Domenico Zampieri, genannt Domenichino Nachfolger (Bologna 1581 - 1641 Neapel) „Der Schutzengel“ Öl auf Leinwand 121 x 95 cm Bezeichnet unten links: DOM.ZAMPERIUS / BON.F.A.MDCXV Provenienz österreichischer Privatbesitz Gutachten Prof. Dr. Robert Eigenberger Akademie der Bildenden Künste Wien, April 1957, als eigenhändiges Werk Domenichinos liegt bei (in Kopie). Schätzpreis: € 10.000 - 20.000 Gebot abgeben Kaufauftrag Frage an den Experten Teilen mit Freunden Das Urbild unseres Gemäldes ist das bedeutende Werk Domenichinos im Museo di Capodimonte, Neapel (Öl auf Leinwand, 249 x 210 cm). Erstmalig wird das Neapler Gemälde von dem italienischen Kunsttheoretiker Giovanni Pietro Bellori (1613-1696) im Jahre 1672 erwähnt. Er berichtet, dass sich in der Kirche von San Francesco in Palermo ein Gemälde Domenichinos befinde, das einen Schutzengel zeigt, der eine Seele – dargestellt als ein andächtiges junges Mädchen mit zum Himmel gefalteten Händen – mit einem Schild vor dem lauernden Teufel beschützt und zu Gottvater über ihm hinweist. Wie Robert Spear in seinem Werkverzeichnis darlegt, soll eine vorbereitende Zeichnung zu dem Neapler Gemälde, Belloris Aussage, dass im Ursprungszustand eine Gottvater-Darstellung noch über dem Schutzengel schwebte, unterstreichen. Wie er weiter feststellt, wurde dem Gemälde wohl noch im 17. Jahrhundert die obere Partie abgenommen, so dass die gesamte Partie über dem Engel eine frühe Ersetzung sein muss. Die Umgestaltung des Urgemäldes muss laut Spear anscheinend vor 1708 geschehen sein, da sich eine von Jan Weenix signierte und in dieses Jahr datierte Kopie in der Princeton R. Ford Sammlung erhalten hat (vgl. Robert E. Spear, Domenichino, New Haven 1982, WVZ Nr. 45, Abb. 158). Unser Gemälde zeigt die heute in Neapel befindliche Komposition, weicht jedoch nicht nur in der Größe, sondern auch in einigen Details ab. So sind beispielsweise Unterschiede in der Gestaltung des unteren Bildrandes erkennbar, wie auch eine leichte Verschiebung in der Anordnung der vor dem Grabmal liegenden antiken Versatzstücke. Der Landschaftsausblick am rechten Bildrand erfährt eine leichte Variation und gerade die obere, am Neapler Bild ersetzte Partie, zeigt am links ins Bild ragenden Baum und dem lichtdurchfluteten Himmelsbereich gestalterische Unterschiede. Die charakteristisch-stimmige Malweise und die diffizil an das kleinere Format angepasste Komposition sprechen für eine Wiederholung des Neapler Gemäldes von höchster Qualität.
Domenico Zampieri, genannt Domenichino Nachfolger (Bologna 1581 - 1641 Neapel) „Der Schutzengel“ Öl auf Leinwand 121 x 95 cm Bezeichnet unten links: DOM.ZAMPERIUS / BON.F.A.MDCXV Provenienz österreichischer Privatbesitz Gutachten Prof. Dr. Robert Eigenberger Akademie der Bildenden Künste Wien, April 1957, als eigenhändiges Werk Domenichinos liegt bei (in Kopie). Schätzpreis: € 10.000 - 20.000 Gebot abgeben Kaufauftrag Frage an den Experten Teilen mit Freunden Das Urbild unseres Gemäldes ist das bedeutende Werk Domenichinos im Museo di Capodimonte, Neapel (Öl auf Leinwand, 249 x 210 cm). Erstmalig wird das Neapler Gemälde von dem italienischen Kunsttheoretiker Giovanni Pietro Bellori (1613-1696) im Jahre 1672 erwähnt. Er berichtet, dass sich in der Kirche von San Francesco in Palermo ein Gemälde Domenichinos befinde, das einen Schutzengel zeigt, der eine Seele – dargestellt als ein andächtiges junges Mädchen mit zum Himmel gefalteten Händen – mit einem Schild vor dem lauernden Teufel beschützt und zu Gottvater über ihm hinweist. Wie Robert Spear in seinem Werkverzeichnis darlegt, soll eine vorbereitende Zeichnung zu dem Neapler Gemälde, Belloris Aussage, dass im Ursprungszustand eine Gottvater-Darstellung noch über dem Schutzengel schwebte, unterstreichen. Wie er weiter feststellt, wurde dem Gemälde wohl noch im 17. Jahrhundert die obere Partie abgenommen, so dass die gesamte Partie über dem Engel eine frühe Ersetzung sein muss. Die Umgestaltung des Urgemäldes muss laut Spear anscheinend vor 1708 geschehen sein, da sich eine von Jan Weenix signierte und in dieses Jahr datierte Kopie in der Princeton R. Ford Sammlung erhalten hat (vgl. Robert E. Spear, Domenichino, New Haven 1982, WVZ Nr. 45, Abb. 158). Unser Gemälde zeigt die heute in Neapel befindliche Komposition, weicht jedoch nicht nur in der Größe, sondern auch in einigen Details ab. So sind beispielsweise Unterschiede in der Gestaltung des unteren Bildrandes erkennbar, wie auch eine leichte Verschiebung in der Anordnung der vor dem Grabmal liegenden antiken Versatzstücke. Der Landschaftsausblick am rechten Bildrand erfährt eine leichte Variation und gerade die obere, am Neapler Bild ersetzte Partie, zeigt am links ins Bild ragenden Baum und dem lichtdurchfluteten Himmelsbereich gestalterische Unterschiede. Die charakteristisch-stimmige Malweise und die diffizil an das kleinere Format angepasste Komposition sprechen für eine Wiederholung des Neapler Gemäldes von höchster Qualität.
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