Auktionsarchiv: Los-Nr. 357

Eduard von Grützner Großkarlowitz - München

Schätzpreis
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 357

Eduard von Grützner Großkarlowitz - München

Schätzpreis
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

MÖNCHE IN DER KLOSTERBIBLIOTHEK Eines der Hauptwerke Grützners dieser Themengattung. Drei Mönche in weißen Kutanen und schwarzen Scapulieren sitzen in einem von einer Säule getragenen alten Bibliotheksgewölbe. An den Wänden Regale mit Folianten, davor Tische mit eingestellten und verstreut liegenden Büchern, in Pergament und Leder gebunden, die Grützner stillebenhaft aufgebaut und malerisch gruppiert hat. Der Hintergrund rechts zeigt eine altdeutsche Schrankwand mit Wandmalerei darüber. In der Hintergrundmitte links ein Butzenscheiben-fenster und ein großer Globus. Die Mönche - zwei ältere, die einem jüngeren beim Vorlesen aus einem Büchlein aufmerksam und erheitert zuhören, sitzen - zwei auf einer Bank, einer im Lehnsessel - um einen Stapel Bücher gruppiert, auf den sie eine leuchtende kupferne Weinkanne gestellt haben. Einer der beiden Älteren hält die Hand ans Ohr, um den wohl nur leisen und zögerlichen Formulierungen des jüngeren Lesers folgen zu können, was vermuten lässt, dass die Lektüre so fromm nicht sein kann, wie der Ort es erfordern würde. Der andere hält sich den wohlgenährten Bauch vor Lachen, in der andern Hand das Weinglas. Ein ausgefranster, alter Orientteppich fasst die malerisch differenzierte Gruppe von Personen und Gegenständen bindend zusammen. Das Gemälde dokumentiert - wie sämtliche Bilderfindungen Grützners dieses Themenkreises - den im Historismus gesuchten Rückblick in die vermeintlich heile Welt der Zeit vor der Säkularisation im katholischen Süden Deutschlands, nach dem geläufigen Sinnspruch: "unter dem Krummstab gut leben". Dabei sucht der Maler durch die bewusst sorglos im Raum verstreut liegenden alten Gegenstände, die bereits zur Zeit der Bildentstehung hoch geschätzt, gesucht und gesammelt wurden, dem Bildbetrachter einen besonderen Augenreiz zu vermitteln. Gleichzeitig leistet Grützner durch die Gestik der Gestalten und die Mimik ihrer Gesichter eine psychologisch äußerst fein studierte und raffiniert-hintergründige Szenenwiedergabe, wie sie in der Malerei des späten 19. Jahrhunderts maßgeblich gewor-den ist, insbesondere in der Münchner Schule seit Carl von Piloty vorbereitet. Diese Könnerschaft war auch der Grund für die hohe Einschätzung der Kunst Grützners. In diesem Sinne ist das Gemälde zugleich Stilleben und Genrebild, und zeigt den Meister hier auf dem Höhepunkt seines Schaffens.Rechts unten signiert und datiert 1879. Öl/Lwd. 65 x 80 cm. Anmerkung: Das Gemälde ist von hervorragender Provenienz. Es wurde im Oktober 1912 im Auktionshaus Helbing in München, Wagmüllerstraße 17, versteigert, im Katalog Nr. 19 erfasst und abgebildet. Das Bild stammt aus der ehem. Sammlung Fromm, München. Es ist im Grützner-Werksverzeichnis unter der Nr. 334 mit Abbildung erfasst, siehe: Lászlo Balogh, Eduard von Grützner 1846 - 1925 - Ein Münchner Genremaler der Gründerzeit, Monographie und kritisches Verzeichnis seiner Ölgemälde, Ölstudien und Ölskizzen, München 1991, S. 200, Abb. 334. (3601778)

Auktionsarchiv: Los-Nr. 357
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MÖNCHE IN DER KLOSTERBIBLIOTHEK Eines der Hauptwerke Grützners dieser Themengattung. Drei Mönche in weißen Kutanen und schwarzen Scapulieren sitzen in einem von einer Säule getragenen alten Bibliotheksgewölbe. An den Wänden Regale mit Folianten, davor Tische mit eingestellten und verstreut liegenden Büchern, in Pergament und Leder gebunden, die Grützner stillebenhaft aufgebaut und malerisch gruppiert hat. Der Hintergrund rechts zeigt eine altdeutsche Schrankwand mit Wandmalerei darüber. In der Hintergrundmitte links ein Butzenscheiben-fenster und ein großer Globus. Die Mönche - zwei ältere, die einem jüngeren beim Vorlesen aus einem Büchlein aufmerksam und erheitert zuhören, sitzen - zwei auf einer Bank, einer im Lehnsessel - um einen Stapel Bücher gruppiert, auf den sie eine leuchtende kupferne Weinkanne gestellt haben. Einer der beiden Älteren hält die Hand ans Ohr, um den wohl nur leisen und zögerlichen Formulierungen des jüngeren Lesers folgen zu können, was vermuten lässt, dass die Lektüre so fromm nicht sein kann, wie der Ort es erfordern würde. Der andere hält sich den wohlgenährten Bauch vor Lachen, in der andern Hand das Weinglas. Ein ausgefranster, alter Orientteppich fasst die malerisch differenzierte Gruppe von Personen und Gegenständen bindend zusammen. Das Gemälde dokumentiert - wie sämtliche Bilderfindungen Grützners dieses Themenkreises - den im Historismus gesuchten Rückblick in die vermeintlich heile Welt der Zeit vor der Säkularisation im katholischen Süden Deutschlands, nach dem geläufigen Sinnspruch: "unter dem Krummstab gut leben". Dabei sucht der Maler durch die bewusst sorglos im Raum verstreut liegenden alten Gegenstände, die bereits zur Zeit der Bildentstehung hoch geschätzt, gesucht und gesammelt wurden, dem Bildbetrachter einen besonderen Augenreiz zu vermitteln. Gleichzeitig leistet Grützner durch die Gestik der Gestalten und die Mimik ihrer Gesichter eine psychologisch äußerst fein studierte und raffiniert-hintergründige Szenenwiedergabe, wie sie in der Malerei des späten 19. Jahrhunderts maßgeblich gewor-den ist, insbesondere in der Münchner Schule seit Carl von Piloty vorbereitet. Diese Könnerschaft war auch der Grund für die hohe Einschätzung der Kunst Grützners. In diesem Sinne ist das Gemälde zugleich Stilleben und Genrebild, und zeigt den Meister hier auf dem Höhepunkt seines Schaffens.Rechts unten signiert und datiert 1879. Öl/Lwd. 65 x 80 cm. Anmerkung: Das Gemälde ist von hervorragender Provenienz. Es wurde im Oktober 1912 im Auktionshaus Helbing in München, Wagmüllerstraße 17, versteigert, im Katalog Nr. 19 erfasst und abgebildet. Das Bild stammt aus der ehem. Sammlung Fromm, München. Es ist im Grützner-Werksverzeichnis unter der Nr. 334 mit Abbildung erfasst, siehe: Lászlo Balogh, Eduard von Grützner 1846 - 1925 - Ein Münchner Genremaler der Gründerzeit, Monographie und kritisches Verzeichnis seiner Ölgemälde, Ölstudien und Ölskizzen, München 1991, S. 200, Abb. 334. (3601778)

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