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Auktionsarchiv: Los-Nr. 029

Ferdinand Dorsch "Weisser Pierrot". Wohl 1915.

Aufrufpreis
4.800 €
ca. 5.382 $
Zuschlagspreis:
5.000 €
ca. 5.606 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 029

Ferdinand Dorsch "Weisser Pierrot". Wohl 1915.

Aufrufpreis
4.800 €
ca. 5.382 $
Zuschlagspreis:
5.000 €
ca. 5.606 $
Beschreibung:

Öl auf Leinwand. Signiert "FERD. DORSCH." und ortsbezeichnet "DRESDEN." o.li. Verso nochmals signiert "FERD. DORSCH" und bezeichnet "DRESDEN - A. / TERRASSEN - UFER 27" o.li. sowie betitelt o.Mi. Auf dem Keilrahmen mit zwei alten Papieretiketten versehen, eines mit einem handschriftlichen Besitzervermerk "Paula Köni[g]" (zum Teil verloren), das andere mit der Nummerierung "475". In einer silberfarbenen Wellenstableiste gerahmt. Wohl ausgestellt in der Ausstellung der Künstlervereinigung Dresden, 1916, siehe dazu: Schumann, Paul: Ausstellung der Künstlervereinigung Dresden 1916. In: Die Kunst für Alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur. 31 (1916). S. 470. Das Schaffen Ferdinand Dorschs gehört in die Tradition des deutschen Impressionismus. Der gebürtige Wiener kam 1891 an die Königlich Sächsische Kunstakademie in Dresden, wo er die Malklasse von Gotthardt Kuehl besuchte. Durch Kuehl kam er in Kontakt mit dem Impressionismus, der sein Werk nachhaltig beeinflussen sollte. Dorschs Arbeiten sind überwiegend von einer gewissen Lebensfreude sowie gleichzeitig von Ironie und Spitzfindigkeit gekennzeichnet. Neben einigen Landschafts- und Interieurszenen stand stets der Mensch für Dorsch im Mittelpunkt seines Schaffens. Sein impressiver Pinselduktus unterstreicht die Lebhaftigkeit und gleichzeitige Flüchtigkeit einer Szenerie, wobei sie nach wie vor ihre Körperhaftigkeit behalten. Dorsch löst damit die Bildoberfläche, anders als die französischen Impressionisten, nicht zur reinen sphärischen Erscheinung auf, sondern lässt die Bildfiguren als Bedeutungsträger des Bildes agieren. Besonders reizten ihn die Darstellungen von Bühnenfiguren und Tänzern, sodass Dorschs Werke den Eindruck einer illustren Theaterinszenierung auch hinter der Bühne vermitteln. Dies zeigt sich auch in seinem Gemälde "Weisser Pierrot", den Dorsch um 1915 mehrfach motivisch umsetzte. Insgesamt wurde der Pierrot seit dem 18. Jahrhundert vermehrt in der Bildenden Kunst thematisiert. Die Figur selbst entwickelte sich in Frankreich in der Commedie francaise auf der Grundlage der Commedia dell'arte (15. Jahrhundert) und des italienischen Jahrmarkttheaters bereits im 16. Jahrhundert. Als verträumte, traurige und phlegmatische Figur verkörperte Pierrot den Gegenpart zu Arlequin, dessen Streichen der tragische Pierrot stets ausgesetzt war. Gerade dieser sanftmütige, bisweilen naive und depressive Charakter des Pierrot regte im 18. Jahrhundert und besonders im Rokoko viele Künstler zur Verarbeitung dieser Figuren in ihren Werken an. Eines der berühmtesten Bilder schuf Jean Antoine Watteau mit seinem "Gilles" (1718/19). Dorschs Adaption dieser Theaterfigur reiht sich damit in eine lange Darstellungstradition ein. Der Maler zeigt den Pierrot als junge Frau im weißen Rüschenkostüm. Die verschränkten Arme, der Blick von unten sowie die weite, den Körper versteckende Kleidung, lassen den Pierrot schüchtern und zurückgezogen, zugleich aber auch leicht trotzig erscheinen. Der Künstler lässt offen, in welcher Situation sich der Pierrot befindet. Der Vorhang, der graue Boden sowie die Blumenguirlanden lassen jedoch eine Bühnensituation vermuten. Ferdinand Dorsch 1875-1938. Ein Künstlerleben in Dresden, Ausstellungskatalog anlässlich der Ferdinand-Dorsch-Ausstellung der Galerie "Galerie von Abercorn", Köln 1976.
Malschicht im Randbereich li. über die gesamte Länge dachförmig aufstehend, zum Teil mit Malschichtverlust.
156,5 x 111 cm, Ra. 168 x 120 cm.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 029
Auktion:
Datum:
06.06.2015
Auktionshaus:
Schmidt Kunstauktionen Dresden OHG
Bautzner Str. 99
01099 Dresden
Deutschland
mail@schmidt-auktionen.de
+49 (0)351 81198787
+49 (0)351 81198788
Beschreibung:

Öl auf Leinwand. Signiert "FERD. DORSCH." und ortsbezeichnet "DRESDEN." o.li. Verso nochmals signiert "FERD. DORSCH" und bezeichnet "DRESDEN - A. / TERRASSEN - UFER 27" o.li. sowie betitelt o.Mi. Auf dem Keilrahmen mit zwei alten Papieretiketten versehen, eines mit einem handschriftlichen Besitzervermerk "Paula Köni[g]" (zum Teil verloren), das andere mit der Nummerierung "475". In einer silberfarbenen Wellenstableiste gerahmt. Wohl ausgestellt in der Ausstellung der Künstlervereinigung Dresden, 1916, siehe dazu: Schumann, Paul: Ausstellung der Künstlervereinigung Dresden 1916. In: Die Kunst für Alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur. 31 (1916). S. 470. Das Schaffen Ferdinand Dorschs gehört in die Tradition des deutschen Impressionismus. Der gebürtige Wiener kam 1891 an die Königlich Sächsische Kunstakademie in Dresden, wo er die Malklasse von Gotthardt Kuehl besuchte. Durch Kuehl kam er in Kontakt mit dem Impressionismus, der sein Werk nachhaltig beeinflussen sollte. Dorschs Arbeiten sind überwiegend von einer gewissen Lebensfreude sowie gleichzeitig von Ironie und Spitzfindigkeit gekennzeichnet. Neben einigen Landschafts- und Interieurszenen stand stets der Mensch für Dorsch im Mittelpunkt seines Schaffens. Sein impressiver Pinselduktus unterstreicht die Lebhaftigkeit und gleichzeitige Flüchtigkeit einer Szenerie, wobei sie nach wie vor ihre Körperhaftigkeit behalten. Dorsch löst damit die Bildoberfläche, anders als die französischen Impressionisten, nicht zur reinen sphärischen Erscheinung auf, sondern lässt die Bildfiguren als Bedeutungsträger des Bildes agieren. Besonders reizten ihn die Darstellungen von Bühnenfiguren und Tänzern, sodass Dorschs Werke den Eindruck einer illustren Theaterinszenierung auch hinter der Bühne vermitteln. Dies zeigt sich auch in seinem Gemälde "Weisser Pierrot", den Dorsch um 1915 mehrfach motivisch umsetzte. Insgesamt wurde der Pierrot seit dem 18. Jahrhundert vermehrt in der Bildenden Kunst thematisiert. Die Figur selbst entwickelte sich in Frankreich in der Commedie francaise auf der Grundlage der Commedia dell'arte (15. Jahrhundert) und des italienischen Jahrmarkttheaters bereits im 16. Jahrhundert. Als verträumte, traurige und phlegmatische Figur verkörperte Pierrot den Gegenpart zu Arlequin, dessen Streichen der tragische Pierrot stets ausgesetzt war. Gerade dieser sanftmütige, bisweilen naive und depressive Charakter des Pierrot regte im 18. Jahrhundert und besonders im Rokoko viele Künstler zur Verarbeitung dieser Figuren in ihren Werken an. Eines der berühmtesten Bilder schuf Jean Antoine Watteau mit seinem "Gilles" (1718/19). Dorschs Adaption dieser Theaterfigur reiht sich damit in eine lange Darstellungstradition ein. Der Maler zeigt den Pierrot als junge Frau im weißen Rüschenkostüm. Die verschränkten Arme, der Blick von unten sowie die weite, den Körper versteckende Kleidung, lassen den Pierrot schüchtern und zurückgezogen, zugleich aber auch leicht trotzig erscheinen. Der Künstler lässt offen, in welcher Situation sich der Pierrot befindet. Der Vorhang, der graue Boden sowie die Blumenguirlanden lassen jedoch eine Bühnensituation vermuten. Ferdinand Dorsch 1875-1938. Ein Künstlerleben in Dresden, Ausstellungskatalog anlässlich der Ferdinand-Dorsch-Ausstellung der Galerie "Galerie von Abercorn", Köln 1976.
Malschicht im Randbereich li. über die gesamte Länge dachförmig aufstehend, zum Teil mit Malschichtverlust.
156,5 x 111 cm, Ra. 168 x 120 cm.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 029
Auktion:
Datum:
06.06.2015
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