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Auktionsarchiv: Los-Nr. 46

Flämische Schule, 17. Jahrhundert

Alte Meister
09.06.2020
Schätzpreis
30.000 € - 50.000 €
ca. 33.745 $ - 56.242 $
Zuschlagspreis:
50.300 €
ca. 56.579 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 46

Flämische Schule, 17. Jahrhundert

Alte Meister
09.06.2020
Schätzpreis
30.000 € - 50.000 €
ca. 33.745 $ - 56.242 $
Zuschlagspreis:
50.300 €
ca. 56.579 $
Beschreibung:

Der von Dämonen umgebene Jakobus der Ältere und der vor einem Altar kniende konvertierte Philetus, bezeichnet links unten: Philetus; sowie rechts unten: Divus iacobus aposdolus; sowie rechts oben: C..ndgenos con Versus, Öl auf Leinwand, 84,5 x 105,3 cm, gerahmt Provenienz: J. Vliet, Amsterdam; Auktion, Amsterdam, unbekannter Ort, 12. Oktober 1774, Lot 79; dort erworben durch Van der Schley, Amsterdam; Privatsammlung, Hessen; Auktion, Van Ham, Köln, 22. November 2003, Lot 1409 (als Cornelis Saftleven ; Auktion, Sotheby’s, Amsterdam, 5. Mai 2009, Lot 62 (als Flämische Schule, 17. Jahrhundert); dort erworben durch den jetzigen Besitzer Ausgestellt: Utrecht, Museum Catharijneconvent, De heksen van Bruegel, 19. September 2015 – 21. Januar 2016; Bruges, Het Sint-Janshospitaal, De heksen van Bruegel, 25. Februar – 26. Juni 2016 Literatur: W. Schulz, Cornelis Saftleven 1607–1681, Berlin/New York 1978, S. 192, Kat.-Nr. 528 (als Cornelis Saftleven ; R. Vervoort, „Vrouwen op den Besem en Derghelijck Ghespoock“, Pieter Bruegel en de Traditie van Hekserijvoorstellingen in de Nederlanden tussen 1450 en 1700, S. 223 und Nr. 113, Abb. 7.8 (als Cornelis Saftleven ; R. Vervoort, De Heksen van Bruegel, Hekserijvoorstellingen in de Lage Landen tussen 1450 en 1700, S. 86, Nr. 64 (als Cornelis Saftleven zugeschrieben) Die vorliegende Komposition erzählt mit ihrer vielschichtigen Ikonografie und innovativen Erschließung des Bildraums eine in der Legenda aurea des 13. Jahrhunderts berichtete Begebenheit, wie sie in zwei 1565 erschienenen Stichen nach Entwürfen Pieter Brueghel des Älteren imaginiert wurde: Die Geschichte vom Magier Hermogenes und Jakobus dem Älteren (Divus Jacobus diabolicis praestigiis ante magum sustitur). In dieser Legende ist der Zauberer Hermogenes in Judäa erzürnt über die von Jakobus dem Älteren veranlasste Konvertierung seines Lakaien Philetus zum Christentum. Er schickt Dämonen aus, um den abtrünnigen Diener zu fassen, doch stattdessen wird er selbst Opfer seiner Dämonen, besiegt durch den Glauben des Jakobus. Die einflussreiche Druckgrafik Brueghels ist auch die Quelle des niederländischen Motivs von Schornsteine auf Besenstielen hochfliegenden Hexen, wie hier hinter der Feuerstelle zu sehen; dort ist auch ein sitzender nackter Mann dargestellt, der offenbar durch einen Zauber an einen Kreidekreis gebannt ist (siehe: R. Vervoort, Vrouwen op den besem en derghelijck ghespoock, in: Pieter Bruegel en de traditie van hekserijvoorstellingen in de Nederlanden tussen 1450 en 1700, Nijmegen 2011). Die auf einem gespannten Seil zirkusreife Possen vollführenden Dämonen sind wohl ebenfalls aus dem Stich Brueghels übernommen. Rechts der Feuerstelle scheint eine auf den Stiegen stehende Figur mit Stab die Dämonen zu verscheuchen – die schlecht lesbare Inschrift „C...ndgenos con Versus“ auf den Stiegen verweist möglicherweise auf den Zauberer Hermogenes. Im Vordergrund ist unterhalb der Gestalt Jakobus’ des Älteren zu lesen: „Divus Iacobus Apostolus“; links verweist ein beschriftetes Stück Papier auf den knienden Philetus. Die neben ihm erscheinende Figur, die zusammen mit den beiden Mädchen dem Betrachter entgegenblickt, konnte bisher nicht identifiziert werden. Im Einklang mit der flämischen Tradition mag es sich um das Porträt eines Stifters oder um ein Selbstporträt des ausführenden Künstlers handeln. Die Schrift links auf dem Sockel des Kreuzes ist nicht mehr zu entziffern. Das Gemälde wurde einst als Werk des Rotterdamer Malers Cornelis Saftleven publiziert und ausgestellt, was für die Popularität von Brueghels Hexenikonografie sowohl in den Südlichen als auch in den Nördlichen Niederlanden spricht. Die Malweise des Bildes weist auf einen flämischen Künstler, der möglicherweise in Rom tätig war.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 46
Auktion:
Datum:
09.06.2020
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

Der von Dämonen umgebene Jakobus der Ältere und der vor einem Altar kniende konvertierte Philetus, bezeichnet links unten: Philetus; sowie rechts unten: Divus iacobus aposdolus; sowie rechts oben: C..ndgenos con Versus, Öl auf Leinwand, 84,5 x 105,3 cm, gerahmt Provenienz: J. Vliet, Amsterdam; Auktion, Amsterdam, unbekannter Ort, 12. Oktober 1774, Lot 79; dort erworben durch Van der Schley, Amsterdam; Privatsammlung, Hessen; Auktion, Van Ham, Köln, 22. November 2003, Lot 1409 (als Cornelis Saftleven ; Auktion, Sotheby’s, Amsterdam, 5. Mai 2009, Lot 62 (als Flämische Schule, 17. Jahrhundert); dort erworben durch den jetzigen Besitzer Ausgestellt: Utrecht, Museum Catharijneconvent, De heksen van Bruegel, 19. September 2015 – 21. Januar 2016; Bruges, Het Sint-Janshospitaal, De heksen van Bruegel, 25. Februar – 26. Juni 2016 Literatur: W. Schulz, Cornelis Saftleven 1607–1681, Berlin/New York 1978, S. 192, Kat.-Nr. 528 (als Cornelis Saftleven ; R. Vervoort, „Vrouwen op den Besem en Derghelijck Ghespoock“, Pieter Bruegel en de Traditie van Hekserijvoorstellingen in de Nederlanden tussen 1450 en 1700, S. 223 und Nr. 113, Abb. 7.8 (als Cornelis Saftleven ; R. Vervoort, De Heksen van Bruegel, Hekserijvoorstellingen in de Lage Landen tussen 1450 en 1700, S. 86, Nr. 64 (als Cornelis Saftleven zugeschrieben) Die vorliegende Komposition erzählt mit ihrer vielschichtigen Ikonografie und innovativen Erschließung des Bildraums eine in der Legenda aurea des 13. Jahrhunderts berichtete Begebenheit, wie sie in zwei 1565 erschienenen Stichen nach Entwürfen Pieter Brueghel des Älteren imaginiert wurde: Die Geschichte vom Magier Hermogenes und Jakobus dem Älteren (Divus Jacobus diabolicis praestigiis ante magum sustitur). In dieser Legende ist der Zauberer Hermogenes in Judäa erzürnt über die von Jakobus dem Älteren veranlasste Konvertierung seines Lakaien Philetus zum Christentum. Er schickt Dämonen aus, um den abtrünnigen Diener zu fassen, doch stattdessen wird er selbst Opfer seiner Dämonen, besiegt durch den Glauben des Jakobus. Die einflussreiche Druckgrafik Brueghels ist auch die Quelle des niederländischen Motivs von Schornsteine auf Besenstielen hochfliegenden Hexen, wie hier hinter der Feuerstelle zu sehen; dort ist auch ein sitzender nackter Mann dargestellt, der offenbar durch einen Zauber an einen Kreidekreis gebannt ist (siehe: R. Vervoort, Vrouwen op den besem en derghelijck ghespoock, in: Pieter Bruegel en de traditie van hekserijvoorstellingen in de Nederlanden tussen 1450 en 1700, Nijmegen 2011). Die auf einem gespannten Seil zirkusreife Possen vollführenden Dämonen sind wohl ebenfalls aus dem Stich Brueghels übernommen. Rechts der Feuerstelle scheint eine auf den Stiegen stehende Figur mit Stab die Dämonen zu verscheuchen – die schlecht lesbare Inschrift „C...ndgenos con Versus“ auf den Stiegen verweist möglicherweise auf den Zauberer Hermogenes. Im Vordergrund ist unterhalb der Gestalt Jakobus’ des Älteren zu lesen: „Divus Iacobus Apostolus“; links verweist ein beschriftetes Stück Papier auf den knienden Philetus. Die neben ihm erscheinende Figur, die zusammen mit den beiden Mädchen dem Betrachter entgegenblickt, konnte bisher nicht identifiziert werden. Im Einklang mit der flämischen Tradition mag es sich um das Porträt eines Stifters oder um ein Selbstporträt des ausführenden Künstlers handeln. Die Schrift links auf dem Sockel des Kreuzes ist nicht mehr zu entziffern. Das Gemälde wurde einst als Werk des Rotterdamer Malers Cornelis Saftleven publiziert und ausgestellt, was für die Popularität von Brueghels Hexenikonografie sowohl in den Südlichen als auch in den Nördlichen Niederlanden spricht. Die Malweise des Bildes weist auf einen flämischen Künstler, der möglicherweise in Rom tätig war.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 46
Auktion:
Datum:
09.06.2020
Auktionshaus:
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