Ohne Titel Pinsel in Schwarz auf hauchdünnem Japan, vom Künstler auf Untersatzpapier aufgelegt. 1961. 73 x 51,8 cm. Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "G. Hoehme" und datiert. Frühe Arbeit Hoehmes von außergewöhnlichem Reiz und besonderer Ästhetik. Die Löcher in dem hauchdünnen Japanpapier, bei der Herstellung entstanden, kalkuliert Hoehme ein und ergänzt seine Linien entsprechend auf dem Untersatzpapier, das wie eine zweite Schicht der Zeichnung wirkt. So erzeugt der Künstler mit einfachsten Mitteln einen Eindruck von Dreidimensionalität. In den frühen 1960er Jahren entstehen vermehrt skripturale Bilder: Buchstaben, Silben, Worte finden Eingang in Hoehmes Werke, und Anklänge an Skripturales zeigt auch unsere Zeichnung aus ebendieser Phase. "'Den Gesetzen der Fläche bin ich immer nur widerwillig gefolgt. Weit mehr hat mich die Gesetzmäßigkeit der Farbe, ihr Strömen und Wachsen, ihre Materie und Struktur interessiert. Beim Umgang mit ihr, beim Eingehen auf ihre Möglichkeiten hemmten mich oft die Ränder des Rechtecks. Dies war ein Zwang zu weiser Beschränkung, bisweilen aber bedeutete es die Einengung meines Ausdrucksvermögens. Meine Sehnsucht war der weite Raum, der dritte, vierte, fünfte - nach oben, zur Seite, nach vorn, ja sogar nach hinten, aber ohne illusionistische Tiefe.' Gerhard Hoehme schrieb diese, einem Manifest gleichkommenden Gedanken in einer Zeit (1957), als er sich schon Schritt für Schritt von seinen rein zweidimensionalen Arbeiten zu entfernen begann." (stiftung-informelle-kunst.de, 2.4.2019). Die Grenzen traditioneller Staffelmalerei sprengte Gerhard Hoehme in verschiedener Weise, indem er Bildformate vielgestaltig erweiterte und sich in der Kombination von gestalteten Flächen und Raumelementen mit Dreidimensionalität auseinandersetzte. Hoehme hatte sich mit seinem eigenwilligen und vielschichtigen Œuvre ab den 1950er Jahren einer lyrisch-abstrakten Bildwelt verschrieben und damit einen wesentlichen Beitrag zum deutschen Informel geleistet. Sein einzigartiger, spezieller Malstil knüpfte an die Tradition der "shaped canvas" an. Jedem seiner Werke ist ein experimenteller Charakter zu eigen. Das Bild definiert sich für Hoehme als Medium, als Durchgangsstation von Prozessen, deren Ende nicht fixiert werden kann. So zeigt sich Hoehmes Schaffen als ausgesprochen wandlungsfähig und innovativ.
Ohne Titel Pinsel in Schwarz auf hauchdünnem Japan, vom Künstler auf Untersatzpapier aufgelegt. 1961. 73 x 51,8 cm. Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "G. Hoehme" und datiert. Frühe Arbeit Hoehmes von außergewöhnlichem Reiz und besonderer Ästhetik. Die Löcher in dem hauchdünnen Japanpapier, bei der Herstellung entstanden, kalkuliert Hoehme ein und ergänzt seine Linien entsprechend auf dem Untersatzpapier, das wie eine zweite Schicht der Zeichnung wirkt. So erzeugt der Künstler mit einfachsten Mitteln einen Eindruck von Dreidimensionalität. In den frühen 1960er Jahren entstehen vermehrt skripturale Bilder: Buchstaben, Silben, Worte finden Eingang in Hoehmes Werke, und Anklänge an Skripturales zeigt auch unsere Zeichnung aus ebendieser Phase. "'Den Gesetzen der Fläche bin ich immer nur widerwillig gefolgt. Weit mehr hat mich die Gesetzmäßigkeit der Farbe, ihr Strömen und Wachsen, ihre Materie und Struktur interessiert. Beim Umgang mit ihr, beim Eingehen auf ihre Möglichkeiten hemmten mich oft die Ränder des Rechtecks. Dies war ein Zwang zu weiser Beschränkung, bisweilen aber bedeutete es die Einengung meines Ausdrucksvermögens. Meine Sehnsucht war der weite Raum, der dritte, vierte, fünfte - nach oben, zur Seite, nach vorn, ja sogar nach hinten, aber ohne illusionistische Tiefe.' Gerhard Hoehme schrieb diese, einem Manifest gleichkommenden Gedanken in einer Zeit (1957), als er sich schon Schritt für Schritt von seinen rein zweidimensionalen Arbeiten zu entfernen begann." (stiftung-informelle-kunst.de, 2.4.2019). Die Grenzen traditioneller Staffelmalerei sprengte Gerhard Hoehme in verschiedener Weise, indem er Bildformate vielgestaltig erweiterte und sich in der Kombination von gestalteten Flächen und Raumelementen mit Dreidimensionalität auseinandersetzte. Hoehme hatte sich mit seinem eigenwilligen und vielschichtigen Œuvre ab den 1950er Jahren einer lyrisch-abstrakten Bildwelt verschrieben und damit einen wesentlichen Beitrag zum deutschen Informel geleistet. Sein einzigartiger, spezieller Malstil knüpfte an die Tradition der "shaped canvas" an. Jedem seiner Werke ist ein experimenteller Charakter zu eigen. Das Bild definiert sich für Hoehme als Medium, als Durchgangsstation von Prozessen, deren Ende nicht fixiert werden kann. So zeigt sich Hoehmes Schaffen als ausgesprochen wandlungsfähig und innovativ.
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