Auktionsarchiv: Los-Nr. 2338

Gästebuch des ersten Berliner Kempinski-Restaurants nach ...

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Gästebuch des ersten Berliner Kempinski-Restaurants nach ...

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Gästebuch des ersten Berliner Kempinski-Restaurants nach 1945. Mehr als 100 Bl., davon 10 Bl. zweiseitig dicht beschrieben (überwiegend mit Kugelschreiber). 28,5 x 21 cm. Weinroter Lederband mit mit goldgepr. Aufdruck "Gästebuch" und stilisierter Darstellung eines Weinbergs; Goldschnitt. In Leinen-Kassette d. Z. (diese etwas fleckig und bestoßen). Berlin-Steglitz 1950-1952. "Wiedereröffnung der Kempinski-Betriebe durch Eröffnung des Restaurant 'Betrieb Kempinski'. Berlin-Steglitz, Schloss-Strasse 35 am 12. Januar 1950". Von Optimismus geprägte Restaurant-Eröffnung in Nachkriegs-West-Berlin, in dem weitgehend von Bomben verschont gebliebenen bürgerlichen Stadtteil Steglitz, wo auch das Kulturleben durch Wiedereröffnung des Schloßpark-Theaters und des "Titania-Palastes" zu erster Blüte gelangte. Zur Eröffnung des Kempinski-Restaurants waren nicht nur ein Großteil der lokalen "Prominenz" und viele Vertreter von Ämtern, Firmen, Innungen und Interessenverbänden erschienen, sondern auch eine beachtliche Zahl von Zeitungen und Fachzeitschriften sowie der RIAS hatten ihre Reporter geschickt: Telegraf, Neue Zeitung, Kurier, Welt, Tagesspiegel, Tag, Hamburger Abendblatt, Süddeutsche Zeitung, Kölnische Rundschau, New York Herald Tribune, United Press etc. Da auch die Filmfestspiele im Juni und die Berliner Festspielwochen im September 1951 großenteils in Steglitz stattfanden, geben die mehr als 160 Eintragungen aus den zwei dokumentierten Jahren des Gästebuchs nicht nur die "Gesellschaft" West-Berlins wieder (großenteils mit Angabe ihrer Funktion), sondern auch eine Reihe prominenter Gäste aus aller Welt. Mit (lesbaren) Eintragungen sind vertreten aus dem Bereich Politik: Jakob Kaiser, Franz Blücher, Walther Schreiber, Joachim Tiburtius, Carl Heinz Lüders, Paul Löbe, Hermann Ehlers u. a. - Musik: Hans Knappertsbusch ("In Zukunft werde ich nur noch im Schlosshotel absteigen, damit ich bei Kempinski in der Schloss-Strasse essen kann - es war herrlich"), Georg Solti, Wilhelm Furtwängler u. a. - Theater und Film: Fritz Kortner, Marianne Hoppe, Walter Franck, Hans Cürlis, Lil Dagover, Kurt Meisel, Margot Hielscher, Max Hansen, Joe Furtner, Hubert von Meyerinck, O. E. Hasse, Lotte Werkmeister, Fritz Kirchhoff, Kurt Seifert ("Kinder wo bleibt meine Linie?") u. a. - Literatur: Erich Kästner und Friedrich Luft. - Ferner der Chirurg Ferdinand Sauerbruch ("Es war wunderschön wieder bei Kempi") und der Direktor des Kempinski-Hotels Amsterdam, der 23. Februar 1951 fünf Zeilen schreibt ("Morjen werdt de eerste steen van het 'Kempinski-Hotel' gelegt ..."). Der einst emigrierte Politiker Johann Jakob Kindt-Kiefer aus Zürich schreibt: "... nach 1934 zum ersten Male wieder in Berlin. Ich bewundere die Tatkraft der Berliner!" - Der prächtige Band ist ein bemerkenswertes Zeugnis des Aufbruchs in West-Berlin mit dem Bemühen, nach den Verheerungen des Dritten Reiches Glanz und Prominenz der Zwanziger und Dreißiger Jahre allmählich wieder zurückzuholen.

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Gästebuch des ersten Berliner Kempinski-Restaurants nach 1945. Mehr als 100 Bl., davon 10 Bl. zweiseitig dicht beschrieben (überwiegend mit Kugelschreiber). 28,5 x 21 cm. Weinroter Lederband mit mit goldgepr. Aufdruck "Gästebuch" und stilisierter Darstellung eines Weinbergs; Goldschnitt. In Leinen-Kassette d. Z. (diese etwas fleckig und bestoßen). Berlin-Steglitz 1950-1952. "Wiedereröffnung der Kempinski-Betriebe durch Eröffnung des Restaurant 'Betrieb Kempinski'. Berlin-Steglitz, Schloss-Strasse 35 am 12. Januar 1950". Von Optimismus geprägte Restaurant-Eröffnung in Nachkriegs-West-Berlin, in dem weitgehend von Bomben verschont gebliebenen bürgerlichen Stadtteil Steglitz, wo auch das Kulturleben durch Wiedereröffnung des Schloßpark-Theaters und des "Titania-Palastes" zu erster Blüte gelangte. Zur Eröffnung des Kempinski-Restaurants waren nicht nur ein Großteil der lokalen "Prominenz" und viele Vertreter von Ämtern, Firmen, Innungen und Interessenverbänden erschienen, sondern auch eine beachtliche Zahl von Zeitungen und Fachzeitschriften sowie der RIAS hatten ihre Reporter geschickt: Telegraf, Neue Zeitung, Kurier, Welt, Tagesspiegel, Tag, Hamburger Abendblatt, Süddeutsche Zeitung, Kölnische Rundschau, New York Herald Tribune, United Press etc. Da auch die Filmfestspiele im Juni und die Berliner Festspielwochen im September 1951 großenteils in Steglitz stattfanden, geben die mehr als 160 Eintragungen aus den zwei dokumentierten Jahren des Gästebuchs nicht nur die "Gesellschaft" West-Berlins wieder (großenteils mit Angabe ihrer Funktion), sondern auch eine Reihe prominenter Gäste aus aller Welt. Mit (lesbaren) Eintragungen sind vertreten aus dem Bereich Politik: Jakob Kaiser, Franz Blücher, Walther Schreiber, Joachim Tiburtius, Carl Heinz Lüders, Paul Löbe, Hermann Ehlers u. a. - Musik: Hans Knappertsbusch ("In Zukunft werde ich nur noch im Schlosshotel absteigen, damit ich bei Kempinski in der Schloss-Strasse essen kann - es war herrlich"), Georg Solti, Wilhelm Furtwängler u. a. - Theater und Film: Fritz Kortner, Marianne Hoppe, Walter Franck, Hans Cürlis, Lil Dagover, Kurt Meisel, Margot Hielscher, Max Hansen, Joe Furtner, Hubert von Meyerinck, O. E. Hasse, Lotte Werkmeister, Fritz Kirchhoff, Kurt Seifert ("Kinder wo bleibt meine Linie?") u. a. - Literatur: Erich Kästner und Friedrich Luft. - Ferner der Chirurg Ferdinand Sauerbruch ("Es war wunderschön wieder bei Kempi") und der Direktor des Kempinski-Hotels Amsterdam, der 23. Februar 1951 fünf Zeilen schreibt ("Morjen werdt de eerste steen van het 'Kempinski-Hotel' gelegt ..."). Der einst emigrierte Politiker Johann Jakob Kindt-Kiefer aus Zürich schreibt: "... nach 1934 zum ersten Male wieder in Berlin. Ich bewundere die Tatkraft der Berliner!" - Der prächtige Band ist ein bemerkenswertes Zeugnis des Aufbruchs in West-Berlin mit dem Bemühen, nach den Verheerungen des Dritten Reiches Glanz und Prominenz der Zwanziger und Dreißiger Jahre allmählich wieder zurückzuholen.

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