Auktionsarchiv: Los-Nr. 286

Hanna Nagel (1907 - 1975) - Original Federlithographie, "Tänzerin"

Limitpreis
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 286

Hanna Nagel (1907 - 1975) - Original Federlithographie, "Tänzerin"

Limitpreis
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

unten rechts im Stein signiert "Nagel", ungerahmt, Steinmaße: 17cm x 12cm, Gesamtmaße: 32,5cm x 24cm, Provenienz: aus direktem Nachlaß des Künstlers Oscar Kurt Döbrich (1911-1970) Informationen zum Künstler: • Hanna Nagel • geboren am 10.6.1907 in Heidelberg - gestorben am 15.3.1975 ebenda • Deutsche Zeichnerin, Graphikerin und Buchillustratorin. "Ich zeichne, weil es mein Leben ist". Bereits als Kind zeichnete die Linkshänderin eifrig und begann 1924 eine Lehre als Buchbinderin. 1925-29 studierte sie an der Landeskunstschule Karlsruhe bei Karl Hubbuch Wilhelm Schnarrenberger und Hermann Gehri, zuletzt als Meisterschülerin in der Radierklasse bei Walter Conz 1929 siedelte sie mit ihrem Studienkollegen und späteren Ehemann Hans Fischer nach Berlin über, wo sie ihr Studium bei Emil Orlik und Hans Meid fortsetzte. In ihrer Frühphase gilt sie als Vertreterin des Verismus und der Neuen Sachlichkeit. 1933-36 folgten Aufenthalte in der Villa Massimo in Rom, nachdem sie den Rompreis erhalten hatten. 1936 erschien das erste der über 100 von ihr illustrierten Bücher, darunter auch Kinderbücher. Zu ihren Graphikzyklen zählen "Phantasien zu 24 Chopin-Préludes", "Die Träumende" und "Angst". In ihren Lithografien thematisiert sie vorzugsweise zwischenmenschliche Beziehungen, etwa das Verhältnis zwischen Mann und Frau, aber auch ihre eigene Rolle als Frau in der Gesellschaft. Im Krieg waren ihre "Dunklen Blätter" verfemt (entartet), und sie verschließt sie in Kisten und Koffer. Sie arbeitet als Fabrikarbeiterin oder zeichnet in der Anatomie Leichenteile für Biologiebücher. Nach dem Krieg verlässt sie der Mann und sie muß alleine für ihren Unterhalt und den der Mutter und der Tochter aufkommen. Sie arbeitet unermüdlich an ihren Zeichnungen, schreibt Gedichte, Erzählungen, macht Reportagen, illustriert Bücher, gibt Unterricht und hasst ihre Auftragsarbeiten. Vor dem Krieg mit vielen Preisen ausgezeichnet, im Krieg fast vergessen, kann sie danach, trotz Ausstellungen ("Ich kann nicht abstrakt malen") in der Kunstszene kaum mehr Fuß fassen. Sie leidet unter schweren Krankheiten, Unverstandensein und Einsamkeit. Im Leben, wie in ihrem Werk, war sie von brutaler Ehrlichkeit. Der nach ihr benannte Hanna-Nagel-Preis wird alljährlich von einer prominenten Frauen-Jury in Karlsruhe verliehen. Literatur: Vollmer, Band III (K-P), Seite 456.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 286
Beschreibung:

unten rechts im Stein signiert "Nagel", ungerahmt, Steinmaße: 17cm x 12cm, Gesamtmaße: 32,5cm x 24cm, Provenienz: aus direktem Nachlaß des Künstlers Oscar Kurt Döbrich (1911-1970) Informationen zum Künstler: • Hanna Nagel • geboren am 10.6.1907 in Heidelberg - gestorben am 15.3.1975 ebenda • Deutsche Zeichnerin, Graphikerin und Buchillustratorin. "Ich zeichne, weil es mein Leben ist". Bereits als Kind zeichnete die Linkshänderin eifrig und begann 1924 eine Lehre als Buchbinderin. 1925-29 studierte sie an der Landeskunstschule Karlsruhe bei Karl Hubbuch Wilhelm Schnarrenberger und Hermann Gehri, zuletzt als Meisterschülerin in der Radierklasse bei Walter Conz 1929 siedelte sie mit ihrem Studienkollegen und späteren Ehemann Hans Fischer nach Berlin über, wo sie ihr Studium bei Emil Orlik und Hans Meid fortsetzte. In ihrer Frühphase gilt sie als Vertreterin des Verismus und der Neuen Sachlichkeit. 1933-36 folgten Aufenthalte in der Villa Massimo in Rom, nachdem sie den Rompreis erhalten hatten. 1936 erschien das erste der über 100 von ihr illustrierten Bücher, darunter auch Kinderbücher. Zu ihren Graphikzyklen zählen "Phantasien zu 24 Chopin-Préludes", "Die Träumende" und "Angst". In ihren Lithografien thematisiert sie vorzugsweise zwischenmenschliche Beziehungen, etwa das Verhältnis zwischen Mann und Frau, aber auch ihre eigene Rolle als Frau in der Gesellschaft. Im Krieg waren ihre "Dunklen Blätter" verfemt (entartet), und sie verschließt sie in Kisten und Koffer. Sie arbeitet als Fabrikarbeiterin oder zeichnet in der Anatomie Leichenteile für Biologiebücher. Nach dem Krieg verlässt sie der Mann und sie muß alleine für ihren Unterhalt und den der Mutter und der Tochter aufkommen. Sie arbeitet unermüdlich an ihren Zeichnungen, schreibt Gedichte, Erzählungen, macht Reportagen, illustriert Bücher, gibt Unterricht und hasst ihre Auftragsarbeiten. Vor dem Krieg mit vielen Preisen ausgezeichnet, im Krieg fast vergessen, kann sie danach, trotz Ausstellungen ("Ich kann nicht abstrakt malen") in der Kunstszene kaum mehr Fuß fassen. Sie leidet unter schweren Krankheiten, Unverstandensein und Einsamkeit. Im Leben, wie in ihrem Werk, war sie von brutaler Ehrlichkeit. Der nach ihr benannte Hanna-Nagel-Preis wird alljährlich von einer prominenten Frauen-Jury in Karlsruhe verliehen. Literatur: Vollmer, Band III (K-P), Seite 456.

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