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Auktionsarchiv: Los-Nr. 510

DEGOTTEX, JEAN
Sathonay-Camp 1918 - 1988

Herbstauktion 2018
07.11.2018 - 10.11.2018
Schätzpreis
8.000 CHF
ca. 8.039 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 510

DEGOTTEX, JEAN
Sathonay-Camp 1918 - 1988

Herbstauktion 2018
07.11.2018 - 10.11.2018
Schätzpreis
8.000 CHF
ca. 8.039 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

DEGOTTEX, JEAN
Sathonay-Camp 1918 - 1988 Paris
Horosphere bois (III).
Mischtechnik auf Holz, Grattage,
verso sig., dat. "8-9" (19)67 u. betitelt,
120x80 cm

Provenienz: Jean Fournier & Cie., Paris; Privatbesitz, Schweiz.

Geboren und aufgewachsen in Sathonay-Camp im Département Rhone, war Jean Degottex während seines Militärdienstes im Zweiten Weltkrieg in Algerien und Tunesien stationiert, wo er autodidaktisch zu malen begann. Bis 1941 lebte er in Tunis und schuf dort seine ersten Gemälde, fahlrote Landschaften im Stil des Fauvismus. Nach Kriegsende lernte er Maler wie Jean Bazaine und Alfred Manessier kennen und entwickelte wie diese eine nicht-figurative Malerei. 1949 stellte er erstmals in der Galerie Denise René in Paris aus, damals eine der führenden französischen Galerien für avantgardistische Kunst. 1951 erhielt er den Kandinsky-Preis; bereits im folgenden Jahr zeigte die international bedeutende Galerie Maeght Arbeiten von ihm. 1954 liess er sich mit René Duvillier und Serge Poliakoff in Portsall an der bretonischen Küste nieder. Dort schuf er während des gesamten Sommers Hunderte von Meerlandschaften, die Serie der sogenannten "Vagues". Von nun an blieb der darin entwickelte spontane Malgestus von entscheidender Bedeutung für sein späteres künstlerisches Werk. 1955 stellte Degottex in der Galerie "L'Etoile scellée" aus, damals eine Schaltstelle der Surrealisten. Hier begegnete er André Breton der ihn in die Zen-Philosophie und in die fernöstliche Kalligrafie einführte, beides entscheidende Impluse für eine radikale Wendung in Degottex' Werk. Er vernichtete in der Folge fast die Gesamtheit seiner früheren Arbeiten. Sein reifes Schaffen vereinigte die surrealistische "Écriture automatique" mit Impulsen der asiatischen Malerei und Philosophie. Degottex gilt heute als einer der bedeutendsten Vertreter der Lyrischen Abstraktion in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Das vorliegende Werk gehört zu einer um 1967 entstandenen Werkgruppe, die Degottex mit "Horosphere" betitelte, einem der Mathematik entlehnten Begriff. Innerhalb der Riemannschen Geometrie werden Horosphären als (verschieden grosse) Kreise dargestellt, die in einer hyperbolischen Ebene alle im gleichen Punkt enden. Degottex fand hier eine treffende formale Analogie zum zentralen Symbol innerhalb der japanischen Kalligrafie, dem als "Enso" bezeichneten Motiv des Kreises. Es symbolisiert Erleuchtung, Stärke, Eleganz, das Universum und die Leere, kann aber auch die japanische Ästhetik an sich symbolisieren. Als "Ausdruck des Moments" wird "Enso" oft als eine Form der expressionistischen Kunst aufgefasst.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 510
Auktion:
Datum:
07.11.2018 - 10.11.2018
Auktionshaus:
Dobiaschofsky Auktionen AG
Monbijoustr. 30/32
3001 Bern
Schweiz
info@dobiaschofsky.com
+41 31 5601060
+41 31 5601070
Beschreibung:

DEGOTTEX, JEAN
Sathonay-Camp 1918 - 1988 Paris
Horosphere bois (III).
Mischtechnik auf Holz, Grattage,
verso sig., dat. "8-9" (19)67 u. betitelt,
120x80 cm

Provenienz: Jean Fournier & Cie., Paris; Privatbesitz, Schweiz.

Geboren und aufgewachsen in Sathonay-Camp im Département Rhone, war Jean Degottex während seines Militärdienstes im Zweiten Weltkrieg in Algerien und Tunesien stationiert, wo er autodidaktisch zu malen begann. Bis 1941 lebte er in Tunis und schuf dort seine ersten Gemälde, fahlrote Landschaften im Stil des Fauvismus. Nach Kriegsende lernte er Maler wie Jean Bazaine und Alfred Manessier kennen und entwickelte wie diese eine nicht-figurative Malerei. 1949 stellte er erstmals in der Galerie Denise René in Paris aus, damals eine der führenden französischen Galerien für avantgardistische Kunst. 1951 erhielt er den Kandinsky-Preis; bereits im folgenden Jahr zeigte die international bedeutende Galerie Maeght Arbeiten von ihm. 1954 liess er sich mit René Duvillier und Serge Poliakoff in Portsall an der bretonischen Küste nieder. Dort schuf er während des gesamten Sommers Hunderte von Meerlandschaften, die Serie der sogenannten "Vagues". Von nun an blieb der darin entwickelte spontane Malgestus von entscheidender Bedeutung für sein späteres künstlerisches Werk. 1955 stellte Degottex in der Galerie "L'Etoile scellée" aus, damals eine Schaltstelle der Surrealisten. Hier begegnete er André Breton der ihn in die Zen-Philosophie und in die fernöstliche Kalligrafie einführte, beides entscheidende Impluse für eine radikale Wendung in Degottex' Werk. Er vernichtete in der Folge fast die Gesamtheit seiner früheren Arbeiten. Sein reifes Schaffen vereinigte die surrealistische "Écriture automatique" mit Impulsen der asiatischen Malerei und Philosophie. Degottex gilt heute als einer der bedeutendsten Vertreter der Lyrischen Abstraktion in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Das vorliegende Werk gehört zu einer um 1967 entstandenen Werkgruppe, die Degottex mit "Horosphere" betitelte, einem der Mathematik entlehnten Begriff. Innerhalb der Riemannschen Geometrie werden Horosphären als (verschieden grosse) Kreise dargestellt, die in einer hyperbolischen Ebene alle im gleichen Punkt enden. Degottex fand hier eine treffende formale Analogie zum zentralen Symbol innerhalb der japanischen Kalligrafie, dem als "Enso" bezeichneten Motiv des Kreises. Es symbolisiert Erleuchtung, Stärke, Eleganz, das Universum und die Leere, kann aber auch die japanische Ästhetik an sich symbolisieren. Als "Ausdruck des Moments" wird "Enso" oft als eine Form der expressionistischen Kunst aufgefasst.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 510
Auktion:
Datum:
07.11.2018 - 10.11.2018
Auktionshaus:
Dobiaschofsky Auktionen AG
Monbijoustr. 30/32
3001 Bern
Schweiz
info@dobiaschofsky.com
+41 31 5601060
+41 31 5601070
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