Federzeichnung in schwarzer und brauner Tusche, laviert. Unsigniert. Freigestellt im Passepartout montiert und hinter Glas in Berliner Leiste des 19. Jh. gerahmt. Vor einer weiten Landschaft bahnen sich einige Hirten mit ihrer Herde gemächlich ihren Weg durch ein flaches Flussbett. Sie bewegen sich auf ein Waldstück zu, in dem Reste einer antiken Architektur sichtbar werden. Im Vordergrund lagern davon unbeeindruckt zwei herrschaftlich gekleidete Personen, die sich angeregt unterhalten und die von einer dritten Figur bewacht werden. In der Ferne sieht man eine kleine Stadt in deren Zentrum ein Geschlechterturm in die Höhe ragt. Das Blatt vereint damit alle Elemente einer nach der zeitgenössischen Kunsttheorie komponierten Landschaft - jedoch ohne zwischen idyllisch-pastoraler und antikisch-heroischer Landschaft zu unterscheiden. Damit führt der Zeichner Gerard de Lairesses Diktum im Malerbuch (1784 auf Deutsch) ad absurdum, nachdem allein die Staffage über den Charakter der Landschaft entscheide: Hier finden sich nun antike Ruinen, Hirten, eine zeitgenössische Stadtansicht und ein Personal, dessen Darstellung so offen ist, dass es auch in einer so genannten heroischen Landschaft Platz finden würde. So gesehen ließe sich die fein ausgeführte Zeichnung als ein Zeugnis für das Unbehagen eines Künstlers gegenüber einer normativen Kunsttheorie interpretieren.
Papier angebräunt und im oberen Viertel minimal stockfleckig. Am Blattrand re. u. eine minimale, oberflächliche Fraßspur. Papier vereinzelt mit kleinsten, dunklen Einschlüssen.
28,1 x 39,5 cm, Ra. 40,5 x 51,9 cm.
Federzeichnung in schwarzer und brauner Tusche, laviert. Unsigniert. Freigestellt im Passepartout montiert und hinter Glas in Berliner Leiste des 19. Jh. gerahmt. Vor einer weiten Landschaft bahnen sich einige Hirten mit ihrer Herde gemächlich ihren Weg durch ein flaches Flussbett. Sie bewegen sich auf ein Waldstück zu, in dem Reste einer antiken Architektur sichtbar werden. Im Vordergrund lagern davon unbeeindruckt zwei herrschaftlich gekleidete Personen, die sich angeregt unterhalten und die von einer dritten Figur bewacht werden. In der Ferne sieht man eine kleine Stadt in deren Zentrum ein Geschlechterturm in die Höhe ragt. Das Blatt vereint damit alle Elemente einer nach der zeitgenössischen Kunsttheorie komponierten Landschaft - jedoch ohne zwischen idyllisch-pastoraler und antikisch-heroischer Landschaft zu unterscheiden. Damit führt der Zeichner Gerard de Lairesses Diktum im Malerbuch (1784 auf Deutsch) ad absurdum, nachdem allein die Staffage über den Charakter der Landschaft entscheide: Hier finden sich nun antike Ruinen, Hirten, eine zeitgenössische Stadtansicht und ein Personal, dessen Darstellung so offen ist, dass es auch in einer so genannten heroischen Landschaft Platz finden würde. So gesehen ließe sich die fein ausgeführte Zeichnung als ein Zeugnis für das Unbehagen eines Künstlers gegenüber einer normativen Kunsttheorie interpretieren.
Papier angebräunt und im oberen Viertel minimal stockfleckig. Am Blattrand re. u. eine minimale, oberflächliche Fraßspur. Papier vereinzelt mit kleinsten, dunklen Einschlüssen.
28,1 x 39,5 cm, Ra. 40,5 x 51,9 cm.
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