Bedeutender Becher mit Lamm Gottes und Pelikan Thüringen, Lauscha, datiert ''1696'' Geweitete Wandung mit gestauchtem Standring und hochgestochenem Boden. Sorgfältige Dekorausführung in bunten Emailfarben: Pelikan, seine Jungen mit dem Herzblut fütternd, rückseitig Agnus Dei mit der Fahne der Christenheit, das aus der Brust strömende Blut wird in einem goldenen Kelch aufgefangen. Die Darstellungen sind auf umlaufendem Grassockel mit stilisierten Stauden ausgeführt. Seitlich Inschriften in Weiß ''HERR Christ besprenge uns mit deinem Bludt, Wie der pelican Seinen Jungen thut'' bzw. ''Siehe das ist Gottes Lamb, welches der welt Sünde trägt. Johann Heinrich Gültner. Anno Domini 1696''. Insgesamt sechs rautenförmige Beschlagwerk-Ornamente aus weißem Email und Blattgold. Auf Fuß weißes Strichmuster. Unterhalb des Lippenrandes beriebene Blattgoldbordüre, gerahmt von linearen und wellenförmigen Bordüren in Weiß. H. 11,2 cm Der Becher wurde in der 76. Auktion unseres Hauses (Oktober 1993) als Lot 1420 verkauft. Die Zuordnung nach Lauscha in Thüringen erfolgt durch den Vergleich mit einem 1684 datierten Krug des Glashüttenbesitzers Johann Martin Müller (1646-1700) aus dem Städtischen Museum Erfurt, Inv.-Nr. 2191 (Angaben siehe Walter Dexel Deutsches Handwerksgut, Berlin, 1939, S. 415 und S. 504). Die Verzierung auf den Füßen und vor allem die kalligrafische Ausführung der Texte sind bis ins kleinste Detail vergleichbar. Zum Erfurter Krug bemerkt Franz-Thomas Fischer aus Düsseldorf im Netz (http://www.all-fischer.de/all-fischer-p/p309.htm): Johann Martin Müller ist mein Ur-(7x)-Großvater. Für ihn mit Darstellung seiner Familie fertigt sein Schwager Wolff Wanderer einen Glaskrug an, der bis heute erhalten ist. Dieser ist im Besitz des Museums f. Thür. Volkskunde Erfurt bzw. Stadtmuseum Erfurt, ein fast gleiches Exemplar steht im Fränkischen Luitpold-Museum Würzburg (heute Mainfränkisches Museum). Lit.: Elisabeth M. Trux, Emailbemaltes Glas, Römer und Barockes Farbglas, Mainfränkisches Museum Würzburg 1993, Kat.-Nr. 7, S. 46f, Objekt Lauscha zugeschrieben, dort zahlreiche Literaturhinweise (allerdings auch zu den Familienhumpen). Lit.: R. Hoffmann, Thüringer Glas aus Lauscha und Umgebung, Leipzig 1993, Kat.-Nr. 26, S. 67, ein Lauscha zugeschrieber Familienhumpen. Eventuell ist auch der 1696 datierte Becher Nr. 343 aus dem Glas-Katalog des Kunstgewerbemuseums Köln, 1973 (Klesse/Reineking-von Bock) der Hütte in Lauscha zuzuordnen. Der Becher ist auch bei Franz Carl Lipp, Bemalte Gläser, München 1974, S. 67, Nr. 39 abgebildet. Durch den stetigen Wechsel der Mitglieder der Glasmacherfamilien Greiner, Müller und Wanderer zwischen Lauscha und Bischofsgrün, gibt es große Ähnlichkeiten in der Gestaltung und Dekoration der in diesen Hütten hergestellten Gläser. Lit.: W. Berndt, Religiöse Darstellungen auf alten Hohlgläsern. Christliche Kunst XXX, Nr. 2, 1933, S. 40-53. Lit.: Klesse/Saldern, 500 Jahre Glaskunst - Sammlung Fritz Biemann, Zürich, 1978, Nr. 293, 269 und 288, Gläser mit dem Lamm Gottes. In der Fußnote von Nr. 288 ist unser Becher erwähnt, mit Provenienz Sammlung Franz Ruhmann, Wien. Thüringen, Lauscha, datiert ""1696"""
Bedeutender Becher mit Lamm Gottes und Pelikan Thüringen, Lauscha, datiert ''1696'' Geweitete Wandung mit gestauchtem Standring und hochgestochenem Boden. Sorgfältige Dekorausführung in bunten Emailfarben: Pelikan, seine Jungen mit dem Herzblut fütternd, rückseitig Agnus Dei mit der Fahne der Christenheit, das aus der Brust strömende Blut wird in einem goldenen Kelch aufgefangen. Die Darstellungen sind auf umlaufendem Grassockel mit stilisierten Stauden ausgeführt. Seitlich Inschriften in Weiß ''HERR Christ besprenge uns mit deinem Bludt, Wie der pelican Seinen Jungen thut'' bzw. ''Siehe das ist Gottes Lamb, welches der welt Sünde trägt. Johann Heinrich Gültner. Anno Domini 1696''. Insgesamt sechs rautenförmige Beschlagwerk-Ornamente aus weißem Email und Blattgold. Auf Fuß weißes Strichmuster. Unterhalb des Lippenrandes beriebene Blattgoldbordüre, gerahmt von linearen und wellenförmigen Bordüren in Weiß. H. 11,2 cm Der Becher wurde in der 76. Auktion unseres Hauses (Oktober 1993) als Lot 1420 verkauft. Die Zuordnung nach Lauscha in Thüringen erfolgt durch den Vergleich mit einem 1684 datierten Krug des Glashüttenbesitzers Johann Martin Müller (1646-1700) aus dem Städtischen Museum Erfurt, Inv.-Nr. 2191 (Angaben siehe Walter Dexel Deutsches Handwerksgut, Berlin, 1939, S. 415 und S. 504). Die Verzierung auf den Füßen und vor allem die kalligrafische Ausführung der Texte sind bis ins kleinste Detail vergleichbar. Zum Erfurter Krug bemerkt Franz-Thomas Fischer aus Düsseldorf im Netz (http://www.all-fischer.de/all-fischer-p/p309.htm): Johann Martin Müller ist mein Ur-(7x)-Großvater. Für ihn mit Darstellung seiner Familie fertigt sein Schwager Wolff Wanderer einen Glaskrug an, der bis heute erhalten ist. Dieser ist im Besitz des Museums f. Thür. Volkskunde Erfurt bzw. Stadtmuseum Erfurt, ein fast gleiches Exemplar steht im Fränkischen Luitpold-Museum Würzburg (heute Mainfränkisches Museum). Lit.: Elisabeth M. Trux, Emailbemaltes Glas, Römer und Barockes Farbglas, Mainfränkisches Museum Würzburg 1993, Kat.-Nr. 7, S. 46f, Objekt Lauscha zugeschrieben, dort zahlreiche Literaturhinweise (allerdings auch zu den Familienhumpen). Lit.: R. Hoffmann, Thüringer Glas aus Lauscha und Umgebung, Leipzig 1993, Kat.-Nr. 26, S. 67, ein Lauscha zugeschrieber Familienhumpen. Eventuell ist auch der 1696 datierte Becher Nr. 343 aus dem Glas-Katalog des Kunstgewerbemuseums Köln, 1973 (Klesse/Reineking-von Bock) der Hütte in Lauscha zuzuordnen. Der Becher ist auch bei Franz Carl Lipp, Bemalte Gläser, München 1974, S. 67, Nr. 39 abgebildet. Durch den stetigen Wechsel der Mitglieder der Glasmacherfamilien Greiner, Müller und Wanderer zwischen Lauscha und Bischofsgrün, gibt es große Ähnlichkeiten in der Gestaltung und Dekoration der in diesen Hütten hergestellten Gläser. Lit.: W. Berndt, Religiöse Darstellungen auf alten Hohlgläsern. Christliche Kunst XXX, Nr. 2, 1933, S. 40-53. Lit.: Klesse/Saldern, 500 Jahre Glaskunst - Sammlung Fritz Biemann, Zürich, 1978, Nr. 293, 269 und 288, Gläser mit dem Lamm Gottes. In der Fußnote von Nr. 288 ist unser Becher erwähnt, mit Provenienz Sammlung Franz Ruhmann, Wien. Thüringen, Lauscha, datiert ""1696"""
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