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Auktionsarchiv: Los-Nr. 6763

Bayros, Franz von Venus und Cupido

Schätzpreis
3.500 €
ca. 3.859 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 6763

Bayros, Franz von Venus und Cupido

Schätzpreis
3.500 €
ca. 3.859 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Venus und Cupido. Feder in Schwarz, graubraun laviert, über schwarzer Kreide. 50,5 x 44 cm. Signiert unten mittig "baÿros". Nach dem Studium an den Kunstakademien in Wien und München lässt sich Franz von Bayros 1890 in Wien nieder. Gesellschaftliche Verbindungen verschaffen dem einer alten österreichischen Adelsfamilie entstammenden Künstler zahlreiche Porträtaufträge, doch findet seine Karriere auf diesem Gebiet ein jähes Ende, nachdem er sich 1896 in schwerem Zerwürfnis von der Stieftochter des Komponisten Johann Strauß scheiden lässt. Um dem Einfluss der übermächtigen Schwiegerfamilie zu entkommen, zieht Bayros nach München, wo er sich als Entwerfer eleganter Exlibris-Zeichnungen sowie als Illustrator erotischer Bücher und Mappenwerke einen Namen macht. Ein 1911 gegen ihn angestrengter Sittlichkeitsprozess zwingt ihn, seine bayerische Wahlheimat zu verlassen und nach Wien zurückzukehren, wo er nicht mehr an seine Erfolge der Münchner Jahre anknüpfen kann. Im Mittelpunkt von Bayros‘ Schaffen steht das Bild der aufreizend schönen Frau, das vom unschuldigen Backfisch bis zum männermordenden Vamp reicht. Obwohl die Vorliebe des Künstlers für das Pikante und Frivole allgegenwärtig ist, geraten seine ornamental verspielten Zeichnungen und Aquarelle nie zur einseitigen Projektionsfläche erotischer Männerphantasien. Vielmehr erscheint die mal in überbordenden Kostümen des Rokokozeitalters, mal im modischen Kleidungsstil der Belle Epoque dargestellte Frau dank eines ausgeprägten Sinns für Eleganz und Ästhetik sowie Satire und Ironie in der Rolle der überlegenen Verführerin. So verführt in unserem Blatt Venus mit ihrer mondänen Kopfbedeckung mit einer in der Linken gehaltenen Rose oder einem Apfel den Betrachter direkt, während Cupido, dem Gekreuzigten gleich, zu ihren Füßen in seinem Bogen hängt. Mit ihrem zarten Linienspiel, der virtuosen Laviertechnik und dem stupenden Kompositionsvermögen verkörpern Bayros' Zeichnungen par excellence das mondän-dekadente Frauenbild des Fin-de-siècle. Provenienz: Sotheby's, London, Auktion am 22. Oktober 1986, Los 73 (Abb.).

Auktionsarchiv: Los-Nr. 6763
Auktion:
Datum:
29.11.2019
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

Venus und Cupido. Feder in Schwarz, graubraun laviert, über schwarzer Kreide. 50,5 x 44 cm. Signiert unten mittig "baÿros". Nach dem Studium an den Kunstakademien in Wien und München lässt sich Franz von Bayros 1890 in Wien nieder. Gesellschaftliche Verbindungen verschaffen dem einer alten österreichischen Adelsfamilie entstammenden Künstler zahlreiche Porträtaufträge, doch findet seine Karriere auf diesem Gebiet ein jähes Ende, nachdem er sich 1896 in schwerem Zerwürfnis von der Stieftochter des Komponisten Johann Strauß scheiden lässt. Um dem Einfluss der übermächtigen Schwiegerfamilie zu entkommen, zieht Bayros nach München, wo er sich als Entwerfer eleganter Exlibris-Zeichnungen sowie als Illustrator erotischer Bücher und Mappenwerke einen Namen macht. Ein 1911 gegen ihn angestrengter Sittlichkeitsprozess zwingt ihn, seine bayerische Wahlheimat zu verlassen und nach Wien zurückzukehren, wo er nicht mehr an seine Erfolge der Münchner Jahre anknüpfen kann. Im Mittelpunkt von Bayros‘ Schaffen steht das Bild der aufreizend schönen Frau, das vom unschuldigen Backfisch bis zum männermordenden Vamp reicht. Obwohl die Vorliebe des Künstlers für das Pikante und Frivole allgegenwärtig ist, geraten seine ornamental verspielten Zeichnungen und Aquarelle nie zur einseitigen Projektionsfläche erotischer Männerphantasien. Vielmehr erscheint die mal in überbordenden Kostümen des Rokokozeitalters, mal im modischen Kleidungsstil der Belle Epoque dargestellte Frau dank eines ausgeprägten Sinns für Eleganz und Ästhetik sowie Satire und Ironie in der Rolle der überlegenen Verführerin. So verführt in unserem Blatt Venus mit ihrer mondänen Kopfbedeckung mit einer in der Linken gehaltenen Rose oder einem Apfel den Betrachter direkt, während Cupido, dem Gekreuzigten gleich, zu ihren Füßen in seinem Bogen hängt. Mit ihrem zarten Linienspiel, der virtuosen Laviertechnik und dem stupenden Kompositionsvermögen verkörpern Bayros' Zeichnungen par excellence das mondän-dekadente Frauenbild des Fin-de-siècle. Provenienz: Sotheby's, London, Auktion am 22. Oktober 1986, Los 73 (Abb.).

Auktionsarchiv: Los-Nr. 6763
Auktion:
Datum:
29.11.2019
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
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