Carl Rudolf Huber (Schleinz bei Wiener Neustadt 1839 - 1896 Wien) „Nächtliche Ausfahrt einer Haremsdame in Kairo“ 1889 Öl auf Leinwand; gerahmt 120,5 x 80,5 cm Signiert und datiert links unten: C Rud. Huber. 1889 Rückseitig Etikett Künstlerhaus Wien: 1897/975 (von Herrn Nikolaus Domes, Künstlerhaus Archiv Wien, bestätigt); rückseitig Ausstellungsetiketten mit den Nummern 1425 sowie 2429 Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; dessen Nachlassversteigerung durch H.O. Miethke, Künstlerhaus Wien, 3.-4.2.1897, Nr. 15; wohl dort von Graf Salm erworben (laut Feuchtmüller); Privatbesitz, Wien Ausstellung 1889 Wien, Jahresausstellung im Künstlerhaus; 1890 Berlin, LXII. Ausstellung der Königlichen Akademie der Künste im Landes-Ausstellungsgebäude, Nr. 388; Literatur Vergleiche: Rupert Feuchtmüller, C. Rudolf Huber Persönlichkeit und Werk, Wien 1955, S. 12; vgl.: Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Bd.1/2, Hofheim/Taunus 1979 vierter, unveränderter Nachdruck, S. 609, Nr. 49 Schätzpreis: € 10.000 - 20.000 Gebot abgeben Kaufauftrag Frage an den Experten Teilen mit Freunden Der in Niederösterreich geborene Carl Rudolf Huber erhielt seine künstlerische Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste in Wien sowie durch Privatunterricht in Düsseldorf. Um 1857 unternahm er eine erste Reise nach Ägypten. 1859 war er am Italien-Feldzug beteiligt. Wieder in Wien, etablierte er sich zu einem gefragten Tier- und Porträtmaler. Ab 1870 arbeitete er im sogenannten Makart-Atelier, in welchem neben Hans Makart (1840-1884) unter anderem auch Eduard Charlemont (1842-1906) und Leopold Carl Müller (1834-1892) tätig waren. Mit dem bekannten Orientmaler Müller bereiste er 1874 und 1875 Ägypten. 1875/76, zur Eröffnung des Suezkanals, folgte ein weiterer Ägyptenaufenthalt, diesmal gemeinsam mit Leopold Carl Müller Hans Makart und Franz Lenbach (1836-1906). Dies war Hubers letzter Aufenthalt im Land am Nil, und die dort gesammelten Eindrücke verarbeitete er in den kommenden Jahren immer wieder in seinen Werken. So schuf er zahlreiche Illustrationen für Georg Ebers Prachtband „Ägypten in Bild und Wort“ (2 Bände, Stuttgart/Leipzig 1879/80). Empfohlen wurde Huber dem deutschen Ägyptologen von Leopold Carl Müller der selbst Illustrationen für das umfangreiche Druckwerk anfertigte. Der Orient war auch Inspirationsquelle für vorliegendes Gemälde, hier zeigt Huber eine Szene, wie er sie wohl in Kairo gesehen hat. Eine von zwei Reitern gut bewachte Kutsche wird von Fackelträgern im Laufschritt durch eine enge Gasse geleitet. Am Kutschbock sitzt ein in westliche Kleidung gehüllter Kutscher, dessen Zylinder und weiße Handschuhe einen reizvollen Kontrast zu den traditionell gekleideten Läufern bilden. Darüber hinaus fasziniert das Werk durch die gekonnt wiedergegebene nächtliche Stimmung. Das warme Licht der Fackeln erhellt den Vordergrund und weist der Kutsche den Weg. Im Hintergrund zeichnet sich ein Minarett ab, welches von funkelnden Sternen am dunklen Nachthimmel hinterfangen wird. Unser Bild ist 1889 entstanden, also 13 Jahre nach Hubers letzter Reise nach Ägypten. In diesem Jahr lebte der Künstler wieder in Wien, wo er von 1880 bis 1896 als Professor für Tiermalerei an der Akademie unterrichtete, dort vertrat er auch Leopold Carl Müller während dessen Auslandsaufenthalten. Nach Makarts Tod 1884, übernahm Huber den Auftrag zur bildnerischen Ausstattung des Schlafzimmers von Kaiserin Elisabeth in der Hermesvilla (Szenen aus dem Sommernachtstraum). Carl Rudolf Huber zählte zu den bekanntesten Wiener Künstlern seiner Zeit, der in den höchsten gesellschaftlichen Kreisen verkehrte, und zu dessen Auftraggebern neben Kronprinz Rudolf unter anderem auch die Familie Rothschild und Johann Strauß zählten. (MS)
Carl Rudolf Huber (Schleinz bei Wiener Neustadt 1839 - 1896 Wien) „Nächtliche Ausfahrt einer Haremsdame in Kairo“ 1889 Öl auf Leinwand; gerahmt 120,5 x 80,5 cm Signiert und datiert links unten: C Rud. Huber. 1889 Rückseitig Etikett Künstlerhaus Wien: 1897/975 (von Herrn Nikolaus Domes, Künstlerhaus Archiv Wien, bestätigt); rückseitig Ausstellungsetiketten mit den Nummern 1425 sowie 2429 Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; dessen Nachlassversteigerung durch H.O. Miethke, Künstlerhaus Wien, 3.-4.2.1897, Nr. 15; wohl dort von Graf Salm erworben (laut Feuchtmüller); Privatbesitz, Wien Ausstellung 1889 Wien, Jahresausstellung im Künstlerhaus; 1890 Berlin, LXII. Ausstellung der Königlichen Akademie der Künste im Landes-Ausstellungsgebäude, Nr. 388; Literatur Vergleiche: Rupert Feuchtmüller, C. Rudolf Huber Persönlichkeit und Werk, Wien 1955, S. 12; vgl.: Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Bd.1/2, Hofheim/Taunus 1979 vierter, unveränderter Nachdruck, S. 609, Nr. 49 Schätzpreis: € 10.000 - 20.000 Gebot abgeben Kaufauftrag Frage an den Experten Teilen mit Freunden Der in Niederösterreich geborene Carl Rudolf Huber erhielt seine künstlerische Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste in Wien sowie durch Privatunterricht in Düsseldorf. Um 1857 unternahm er eine erste Reise nach Ägypten. 1859 war er am Italien-Feldzug beteiligt. Wieder in Wien, etablierte er sich zu einem gefragten Tier- und Porträtmaler. Ab 1870 arbeitete er im sogenannten Makart-Atelier, in welchem neben Hans Makart (1840-1884) unter anderem auch Eduard Charlemont (1842-1906) und Leopold Carl Müller (1834-1892) tätig waren. Mit dem bekannten Orientmaler Müller bereiste er 1874 und 1875 Ägypten. 1875/76, zur Eröffnung des Suezkanals, folgte ein weiterer Ägyptenaufenthalt, diesmal gemeinsam mit Leopold Carl Müller Hans Makart und Franz Lenbach (1836-1906). Dies war Hubers letzter Aufenthalt im Land am Nil, und die dort gesammelten Eindrücke verarbeitete er in den kommenden Jahren immer wieder in seinen Werken. So schuf er zahlreiche Illustrationen für Georg Ebers Prachtband „Ägypten in Bild und Wort“ (2 Bände, Stuttgart/Leipzig 1879/80). Empfohlen wurde Huber dem deutschen Ägyptologen von Leopold Carl Müller der selbst Illustrationen für das umfangreiche Druckwerk anfertigte. Der Orient war auch Inspirationsquelle für vorliegendes Gemälde, hier zeigt Huber eine Szene, wie er sie wohl in Kairo gesehen hat. Eine von zwei Reitern gut bewachte Kutsche wird von Fackelträgern im Laufschritt durch eine enge Gasse geleitet. Am Kutschbock sitzt ein in westliche Kleidung gehüllter Kutscher, dessen Zylinder und weiße Handschuhe einen reizvollen Kontrast zu den traditionell gekleideten Läufern bilden. Darüber hinaus fasziniert das Werk durch die gekonnt wiedergegebene nächtliche Stimmung. Das warme Licht der Fackeln erhellt den Vordergrund und weist der Kutsche den Weg. Im Hintergrund zeichnet sich ein Minarett ab, welches von funkelnden Sternen am dunklen Nachthimmel hinterfangen wird. Unser Bild ist 1889 entstanden, also 13 Jahre nach Hubers letzter Reise nach Ägypten. In diesem Jahr lebte der Künstler wieder in Wien, wo er von 1880 bis 1896 als Professor für Tiermalerei an der Akademie unterrichtete, dort vertrat er auch Leopold Carl Müller während dessen Auslandsaufenthalten. Nach Makarts Tod 1884, übernahm Huber den Auftrag zur bildnerischen Ausstattung des Schlafzimmers von Kaiserin Elisabeth in der Hermesvilla (Szenen aus dem Sommernachtstraum). Carl Rudolf Huber zählte zu den bekanntesten Wiener Künstlern seiner Zeit, der in den höchsten gesellschaftlichen Kreisen verkehrte, und zu dessen Auftraggebern neben Kronprinz Rudolf unter anderem auch die Familie Rothschild und Johann Strauß zählten. (MS)
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