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Auktionsarchiv: Los-Nr. 2468

Friesen, Friedrich

Schätzpreis
600 €
ca. 583 $
Zuschlagspreis:
850 €
ca. 826 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 2468

Friesen, Friedrich

Schätzpreis
600 €
ca. 583 $
Zuschlagspreis:
850 €
ca. 826 $
Beschreibung:

Im Lützowschen Freikorps - Friesen, Friedrich, früh im Krieg gefallener Pädagoge und republikanisch-nationaler Kämpfer der dt. Befreiungskriege, Mitarbeiter Alexander von Humboldts, Mitbegründer des "Deutschen Bundes" 1810 und Förderer der Burschenschafts-Bewegung, vor allem aber enger Mitarbeiter Friedrich Ludwig Jahns als Begründer der dt. Turnkunst; gehörte als Offizier dem Lützowschen Freikorps an; Theodor Körner starb in seinen Armen bei Gadebusch (1785-1814). Eigh. Brief m. U. "Fr." 21/2 S. Doppelblatt. 4to. Zerbst 2.V.1813. In der Frühphase der Befreiungskriege berichtet Friesen als Mitglied des Lützowschen Freikorps einer Verwandten von den neuesten Ereignissen: "... Meine Schaar ist seit gestern früh vorauf, ich bin in Auftragen mit einigen Freunden zurück, hoffe aber heute unser Häuflein wieder zu ereilen. Wir sind unstät, aber nicht füchtig, und kreutzen ist nicht irren ... Unsere beiden Führer und die Mehrzahl der Kriegshauptleute sind herrliche trefliche Menschen. Sagen Sie meiner guten treuen Mutter sie solle nicht unruhig sein, wenn meine Briefe nicht regelmäßig eintreffen; es walten Hindernisse und Störungen hie und da ... Das Gefecht bei Halle [29. April] war uns zur linken, und alles war zur Theilnahme bereit. Wir hatten zwei Nächte bivouakirt, nach starken Märschen bei schlechtem Wetter; aber welchen Eindruck erregte dennoch, bei der größten Ermüdung vor Dessau, der Befehl zum schnellen Vormarsch auf Dessau, wo wir nach voreiligen Nachrichten den Feind zu treffen hofften und durch das Gewehrfeuer von Rekruten in Dessau zu dieser Voraussetzung noch mehr bestimmt wurden. - Auf dem ganzen Marsch ... nach Dessau hörten wir die lebhafteste Kannonade. Schuß auf Schuß - Pausen - lebhafteres Eindringen - weichen - alles unterschieden wir deutlich. Bei unserm Einrücken in Dessau wurde Lärm geschlagen zum Aufbruch aller Truppen gen Halle. Alles rückte aus, wir mußten bleiben. Den Tag darauf kehrte alles zurück u. wir zogen weiter. - Unsere Wege sind nicht ihre Wege. - Ich muß fort ... Küßen Sie meine Mutter und meinen braven lieben Adolf; ich werde ihm nächstens die Waffe schicken ...". - Friesen war im Februar dem Lützowschen Freikorps beigetreten und am Tage vor diesem Brief zum Leutnant ernannt worden. Er entkam bei dem Überfall von Kitzen (17. Juni), wurde aber im März 1814 in den Ardennen von lothringischen Hilfstruppen erschlagen. Seine sterblichen Überreste wurden erst 1816 aufgefunden und erst 1843 in Berlin in der Nähe von Scharnhorsts Grab bestattet. - Zu Friesens vielen Verdiensten gehören die Entwicklung diverser neuer Turnübungen sowie die Errichtung einer der ersten deutschen Schwimmanstalten an der Spree in Berlin. - Von größter Seltenheit: im JbdApr. 1950 ff. als einziger Nachweis dieser Brief.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2468
Auktion:
Datum:
12.10.2022
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

Im Lützowschen Freikorps - Friesen, Friedrich, früh im Krieg gefallener Pädagoge und republikanisch-nationaler Kämpfer der dt. Befreiungskriege, Mitarbeiter Alexander von Humboldts, Mitbegründer des "Deutschen Bundes" 1810 und Förderer der Burschenschafts-Bewegung, vor allem aber enger Mitarbeiter Friedrich Ludwig Jahns als Begründer der dt. Turnkunst; gehörte als Offizier dem Lützowschen Freikorps an; Theodor Körner starb in seinen Armen bei Gadebusch (1785-1814). Eigh. Brief m. U. "Fr." 21/2 S. Doppelblatt. 4to. Zerbst 2.V.1813. In der Frühphase der Befreiungskriege berichtet Friesen als Mitglied des Lützowschen Freikorps einer Verwandten von den neuesten Ereignissen: "... Meine Schaar ist seit gestern früh vorauf, ich bin in Auftragen mit einigen Freunden zurück, hoffe aber heute unser Häuflein wieder zu ereilen. Wir sind unstät, aber nicht füchtig, und kreutzen ist nicht irren ... Unsere beiden Führer und die Mehrzahl der Kriegshauptleute sind herrliche trefliche Menschen. Sagen Sie meiner guten treuen Mutter sie solle nicht unruhig sein, wenn meine Briefe nicht regelmäßig eintreffen; es walten Hindernisse und Störungen hie und da ... Das Gefecht bei Halle [29. April] war uns zur linken, und alles war zur Theilnahme bereit. Wir hatten zwei Nächte bivouakirt, nach starken Märschen bei schlechtem Wetter; aber welchen Eindruck erregte dennoch, bei der größten Ermüdung vor Dessau, der Befehl zum schnellen Vormarsch auf Dessau, wo wir nach voreiligen Nachrichten den Feind zu treffen hofften und durch das Gewehrfeuer von Rekruten in Dessau zu dieser Voraussetzung noch mehr bestimmt wurden. - Auf dem ganzen Marsch ... nach Dessau hörten wir die lebhafteste Kannonade. Schuß auf Schuß - Pausen - lebhafteres Eindringen - weichen - alles unterschieden wir deutlich. Bei unserm Einrücken in Dessau wurde Lärm geschlagen zum Aufbruch aller Truppen gen Halle. Alles rückte aus, wir mußten bleiben. Den Tag darauf kehrte alles zurück u. wir zogen weiter. - Unsere Wege sind nicht ihre Wege. - Ich muß fort ... Küßen Sie meine Mutter und meinen braven lieben Adolf; ich werde ihm nächstens die Waffe schicken ...". - Friesen war im Februar dem Lützowschen Freikorps beigetreten und am Tage vor diesem Brief zum Leutnant ernannt worden. Er entkam bei dem Überfall von Kitzen (17. Juni), wurde aber im März 1814 in den Ardennen von lothringischen Hilfstruppen erschlagen. Seine sterblichen Überreste wurden erst 1816 aufgefunden und erst 1843 in Berlin in der Nähe von Scharnhorsts Grab bestattet. - Zu Friesens vielen Verdiensten gehören die Entwicklung diverser neuer Turnübungen sowie die Errichtung einer der ersten deutschen Schwimmanstalten an der Spree in Berlin. - Von größter Seltenheit: im JbdApr. 1950 ff. als einziger Nachweis dieser Brief.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2468
Auktion:
Datum:
12.10.2022
Auktionshaus:
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Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
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