Deux femmes à la toilette, 1920.
Aquarell und Bleistift. Rechts unten monogrammiert und datiert. Auf Ingres-Bütten von Arches (mit Wasserzeichen). 46,2 x 26,5 cm (18,1 x 10,4 in), Blattgröße. Unser außergewöhnliches Aquarell entsteht als Studie für das gleichnamige Ölgemälde, welches Léger noch im selben Jahr ausführt (siehe Bauquier 248). Mit einer Fotobestätigung von Frau Irus Hansma, Paris, vom 9. Januar 2007. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Arbeiten auf Papier aufgenommen. PROVENIENZ: Daniel-Henry Kahnweiler (Galerie Simon Paris) - siehe die Ergänzungen auf unserer Errata-Liste. Galerie Alfred Flechtheim, Berlin - siehe die Ergänzungen auf unserer Errata-Liste. Sammlung M. Lévy, Berlin. Privatbesitz Paris. AUSSTELLUNG: Vgl. für das Ölgemälde Fernand Léger 1911-1924. Le rythme da la vie moderne, Kunstmuseum Wolfsburg / Kunstmuseum Basel 1994, Kat.Nr. 60 (mit Farbabb. S. 175). Der französische Maler Fernand Léger wird am 4. Februar 1881 in Argentan (Normandie) geboren. 1897-1899 absolviert Fernand Léger zunächst eine Architekturlehre in Caen und ist dort als Architekturzeichner tätig. 1900 geht er nach Paris. 1903-04 besucht Léger dort die École des Arts Décoratifs sowie die Académie Julian. Fernand Léger kommt bald in Kontakt mit den Pariser Avantgarde-Künstlern. Er freundet sich mit Robert Delaunay Henri Matisse Henri Rousseau und Guillaume Apollinaire an. Einen wichtigen künstlerischen Eindruck vermitteln ihm die Werke Paul Cézannes, die er 1907 im Salon d'Automne in der großen Cézanne-Ausstellung sieht. Auch die kubistische Malerei, die Werke Pablo Picassos und Georges Bracques' prägen Fernand Légers Formempfinden und er entwickelt ab 1909 einen eigenwilligen, reduzierten, kubistischen Stil, dessen formale Strenge sich 1913 bis 1914 mit einer reinen, scharf kontrastierenden Farbigkeit verbindet. Nach dem Ersten Weltkrieg findet Fernand Léger - fasziniert von der Kraft und Schönheit der modernen Technik - zu einer noch geometrischeren Formensprache, seine Bilder beherrschen zylindrische, an das Röhrengewimmel eines Maschinenraums erinnernde Gebilde. Mensch und Maschine werden in der sogenannten "Période mécanique" auf diese Weise zusammengesetzt. Unsere Arbeit ist ein typisches Beispiel für den mehr der menschlichen Figur zugewandten Stil, den Fernand Léger ab 1920 entwickelt. "Eine allseits einsetzende neue Klassizität, die auf die großen Namen der französischen Tradition wie Jean Fouquet Poussin, Ingres, Corot, Manet, Cézanne zurückgriff, wurde für Léger auch thematisch wichtig. In den Jahren nach 1920 klärt Léger seine Interpretation der Figur im Idiom der modernen, nachkubistischen Malerei zu einer neuen Einfachheit. In dieser Zeit rückt die Welt der Arbeit und der Maschinen in den Hintergrund, es entsteht eine Gruppe von belebten Interieurs, die jetzt auch weibliche Figuren beinhalten." (Siegfried Gohr, in: Fernand Léger Das figürliche Werk, Ausst.Kat. Kunsthalle Köln 1978, S. 50). Die Körper der dargestellten Frauen lösen sich in klar definierte abstrakte Formen auf, so dass sie sich von dem geometrisch strukturierten Hintergrund nur durch ihre sanften Rundungen und die zartere Farbigkeit abheben. Deutlich kommt hier Légers außerordentliche Meisterschaft in Komposition und Farbfindung zum Ausdruck. Ab den 1930er Jahren wird Fernand Légers Malstil wieder lockerer, kurvig-linearer. Es zeigen sich nun auch Anklänge an den Surrealismus in seinem Werk. 1940-1945 lebt Léger in den USA und lehrt dort als Professor an der Yale University. Anschließend kehrt Fernand Léger nach Frankreich zurück, er verstirbt am 17. August 1955 in Gif-sur-Yvette bei Paris. [KH]/[NB].
Deux femmes à la toilette, 1920.
Aquarell und Bleistift. Rechts unten monogrammiert und datiert. Auf Ingres-Bütten von Arches (mit Wasserzeichen). 46,2 x 26,5 cm (18,1 x 10,4 in), Blattgröße. Unser außergewöhnliches Aquarell entsteht als Studie für das gleichnamige Ölgemälde, welches Léger noch im selben Jahr ausführt (siehe Bauquier 248). Mit einer Fotobestätigung von Frau Irus Hansma, Paris, vom 9. Januar 2007. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Arbeiten auf Papier aufgenommen. PROVENIENZ: Daniel-Henry Kahnweiler (Galerie Simon Paris) - siehe die Ergänzungen auf unserer Errata-Liste. Galerie Alfred Flechtheim, Berlin - siehe die Ergänzungen auf unserer Errata-Liste. Sammlung M. Lévy, Berlin. Privatbesitz Paris. AUSSTELLUNG: Vgl. für das Ölgemälde Fernand Léger 1911-1924. Le rythme da la vie moderne, Kunstmuseum Wolfsburg / Kunstmuseum Basel 1994, Kat.Nr. 60 (mit Farbabb. S. 175). Der französische Maler Fernand Léger wird am 4. Februar 1881 in Argentan (Normandie) geboren. 1897-1899 absolviert Fernand Léger zunächst eine Architekturlehre in Caen und ist dort als Architekturzeichner tätig. 1900 geht er nach Paris. 1903-04 besucht Léger dort die École des Arts Décoratifs sowie die Académie Julian. Fernand Léger kommt bald in Kontakt mit den Pariser Avantgarde-Künstlern. Er freundet sich mit Robert Delaunay Henri Matisse Henri Rousseau und Guillaume Apollinaire an. Einen wichtigen künstlerischen Eindruck vermitteln ihm die Werke Paul Cézannes, die er 1907 im Salon d'Automne in der großen Cézanne-Ausstellung sieht. Auch die kubistische Malerei, die Werke Pablo Picassos und Georges Bracques' prägen Fernand Légers Formempfinden und er entwickelt ab 1909 einen eigenwilligen, reduzierten, kubistischen Stil, dessen formale Strenge sich 1913 bis 1914 mit einer reinen, scharf kontrastierenden Farbigkeit verbindet. Nach dem Ersten Weltkrieg findet Fernand Léger - fasziniert von der Kraft und Schönheit der modernen Technik - zu einer noch geometrischeren Formensprache, seine Bilder beherrschen zylindrische, an das Röhrengewimmel eines Maschinenraums erinnernde Gebilde. Mensch und Maschine werden in der sogenannten "Période mécanique" auf diese Weise zusammengesetzt. Unsere Arbeit ist ein typisches Beispiel für den mehr der menschlichen Figur zugewandten Stil, den Fernand Léger ab 1920 entwickelt. "Eine allseits einsetzende neue Klassizität, die auf die großen Namen der französischen Tradition wie Jean Fouquet Poussin, Ingres, Corot, Manet, Cézanne zurückgriff, wurde für Léger auch thematisch wichtig. In den Jahren nach 1920 klärt Léger seine Interpretation der Figur im Idiom der modernen, nachkubistischen Malerei zu einer neuen Einfachheit. In dieser Zeit rückt die Welt der Arbeit und der Maschinen in den Hintergrund, es entsteht eine Gruppe von belebten Interieurs, die jetzt auch weibliche Figuren beinhalten." (Siegfried Gohr, in: Fernand Léger Das figürliche Werk, Ausst.Kat. Kunsthalle Köln 1978, S. 50). Die Körper der dargestellten Frauen lösen sich in klar definierte abstrakte Formen auf, so dass sie sich von dem geometrisch strukturierten Hintergrund nur durch ihre sanften Rundungen und die zartere Farbigkeit abheben. Deutlich kommt hier Légers außerordentliche Meisterschaft in Komposition und Farbfindung zum Ausdruck. Ab den 1930er Jahren wird Fernand Légers Malstil wieder lockerer, kurvig-linearer. Es zeigen sich nun auch Anklänge an den Surrealismus in seinem Werk. 1940-1945 lebt Léger in den USA und lehrt dort als Professor an der Yale University. Anschließend kehrt Fernand Léger nach Frankreich zurück, er verstirbt am 17. August 1955 in Gif-sur-Yvette bei Paris. [KH]/[NB].
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