Auktionsarchiv: Los-Nr. 8011

Gleichmann, Otto Circusreiterin

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Auktionsarchiv: Los-Nr. 8011

Gleichmann, Otto Circusreiterin

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Beschreibung:

"Circusreiterin" Gouache auf Velin. 1925. 47,7 x 64 cm. Unten links mit Feder in Schwarz signiert "O. Gleichmann" und datiert, verso mit Bleistift betitelt und als "unverkfl." bezeichnet. Statt als Ort der Fröhlichkeit und Ausgelassenheit wirkt der Zirkus bei Otto Gleichmann beklemmend. Ein dunkler, geschlossener Raum, in dem das Rund der Brüstung die gespenstischen Zuschauer mit ihren maskenhaften Gesichtern von der Manege und der Reiterin auf ihrem Schimmel trennt. Aufrecht und würdevoll reitet sie in schwarzem Anzug und Zylinder, das blasse Antlitz ins Profil gedreht. Ein skurriler Pierrot weist aus der unteren rechten Ecke mit seiner Pfauenfeder auf die Reiterin. Gebrochene Blau-, Grün- und Gelbtöne dominieren die Komposition, gestaltet in Gleichmanns ganz eigener Handschrift von "wolligen Schattenstrichen", wie Theodor Däubler 1918 den Stil des Künstlers bezeichnete (zit. nach: "Otto Gleichmann zum 100. Geburtstag", Ausst.-Kat. Sprengel Museum Hannover 1987, S. 69). Zurückhaltung, Distanz und Einsamkeit charakterisieren Gleichmanns Figuren immer wieder und umwehen auch die "Circusreiterin" wie ein melancholischer Schleier, und die Szenerie scheint mehr in einer Art Zwischenwelt als in der Wirklichkeit zu spielen. Der Künstler gilt als großer Einzelgänger unter den Expressionisten. Er studierte zunächst an den Kunstakademien in Düsseldorf, Breslau und Weimar. Im Ersten Weltkrieg diente er als Soldat an der französischen und russischen Front, im Kriegslazarett und in Hannover. 1918 trat er der "Hannoverschen Sezession" bei, wo er Kurt Schwitters traf. Die Galerie Alfred Flechtheim in Düsseldorf zeigte bereits 1919 Gleichmanns Arbeiten in einer Einzelausstellung. Ausstellung: Otto Gleichmann - Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen, Kunstverein Hannover 1957, (Kat.-Nr. 65) Literatur: Otto Gleichmann - Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen, Kunstverein Hannover 1957, Nr. 65, (Abb. S. 21) Galerie Wolfgang Ketterer, München um 1966, Lagerkatalog 40, Nr. 38 (mit Abb.) Rudolf Lange (Hrsg.), Otto Gleichmann Göttingen 1963, (Abb. S. 38)

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"Circusreiterin" Gouache auf Velin. 1925. 47,7 x 64 cm. Unten links mit Feder in Schwarz signiert "O. Gleichmann" und datiert, verso mit Bleistift betitelt und als "unverkfl." bezeichnet. Statt als Ort der Fröhlichkeit und Ausgelassenheit wirkt der Zirkus bei Otto Gleichmann beklemmend. Ein dunkler, geschlossener Raum, in dem das Rund der Brüstung die gespenstischen Zuschauer mit ihren maskenhaften Gesichtern von der Manege und der Reiterin auf ihrem Schimmel trennt. Aufrecht und würdevoll reitet sie in schwarzem Anzug und Zylinder, das blasse Antlitz ins Profil gedreht. Ein skurriler Pierrot weist aus der unteren rechten Ecke mit seiner Pfauenfeder auf die Reiterin. Gebrochene Blau-, Grün- und Gelbtöne dominieren die Komposition, gestaltet in Gleichmanns ganz eigener Handschrift von "wolligen Schattenstrichen", wie Theodor Däubler 1918 den Stil des Künstlers bezeichnete (zit. nach: "Otto Gleichmann zum 100. Geburtstag", Ausst.-Kat. Sprengel Museum Hannover 1987, S. 69). Zurückhaltung, Distanz und Einsamkeit charakterisieren Gleichmanns Figuren immer wieder und umwehen auch die "Circusreiterin" wie ein melancholischer Schleier, und die Szenerie scheint mehr in einer Art Zwischenwelt als in der Wirklichkeit zu spielen. Der Künstler gilt als großer Einzelgänger unter den Expressionisten. Er studierte zunächst an den Kunstakademien in Düsseldorf, Breslau und Weimar. Im Ersten Weltkrieg diente er als Soldat an der französischen und russischen Front, im Kriegslazarett und in Hannover. 1918 trat er der "Hannoverschen Sezession" bei, wo er Kurt Schwitters traf. Die Galerie Alfred Flechtheim in Düsseldorf zeigte bereits 1919 Gleichmanns Arbeiten in einer Einzelausstellung. Ausstellung: Otto Gleichmann - Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen, Kunstverein Hannover 1957, (Kat.-Nr. 65) Literatur: Otto Gleichmann - Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen, Kunstverein Hannover 1957, Nr. 65, (Abb. S. 21) Galerie Wolfgang Ketterer, München um 1966, Lagerkatalog 40, Nr. 38 (mit Abb.) Rudolf Lange (Hrsg.), Otto Gleichmann Göttingen 1963, (Abb. S. 38)

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