Surrounded Islands
Rahmenbild Surrounded Islands. 1982. Acrylfarbe, Blei- und Buntstift auf Schwarzweiß-Fotografie und Papier, auf Holz kaschiert. Unter Plexiglas gerahmt. Links unten signiert und datiert sowie an Ober- und Unterrand bezeichnet. Verso signiert, datiert und gewidmet. 28,8 x 36,2 x 3,3 cm (11,3 x 14,2 x 1,2 in). [CB]. Christo, weltweit bekannt als Verpackungskünstler, studiert von 1952-1956 an der Akademie der Schönen Künste in Sofia Malerei, Bildhauerei und Bühnenbildgestaltung. Nach einem Semester an der Wiener Kunstakademie verlegt er 1958 seinen Wohnsitz nach Paris, wo nun die ersten Verpackungen und verschnürten Objekte entstehen. Anlässlich seiner ersten Einzelausstellung 1961 realisiert Christo das erste Großprojekt: mit Planen zugedeckte und mit Schnüren festgebundene Ölfässer im Hafengebiet Kölns ("Stacked Oil Drums"). Es folgt der "Rideau de fer" in Paris, ein "Eiserner Vorhang" aus leeren, bemalten Ölfässern, mit denen Christo eine Straße verstellt. 1963 entstehen "Schaukästen", die jedoch die Betrachtung des Inneren nicht ermöglichen, da das Glas von hinten mit Folie bedeckt ist. Aus diesen "Showcases" entwickelt Christo 1964 in New York, seinem neuen Wohnsitz, zusammen mit seiner Frau Jeanne-Claude, die nicht betretbaren "Ladenfronten". In den kommenden Jahren entstehen zahlreiche Environments, so beispielsweise ein 5600-Kubikmeter-Paket, das Christo 1968 auf der documenta 4 installiert. Nach seiner "Luftverpackung" und dem "Wrapped Tree" 1966, werden 1968/69 öffentliche Gebäude wie die Kunsthalle Bern oder das Museum of Contemporary Art in Philadelphia - bei Letzterem auch im Inneren des Museums das Treppenhaus und die Halle - verhüllt. Verhüllungsprojekte reichen nun von Denkmälern über Gehwege hin zu verpackten Küstenstreifen und ganzen Inseln. Während die europäischen Großprojekte meist mit historischen Bedeutungen befrachtet sind, wirken Christos amerikanische Dialoge mit den Elementen Erde, Luft und Wasser leichter und unbeschwerter. Mit den überdimensionalen Seerosen der Surrounded Islands setzte er ein gigantisches Zeichen und schuf einen verblüffenden ästhetischen Mehrwert, der, gemessen am Nützlichkeitsdenken unserer Zeit, geradezu absurd wirken mußte. Gleichzeitig vermochte Christo mit seinen Blumen im Wasser die Künstlichkeit jeder Vorstellung von einem paradiesischen Leben ironisch zu kommentieren. Rückblickend bezeichnete er das Projekt als ein malerisches. (Hansdieter Erbsmehl, in: Christo und Jeanne-Claude. Zwei europäische Privatsammlungen und eigener Besitz, Galerie Pels-Leusden, Berlin (ca. 1995), S. 46). Seit den neunziger Jahren arbeitet Christo mit seiner Frau unter dem Namen "Christo und Jeanne-Claude". 1994 erfolgt die Zustimmung des Deutschen Bundestags zur Verhüllung des Reichstags, die schließlich vom 23. Juni - 8. Juli 1995 stattfindet. Im Jahre 2005 werden "The Gates" im Central Park, New York realisiert, die bereits seit 1992 geplant waren. Die Entstehungszeit der Projekte, die sich zum Teil über Jahrzehnte hinzieht, ist für Christo und Jeanne-Claude Bestandteil ihrer Arbeit. Ästhetische Gesichtspunkte sind ihnen immer wichtiger als die technische Realisierbarkeit. Um die Unabhängigkeit von Sponsoren und der öffentlichen Hand zu wahren, finanziert das Künstlerpaar die Projekte ausschließlich aus Spenden und durch den Verkauf der Skizzen. Im Jahr 2009 ist Jeanne-Claude in New York gestorben.
Surrounded Islands
Rahmenbild Surrounded Islands. 1982. Acrylfarbe, Blei- und Buntstift auf Schwarzweiß-Fotografie und Papier, auf Holz kaschiert. Unter Plexiglas gerahmt. Links unten signiert und datiert sowie an Ober- und Unterrand bezeichnet. Verso signiert, datiert und gewidmet. 28,8 x 36,2 x 3,3 cm (11,3 x 14,2 x 1,2 in). [CB]. Christo, weltweit bekannt als Verpackungskünstler, studiert von 1952-1956 an der Akademie der Schönen Künste in Sofia Malerei, Bildhauerei und Bühnenbildgestaltung. Nach einem Semester an der Wiener Kunstakademie verlegt er 1958 seinen Wohnsitz nach Paris, wo nun die ersten Verpackungen und verschnürten Objekte entstehen. Anlässlich seiner ersten Einzelausstellung 1961 realisiert Christo das erste Großprojekt: mit Planen zugedeckte und mit Schnüren festgebundene Ölfässer im Hafengebiet Kölns ("Stacked Oil Drums"). Es folgt der "Rideau de fer" in Paris, ein "Eiserner Vorhang" aus leeren, bemalten Ölfässern, mit denen Christo eine Straße verstellt. 1963 entstehen "Schaukästen", die jedoch die Betrachtung des Inneren nicht ermöglichen, da das Glas von hinten mit Folie bedeckt ist. Aus diesen "Showcases" entwickelt Christo 1964 in New York, seinem neuen Wohnsitz, zusammen mit seiner Frau Jeanne-Claude, die nicht betretbaren "Ladenfronten". In den kommenden Jahren entstehen zahlreiche Environments, so beispielsweise ein 5600-Kubikmeter-Paket, das Christo 1968 auf der documenta 4 installiert. Nach seiner "Luftverpackung" und dem "Wrapped Tree" 1966, werden 1968/69 öffentliche Gebäude wie die Kunsthalle Bern oder das Museum of Contemporary Art in Philadelphia - bei Letzterem auch im Inneren des Museums das Treppenhaus und die Halle - verhüllt. Verhüllungsprojekte reichen nun von Denkmälern über Gehwege hin zu verpackten Küstenstreifen und ganzen Inseln. Während die europäischen Großprojekte meist mit historischen Bedeutungen befrachtet sind, wirken Christos amerikanische Dialoge mit den Elementen Erde, Luft und Wasser leichter und unbeschwerter. Mit den überdimensionalen Seerosen der Surrounded Islands setzte er ein gigantisches Zeichen und schuf einen verblüffenden ästhetischen Mehrwert, der, gemessen am Nützlichkeitsdenken unserer Zeit, geradezu absurd wirken mußte. Gleichzeitig vermochte Christo mit seinen Blumen im Wasser die Künstlichkeit jeder Vorstellung von einem paradiesischen Leben ironisch zu kommentieren. Rückblickend bezeichnete er das Projekt als ein malerisches. (Hansdieter Erbsmehl, in: Christo und Jeanne-Claude. Zwei europäische Privatsammlungen und eigener Besitz, Galerie Pels-Leusden, Berlin (ca. 1995), S. 46). Seit den neunziger Jahren arbeitet Christo mit seiner Frau unter dem Namen "Christo und Jeanne-Claude". 1994 erfolgt die Zustimmung des Deutschen Bundestags zur Verhüllung des Reichstags, die schließlich vom 23. Juni - 8. Juli 1995 stattfindet. Im Jahre 2005 werden "The Gates" im Central Park, New York realisiert, die bereits seit 1992 geplant waren. Die Entstehungszeit der Projekte, die sich zum Teil über Jahrzehnte hinzieht, ist für Christo und Jeanne-Claude Bestandteil ihrer Arbeit. Ästhetische Gesichtspunkte sind ihnen immer wichtiger als die technische Realisierbarkeit. Um die Unabhängigkeit von Sponsoren und der öffentlichen Hand zu wahren, finanziert das Künstlerpaar die Projekte ausschließlich aus Spenden und durch den Verkauf der Skizzen. Im Jahr 2009 ist Jeanne-Claude in New York gestorben.
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