Gotter, Friedrich Wilhelm, Schriftsteller, vor allem Dramatiker, Herausgeber des Göttinger Musenalmanachs, wichtiger Förderer des Gothaer Hoftheaters, verkehrte mit Goethe in Wetzlar und mit L. F. Huber (1746-1797). Eigh. Brief m. U. "Gotter". 1 1 / 2 S. 8vo. Gotha 26.VIII.1783. An Christian August von Bertram (1751-1830), den Herausgeber der Berliner "Litteratur- und Theater-Zeitung" und anderer wertvoller Theaterzeitschriften, der ihm einen Auftrag der schwer erkrankten Schauspielerin Susanna Mécour (1738-1784), eines der begabtesten Miglieder der in Berlin spielenden Truppe Carl Theophil Döbbelins, übermittelt hatte. "... Die Nachricht von ihrem Zustande hat mich sehr erschreckt und niedergeschlagen. Ich wünschte ihr meine Theilnahme thätiger beweisen zu können als durch einen kalten Brief. Ihnen, Freund des Theaters und der guten Menschen, empfehl ich sie . Verlaßen Sie sie nicht. Haben Sie ein Auge auf Ihre Pflege und vor allen Dingen erhalten Sie Herrn Döbbelin bey menschenfreundlichen Gesinnungen gegen sie! Doch kenn ich den braven Mann nicht? Weiß ich nicht, daß es bey ihm keiner Erinnerung bedarf, rechtschaffen und edel zu handeln? ... Ihre Zeitung fahre ich fort mit Vergnügen zu lesen und bedaure oft, daß mich die Entfernung von allen Theatern außer Stand sezt Ihnen Beyträge zu schicken. Ist Ihnen indeßen mit Briefauszügen von Wien und Mannheim gedient. Die sollen Sie von Zeit zu Zeit haben. - Ich habe la mère rivale von der Frau von Genlis unter dem Titel die Mutter für Wien bearbeitet. Sie ist bereits dort angenommen, gespielt und gedruckt worden, kömmt auch in der Michaeli Meße bey Dyk heraus. Wüßt ich daß es Waare für Herrn Döbbelin wäre ... so schickt ich ihm mit Vergnügen ein Wiener Exemplar ...". - Susanna Mécour, deren gestochenes Porträt 1782 in Bertrams "Litteratur- und Theater-Zeitung" erschienen war, starb ein halbes Jahr nach dem vorliegendem Brief, am 22. Februar 1784, in Berlin. Friedrich Wilhelm Gotter, der sie sehr verehrt hatte, setzte ihr die Grabinschrift. - Beiliegend eine eigh. Quittung seines Vaters, des Gothaer Legationsrates Heinrich Ernst Gotter (Gotha 9.X.1754).
Gotter, Friedrich Wilhelm, Schriftsteller, vor allem Dramatiker, Herausgeber des Göttinger Musenalmanachs, wichtiger Förderer des Gothaer Hoftheaters, verkehrte mit Goethe in Wetzlar und mit L. F. Huber (1746-1797). Eigh. Brief m. U. "Gotter". 1 1 / 2 S. 8vo. Gotha 26.VIII.1783. An Christian August von Bertram (1751-1830), den Herausgeber der Berliner "Litteratur- und Theater-Zeitung" und anderer wertvoller Theaterzeitschriften, der ihm einen Auftrag der schwer erkrankten Schauspielerin Susanna Mécour (1738-1784), eines der begabtesten Miglieder der in Berlin spielenden Truppe Carl Theophil Döbbelins, übermittelt hatte. "... Die Nachricht von ihrem Zustande hat mich sehr erschreckt und niedergeschlagen. Ich wünschte ihr meine Theilnahme thätiger beweisen zu können als durch einen kalten Brief. Ihnen, Freund des Theaters und der guten Menschen, empfehl ich sie . Verlaßen Sie sie nicht. Haben Sie ein Auge auf Ihre Pflege und vor allen Dingen erhalten Sie Herrn Döbbelin bey menschenfreundlichen Gesinnungen gegen sie! Doch kenn ich den braven Mann nicht? Weiß ich nicht, daß es bey ihm keiner Erinnerung bedarf, rechtschaffen und edel zu handeln? ... Ihre Zeitung fahre ich fort mit Vergnügen zu lesen und bedaure oft, daß mich die Entfernung von allen Theatern außer Stand sezt Ihnen Beyträge zu schicken. Ist Ihnen indeßen mit Briefauszügen von Wien und Mannheim gedient. Die sollen Sie von Zeit zu Zeit haben. - Ich habe la mère rivale von der Frau von Genlis unter dem Titel die Mutter für Wien bearbeitet. Sie ist bereits dort angenommen, gespielt und gedruckt worden, kömmt auch in der Michaeli Meße bey Dyk heraus. Wüßt ich daß es Waare für Herrn Döbbelin wäre ... so schickt ich ihm mit Vergnügen ein Wiener Exemplar ...". - Susanna Mécour, deren gestochenes Porträt 1782 in Bertrams "Litteratur- und Theater-Zeitung" erschienen war, starb ein halbes Jahr nach dem vorliegendem Brief, am 22. Februar 1784, in Berlin. Friedrich Wilhelm Gotter, der sie sehr verehrt hatte, setzte ihr die Grabinschrift. - Beiliegend eine eigh. Quittung seines Vaters, des Gothaer Legationsrates Heinrich Ernst Gotter (Gotha 9.X.1754).
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