Ballerina V
Ballerina V. 1922. Verchromte Messingskulptur auf Plexiglassockel. Verso rechts unten mit einer Nummerierung. Auf dem Sockel mit dem Namenszug "Balla Futurista" und korrigierter Nummerierung. Wohl Probeexemplar außerhalb der Auflage von 9 Exemplaren. Höhe: 53 cm (20,8 in), inklusive Sockel. Als Vorbild diente eine Eisendraht-Skulptur Ballas aus dem Jahr 1922, nach dieser wurde im Jahr 1968 eine posthume Auflage in verchromtem Messing vom Nachlass des Künstlers herausgegeben. [JS]. Diese Losnummer kann entgegen der im Katalog genannten Regelbesteuerung auch differenzbesteuert + Weiterberechnung der verauslagten 7% Einfuhrumsatzsteuer abgerechnet werden (Ersparnis von etwa 5% im Vergleich zur Regelbesteuerung). Mit einer Foto-Expertise von Herrn Giovanni Lista, Paris, vom 6. Mai 2014. PROVENIENZ: Galleria dell`Obelisco, Rom (1968). Joseph H. Hirshhorn, New York/Washington D.C. (1968-1981). Nachlass Joseph H. Hirshhorn, Washington D.C. (1981-1986). Hirshhorn Museum and Sculpture Garden (1986-1989). Christie`s. New York, 5. Oktober 1989, Los 71, S. 77. Privatsammlung (seit 1989). LITERATUR: Vgl. Maurizio Fagiolo Dell`Arco. Balla: ricostruzione futurista dellŽuniverso, Mario Bulzoni editore, Rom 1968, Nr. 190 (Abb. der linearen Entwurfszeichnung S. 101). Giacomo Balla Maler, Bildhauer, Bühnenbildner und Designer, wird 1871 in Turin geboren. Der Autodidakt malt zunächst Landschaften nach der Natur und Porträts. Am kurzen, unregelmäßigen Pinselstrich und der unruhigen Lichtführung zeigt sich bereits die Nähe zum Divisionismus. Als Balla im Jahr 1900 für neun Monate Paris besucht, entdeckt dort auf den lichtdurchfluteten und bevölkerten, nächtlichen Boulevards den existenziellen Raum einer Metropole. In seine futuristischen Arbeiten überträgt Giacomo Balla die chronofotografische Analyse der Bewegung aus der Fotografie. 1909 erscheinen die berühmten Thesen über den literarischen Futurismus des Dichters Marinetti, in denen Balla seine eigenen Ideen bestätigt sieht. Im darauffolgenden Jahr verfasst er gemeinsam mit Umberto Boccioni Carlo Carrà Giorgio Severini und Luigi Russolo das "Manifesto dei pittori futuristi" sowie das "Manifesto tecnico della pittura futurista". Sein erstes futuristisches Gemälde "Bewegungsrhythmus eines Hundes an der Leine" (1912) zeigt, wie Balla die Bewegung analysiert und durch Überlagerung der einzelnen abstrahierten Formen die verschiedenen Phasen der Bewegung veranschaulicht. Giacomo Balla überführt den menschlichen Bewegungsrhythmus auch in das Medium der Plastik, wie die sich in schwebender Leichtigkeit präsentierende Arbeit "Ballerina V" eindrucksvoll demonstriert, welche den abstrahierten Körper der Tänzerin vor dem Auge des Betrachters scheinbar in Bewegung versetzt. Ab 1913 signiert er seine Bilder mit "Futur Balla". Die chromatische Zerlegung des Lichtes und die Aufgliederung bewegter Gegenstände und Figuren in geometrische Formen werden bis an die Grenze zur Abstraktion geführt. Balla arbeitet auch im Bereich der angewandten Kunst, entwirft Kleidung und stellt Teppiche, Vasen und Lampen her. Er experimentiert mit Objekten aus Pappe, Stoff, Staniol, Spiegeln und farbigem Glas und wird mit diesen "Complessi plastici" zu den Mitbegründern der abstrakten Bildhauerei. Ab ca. 1930 wendet sich Balla allmählich vom Futurismus ab und kehrt 1937 zu einer traditionellen Gegenständlichkeit und zur veristischen Darstellung der Themen seiner Jugend zurück. Der Künstler verstirbt 1958 in Rom.
Ballerina V
Ballerina V. 1922. Verchromte Messingskulptur auf Plexiglassockel. Verso rechts unten mit einer Nummerierung. Auf dem Sockel mit dem Namenszug "Balla Futurista" und korrigierter Nummerierung. Wohl Probeexemplar außerhalb der Auflage von 9 Exemplaren. Höhe: 53 cm (20,8 in), inklusive Sockel. Als Vorbild diente eine Eisendraht-Skulptur Ballas aus dem Jahr 1922, nach dieser wurde im Jahr 1968 eine posthume Auflage in verchromtem Messing vom Nachlass des Künstlers herausgegeben. [JS]. Diese Losnummer kann entgegen der im Katalog genannten Regelbesteuerung auch differenzbesteuert + Weiterberechnung der verauslagten 7% Einfuhrumsatzsteuer abgerechnet werden (Ersparnis von etwa 5% im Vergleich zur Regelbesteuerung). Mit einer Foto-Expertise von Herrn Giovanni Lista, Paris, vom 6. Mai 2014. PROVENIENZ: Galleria dell`Obelisco, Rom (1968). Joseph H. Hirshhorn, New York/Washington D.C. (1968-1981). Nachlass Joseph H. Hirshhorn, Washington D.C. (1981-1986). Hirshhorn Museum and Sculpture Garden (1986-1989). Christie`s. New York, 5. Oktober 1989, Los 71, S. 77. Privatsammlung (seit 1989). LITERATUR: Vgl. Maurizio Fagiolo Dell`Arco. Balla: ricostruzione futurista dellŽuniverso, Mario Bulzoni editore, Rom 1968, Nr. 190 (Abb. der linearen Entwurfszeichnung S. 101). Giacomo Balla Maler, Bildhauer, Bühnenbildner und Designer, wird 1871 in Turin geboren. Der Autodidakt malt zunächst Landschaften nach der Natur und Porträts. Am kurzen, unregelmäßigen Pinselstrich und der unruhigen Lichtführung zeigt sich bereits die Nähe zum Divisionismus. Als Balla im Jahr 1900 für neun Monate Paris besucht, entdeckt dort auf den lichtdurchfluteten und bevölkerten, nächtlichen Boulevards den existenziellen Raum einer Metropole. In seine futuristischen Arbeiten überträgt Giacomo Balla die chronofotografische Analyse der Bewegung aus der Fotografie. 1909 erscheinen die berühmten Thesen über den literarischen Futurismus des Dichters Marinetti, in denen Balla seine eigenen Ideen bestätigt sieht. Im darauffolgenden Jahr verfasst er gemeinsam mit Umberto Boccioni Carlo Carrà Giorgio Severini und Luigi Russolo das "Manifesto dei pittori futuristi" sowie das "Manifesto tecnico della pittura futurista". Sein erstes futuristisches Gemälde "Bewegungsrhythmus eines Hundes an der Leine" (1912) zeigt, wie Balla die Bewegung analysiert und durch Überlagerung der einzelnen abstrahierten Formen die verschiedenen Phasen der Bewegung veranschaulicht. Giacomo Balla überführt den menschlichen Bewegungsrhythmus auch in das Medium der Plastik, wie die sich in schwebender Leichtigkeit präsentierende Arbeit "Ballerina V" eindrucksvoll demonstriert, welche den abstrahierten Körper der Tänzerin vor dem Auge des Betrachters scheinbar in Bewegung versetzt. Ab 1913 signiert er seine Bilder mit "Futur Balla". Die chromatische Zerlegung des Lichtes und die Aufgliederung bewegter Gegenstände und Figuren in geometrische Formen werden bis an die Grenze zur Abstraktion geführt. Balla arbeitet auch im Bereich der angewandten Kunst, entwirft Kleidung und stellt Teppiche, Vasen und Lampen her. Er experimentiert mit Objekten aus Pappe, Stoff, Staniol, Spiegeln und farbigem Glas und wird mit diesen "Complessi plastici" zu den Mitbegründern der abstrakten Bildhauerei. Ab ca. 1930 wendet sich Balla allmählich vom Futurismus ab und kehrt 1937 zu einer traditionellen Gegenständlichkeit und zur veristischen Darstellung der Themen seiner Jugend zurück. Der Künstler verstirbt 1958 in Rom.
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