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Auktionsarchiv: Los-Nr. 27

HEIDELBERGER TOTENTANZ – GUERIN – "Kastner – Danse des Morts"

Auktion 67
09.11.2016 - 11.11.2016
Schätzpreis
1.000 €
ca. 1.079 $
Zuschlagspreis:
1.500 €
ca. 1.619 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 27

HEIDELBERGER TOTENTANZ – GUERIN – "Kastner – Danse des Morts"

Auktion 67
09.11.2016 - 11.11.2016
Schätzpreis
1.000 €
ca. 1.079 $
Zuschlagspreis:
1.500 €
ca. 1.619 $
Beschreibung:

(Rückentitel) – "Der doten dantz mit figuren, clage und antwort schon von allen staten der werlt". Frühneuhochdeutsche und französische Handschrift auf Papier. Dat. Straßburg 1846. Fol. Mit 41 Durchzeichnungen nach dem Heidelberger Totentanz in brauner Tinte auf mont. Transparentpapier und gezeichnetem Profilkopf (Selbstportr.) von G. Ch. Guérin. 23 nn. Bl. Hldr. d. Zt. mit Rvg. (etw. beschabt und bestoßen). (122)
Kopie des berühmten "Heidelberger Totentanzes", nach dem Drucker auch "Knoblochtzer Totentanz" genannt, eine um 1488 entstandene frühneuhochdeutsche Inkunabel (GW M47257). Bis auf einen sind die 42 Holzschnitte des Drucks (Schramm XIX, 618-59) in exakter Weise durchgezeichnet, der Text wurde getreu abgeschrieben, allerdings in Kurrent, ohne Nachahmung der spätmittelalterlichen Drucktype. Die Aufteilung der Spalten und der Position der Bildtitel entspricht dem Original. – Am Anfang ist auf einem Blatt im Quart-Format eine Widmung an "Madame Kastner née Boursault a Paris" eingeklebt: "Si un peintre savait écrire, Madame, il vous dirait certainement de bien belles choses que vous méritez si bien, comme malheureusement il n’en est pas ainsi. Vous ne lui refuserez pas la charge de son vieux visage." Darunter ein Selbstporträt des Verfassers im Profil mit karikaturhaften Zügen. Gemeint ist Léonie Kastner-Boursault (1820-1888), Tochter des französischen Schauspielers und Theaterdirektors Jean-François-Boursault und ab 1837 Gattin des Komponisten Jean-Georges-Kastner (1810-1867). Der Name "Kastner" ist auch auf dem goldgeprägten Rückentitel des Einbandes zu lesen. Verfasser der Widmung (signiert: "G:l Guerin" und datiert Straßburg, 30. Mai 1846) ist zweifelsohne der Maler Gabriel-Christophe Guérin geboren 1790, gestorben am 20. September 1846 durch einen Unfall. Guérin stammte aus der großen elsässischen Künstlerfamilie Guérin (vgl. Thieme-Becker XV, 223-225). Mit dem ebenfalls aus dem Elsaß stammenden Kastner und dessen Ehefrau war er offenkundig befreundet. Von besonderem kultur – und musikhistorischem Interesse ist diese Handschrift deshalb, weil Kastner wenige Jahre später ein bedeutendes theoretisches Grundlagenwerk über verschiedene Aspekte des Totentanzes, darunter auch über die darin verwendeten Musikinstrumente, verfaßt hat: "Les danses des morts", Paris 1852. Auf den Tafeln sind auch einige schematische Darstellungen nach dem Heidelberger Totentanz zu sehen, die Kastner wohl unserer Handschrift entnommen hat. Darüber hinaus enthält Kastners Abhandlung auch noch den Notendruck eines von ihm selbst komponierten Orchesterwerks mit Sologesang zu dieser Thematik: "La danse macabre, grand ronde vocale et instrumentale" (siehe MGG VII, 734). Kastner hat für diese große Untersuchung zur Totentanzthematik offenbar schon viele Jahre vor der Drucklegung Material gesammelt. Die hier vorliegende Handschrift mit der von seinem Freund Guérin angefertigten Kopie der Holzschnitte des Heidelberger Totentanzes und der Textübertragung dürfte dabei eine der Hauptquellen, vielleicht sogar die Inspiration für sein opus magnum gewesen sein. Gelegentlich kleine Randeinrisse, etw. gebräunt und leicht fleckig. Copy of the famous "Heidelberger Totentanz" (Heidelberg danse macabre), also called "Knoblochtzer Totentanz" after the printer, an Early Modern High German incunable (GW M47257) written around 1488. Except one, the 42 woodcuts of the printing (Schramm XIX, 618-59) are exactly traced, the text copied faithfully, in kurrent however, without imitation of the late medieval letter. The arrangement of the columns and the position of the picture titles corresponds to the original. – The manuscript is of particular historico-cultural and music-historical interest for the simple reason that the composer Jean-Georges-Kastner (1810-1867) wrote some years later a major theoretical fundamental work on various aspects of danse macabre, among them also on the used musical instruments: "Les danses des morts", Paris 1852. The plates also show some schematic illustrations after the Heidelberg danse macabre which Kastner probably took from our manuscript. – Occasionally small tears in margin, somewhat browned and slightly soiled. – Contemporary half calf with gilt back (some scratching and scuffing).

Auktionsarchiv: Los-Nr. 27
Auktion:
Datum:
09.11.2016 - 11.11.2016
Auktionshaus:
Zisska & Lacher Buch- und Kunstauktions GmbH & Co.KG
Unterer Anger 15
80331 München
Deutschland
auctions@zisska.de
+49 (0)89 263855
+49 (0)89 269088
Beschreibung:

(Rückentitel) – "Der doten dantz mit figuren, clage und antwort schon von allen staten der werlt". Frühneuhochdeutsche und französische Handschrift auf Papier. Dat. Straßburg 1846. Fol. Mit 41 Durchzeichnungen nach dem Heidelberger Totentanz in brauner Tinte auf mont. Transparentpapier und gezeichnetem Profilkopf (Selbstportr.) von G. Ch. Guérin. 23 nn. Bl. Hldr. d. Zt. mit Rvg. (etw. beschabt und bestoßen). (122)
Kopie des berühmten "Heidelberger Totentanzes", nach dem Drucker auch "Knoblochtzer Totentanz" genannt, eine um 1488 entstandene frühneuhochdeutsche Inkunabel (GW M47257). Bis auf einen sind die 42 Holzschnitte des Drucks (Schramm XIX, 618-59) in exakter Weise durchgezeichnet, der Text wurde getreu abgeschrieben, allerdings in Kurrent, ohne Nachahmung der spätmittelalterlichen Drucktype. Die Aufteilung der Spalten und der Position der Bildtitel entspricht dem Original. – Am Anfang ist auf einem Blatt im Quart-Format eine Widmung an "Madame Kastner née Boursault a Paris" eingeklebt: "Si un peintre savait écrire, Madame, il vous dirait certainement de bien belles choses que vous méritez si bien, comme malheureusement il n’en est pas ainsi. Vous ne lui refuserez pas la charge de son vieux visage." Darunter ein Selbstporträt des Verfassers im Profil mit karikaturhaften Zügen. Gemeint ist Léonie Kastner-Boursault (1820-1888), Tochter des französischen Schauspielers und Theaterdirektors Jean-François-Boursault und ab 1837 Gattin des Komponisten Jean-Georges-Kastner (1810-1867). Der Name "Kastner" ist auch auf dem goldgeprägten Rückentitel des Einbandes zu lesen. Verfasser der Widmung (signiert: "G:l Guerin" und datiert Straßburg, 30. Mai 1846) ist zweifelsohne der Maler Gabriel-Christophe Guérin geboren 1790, gestorben am 20. September 1846 durch einen Unfall. Guérin stammte aus der großen elsässischen Künstlerfamilie Guérin (vgl. Thieme-Becker XV, 223-225). Mit dem ebenfalls aus dem Elsaß stammenden Kastner und dessen Ehefrau war er offenkundig befreundet. Von besonderem kultur – und musikhistorischem Interesse ist diese Handschrift deshalb, weil Kastner wenige Jahre später ein bedeutendes theoretisches Grundlagenwerk über verschiedene Aspekte des Totentanzes, darunter auch über die darin verwendeten Musikinstrumente, verfaßt hat: "Les danses des morts", Paris 1852. Auf den Tafeln sind auch einige schematische Darstellungen nach dem Heidelberger Totentanz zu sehen, die Kastner wohl unserer Handschrift entnommen hat. Darüber hinaus enthält Kastners Abhandlung auch noch den Notendruck eines von ihm selbst komponierten Orchesterwerks mit Sologesang zu dieser Thematik: "La danse macabre, grand ronde vocale et instrumentale" (siehe MGG VII, 734). Kastner hat für diese große Untersuchung zur Totentanzthematik offenbar schon viele Jahre vor der Drucklegung Material gesammelt. Die hier vorliegende Handschrift mit der von seinem Freund Guérin angefertigten Kopie der Holzschnitte des Heidelberger Totentanzes und der Textübertragung dürfte dabei eine der Hauptquellen, vielleicht sogar die Inspiration für sein opus magnum gewesen sein. Gelegentlich kleine Randeinrisse, etw. gebräunt und leicht fleckig. Copy of the famous "Heidelberger Totentanz" (Heidelberg danse macabre), also called "Knoblochtzer Totentanz" after the printer, an Early Modern High German incunable (GW M47257) written around 1488. Except one, the 42 woodcuts of the printing (Schramm XIX, 618-59) are exactly traced, the text copied faithfully, in kurrent however, without imitation of the late medieval letter. The arrangement of the columns and the position of the picture titles corresponds to the original. – The manuscript is of particular historico-cultural and music-historical interest for the simple reason that the composer Jean-Georges-Kastner (1810-1867) wrote some years later a major theoretical fundamental work on various aspects of danse macabre, among them also on the used musical instruments: "Les danses des morts", Paris 1852. The plates also show some schematic illustrations after the Heidelberg danse macabre which Kastner probably took from our manuscript. – Occasionally small tears in margin, somewhat browned and slightly soiled. – Contemporary half calf with gilt back (some scratching and scuffing).

Auktionsarchiv: Los-Nr. 27
Auktion:
Datum:
09.11.2016 - 11.11.2016
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Zisska & Lacher Buch- und Kunstauktions GmbH & Co.KG
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