Ohne Ort [Salzburg oder Neuilly?] 1937. Eine Seite.
Konzeptzettel für einen Vortrag oder eine Publikation. – Nach der deutschen Überschrift (mit dem gestrichenen Schreibfehler »Körperpflege«) folgt die englische Übersetzung und die französischen Zeilen »Fleurs et filles | F & F«. – Danach: »Was man in der Schule nicht lernt. Was brachte der vergangene Winter Neues in der Kunst, Wissenschaft, Politik, im Theater, Film, Musik […] gesellschaftlichen Ereignissen in Amerika – England – Frankreich und der übrigen Welt«.
Die nachfolgenden eigenhändigen Schriftstücke dokumentieren die Arbeit Erwin Piscators (1893–1966), dem wichtigen Erneuerer des Theaters im 20. Jahrhundert. – Mit Ernst Tollers »Hoppla, wir leben!« eröffnete er 1927 im Theater am Nollendorfplatz die Piscator-Bühne. 1928 kam es zu einem ersten wirtschaftlichen Zusammenbruch, 1929 erfolgte die Neueröffnung mit der Uraufführung von Walter Mehrings »Der Kaufmann von Berlin«. Die Piscator-Bühne gilt als Inbegriff des Avantgardetheaters der 1920er Jahre. Piscator verwendete Laufbänder, Simultanbühnen, Drehscheiben und setzte Film- und Bildprojektionen ein. Zu seinen Mitarbeitern gehörten u. a. Ernst Busch, Ernst Deutsch Tilla Durieux, George Grosz John Heartfield Erich Mühsam und Helene Weigel, zu den Dramaturgen zeitweilig Bertolt Brecht, Leo Lania, Walter Mehring und Ernst Toller. 1931 verließ Piscator Deutschland, es folgten 20 Jahre im Exil. – In Frankreich entwickelte Piscator eine Bühnenfassung von Tolstois »Krieg und Frieden«, die aber nicht realisiert wurde. 1940 gründete er in New York den »Dramatic Workshop« an der »New School«, die enorme Bedeutung für deutsche Emigranten hatte. 1951 wurde Piscator von dem McCarthy-Komitee für unamerikanische Aktivitäten vorgeladen. Dies veranlasste ihn, nach Deutschland zurückzukehren, wo er 1955 seine Tolstoi-Bühnenfassung aufführen konnte. Als Intendant der Freien Volksbühne Berlin blieb er mit Aufführungen von Hochhuths »Der Stellvertreter« und Peter Weiss’ »Die Ermittlung« seinem Engagement für das progressive politische Theater treu.
Autographed manuscript according a lecture or a publication. – Partly in English and French.
Ohne Ort [Salzburg oder Neuilly?] 1937. Eine Seite.
Konzeptzettel für einen Vortrag oder eine Publikation. – Nach der deutschen Überschrift (mit dem gestrichenen Schreibfehler »Körperpflege«) folgt die englische Übersetzung und die französischen Zeilen »Fleurs et filles | F & F«. – Danach: »Was man in der Schule nicht lernt. Was brachte der vergangene Winter Neues in der Kunst, Wissenschaft, Politik, im Theater, Film, Musik […] gesellschaftlichen Ereignissen in Amerika – England – Frankreich und der übrigen Welt«.
Die nachfolgenden eigenhändigen Schriftstücke dokumentieren die Arbeit Erwin Piscators (1893–1966), dem wichtigen Erneuerer des Theaters im 20. Jahrhundert. – Mit Ernst Tollers »Hoppla, wir leben!« eröffnete er 1927 im Theater am Nollendorfplatz die Piscator-Bühne. 1928 kam es zu einem ersten wirtschaftlichen Zusammenbruch, 1929 erfolgte die Neueröffnung mit der Uraufführung von Walter Mehrings »Der Kaufmann von Berlin«. Die Piscator-Bühne gilt als Inbegriff des Avantgardetheaters der 1920er Jahre. Piscator verwendete Laufbänder, Simultanbühnen, Drehscheiben und setzte Film- und Bildprojektionen ein. Zu seinen Mitarbeitern gehörten u. a. Ernst Busch, Ernst Deutsch Tilla Durieux, George Grosz John Heartfield Erich Mühsam und Helene Weigel, zu den Dramaturgen zeitweilig Bertolt Brecht, Leo Lania, Walter Mehring und Ernst Toller. 1931 verließ Piscator Deutschland, es folgten 20 Jahre im Exil. – In Frankreich entwickelte Piscator eine Bühnenfassung von Tolstois »Krieg und Frieden«, die aber nicht realisiert wurde. 1940 gründete er in New York den »Dramatic Workshop« an der »New School«, die enorme Bedeutung für deutsche Emigranten hatte. 1951 wurde Piscator von dem McCarthy-Komitee für unamerikanische Aktivitäten vorgeladen. Dies veranlasste ihn, nach Deutschland zurückzukehren, wo er 1955 seine Tolstoi-Bühnenfassung aufführen konnte. Als Intendant der Freien Volksbühne Berlin blieb er mit Aufführungen von Hochhuths »Der Stellvertreter« und Peter Weiss’ »Die Ermittlung« seinem Engagement für das progressive politische Theater treu.
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