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Auktionsarchiv: Los-Nr. 0395

Gottfried Helnwein

Schätzpreis
25.000 € - 50.000 €
ca. 27.759 $ - 55.518 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 0395

Gottfried Helnwein

Schätzpreis
25.000 € - 50.000 €
ca. 27.759 $ - 55.518 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Gottfried Helnwein* (Wien 1948) „Zarentochter Frosch“ 1990er Jahre Aquarell auf Karton; gerahmt 88 x 62,5 cm Signiert rechts unten: Helnwein Provenienz österreichischer Privatbesitz Literatur Gottfried Helnwein Der Zaubertopf. Europäische Märchen. Illustriert von Gottfried Helnwein Stuttgart/Hamburg/München 1981, 2. Band, Abb. Cover & S. 225. Schätzpreis: € 25.000 - 50.000 Gebot abgeben Kaufauftrag Frage an den Experten Teilen mit Freunden Gottfried Helnwein ist einer der anerkanntesten aber auch polarisierendsten Künstler Österreichs. Schmerz, Verletzung und Gewalt sind seine Themen wobei die Darstellung des verletzten Kindes wohl als das zentrale Motiv seiner Arbeit bezeichnet werden kann. Seit den 70er Jahren wurde er vor allem durch seine hyperrealistischen Bilder von verwundeten und bandagierten Kindern bekannt, die beim Betrachter Verunsicherung und tiefe Betroffenheit auslösen. Nach vier Jahren an der Höheren Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt begann Helnwein 1969 sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien unter Rudolf Hausner einem der wichtigsten Vertreter des "Phantastischen Realismus". Dessen technische Brillanz hatte starken Einfluss auf Helnweins Arbeit. In Zeichnungen, Buchillustrationen und Coverentwürfen für Zeitschriften wie "Profil" oder "Der Spiegel" perfektionierte er seinen hyperrealistischen Stil der Provokation, für den er im In- und Ausland bekannt wurde. Er beschäftigte sich auch intensiv mit Tabu- und Reizthemen der neueren Geschichte, insbesondere dem Nationalsozialismus. Malen bedeutet für Helnwein "sich wehren": In seinen Werken thematisiert er daher vor allem Formen von Gewalt und Missbrauch gegen Wehrlose. Später setzte er sich auch mit der abendländischen Kunst auseinander und studierte unter anderem die italienischen Renaissancemaler. Besonders berührten ihn aber der Spanier Francisco de Goya und der deutsche Romantiker Caspar David Friedrich Helnwein arbeitete auch viel für internationale Theater- und Opernbühnen und produzierte legendäre Plakate. Neben der Zeichnung und Malerei ist seit den 1980ern vor allem die Fotografie ein wichtiges Medium, die durch Videos und Installationen im öffentlichen Raum, meist mit sozial- oder gesellschaftspolitischen Anliegen, ergänzt wurde. Das vorliegende Aquarell ist die Vorlage zu einem der beiden Buchcover einer zweibändigen Sammlung europäischer Märchen. Es zeigt eine Szene aus dem russischen Volks-Märchen „Zarentochter Frosch“ von A. N. Afanassjew. Stilistisch schöpft Helnwein hier aus der Formensprache des fantastischen Realismus und Symbolismus: der gekrümmt hockende Zar mit seinem spitzen Profil hinter der fantastisch anmutenden Marmorballustrade seines Thrones wirkt unheimlich – riesenhaft vor seinem zarten Prinzensohn, der in Frustration über sein Unglück den Mund zu einem verzweifelten Schrei – der auch mehrfach anderswo in Helnweins Werk vorkommt – aufreißt. Helnweins Bilder befinden sich in wichtigen Sammlungen und Museen auf der ganzen Welt. Von 5. Oktober 2023 bis zum 28. Jänner 2024 ist in der Albertina die Ausstellung "Gottfried Helnwein – Solo Exhibition" geplant. (Ina Waldstein)

Auktionsarchiv: Los-Nr. 0395
Auktion:
Datum:
19.04.2023
Auktionshaus:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
1010 Wien
Österreich
office@imkinsky.com
+43 1 5324200
+43 1 53242009
Beschreibung:

Gottfried Helnwein* (Wien 1948) „Zarentochter Frosch“ 1990er Jahre Aquarell auf Karton; gerahmt 88 x 62,5 cm Signiert rechts unten: Helnwein Provenienz österreichischer Privatbesitz Literatur Gottfried Helnwein Der Zaubertopf. Europäische Märchen. Illustriert von Gottfried Helnwein Stuttgart/Hamburg/München 1981, 2. Band, Abb. Cover & S. 225. Schätzpreis: € 25.000 - 50.000 Gebot abgeben Kaufauftrag Frage an den Experten Teilen mit Freunden Gottfried Helnwein ist einer der anerkanntesten aber auch polarisierendsten Künstler Österreichs. Schmerz, Verletzung und Gewalt sind seine Themen wobei die Darstellung des verletzten Kindes wohl als das zentrale Motiv seiner Arbeit bezeichnet werden kann. Seit den 70er Jahren wurde er vor allem durch seine hyperrealistischen Bilder von verwundeten und bandagierten Kindern bekannt, die beim Betrachter Verunsicherung und tiefe Betroffenheit auslösen. Nach vier Jahren an der Höheren Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt begann Helnwein 1969 sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien unter Rudolf Hausner einem der wichtigsten Vertreter des "Phantastischen Realismus". Dessen technische Brillanz hatte starken Einfluss auf Helnweins Arbeit. In Zeichnungen, Buchillustrationen und Coverentwürfen für Zeitschriften wie "Profil" oder "Der Spiegel" perfektionierte er seinen hyperrealistischen Stil der Provokation, für den er im In- und Ausland bekannt wurde. Er beschäftigte sich auch intensiv mit Tabu- und Reizthemen der neueren Geschichte, insbesondere dem Nationalsozialismus. Malen bedeutet für Helnwein "sich wehren": In seinen Werken thematisiert er daher vor allem Formen von Gewalt und Missbrauch gegen Wehrlose. Später setzte er sich auch mit der abendländischen Kunst auseinander und studierte unter anderem die italienischen Renaissancemaler. Besonders berührten ihn aber der Spanier Francisco de Goya und der deutsche Romantiker Caspar David Friedrich Helnwein arbeitete auch viel für internationale Theater- und Opernbühnen und produzierte legendäre Plakate. Neben der Zeichnung und Malerei ist seit den 1980ern vor allem die Fotografie ein wichtiges Medium, die durch Videos und Installationen im öffentlichen Raum, meist mit sozial- oder gesellschaftspolitischen Anliegen, ergänzt wurde. Das vorliegende Aquarell ist die Vorlage zu einem der beiden Buchcover einer zweibändigen Sammlung europäischer Märchen. Es zeigt eine Szene aus dem russischen Volks-Märchen „Zarentochter Frosch“ von A. N. Afanassjew. Stilistisch schöpft Helnwein hier aus der Formensprache des fantastischen Realismus und Symbolismus: der gekrümmt hockende Zar mit seinem spitzen Profil hinter der fantastisch anmutenden Marmorballustrade seines Thrones wirkt unheimlich – riesenhaft vor seinem zarten Prinzensohn, der in Frustration über sein Unglück den Mund zu einem verzweifelten Schrei – der auch mehrfach anderswo in Helnweins Werk vorkommt – aufreißt. Helnweins Bilder befinden sich in wichtigen Sammlungen und Museen auf der ganzen Welt. Von 5. Oktober 2023 bis zum 28. Jänner 2024 ist in der Albertina die Ausstellung "Gottfried Helnwein – Solo Exhibition" geplant. (Ina Waldstein)

Auktionsarchiv: Los-Nr. 0395
Auktion:
Datum:
19.04.2023
Auktionshaus:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
1010 Wien
Österreich
office@imkinsky.com
+43 1 5324200
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