Beschreibung:

"Idyll am See". Ölgemälde auf Leinwand. Sign., betitelt (Messingschild auf dem Rahmen), nicht dat. (wohl um 1925/30). 124,4 x 155,7 cm. – Vergoldeter Holzrahmen d. Zt. mit floraler Punzierung aus der Meisterwerkstatt Emil Plesko in München. (206)
Das aus dem Privatbesitz der Erben des Künstlers stammende großformatige Gemälde, wahrscheinlich ein gegen 1930 entstandenes Spätwerk Hermann Groebers, zeichnet sich durch monumentale, geradezu klassisch ausgewogene Komposition in Form und Farbe aus. Die Dominanz dunkler und warmer Farbwerte bei gleichzeitiger starker Vereinfachung, fast schon Abstrahierung der Formen, wie sie etwa im Verzicht auf die Ausarbeitung der Physiognomie der Personen deutlich wird, erinnert an Hans von Marées Offenbar ging es Groeber in diesem Werk darum, seiner Auffassung von Realismus einen zeitlosen Charakter, der Stimmung und dem flüchtigen Moment Dauerhaftigkeit zu verleihen. Die auf den ersten Blick pastose spätimpressionistische Malweise bildet Flächenmuster von kompositionellem Eigenwert; in diese ist auch die Figur des Fischers im Hintergrund einbezogen. Für das Hauptmotiv des Gemäldes, die einfache Fischersfrau mit Kind, griff Groeber dagegen gezielt auf klassische Vorbilder der Kunstgeschichte zurück – sie erinnert an eine Maria mit dem Jesusknaben. Die rahmenden Bäume und das große querliegende Fischerboot in warmem Rot unterstreichen die festgefügte Struktur des Bildaufbaus. Groeber hat dieses Gemälde mit Sicherheit für sein eigenes Wohnhaus geschaffen. Insofern dürfte es vollends seinem künstlerischen Ideal entsprechen und kann von daher als eines seiner späten Hauptwerke gelten. – Links unten die volle Signatur. "Idyll am See". Oil on canvas. Signed, titled (brass plate on the frame), not dated (probably around 1925/30). 124,4 x 155,7 cm. – Contemporary gilt wooden frame with floral hallmark from the master workshop Emil Plesko in Munich. – The large-size painting from the private property of the heirs of the artist, probably a late work painted by Hermann Groeber around 1930, is characterized by a monumental, almost classically balanced composition in style and colour. The dominance of dark and warm colour values, at the same time much simplified, almost without shape, like by foregoing a detailed physiognomy of the persons, makes us think of Hans von Marées It is evident that Groeber in this work wanted to confer an everlasting character to his perception of realism and permanence to the spirit and the passing moment. – Full signature at the bottom left.