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Auktionsarchiv: Los-Nr. 001

Carl Blechen, Abendliche Waldlandschaft. Um 1833- 1835.

Aufrufpreis
15.000 €
ca. 19.783 $
Zuschlagspreis:
15.000 €
ca. 19.783 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 001

Carl Blechen, Abendliche Waldlandschaft. Um 1833- 1835.

Aufrufpreis
15.000 €
ca. 19.783 $
Zuschlagspreis:
15.000 €
ca. 19.783 $
Beschreibung:

Öl auf dünner Malpappe. Unsigniert. Verso zweifach mit dem Sammlungsstempel "Arnold Blome" versehen. Auf Untersatzkarton montiert. Darauf von fremder Hand in Blei bezeichnet. Der originale Untersatzkarton vorhanden, darauf in Blei nummeriert. Nicht im WVZ Rave. Provenienz: Norddeutscher Besitz; vormals Sammlung Arnold Blome, Bremen. Das Werk wird in die in Vorbereitung befindliche Überarbeitung des Werkverzeichnisses von Prof. Dr. Börsch-Supan aufgenommen. Ein schriftliches Gutachten zur Authentizitätsbestätigung von Prof. Dr. Börsch-Supan, Berlin, vom 14. 04.2013 liegt vor. Carl Blechen, Schüler des Landschafters Peter Ludwig Lütke an der Berliner Akademie der Künste, galt bereits zu Lebzeiten als „unvergleichlicher Skizzierer“ (zitiert nach: Jutta Schenk-Sorge, Carl Blechen und der Beginn der Freilichtmalerei. Studien zu seinen Ölskizzen, Bonn 1989, S. 7). Seine rasche, temperamentvolle Hand, sein Desinteresse an der vorherrschenden Wiedergabe von Lokalfarben und die Loslösung von der formbestimmten Farbgebung ließen ihn zu einem Vorreiter der revolutionierten Landschaftsmalerei zu Beginn des 19. Jahrhunderts werden. Stark prägend wirkte der Italieneindruck von 1828/29 – das südliche Licht, das gefühlt freiere Leben in und mit der Natur, der neuentdeckte Sensualismus. War Blechen bereits durch die kurze Bekanntschaft mit Dahl und Friedrich in Dresden mit der (früh)romantischen Landschaftsauffassung konfrontiert worden, so wirkten Italien und die zahlreichen deutsch-römischen Künstlerbekanntschaften direkt auf ihn ein; als weitere künstlerische Anregung begegnete er hier dem Werk Turners, dessen oszillierendes Lichtspiel und flacher Farbauftrag sich anregend auf Blechens eigenes Schaffen auswirkte. In den häufig sehr kleinformatigen Skizzen löst sich die Farbe völlig zugunsten einer neuen sensualistischen Erfahrung vom Gegenstand. Ihr wird somit eine höhere Wirkungsqualität übereignet, die im Resultat dazu führte, „daß die Blechensche Auffassung und Darstellung der Natur, wie sie in ihrer Eigenartigkeit an das Publikum herantrat, dasselbe befremdete, […] verblüffte.“ (Harry Kieser, Carl Blechen, Dresden 1954, S. 5). Es ist überliefert, daß Blechen, der als Nachfolger seines ehemaligen Lehrers Lütke seit 1831 die Landschaftsklasse an der Berliner Akademie leitete, mit seinen Studenten in der Natur arbeitete. Und dies auch in Öl, nicht ausschließlich mit Bleistift oder Feder. Die dabei entstandenen Skizzen zeichnen sich vor allem durch ihre nahsichtige Ausschnitthaftigkeit aus, die das große Ganze durchaus anzudeuten vermag ohne ihm bildwütig nachzueifern. Meist dominieren zwei Farben, deren vielfältige Nuancen und Facetten im Lichtspiel der natürlichen Szene gekonnt ausbalanciert werden. Hierin eine Parallelerscheinung zu den von Blechen in der Zeit 1824-27 entworfenen Bühnendekorationen für das Königstädtische Theater Berlin zu sehen, sei erlaubt. Auch die hier zur Auktion offerierte kleine Baumstudie mag auf einer Studienexkursion entstanden sein. Sie ist in der häufig von Blechen ausgewählten Kompositionsform der Blickschneise angelegt – hoch aufragende Bäume bilden den über Buschwerk geführten Durchblick zum Himmel. Vergleichbar ist sie darin u.a. dem „Waldsee mit Birken“ (Rave 1526), der „Waldlandschaft mit Wasserfall“ (nicht in Rave) und der „Waldlandschaft“ von 1835 (nicht in Rave). Helmut Börsch-Supan formuliert in seinem umfassenden Gutachten zu diesem Werk die „Absicht des Malers, […] eine Balance zwischen links und rechts, zwischen Ruhe und Unruhe, herzustellen und in der Wildnis in der Vorahnung hereinbrechender Dunkelheit ein tröstliches Gefühl zu erzeugen“. Dieses kleinste bislang nachzuweisende Gemälde im Schaffen Blechens verfügt trotz der geringen Maße über ein hohes Format künstlerischer Ausarbeitung und eine überragende malerische Qualität. Carl Friedrich Schinkel, der Berliner Maler und Architekt, war zeit seines Lebens ein großer Anhänger und Verteidiger des Schaffens von Blechen. Aus seiner Feder ist der
Verso mit Resten alter Montierungen. Untersatzkarton mit Wasserfleckchen.
6,2 x 4,8 cm.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 001
Auktion:
Datum:
08.06.2013
Auktionshaus:
Schmidt Kunstauktionen Dresden OHG
Bautzner Str. 99
01099 Dresden
Deutschland
mail@schmidt-auktionen.de
+49 (0)351 81198787
+49 (0)351 81198788
Beschreibung:

Öl auf dünner Malpappe. Unsigniert. Verso zweifach mit dem Sammlungsstempel "Arnold Blome" versehen. Auf Untersatzkarton montiert. Darauf von fremder Hand in Blei bezeichnet. Der originale Untersatzkarton vorhanden, darauf in Blei nummeriert. Nicht im WVZ Rave. Provenienz: Norddeutscher Besitz; vormals Sammlung Arnold Blome, Bremen. Das Werk wird in die in Vorbereitung befindliche Überarbeitung des Werkverzeichnisses von Prof. Dr. Börsch-Supan aufgenommen. Ein schriftliches Gutachten zur Authentizitätsbestätigung von Prof. Dr. Börsch-Supan, Berlin, vom 14. 04.2013 liegt vor. Carl Blechen, Schüler des Landschafters Peter Ludwig Lütke an der Berliner Akademie der Künste, galt bereits zu Lebzeiten als „unvergleichlicher Skizzierer“ (zitiert nach: Jutta Schenk-Sorge, Carl Blechen und der Beginn der Freilichtmalerei. Studien zu seinen Ölskizzen, Bonn 1989, S. 7). Seine rasche, temperamentvolle Hand, sein Desinteresse an der vorherrschenden Wiedergabe von Lokalfarben und die Loslösung von der formbestimmten Farbgebung ließen ihn zu einem Vorreiter der revolutionierten Landschaftsmalerei zu Beginn des 19. Jahrhunderts werden. Stark prägend wirkte der Italieneindruck von 1828/29 – das südliche Licht, das gefühlt freiere Leben in und mit der Natur, der neuentdeckte Sensualismus. War Blechen bereits durch die kurze Bekanntschaft mit Dahl und Friedrich in Dresden mit der (früh)romantischen Landschaftsauffassung konfrontiert worden, so wirkten Italien und die zahlreichen deutsch-römischen Künstlerbekanntschaften direkt auf ihn ein; als weitere künstlerische Anregung begegnete er hier dem Werk Turners, dessen oszillierendes Lichtspiel und flacher Farbauftrag sich anregend auf Blechens eigenes Schaffen auswirkte. In den häufig sehr kleinformatigen Skizzen löst sich die Farbe völlig zugunsten einer neuen sensualistischen Erfahrung vom Gegenstand. Ihr wird somit eine höhere Wirkungsqualität übereignet, die im Resultat dazu führte, „daß die Blechensche Auffassung und Darstellung der Natur, wie sie in ihrer Eigenartigkeit an das Publikum herantrat, dasselbe befremdete, […] verblüffte.“ (Harry Kieser, Carl Blechen, Dresden 1954, S. 5). Es ist überliefert, daß Blechen, der als Nachfolger seines ehemaligen Lehrers Lütke seit 1831 die Landschaftsklasse an der Berliner Akademie leitete, mit seinen Studenten in der Natur arbeitete. Und dies auch in Öl, nicht ausschließlich mit Bleistift oder Feder. Die dabei entstandenen Skizzen zeichnen sich vor allem durch ihre nahsichtige Ausschnitthaftigkeit aus, die das große Ganze durchaus anzudeuten vermag ohne ihm bildwütig nachzueifern. Meist dominieren zwei Farben, deren vielfältige Nuancen und Facetten im Lichtspiel der natürlichen Szene gekonnt ausbalanciert werden. Hierin eine Parallelerscheinung zu den von Blechen in der Zeit 1824-27 entworfenen Bühnendekorationen für das Königstädtische Theater Berlin zu sehen, sei erlaubt. Auch die hier zur Auktion offerierte kleine Baumstudie mag auf einer Studienexkursion entstanden sein. Sie ist in der häufig von Blechen ausgewählten Kompositionsform der Blickschneise angelegt – hoch aufragende Bäume bilden den über Buschwerk geführten Durchblick zum Himmel. Vergleichbar ist sie darin u.a. dem „Waldsee mit Birken“ (Rave 1526), der „Waldlandschaft mit Wasserfall“ (nicht in Rave) und der „Waldlandschaft“ von 1835 (nicht in Rave). Helmut Börsch-Supan formuliert in seinem umfassenden Gutachten zu diesem Werk die „Absicht des Malers, […] eine Balance zwischen links und rechts, zwischen Ruhe und Unruhe, herzustellen und in der Wildnis in der Vorahnung hereinbrechender Dunkelheit ein tröstliches Gefühl zu erzeugen“. Dieses kleinste bislang nachzuweisende Gemälde im Schaffen Blechens verfügt trotz der geringen Maße über ein hohes Format künstlerischer Ausarbeitung und eine überragende malerische Qualität. Carl Friedrich Schinkel, der Berliner Maler und Architekt, war zeit seines Lebens ein großer Anhänger und Verteidiger des Schaffens von Blechen. Aus seiner Feder ist der
Verso mit Resten alter Montierungen. Untersatzkarton mit Wasserfleckchen.
6,2 x 4,8 cm.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 001
Auktion:
Datum:
08.06.2013
Auktionshaus:
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Bautzner Str. 99
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