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Auktionsarchiv: Los-Nr. 991

Hochbedeutender monumentaler Falkner-Kowsch. Fabergé, Moskau. Um 1913.

AUKTION 62
07.12.2019
Aufrufpreis
120.000 €
ca. 132.705 $
Zuschlagspreis:
110.000 €
ca. 121.646 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 991

Hochbedeutender monumentaler Falkner-Kowsch. Fabergé, Moskau. Um 1913.

AUKTION 62
07.12.2019
Aufrufpreis
120.000 €
ca. 132.705 $
Zuschlagspreis:
110.000 €
ca. 121.646 $
Beschreibung:

Hochbedeutender monumentaler Falkner-Kowsch. Fabergé, Moskau. Um 1913.
Geschenk zum 50. Firmenjubiläum der Landmaschinenfabrik Rud. Sack KG, Leipzig-Plagwitz von Direktor Dr. Walter Lessing der Act.-Ges. "Rabotnik", Moskau. Silber, 88 Zolotnik (14 1/2 Lot), getrieben, partiell poliert sowie matt ziseliert, die Innenseite des Bodens gebürstet. Die Innenwandung vergoldet. Schiffsförmiger Korpus, im vorderen Segment mit der plastisch ausgearbeiteten Darstellung eines Falkners im historischen Gewand auf einem galoppierenden Pferd, den rechten Arm und Hand erhoben und einen Falken haltend. Seitlich weitere Falkner. Im J-förmigen und ornamental reliefierten Griff beidseitig eine vertiefte, querrechteckige Reserve, darin ein reliefiert ausgearbeiteter Fuchs sowie ein Hase. Auf der Wandung beidseitig mit einer gravierten Widmung "Dem Hause "Rudolf Sack", die dankbare Act.-Ges. "Rabotnik"" sowie "5. Mai 1863–1913". Unterseits mit der Meistermarke "K. Fabergé" in kyrillischen Versalien, oberhalb der Doppeladler (Wappen des Russischen Kaiserreichs). Des Weiteren die Marken der Moskauer Bezirksschauadministration 1908–1917 im Oval sowie im Kreis (üblicherweise neben der zusammengesetzten Marke). Unterhalb der Marken die geritzte Inventarnummer "21601". Vgl. Goldberg, T.: Verzeichnis der russischen Gold- und Silbermarken, München 1971, Lfde. Nr. 870, 1938, 1941. Wir danken Frau Dr. Juliane Gohla, Urenkelin des Rudolph Sack, für freundliche Hinweise. Wir danken Frau Sabine Lessing, Ehefrau des Enkels von Walter Lessing, für freundliche Hinweise. Fabergé Der Kowsch, ein traditionelles russisches Trinkgerät mit einem schiffsbauchähnlichen Korpus, wurde seit dem Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert durch die sozialen Schichten hinweg in verschiedenen, kunstfertig verzierten Ausführungen und Materialien genutzt. Im Mittelalter wurde der Kowsch vorwiegend aus Holz gefertigt und als reiner Gebrauchsgegenstand zum Servieren von Speisen und Getränken genutzt. Im frühen 18. Jahrhundert ließ der Zar vergoldete Kowschs anfertigen, die er für besondere Verdienste für das Land verschenkte. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert fertigten Gold- und Silberschmiede, u. a. Fabergé im Kundenauftrag hochwertige, dekorative Kowschs mit oft monumentalem Ausmaß zu Repräsentationszwecken. 1887 eröffnete Fabergé eine Moskauer Filiale auf der Prachtmeile Uliza Kuznetskiy Most, welche parallel zu jener in St. Petersburg betrieben wurde. Ab 1900 produzierte Fabergé alle großformatigen, repräsentativen Silberobjekte in Moskau – zu diesem Zeitpunkt Zentrum russischer Silberschmiedearbeiten und Sitz der größten Firmen der Branche – nicht zuletzt, weil die besten Silberschmiede der Zeit in Moskau angesiedelt waren. Ein weiteres Merkmal des Moskauer Firmenzweigs war die Spezialisierung auf den altrussischen Stil in einer gleichzeitig qualitativ äußerst hochwertigen Ausführung. Der russisch-folkloristische Themenkreis oder so genannte neorussische Stil spiegelte sich ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Rückbesinnung auf die russische Geschichte wider und wurde in der Darstellung von Heldenfiguren, Szenen aus Märchen und Epen sowie historischen Gegebenheiten oder Personen manifestiert. Diese wurden vollplastisch, teils eigenständig gefertigt oder als Reliefs an den Objekten platziert. Fabergé entwarf mehrere monumentale Kowschs mit dem Bogatyr-Thema, den mittelalterlichen Helden aus Sagen der Geschichte der Kiewer Rus. Auch das Motiv des Falkners ist tief in der mittelalterlichen Geschichte Russlands verwurzelt. Die Falkenjagd galt als eine der Lieblingsbeschäftigungen des russischen Hochadels im Mittelalter, besonders der Bojaren. Die figürliche Plastik des Kowschs lässt sich konkret auf die Monumentalplastik "Der Falkner des Zaren" (1872) des russischen Bildhauers Jewgeni Alexandrowitsch Lanseres, auch Eugen Lanceray, (1848–1886) zurückführen. Eine monumentale Ausführung der Bronze wurde im Rahmen der Allrussischen Industrie- und Handwerksausstellung 1882 in Moskau ausgestellt, an der im selben Jahr auch Fabergé erstmals teilnahm und
Fachmännisch restaurierter Zustand. Die Innenvergoldung weitestgehend verloren. Vereinzelt feine Haarrisse. Die Außenwandung mit vereinzelten Kratzspuren, Boden und Innenwandung kratzspurig. U.li. Wandungsteil mit kleinen Druckstellen.
L. 49,3 cm, H. 25,7 cm, T. 25 cm, Gewicht ca. 4,8 kg.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 991
Auktion:
Datum:
07.12.2019
Auktionshaus:
Schmidt Kunstauktionen Dresden OHG
Bautzner Str. 99
01099 Dresden
Deutschland
mail@schmidt-auktionen.de
+49 (0)351 81198787
+49 (0)351 81198788
Beschreibung:

Hochbedeutender monumentaler Falkner-Kowsch. Fabergé, Moskau. Um 1913.
Geschenk zum 50. Firmenjubiläum der Landmaschinenfabrik Rud. Sack KG, Leipzig-Plagwitz von Direktor Dr. Walter Lessing der Act.-Ges. "Rabotnik", Moskau. Silber, 88 Zolotnik (14 1/2 Lot), getrieben, partiell poliert sowie matt ziseliert, die Innenseite des Bodens gebürstet. Die Innenwandung vergoldet. Schiffsförmiger Korpus, im vorderen Segment mit der plastisch ausgearbeiteten Darstellung eines Falkners im historischen Gewand auf einem galoppierenden Pferd, den rechten Arm und Hand erhoben und einen Falken haltend. Seitlich weitere Falkner. Im J-förmigen und ornamental reliefierten Griff beidseitig eine vertiefte, querrechteckige Reserve, darin ein reliefiert ausgearbeiteter Fuchs sowie ein Hase. Auf der Wandung beidseitig mit einer gravierten Widmung "Dem Hause "Rudolf Sack", die dankbare Act.-Ges. "Rabotnik"" sowie "5. Mai 1863–1913". Unterseits mit der Meistermarke "K. Fabergé" in kyrillischen Versalien, oberhalb der Doppeladler (Wappen des Russischen Kaiserreichs). Des Weiteren die Marken der Moskauer Bezirksschauadministration 1908–1917 im Oval sowie im Kreis (üblicherweise neben der zusammengesetzten Marke). Unterhalb der Marken die geritzte Inventarnummer "21601". Vgl. Goldberg, T.: Verzeichnis der russischen Gold- und Silbermarken, München 1971, Lfde. Nr. 870, 1938, 1941. Wir danken Frau Dr. Juliane Gohla, Urenkelin des Rudolph Sack, für freundliche Hinweise. Wir danken Frau Sabine Lessing, Ehefrau des Enkels von Walter Lessing, für freundliche Hinweise. Fabergé Der Kowsch, ein traditionelles russisches Trinkgerät mit einem schiffsbauchähnlichen Korpus, wurde seit dem Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert durch die sozialen Schichten hinweg in verschiedenen, kunstfertig verzierten Ausführungen und Materialien genutzt. Im Mittelalter wurde der Kowsch vorwiegend aus Holz gefertigt und als reiner Gebrauchsgegenstand zum Servieren von Speisen und Getränken genutzt. Im frühen 18. Jahrhundert ließ der Zar vergoldete Kowschs anfertigen, die er für besondere Verdienste für das Land verschenkte. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert fertigten Gold- und Silberschmiede, u. a. Fabergé im Kundenauftrag hochwertige, dekorative Kowschs mit oft monumentalem Ausmaß zu Repräsentationszwecken. 1887 eröffnete Fabergé eine Moskauer Filiale auf der Prachtmeile Uliza Kuznetskiy Most, welche parallel zu jener in St. Petersburg betrieben wurde. Ab 1900 produzierte Fabergé alle großformatigen, repräsentativen Silberobjekte in Moskau – zu diesem Zeitpunkt Zentrum russischer Silberschmiedearbeiten und Sitz der größten Firmen der Branche – nicht zuletzt, weil die besten Silberschmiede der Zeit in Moskau angesiedelt waren. Ein weiteres Merkmal des Moskauer Firmenzweigs war die Spezialisierung auf den altrussischen Stil in einer gleichzeitig qualitativ äußerst hochwertigen Ausführung. Der russisch-folkloristische Themenkreis oder so genannte neorussische Stil spiegelte sich ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Rückbesinnung auf die russische Geschichte wider und wurde in der Darstellung von Heldenfiguren, Szenen aus Märchen und Epen sowie historischen Gegebenheiten oder Personen manifestiert. Diese wurden vollplastisch, teils eigenständig gefertigt oder als Reliefs an den Objekten platziert. Fabergé entwarf mehrere monumentale Kowschs mit dem Bogatyr-Thema, den mittelalterlichen Helden aus Sagen der Geschichte der Kiewer Rus. Auch das Motiv des Falkners ist tief in der mittelalterlichen Geschichte Russlands verwurzelt. Die Falkenjagd galt als eine der Lieblingsbeschäftigungen des russischen Hochadels im Mittelalter, besonders der Bojaren. Die figürliche Plastik des Kowschs lässt sich konkret auf die Monumentalplastik "Der Falkner des Zaren" (1872) des russischen Bildhauers Jewgeni Alexandrowitsch Lanseres, auch Eugen Lanceray, (1848–1886) zurückführen. Eine monumentale Ausführung der Bronze wurde im Rahmen der Allrussischen Industrie- und Handwerksausstellung 1882 in Moskau ausgestellt, an der im selben Jahr auch Fabergé erstmals teilnahm und
Fachmännisch restaurierter Zustand. Die Innenvergoldung weitestgehend verloren. Vereinzelt feine Haarrisse. Die Außenwandung mit vereinzelten Kratzspuren, Boden und Innenwandung kratzspurig. U.li. Wandungsteil mit kleinen Druckstellen.
L. 49,3 cm, H. 25,7 cm, T. 25 cm, Gewicht ca. 4,8 kg.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 991
Auktion:
Datum:
07.12.2019
Auktionshaus:
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Bautzner Str. 99
01099 Dresden
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