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Auktionsarchiv: Los-Nr. 56

David Teniers der Jüngere

9. Tiberius Auktion - Tag 1
01.05.2023 - 10.05.2023
Schätzpreis
20.000 € - 30.000 €
ca. 22.003 $ - 33.004 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 56

David Teniers der Jüngere

9. Tiberius Auktion - Tag 1
01.05.2023 - 10.05.2023
Schätzpreis
20.000 € - 30.000 €
ca. 22.003 $ - 33.004 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

David Teniers der Jüngere Antwerpen 1610 – 1690 Brüssel Werkstatt Zugeschrieben Die Versuchung des Hl. Antonius Öl auf Leinwand, dubliert 57 x 84 cm, mit Rahmen 78 x 103 cm Provenienz: Rückseitige Eigentümeretiketten von Dr. A. Berg Dieses Werk stellt die Versuchung des Hl. Antonius dar, ein Bildthema, das sich ab dem Mittelalter großer Beliebtheit erfreute. Satan spiegelt dem Heiligen Trugbilder vor, die Antonius an Lebensfreuden erinnern sollen, die er aufgrund seiner asketischen Lebensweise aufgegeben hat. Dieses Werk kann der Werkstatt des flämischen Malers David Teniers dem Jüngeren zugeschrieben werden. Der Großteil seines Oeuvres stellt Bilder aus dem Leben des Heiligen Antonius und dessen Versuchung dar. Ein markantes Vergleichsbeispiel in abgeänderter Version ist das gleichnamige Gemälde, das um 1645 entstand und sich heute in Dresden befindet (Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gal.-Nr. 1079). Das Geschehen ist in einer felsigen Höhle verortet. Der Heilige Antonius im langen Habitus kniet betend vor einem Kruzifix, das auf einem Felsblock steht. Typische Attribute eines Einsiedlers wie Totenkopf, Sanduhr und weitere Bücher auf dem Boden vor ihm sind ebenfalls gezeigt. Jedoch ist sein Blick über die Schulter nach hinten geworfen: Eine mit Hörnern bekrönte Männerfigur, welche als Teufel identifiziert werden kann, verweist mit der rechten Hand, mit zu Krallen zugespitzten Fingernägeln, auf eine im Bildzentrum positionierte Frau im luxuriösen Gewand, die ein Weinglas hält. Auf den ersten Blick ist hier möglicherweise nicht erkennbar, dass sie Vogelfüße mit Krallen hat – es handelt sich also um ein dämonenartiges Wesen. Der Blick des Antonius ist auf eben diese Frau gerichtet; jedoch deutet der Heiligenschein über seinem Kopf bereits daraufhin, dass er sich nicht der erotischen Versuchung oder jener des Weins hingeben wird. Hinter der Frau, im linken, abgedunkelten Bildfeld, ist eine sitzende Figur vor der Höhlenöffnung gezeigt, die einen langen Stab mit einem brennenden Objekt darauf hält. Bei näherer Betrachtung offenbart sich dessen Gesicht als hundeähnliche Fratze mit gelängter Schnauze und spitzen Zähnen. Überhaupt schwirrt die Höhle vor skurrilen Tier- und Mischwesen, die der Szene eher eine humoristisch-komische Komponente anstelle einer furchteinflößenden Wirkung verleihen. Hier zeigen sich Anleihen an Hieronymus Bosch (c. 1450-1516) und dessen phantastischer Bilderwelt. Über dem Heiligen versteckt sich ein spinnenähnliches Wesen; auf den Büchern im Vordergrund sitzt ein Käuzchen. Im oberen Bildfeld, über den Köpfen der Figuren, schwirren eine Fledermaus, eine Libelle und ein Fischwesen. Eine Schar von Hunde-, Hasen- und Reptilienwesen scheint in einer Art Prozession die Höhle betreten zu haben; jenes am nächsten zum Heiligen hat sogar seine Kutte gepackt. Auch ein lautenspielendes menschliches Wesen scheint sich darunter gemischt zu haben. Im mittigen Vordergrund sitzt ein Krabbenwesen, das den Betrachter frontal ansieht und in das Bild einführt. Diese Gruppe von Tierwesen verwandelt das Bildthema in eine unterhaltsame Erzählung mit wohldurchdachter Komposition und sorgfältig gesetzten Farbakzenten, die dem Geschehen eine dynamische Lebendigkeit verleihen. Typisch für Werke von Teniers dem Jüngeren ist die bräunliche Palette, die hier bereits ins Goldocker übergeht und somit Werken der Blütezeit des Malers entspricht. Literatur: Helge Siefert, Zum Ruhme des Helden. Historien- und Genremalerei des 17. und 18. Jahrhunderts, München 1993. David Teniers in: Flemish Paintings in the Metropolitan Museum of Art, New York 1984.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 56
Auktion:
Datum:
01.05.2023 - 10.05.2023
Auktionshaus:
TIBERIUS AUCTIONS GmbH
Penzinger Straße 23
1140 Wien
Österreich
office@tiberius-auctions.com
+43 1 890 49 51
Beschreibung:

David Teniers der Jüngere Antwerpen 1610 – 1690 Brüssel Werkstatt Zugeschrieben Die Versuchung des Hl. Antonius Öl auf Leinwand, dubliert 57 x 84 cm, mit Rahmen 78 x 103 cm Provenienz: Rückseitige Eigentümeretiketten von Dr. A. Berg Dieses Werk stellt die Versuchung des Hl. Antonius dar, ein Bildthema, das sich ab dem Mittelalter großer Beliebtheit erfreute. Satan spiegelt dem Heiligen Trugbilder vor, die Antonius an Lebensfreuden erinnern sollen, die er aufgrund seiner asketischen Lebensweise aufgegeben hat. Dieses Werk kann der Werkstatt des flämischen Malers David Teniers dem Jüngeren zugeschrieben werden. Der Großteil seines Oeuvres stellt Bilder aus dem Leben des Heiligen Antonius und dessen Versuchung dar. Ein markantes Vergleichsbeispiel in abgeänderter Version ist das gleichnamige Gemälde, das um 1645 entstand und sich heute in Dresden befindet (Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gal.-Nr. 1079). Das Geschehen ist in einer felsigen Höhle verortet. Der Heilige Antonius im langen Habitus kniet betend vor einem Kruzifix, das auf einem Felsblock steht. Typische Attribute eines Einsiedlers wie Totenkopf, Sanduhr und weitere Bücher auf dem Boden vor ihm sind ebenfalls gezeigt. Jedoch ist sein Blick über die Schulter nach hinten geworfen: Eine mit Hörnern bekrönte Männerfigur, welche als Teufel identifiziert werden kann, verweist mit der rechten Hand, mit zu Krallen zugespitzten Fingernägeln, auf eine im Bildzentrum positionierte Frau im luxuriösen Gewand, die ein Weinglas hält. Auf den ersten Blick ist hier möglicherweise nicht erkennbar, dass sie Vogelfüße mit Krallen hat – es handelt sich also um ein dämonenartiges Wesen. Der Blick des Antonius ist auf eben diese Frau gerichtet; jedoch deutet der Heiligenschein über seinem Kopf bereits daraufhin, dass er sich nicht der erotischen Versuchung oder jener des Weins hingeben wird. Hinter der Frau, im linken, abgedunkelten Bildfeld, ist eine sitzende Figur vor der Höhlenöffnung gezeigt, die einen langen Stab mit einem brennenden Objekt darauf hält. Bei näherer Betrachtung offenbart sich dessen Gesicht als hundeähnliche Fratze mit gelängter Schnauze und spitzen Zähnen. Überhaupt schwirrt die Höhle vor skurrilen Tier- und Mischwesen, die der Szene eher eine humoristisch-komische Komponente anstelle einer furchteinflößenden Wirkung verleihen. Hier zeigen sich Anleihen an Hieronymus Bosch (c. 1450-1516) und dessen phantastischer Bilderwelt. Über dem Heiligen versteckt sich ein spinnenähnliches Wesen; auf den Büchern im Vordergrund sitzt ein Käuzchen. Im oberen Bildfeld, über den Köpfen der Figuren, schwirren eine Fledermaus, eine Libelle und ein Fischwesen. Eine Schar von Hunde-, Hasen- und Reptilienwesen scheint in einer Art Prozession die Höhle betreten zu haben; jenes am nächsten zum Heiligen hat sogar seine Kutte gepackt. Auch ein lautenspielendes menschliches Wesen scheint sich darunter gemischt zu haben. Im mittigen Vordergrund sitzt ein Krabbenwesen, das den Betrachter frontal ansieht und in das Bild einführt. Diese Gruppe von Tierwesen verwandelt das Bildthema in eine unterhaltsame Erzählung mit wohldurchdachter Komposition und sorgfältig gesetzten Farbakzenten, die dem Geschehen eine dynamische Lebendigkeit verleihen. Typisch für Werke von Teniers dem Jüngeren ist die bräunliche Palette, die hier bereits ins Goldocker übergeht und somit Werken der Blütezeit des Malers entspricht. Literatur: Helge Siefert, Zum Ruhme des Helden. Historien- und Genremalerei des 17. und 18. Jahrhunderts, München 1993. David Teniers in: Flemish Paintings in the Metropolitan Museum of Art, New York 1984.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 56
Auktion:
Datum:
01.05.2023 - 10.05.2023
Auktionshaus:
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