Horae Beatae Mariae Virginis. Lateinische Stundenbuchhandschrift auf Pergament. 2, 143, 1 Bl. 14 Zeilen in schwarzer Textura auf rotbraunen Linien mit roten Überschriften. Schriftraum: 9 x 7 cm. Format: 17 x 12 cm. Mit zahlreichen quadratisch gerahmten ein- und 2zeiligen goldenen Initiälchen auf rot-blau geteiltem, weiß ziselierten Grund, ebenso rechteckige Zeilenfüllsel, gehäuft in der Litanei Bl. 88f. An den Horenanfängen 3zeilige blaue, weiß ziselierte Initialen mit farbiger Blattrankenfüllung auf quadratischem Goldgrund (13r, 23r usw.) sowie 13 ganzseitige Miniaturen in Akanthus- und Dornblattrankenbordüre mit Goldpollen. Brauner blindgeprägter Lederband um über Holzdeckeln mit Rollenstempeln des frühen 16. Jahrhunderts. Nordfrankreich Zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts (nach 1450). Vollständiges illuminiertes französisches Stundenbuch aus der Mitte 15. Jahrhundert, durchgehend in hervorragendem Erhaltungszustand mit 13 Prachtseiten mit Miniaturen in 4seitiger Akanthus- und Dornblattrankenbordüre mit farbigen Blüten, Erdbeeren und Goldpollen In die goldgerahmten Textkolumnen (mit 4-5 Zeilen des Initiums) sind ebenso goldgerahmte farbige, goldgehöhte Miniaturen des standardisierten Horenzyklus’ eingefügt: 20v Johannes auf Patmos zu Jo 1,1, 23r Marien Verkündigung zur Matutin, 34r Marien Heimsuchung zur Laudes, 45r Geburt Christi zur Prim, 50v Hirten auf dem Felde zur Terz, 54v Anbetung der Könige zur Sext, 58r Darbringung im Tempel zur Non, 61v Flucht nach Ägypten zur Vesper, 67v Marien Krönung zum Completorium, 77r Davids Buße zu den Bußpsalmen, 96r Kreuzigung zur Matutin de cruce, 102v Aussendung des hl. Geistes zu Pfingsten, 108v Grablegungsszene zum Totenoffizium. Der brauner Ledereinband über Holzdeckel stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert mit Rollenstempelprägung in 2 Rahmen und mit 3 großen Stern- und 2 kleinen Lilienstempeln in den Mittelfeldern. Er wurde im 19. Jahrhundert ergänzt durch einen massiven Silberrahmenband: beide Deckel wurden an den 4 Kanten in starke Silberrahmen (Silberblech mit kleine gepunzten Materialmarken an mehrerer Stellen) gefasst mit Scharnieren zum durchgehenden Blechrücken (ohne Wölbungen für die Bünde), der mit gepunztem senkrechten Kordelmuster verziert ist; die Blechabdeckungen der Kapitalen laufen oben und unten in herzförmige Buchblockstützen bzw. Kapitalklappen aus. 2 durchbrochene Metallschließen in geometrischem Bandmuster an Scharnieren. Spiegel und Vorsatz aus Pergament, dazu je 1 Papiervorsatzblatt, unbeschrieben. Inhalt: Vorblätter 1-2 Nachtrag 16. Jahrhundert: lat. Gebete O bone Jesu et dulcis Jesu … Hanc orationem cottidie flexis genibus orabat sanctus Bernardinus … und an den Heiligen Antonius. Bl. 1-12 Kalendar mit dem für serienmäßig hergestellte französische Stundenbücher des 15. Jahrhunderts üblichen Kanon der Heiligenfeste ohne besondere Hervorhebungen. Bl. 13-143 Texte des eigentlichen Marienhorariums mit Oratio ad beatam Mariam …, 20v Johannesevangelium, 23r Marienhoren, 72r frz. Gebet: les cinq plaies de notre sauueur, 77r lat. Bußpsalmen und Litanei ohne besondere Heiligennamen, 96r Horen de cruce, de spiritu sancto und Totenoffizium, 136r frz. Gebet an Maria Doulce dame de misericorde …, 141r lat. Pater noster, Ave Maria, Credo mit Gebet an den hl. Eustachius. Nachsatzblatt mit französischem Eintrag des 16. Jahrhunderts über den Schmerz Johannes’ des Täufers Monsieur Scanig Jehan madame Scanige Elizabel sa mere Sen allerent en Jerusalen de Jerusalen se rencontrerent au Jardin … Zur Provenienz: Randeinträge 1r oben: Schlachtruf Virtutis comes inuidia, 15. Jh. (im späteren Mittelalter, besonders in England, Wappenspruch von Adligen), am Rand die Vorbesitzernamen: Carolus Chaudot, Bernardus Chaudot, Estienne Chaudot mon pere, 1650. Auf Spiegel und Vorsatz vorn und hinten verschiedene gedruckte russische Bibliothekssignaturschildchen eingeklebt, 1 davon mit verschlungenem Zaren(?)monogramm, 19. Jahrhundert, vgl. Bleinotiz Written and illuminated in France about the year 1450. From the collection of the Czar of Russia, Mitte 20. Jahrhundert. – Buchblock an Innengelenken teils gebrochen, wenige zeitgenössische und ältere Eintragungen (s. o.), teils kleine Braun- und Fingerflecke, insgesamt aber durchgehend wohlerhalten. Die Miniaturen in frischer, abwechslungsreicher Farbigkeit und leuchtendem Gold, nur ganz gelegentliche Farbabplatzungen, Farbwischer der Bereibungen, meist in bestem Zustand. Die Miniaturen und Akanthusbordüre mit Blattgold und auch Pinselgold, teils leicht beschabt. Unten rechts kleine Bleistiftzählung.
Horae Beatae Mariae Virginis. Lateinische Stundenbuchhandschrift auf Pergament. 2, 143, 1 Bl. 14 Zeilen in schwarzer Textura auf rotbraunen Linien mit roten Überschriften. Schriftraum: 9 x 7 cm. Format: 17 x 12 cm. Mit zahlreichen quadratisch gerahmten ein- und 2zeiligen goldenen Initiälchen auf rot-blau geteiltem, weiß ziselierten Grund, ebenso rechteckige Zeilenfüllsel, gehäuft in der Litanei Bl. 88f. An den Horenanfängen 3zeilige blaue, weiß ziselierte Initialen mit farbiger Blattrankenfüllung auf quadratischem Goldgrund (13r, 23r usw.) sowie 13 ganzseitige Miniaturen in Akanthus- und Dornblattrankenbordüre mit Goldpollen. Brauner blindgeprägter Lederband um über Holzdeckeln mit Rollenstempeln des frühen 16. Jahrhunderts. Nordfrankreich Zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts (nach 1450). Vollständiges illuminiertes französisches Stundenbuch aus der Mitte 15. Jahrhundert, durchgehend in hervorragendem Erhaltungszustand mit 13 Prachtseiten mit Miniaturen in 4seitiger Akanthus- und Dornblattrankenbordüre mit farbigen Blüten, Erdbeeren und Goldpollen In die goldgerahmten Textkolumnen (mit 4-5 Zeilen des Initiums) sind ebenso goldgerahmte farbige, goldgehöhte Miniaturen des standardisierten Horenzyklus’ eingefügt: 20v Johannes auf Patmos zu Jo 1,1, 23r Marien Verkündigung zur Matutin, 34r Marien Heimsuchung zur Laudes, 45r Geburt Christi zur Prim, 50v Hirten auf dem Felde zur Terz, 54v Anbetung der Könige zur Sext, 58r Darbringung im Tempel zur Non, 61v Flucht nach Ägypten zur Vesper, 67v Marien Krönung zum Completorium, 77r Davids Buße zu den Bußpsalmen, 96r Kreuzigung zur Matutin de cruce, 102v Aussendung des hl. Geistes zu Pfingsten, 108v Grablegungsszene zum Totenoffizium. Der brauner Ledereinband über Holzdeckel stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert mit Rollenstempelprägung in 2 Rahmen und mit 3 großen Stern- und 2 kleinen Lilienstempeln in den Mittelfeldern. Er wurde im 19. Jahrhundert ergänzt durch einen massiven Silberrahmenband: beide Deckel wurden an den 4 Kanten in starke Silberrahmen (Silberblech mit kleine gepunzten Materialmarken an mehrerer Stellen) gefasst mit Scharnieren zum durchgehenden Blechrücken (ohne Wölbungen für die Bünde), der mit gepunztem senkrechten Kordelmuster verziert ist; die Blechabdeckungen der Kapitalen laufen oben und unten in herzförmige Buchblockstützen bzw. Kapitalklappen aus. 2 durchbrochene Metallschließen in geometrischem Bandmuster an Scharnieren. Spiegel und Vorsatz aus Pergament, dazu je 1 Papiervorsatzblatt, unbeschrieben. Inhalt: Vorblätter 1-2 Nachtrag 16. Jahrhundert: lat. Gebete O bone Jesu et dulcis Jesu … Hanc orationem cottidie flexis genibus orabat sanctus Bernardinus … und an den Heiligen Antonius. Bl. 1-12 Kalendar mit dem für serienmäßig hergestellte französische Stundenbücher des 15. Jahrhunderts üblichen Kanon der Heiligenfeste ohne besondere Hervorhebungen. Bl. 13-143 Texte des eigentlichen Marienhorariums mit Oratio ad beatam Mariam …, 20v Johannesevangelium, 23r Marienhoren, 72r frz. Gebet: les cinq plaies de notre sauueur, 77r lat. Bußpsalmen und Litanei ohne besondere Heiligennamen, 96r Horen de cruce, de spiritu sancto und Totenoffizium, 136r frz. Gebet an Maria Doulce dame de misericorde …, 141r lat. Pater noster, Ave Maria, Credo mit Gebet an den hl. Eustachius. Nachsatzblatt mit französischem Eintrag des 16. Jahrhunderts über den Schmerz Johannes’ des Täufers Monsieur Scanig Jehan madame Scanige Elizabel sa mere Sen allerent en Jerusalen de Jerusalen se rencontrerent au Jardin … Zur Provenienz: Randeinträge 1r oben: Schlachtruf Virtutis comes inuidia, 15. Jh. (im späteren Mittelalter, besonders in England, Wappenspruch von Adligen), am Rand die Vorbesitzernamen: Carolus Chaudot, Bernardus Chaudot, Estienne Chaudot mon pere, 1650. Auf Spiegel und Vorsatz vorn und hinten verschiedene gedruckte russische Bibliothekssignaturschildchen eingeklebt, 1 davon mit verschlungenem Zaren(?)monogramm, 19. Jahrhundert, vgl. Bleinotiz Written and illuminated in France about the year 1450. From the collection of the Czar of Russia, Mitte 20. Jahrhundert. – Buchblock an Innengelenken teils gebrochen, wenige zeitgenössische und ältere Eintragungen (s. o.), teils kleine Braun- und Fingerflecke, insgesamt aber durchgehend wohlerhalten. Die Miniaturen in frischer, abwechslungsreicher Farbigkeit und leuchtendem Gold, nur ganz gelegentliche Farbabplatzungen, Farbwischer der Bereibungen, meist in bestem Zustand. Die Miniaturen und Akanthusbordüre mit Blattgold und auch Pinselgold, teils leicht beschabt. Unten rechts kleine Bleistiftzählung.
Testen Sie LotSearch und seine Premium-Features 7 Tage - ohne Kosten!
Lassen Sie sich automatisch über neue Objekte in kommenden Auktionen benachrichtigen.
Suchauftrag anlegen