Premium-Seiten ohne Registrierung:

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1105

FRIDERIZIANISCHER PULTSCHREIBSCHRANK – MEISTERSTÜCK

Schätzpreis
10.000 CHF - 15.000 CHF
ca. 11.150 $ - 16.725 $
Zuschlagspreis:
11.250 CHF
ca. 12.544 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 1105

FRIDERIZIANISCHER PULTSCHREIBSCHRANK – MEISTERSTÜCK

Schätzpreis
10.000 CHF - 15.000 CHF
ca. 11.150 $ - 16.725 $
Zuschlagspreis:
11.250 CHF
ca. 12.544 $
Beschreibung:

FRIDERIZIANISCHER PULTSCHREIBSCHRANK – MEISTERSTÜCK Rokoko, Berlin, um 1760/70. Eichenblindholz furniert mit Nussbaum und eingelegt mit hellen Filets in rechteckigen Reserven. Zurückversetztes, zweitüriges Oberteil mit Bogengiebel, besetzt mit Pilastern, die Kapitelle geschnitzt sowie vergoldet. Die Türen öffnend auf drei Regale sowie zwei spätere Schubladen. Schreibmittelteil, dreiseitig bombiert mit geschweifter abklappbarer Schreibplatte, öffnend auf zwei Fächer und elf Schubladen. Kommodenunterteil mit geschweiften Seiten und markant bombierter dreischübiger Front auf Konsolfüssen. Vergoldete Bronzebeschläge. Etikette: Eisenbahn-Directions-Bezirk Magdeburg Berlin B.P.M; mit blauer Kreide bezeichnet: 1779. Beschriftungen mit Tinte: 83H bzw. 63H. 2 Schlüssel. 134 × 81 (101) × 234 cm. Zahlreiche Risse und Furnierfehlstellen, fehlende Furnierteile. Etwas zu restaurieren. Schloss Aufsatz ersetzt. Provenienz: - Sammlung des Bankiers Eugen Julius Alenfeld (1861–1923), Magdeburg (Bankhaus E. Alenfeld & Co.). - durch Erbschaft an dessen Witwe Elsa Josephine Alenfeld, geb. Schlesinger-Trier (1872–1941). - Auktion Rudolph Lepke, Berlin, 24. April 1936, Lot 157. - Sammlung Frieda Hinze (1902–1991), Berlin, 1936. - Sammlung Elisabeth Rohde (1915–2013), Berlin. - Auktion Grisebach, Sammlung Rohde/Hinze, Berlin, 3./4. Juli 2015, Lot 3106. - Bedeutende deutsche Privatsammlung, an obiger Auktion erworben. Vgl. Auktionskatalog: Auktionshaus Rudolph Lepke, Berlin, 24. April 1936, Los 157, Tafel 2 (aufgeführt als Würzburger Barock-Schreibschrank). Dank einer Entwurfszeichnung von 1768 für ein Pultschreibschrank von Tischlermeister Hager haben wir eine genaue Vorstellung, wie ein solches "Meisterstück" auszusehen hatte. Um im Berlin des 18. Jh. als Meister in der Tischlerzunft aufgenommen zu werden, musste eine anspruchsvolle handwerkliche Prüfung ablegen. Der angehende Meistertischler musste nach vorgeschriebenen Massen und Form innerhalb von 20 Wochen einen Schreibschrank anfertigen. Durch das vorgegebene strenge Korsett der Konstruktion musste der Tischler einzig durch die Qualität der Ausführung und durch individuelle Dekorelemente (z. Bsp. in der Wahl des Furnierbildes) seine Meisterschaft unter Beweis stellen. Die Entwurfszeichnung von Hager illustriert wie ein solcher Pultschreibschrank auszusehen hat: über einer dreischübigen, bombierten Kommode war der Schreibkorpus zu konstruieren. Gekrönt war der Unterbau von einem zweitürigen Aufsatz mit Bogengiebel. Die Eckstollen waren schräg gestellt und als Pilaster darzustellen. Obwohl unser Pultschreibschrank genau diesen Vorgaben folgt, bleibt der Tischler indes anonym. Vgl. Achim Stiegel, Berliner Möbelkunst, München 2003, S. 55, Abb. 14 (Entwurfszeichnung eines Meisterstückes 1768).

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1105
Auktion:
Datum:
23.06.2023
Auktionshaus:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
Beschreibung:

FRIDERIZIANISCHER PULTSCHREIBSCHRANK – MEISTERSTÜCK Rokoko, Berlin, um 1760/70. Eichenblindholz furniert mit Nussbaum und eingelegt mit hellen Filets in rechteckigen Reserven. Zurückversetztes, zweitüriges Oberteil mit Bogengiebel, besetzt mit Pilastern, die Kapitelle geschnitzt sowie vergoldet. Die Türen öffnend auf drei Regale sowie zwei spätere Schubladen. Schreibmittelteil, dreiseitig bombiert mit geschweifter abklappbarer Schreibplatte, öffnend auf zwei Fächer und elf Schubladen. Kommodenunterteil mit geschweiften Seiten und markant bombierter dreischübiger Front auf Konsolfüssen. Vergoldete Bronzebeschläge. Etikette: Eisenbahn-Directions-Bezirk Magdeburg Berlin B.P.M; mit blauer Kreide bezeichnet: 1779. Beschriftungen mit Tinte: 83H bzw. 63H. 2 Schlüssel. 134 × 81 (101) × 234 cm. Zahlreiche Risse und Furnierfehlstellen, fehlende Furnierteile. Etwas zu restaurieren. Schloss Aufsatz ersetzt. Provenienz: - Sammlung des Bankiers Eugen Julius Alenfeld (1861–1923), Magdeburg (Bankhaus E. Alenfeld & Co.). - durch Erbschaft an dessen Witwe Elsa Josephine Alenfeld, geb. Schlesinger-Trier (1872–1941). - Auktion Rudolph Lepke, Berlin, 24. April 1936, Lot 157. - Sammlung Frieda Hinze (1902–1991), Berlin, 1936. - Sammlung Elisabeth Rohde (1915–2013), Berlin. - Auktion Grisebach, Sammlung Rohde/Hinze, Berlin, 3./4. Juli 2015, Lot 3106. - Bedeutende deutsche Privatsammlung, an obiger Auktion erworben. Vgl. Auktionskatalog: Auktionshaus Rudolph Lepke, Berlin, 24. April 1936, Los 157, Tafel 2 (aufgeführt als Würzburger Barock-Schreibschrank). Dank einer Entwurfszeichnung von 1768 für ein Pultschreibschrank von Tischlermeister Hager haben wir eine genaue Vorstellung, wie ein solches "Meisterstück" auszusehen hatte. Um im Berlin des 18. Jh. als Meister in der Tischlerzunft aufgenommen zu werden, musste eine anspruchsvolle handwerkliche Prüfung ablegen. Der angehende Meistertischler musste nach vorgeschriebenen Massen und Form innerhalb von 20 Wochen einen Schreibschrank anfertigen. Durch das vorgegebene strenge Korsett der Konstruktion musste der Tischler einzig durch die Qualität der Ausführung und durch individuelle Dekorelemente (z. Bsp. in der Wahl des Furnierbildes) seine Meisterschaft unter Beweis stellen. Die Entwurfszeichnung von Hager illustriert wie ein solcher Pultschreibschrank auszusehen hat: über einer dreischübigen, bombierten Kommode war der Schreibkorpus zu konstruieren. Gekrönt war der Unterbau von einem zweitürigen Aufsatz mit Bogengiebel. Die Eckstollen waren schräg gestellt und als Pilaster darzustellen. Obwohl unser Pultschreibschrank genau diesen Vorgaben folgt, bleibt der Tischler indes anonym. Vgl. Achim Stiegel, Berliner Möbelkunst, München 2003, S. 55, Abb. 14 (Entwurfszeichnung eines Meisterstückes 1768).

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1105
Auktion:
Datum:
23.06.2023
Auktionshaus:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
LotSearch ausprobieren

Testen Sie LotSearch und seine Premium-Features 7 Tage - ohne Kosten!

  • Auktionssuche und Bieten
  • Preisdatenbank und Analysen
  • Individuelle automatische Suchaufträge
Jetzt einen Suchauftrag anlegen!

Lassen Sie sich automatisch über neue Objekte in kommenden Auktionen benachrichtigen.

Suchauftrag anlegen