Bedeutender Dessertteller mit Soldaten aus preußischen Infanterieregimentern Porzellan, Biscuitporzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Modell Glatt mit Perlrand und eingedrehter Kante. Spiegelfüllende Darstellung von vier Infanteristen vor der Gefechtsaufstellung im Gelände. Blaumarke Zepter, rote Reichsapfelmarke, schwarzes I, Pressnummer 35, geritzt III. Gold etwas retuschiert. D 25,1 cm. Berlin, KPM, um 1834.Der Teller ist mit großer Sicherheit derjenige, der im Contobuch des Königs als Auftrag Friedrich Wilhelms II. am 28. November 1834 eingetragen wurde: "6 Agl. Perlenteller No. 3, mit eingedrehter Kante matt vergoldet und Glanzgold-Bord als; 1 mit coul: militairischen Figuren/ Infanterie/ [33 Taler]" (S. 210). Laut Daniel Hohrath (Bayerisches Armeemuseum Ingolstadt) diente als Vorlage für die äußerst feine Bemalung die Tafel 25 der bei L. Sachse & Co. 1830 in Berlin erschienenen Serie "Das preußische Heer", gezeichnet und lithographiert von L. Elsholz, C. Rechlin und I. Schulz. Aber die Darstellung wurde vom Porzellanmaler modifiziert. Der ergänzte Soldat mit Tornister rechts gehörte zum Garde-Jäger-Bataillon. Das ursprünglich im Hintergrund aufgereihte Regiment wurde ersetzt durch eine Abbildung der Gefechtsaufstellung. Daniel Hohrath identifizierte den linken Soldaten als zum 1. Garde-Regiment zu Fuß gehörig, den Unteroffizier mit Fahne aus dem 1. Linien-Infanterie-Regiment und den dritten Soldaten von links (mit veränderter Haltung, nämlich jetzt auf sein Bajonett gestützt) als Angehörigen des 34. Infanterie-Regiments. Das 1. Garde-Regiment zu Fuß war seit 1806, nach der Niederlage Preußens gegen Napoleon in der Schlacht von Jena und Auerstedt, das Leibregiment der Könige von Preußen. Fortan trugen alle preußischen Könige und Prinzen diese Uniform. Der König war Regimentschef, Chef des I. Bataillons und Chef der 1. Kompanie. Claudia Tetzlaff beschreibt im Katalog der KPM die Entwicklung des außergewöhnlichen Desserttellers. 1834 wurde das glattere Perlrandmodell um zwei Biscuitauflagen ergänzt, so dass der Teller "nun seinen Reiz aus dem Gegensatz von unglasierten, vergoldeten Reliefbordüren" bezieht. Das neue Modell wurde zunächst ausschließlich für königliche Bestellungen verwendet.LiteraturhinweiseKat. Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin 1763 - 2013, Petersberg 2013, Nr. 27.
Bedeutender Dessertteller mit Soldaten aus preußischen Infanterieregimentern Porzellan, Biscuitporzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Modell Glatt mit Perlrand und eingedrehter Kante. Spiegelfüllende Darstellung von vier Infanteristen vor der Gefechtsaufstellung im Gelände. Blaumarke Zepter, rote Reichsapfelmarke, schwarzes I, Pressnummer 35, geritzt III. Gold etwas retuschiert. D 25,1 cm. Berlin, KPM, um 1834.Der Teller ist mit großer Sicherheit derjenige, der im Contobuch des Königs als Auftrag Friedrich Wilhelms II. am 28. November 1834 eingetragen wurde: "6 Agl. Perlenteller No. 3, mit eingedrehter Kante matt vergoldet und Glanzgold-Bord als; 1 mit coul: militairischen Figuren/ Infanterie/ [33 Taler]" (S. 210). Laut Daniel Hohrath (Bayerisches Armeemuseum Ingolstadt) diente als Vorlage für die äußerst feine Bemalung die Tafel 25 der bei L. Sachse & Co. 1830 in Berlin erschienenen Serie "Das preußische Heer", gezeichnet und lithographiert von L. Elsholz, C. Rechlin und I. Schulz. Aber die Darstellung wurde vom Porzellanmaler modifiziert. Der ergänzte Soldat mit Tornister rechts gehörte zum Garde-Jäger-Bataillon. Das ursprünglich im Hintergrund aufgereihte Regiment wurde ersetzt durch eine Abbildung der Gefechtsaufstellung. Daniel Hohrath identifizierte den linken Soldaten als zum 1. Garde-Regiment zu Fuß gehörig, den Unteroffizier mit Fahne aus dem 1. Linien-Infanterie-Regiment und den dritten Soldaten von links (mit veränderter Haltung, nämlich jetzt auf sein Bajonett gestützt) als Angehörigen des 34. Infanterie-Regiments. Das 1. Garde-Regiment zu Fuß war seit 1806, nach der Niederlage Preußens gegen Napoleon in der Schlacht von Jena und Auerstedt, das Leibregiment der Könige von Preußen. Fortan trugen alle preußischen Könige und Prinzen diese Uniform. Der König war Regimentschef, Chef des I. Bataillons und Chef der 1. Kompanie. Claudia Tetzlaff beschreibt im Katalog der KPM die Entwicklung des außergewöhnlichen Desserttellers. 1834 wurde das glattere Perlrandmodell um zwei Biscuitauflagen ergänzt, so dass der Teller "nun seinen Reiz aus dem Gegensatz von unglasierten, vergoldeten Reliefbordüren" bezieht. Das neue Modell wurde zunächst ausschließlich für königliche Bestellungen verwendet.LiteraturhinweiseKat. Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin 1763 - 2013, Petersberg 2013, Nr. 27.
Testen Sie LotSearch und seine Premium-Features 7 Tage - ohne Kosten!
Lassen Sie sich automatisch über neue Objekte in kommenden Auktionen benachrichtigen.
Suchauftrag anlegen