiten sowohl auf dem Gebiet der Skulptur als auch in der Malerei und der Grafik gleichermaßen außerordentliche Bewunderung. 1857 in Leizpig geboren, schreibt er sich 1874 im Alter von siebzehn Jahren an der Großherzoglich Badischen Kunstschule in Karlsruhe ein. Im folgenden Jahr wechselt er nach Berlin und beendet dort 1878 seine künstlerische Ausbildung. Schon zu Studienzeiten feiert Klinger erste Erfolge, er zeigt seine Werke auf Ausstellungen und wird mit Preisen geehrt. Zunächst widmet sich der junge Künstler vornehmlich der Malerei und Grafik und es erscheinen die ersten berühmten Radierzyklen wie "Eva und die Zukunft", "Intermezzi" oder die "Paraphrase über den Fund eines Handschuhs". Mitte der 1880er Jahre wendet sich Klinger zunehmend auch der Bildhauerei zu. Das farbige Gipsmodell der berühmten "Beethoven"-Skulptur ist als eine der ersten plastischen Arbeiten Klingers auszumachen. Als Modell 1887 vollendet und 1902 in unglaublicher Materialfülle als Monumentalskulptur gefertigt, gehört der "Beethoven" zweifellos zu den Höhepunkten im Werk Klingers. Zu jener Zeit, wenige Jahre vor der Jahrhundertwende, entsteht auch die mit 152 cm lebensgroße, teils vergoldete Marmorskulptur "Badendes Mädchen, sich im Wasser spiegelnd", die sich heute im Museum der bildenden Künste in Leipzig befindet. Es ist anzunehmen, dass Helene Donath, die lange Jahre sein bevorzugtes Aktmodell war, Klinger als Modell diente. Möglicherweise stand aber auch bereits Elsa Asenijeff dem Künstler Modell. Die Schriftstellerin und spätere Muse Klingers war 1897 zum Studium der Philosophie nach Leipzig gezogen. Die zarte Figur der Badenden und ihre ungewöhnlich gedrehte, aber liebliche Pose macht sie zu der wohl reizvollsten Figur in Klingers uvre. Zudem wird der Betrachter in eine ungewöhnlich aktive Rolle hineingezogen, da er die feine Ausarbeitung der Details und die Haltung des wohlproportionierten Körpers erst in der aktiven Ansicht beim Umschreiten der Figur vollständig erfassen kann, zudem die zu imaginierende Wasserfläche in seiner Vorstellung hinzufügen muss. Mit der Erlaubnis Max Klingers fertigt die Berliner Bildgießerei H. Gladenbeck & Sohn von der lebensgroßen Marmorfigur ab etwa 1902 verschiedene Reduktionen in vier verschiedenen Größen an. Den Vertrieb übernahm die Leipziger Firma C. B. Lorck. Die Auflagenhöhen dieser Bronzen sind unbekannt, jedoch ist vor allem die große Variante mit 101 cm Höhe sehr selten auf dem Kunstmarkt zu finden. Die Jahrhundertwende markiert zugleich den Höhepunkt von Klingers künstlerischem Schaffen. 1901 nimmt Klinger erstmalig an der IX. Wiener Sezessionsausstellung teil. Die Präsentation seiner Werke neben denen von Auguste Rodin zeigt die große Wertschätzung Klingers. Sein Ruhm ve
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