Becher mit dem Wappen von Heinrich Graf von Brühl Porzellan, polychromer Emaildekor, Vergoldung. Konisch, mit wenig ausgezogenem Lippenrand, auf abgesetztem, leicht konkaven Standring. Auf der Schauseite eine große Konsole, darauf ein Postament mit dem reichsgräflichen Wappen, zu beiden Seiten sitzend die weiblichen Allegorien der Justitia (Gerechtigkeit) und Prudentia (Klugheit). Auf der Rückseite gestreute indianische Blüten, zwei Zweige und ein Reisstrohbündel. Die Masse im Fond unten leicht verunreinigt durch kleine Steine. Um den inneren Lippenrand eine kleine Goldspitze. Blaumarke Schwerter. Kurzer Vertikalriss und einige Chips am hinteren Lippenrand, Glasurrisse im Boden, H 13,2, D 10,9 cm. Meissen, um 1737.Der Becher ist wahrscheinlich zusammen mit den ersten großen Bestellungen des am 27. Mai 1737 in den Reichsgrafenstand erhobenen Heinrich von Brühl produziert worden. Da das Modell schlicht gedreht wurde und keine bossierten Verzierungen besitzt, kann es nicht in den Arbeitsberichten Kaendlers auftauchen, der ausschließlich die aufwändig gemodelten Dekore entwarf. Das Wappen befindet sich aber auch auf den beiden einzigen bis dato bekannten Probetellern des Schwanenservices, die kürzlich von Melitta Kunze-Köllensperger publiziert wurden. Es ist interessant, dass der Becher wie auch die Mehrzahl der diversen Probeteller kein Allianzwappen trägt wie das schließlich in etwa zeitgleich in großer Menge hergestellte Schwanenservice, obwohl Heinrich Graf Brühl seit dem 29. April 1734 mit Maria Anna Franziska Gräfin Kolowrat-Krakowska verheiratet war. Auch die Glocken des um 1740 entstanden Glockenspiels, das von der Großherzoglichen Bibliothek in Weimar erworben wurde, sind mit dem Allianzwappen beider Eheleute dekoriert, die Glockenformen ähneln diesem Becher. In der Sammlung des Rijksmuseum Amsterdam befindet sich eine Schnupftabakdose (Inv. Nr. R.B.K. 17456), deren Deckel das Wappen des Reichsgrafen gleichfalls auf einer großen Konsole ziert. LiteraturhinweiseAbgebildet im Kat. Blütenlese. Meißener Porzellan aus der Sammlung Tono Dreßen, München 2018, S. 111. Zu den Probetellern des Schwanenservices s. Kunze-Köllensperger, Neues zum Schwanenservice: Relief - Probeteller - Wappen, in: Keramos 241/242/2018, S. 53 ff. S.a. Kat. Schwanenservice. Meissener Porzellan für Heinrich Graf von Brühl, Dresden-Leipzig 2000, Nr. 172 f.
Becher mit dem Wappen von Heinrich Graf von Brühl Porzellan, polychromer Emaildekor, Vergoldung. Konisch, mit wenig ausgezogenem Lippenrand, auf abgesetztem, leicht konkaven Standring. Auf der Schauseite eine große Konsole, darauf ein Postament mit dem reichsgräflichen Wappen, zu beiden Seiten sitzend die weiblichen Allegorien der Justitia (Gerechtigkeit) und Prudentia (Klugheit). Auf der Rückseite gestreute indianische Blüten, zwei Zweige und ein Reisstrohbündel. Die Masse im Fond unten leicht verunreinigt durch kleine Steine. Um den inneren Lippenrand eine kleine Goldspitze. Blaumarke Schwerter. Kurzer Vertikalriss und einige Chips am hinteren Lippenrand, Glasurrisse im Boden, H 13,2, D 10,9 cm. Meissen, um 1737.Der Becher ist wahrscheinlich zusammen mit den ersten großen Bestellungen des am 27. Mai 1737 in den Reichsgrafenstand erhobenen Heinrich von Brühl produziert worden. Da das Modell schlicht gedreht wurde und keine bossierten Verzierungen besitzt, kann es nicht in den Arbeitsberichten Kaendlers auftauchen, der ausschließlich die aufwändig gemodelten Dekore entwarf. Das Wappen befindet sich aber auch auf den beiden einzigen bis dato bekannten Probetellern des Schwanenservices, die kürzlich von Melitta Kunze-Köllensperger publiziert wurden. Es ist interessant, dass der Becher wie auch die Mehrzahl der diversen Probeteller kein Allianzwappen trägt wie das schließlich in etwa zeitgleich in großer Menge hergestellte Schwanenservice, obwohl Heinrich Graf Brühl seit dem 29. April 1734 mit Maria Anna Franziska Gräfin Kolowrat-Krakowska verheiratet war. Auch die Glocken des um 1740 entstanden Glockenspiels, das von der Großherzoglichen Bibliothek in Weimar erworben wurde, sind mit dem Allianzwappen beider Eheleute dekoriert, die Glockenformen ähneln diesem Becher. In der Sammlung des Rijksmuseum Amsterdam befindet sich eine Schnupftabakdose (Inv. Nr. R.B.K. 17456), deren Deckel das Wappen des Reichsgrafen gleichfalls auf einer großen Konsole ziert. LiteraturhinweiseAbgebildet im Kat. Blütenlese. Meißener Porzellan aus der Sammlung Tono Dreßen, München 2018, S. 111. Zu den Probetellern des Schwanenservices s. Kunze-Köllensperger, Neues zum Schwanenservice: Relief - Probeteller - Wappen, in: Keramos 241/242/2018, S. 53 ff. S.a. Kat. Schwanenservice. Meissener Porzellan für Heinrich Graf von Brühl, Dresden-Leipzig 2000, Nr. 172 f.
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