Dezember 2022 (A167) Aktuelle Auktion 3203. Flämisch, um 1530/40 Auktionsstart: Fr, 16. Dez 2022, 10:00 Tric-Trac-Spieler. Öl auf Holz. 32,2x44,5 cm. Provenienz: Schweizer Privatbesitz. Die Komposition des vorliegenden, bisher unbekannten Gemäldes existiert in vier weiteren Versionen: ehemals Sammlung Hans Wetzlar, Amsterdam; ehemals Sammlung Figdor, Wien und verkauft bei Helbing, München, 29. September 1980, Los 55; derzeitiger Verbleib unbekannt und ehemals bei Silbermann, Wien, 1931 (cf. RKD Bilder 36611-14). Die zahlreichen Fassungen deuten auf die Beliebtheit der Komposition hin, die zu den frühesten, eigenständigen Genreszenen der abendländischen Malerei zählt. Lange Zeit im unmittelbaren Umfeld von Lucas van Leyden vermutet und daher Aertgen van Leyden zugeschrieben, geht man heute allgemein davon aus, dass sie in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Antwerpen entstanden sind. Wie M. Neumeister in "Das Nachtstück mit Kunstlicht in der Niederländischen Malerei und Graphik des 16. und 17. Jahrhunderts" (2003, Kapitel B) erklärt, gehört das Thema in die Kategorie der Bauernsatire. Hier spielt ein Bauer, der einen Korb mit Eiern am Arm trägt, in einem Bordell Tric-Trac. Der Bauer ist in jenem Moment dargestellt, in dem er merkt, dass er das Spiel verliert, daher seine Geste und sein Ausdruck der Verzweiflung. Das Thema wurde etwa zur gleichen Zeit auch von Pieter Coecke van Aelst in einer Zeichnung behandelt, 201x161 cm, heute Museum Boymans van Beuningen, Rotterdam, (siehe Neumeister, op.cit., Abb. 43). Wie Neumeister weiter ausführt, bestätigt die Kerze die nächtliche Zeit der Szene und unterstreicht ihre Heimlichkeit. Wir danken Frau Marina Aarts, Amsterdam, für die Hilfe bei diesem Katalogeintrag.
Dezember 2022 (A167) Aktuelle Auktion 3203. Flämisch, um 1530/40 Auktionsstart: Fr, 16. Dez 2022, 10:00 Tric-Trac-Spieler. Öl auf Holz. 32,2x44,5 cm. Provenienz: Schweizer Privatbesitz. Die Komposition des vorliegenden, bisher unbekannten Gemäldes existiert in vier weiteren Versionen: ehemals Sammlung Hans Wetzlar, Amsterdam; ehemals Sammlung Figdor, Wien und verkauft bei Helbing, München, 29. September 1980, Los 55; derzeitiger Verbleib unbekannt und ehemals bei Silbermann, Wien, 1931 (cf. RKD Bilder 36611-14). Die zahlreichen Fassungen deuten auf die Beliebtheit der Komposition hin, die zu den frühesten, eigenständigen Genreszenen der abendländischen Malerei zählt. Lange Zeit im unmittelbaren Umfeld von Lucas van Leyden vermutet und daher Aertgen van Leyden zugeschrieben, geht man heute allgemein davon aus, dass sie in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Antwerpen entstanden sind. Wie M. Neumeister in "Das Nachtstück mit Kunstlicht in der Niederländischen Malerei und Graphik des 16. und 17. Jahrhunderts" (2003, Kapitel B) erklärt, gehört das Thema in die Kategorie der Bauernsatire. Hier spielt ein Bauer, der einen Korb mit Eiern am Arm trägt, in einem Bordell Tric-Trac. Der Bauer ist in jenem Moment dargestellt, in dem er merkt, dass er das Spiel verliert, daher seine Geste und sein Ausdruck der Verzweiflung. Das Thema wurde etwa zur gleichen Zeit auch von Pieter Coecke van Aelst in einer Zeichnung behandelt, 201x161 cm, heute Museum Boymans van Beuningen, Rotterdam, (siehe Neumeister, op.cit., Abb. 43). Wie Neumeister weiter ausführt, bestätigt die Kerze die nächtliche Zeit der Szene und unterstreicht ihre Heimlichkeit. Wir danken Frau Marina Aarts, Amsterdam, für die Hilfe bei diesem Katalogeintrag.
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