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Auktionsarchiv: Los-Nr. 1038

Inkunabel-Sammelband

Wertvolle Bücher
15.04.2015 - 16.04.2015
Schätzpreis
15.000 €
ca. 16.168 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 1038

Inkunabel-Sammelband

Wertvolle Bücher
15.04.2015 - 16.04.2015
Schätzpreis
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ca. 16.168 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Inkunabel-Sammelband mit 10 seltenen Wiegendrucken. Got. Typ. Format: 20,2 x 14,4 cm. Mit mehreren Textholzschnitten, zahlreichen Initialen und Hunderten von Lombarden sowie reicher, durchgehender Rubrizierung. Blindgeprägter dunkelbrauner Kalbslederband d. Z. (Rücken abgelöst, und offen sowie mit angesetztem Restaurierungsleder, Deckel mit größeren Lederfehlstellen, beschabt und bestoßen) über schweren Holzdeckeln (ohne die Schließen). Köln, Leipzig und Löwen 1485-1500. Sammelband mit zehn außergewöhnlich seltenen Inkunabeln theologischen Inhalts, mit exegetischen Texten und zahlreichen Handbüchern für den Priester, zur Vorbereitung der Messe, der Predigt, zur Beichte etc., darunter auch scholastische Schriften von Thomas von Aquin, Henricus de Hassia, Johannes Nider und anderen. Ein Druck konnte von uns bibliographisch überhaupt nicht nachgewiesen werden, ein weiterer ist in keinem Exemplar in Amerika vertreten, andere gehören auch zu den Rara der Inkunabeldrucke. Vorhanden sind: 1) Petrus Keyerslach. „Passio christi ex quattuor evangelistis“. Sermo doctoralis de passione Domini. Mit Bernardus Claravallensis. Tractatus de planctu Mariae. 48 nn. Bl. 37 Zeilen. Got. Typ. (Rotunda). Schriftraum: 14,6 x 8,6 cm. Mit 2 ganzseitigen Textholzschnitten mit roter linearer Kolorierung bzw. ergänzenden Zeichnungen, je einer (6zeiligen und 5zeiligen) roten Initiale mit über die Kolumne ausgreifendem Federwerk, einigen roten Lombarden und Rubrizierung. Köln, Ulrich Zell, 1487. - Hain-Copinger 9780. GW 16283. Goff K-21. Schreiber 4457. Schramm VIII Abb. 39. 40. Proctor 907. Pellechet 6929. Bodleian K-004. Collijn 639. Hartig 417. Oates 411. Sack 2200. Voulliéme, Trier, 297. BMC I, 197. BSB-Ink K-28. CIBN K-13. CBB 2415. IBP 3332. IDL 2855. ISTC ik00021000. Die dritte der insgesamt drei Kölner Ausgaben, die erste bei Ulrich Zell gedruckte und einzige mit zwei ganzseitigen Holzschnitten illustrierte Ausgabe der Predigten über die Passion Christi von dem Dominikaner und Nürnberger Lektor, Generalvikar in Schwaben und Bayern, Petrus Keyerslach. Beigegeben ist der Traktat von der Trauer der Muttergottes, „De planctu Mariae“ des (Pseudo-)Bernhard von Clairvaux (1090-1153), den Ulrich Zell erstmalig um 1470 veröffentlicht hatte (Goff B-421. GW 4056). Der Titelholzschnitt zeigt eine Kreuzigung mit Johannes und Maria sowie Longinus, der mit der Lanze die Seite des Heilands öffnet und den Hauptmann in Harnisch und Rüstung mit einem leeren Spruchband, der Rubrikator ergänzte mit roten Mennige-Strichen das aus den Wunden Christi spritzende Blut. Der zweite Holzschnitt zeigt die Kreuzigung alleine, ebenso mit Bedeckung des Leibes mit roten Wunden durch den Rubrikator. Dieser fügte noch zwei Engelfiguren hinzu: während die eine zur Rechten als Vollfigur erscheint und Christi Blut in einem Kelch auffängt, erscheint die andere hinter dem Kreuz mit zwei großen Kelchen, in denen das Blut aus der Seitenwunde und dem linken Handwundmal aufgefangen wird. - Die ersten beiden Lagen mit stärkerem braunen Wasserrand von unten links und am Schnittrand hoch, Titel mit altem Vermerk, die ersten vier Blätter mit kleinen Wurmlöchlein oben links, vereinzelte zeitgenössische Marginalien und Note-Bene-Händchen, insgesamt wohlerhalten. 2) Thomas von Aquin. De corpore christi (“In hoc paruo libello continentur tres tractatuli“). Mit Nicolaus de Lyra Dicta de sacramento und Intellectus super oratione dominica. 22 nn. Bl. 36 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 14,6 x 8,6 cm. Mit 6zeiliger roter Initiale mit über die Kolumne ausgreifendem Federwerk, einigen roten Lombarden und Rubrizierung. Köln, Ulrich Zell, 1485. - Copinger 544. GW 46123. Goff T-294. Pellechet 978. Ernst 339. Günther 939. Lökkös 427. Madsen 3896. Sack 3400. Voulliéme 378. CIBN T-203. CBB 3704. CIH 3296. IBP 5332. ISTC it00294000. Nicht bei Hain, nicht in der Bayerischen Staatsbibliothek, nicht im British Museum. - Die vierte Ausgabe der „Eucharistia“ von Thomas von Aquin mit einem weiteren Traktat des Nicolaus von Lyra und einem dritten: „Tercius est alicinus docti collectoris de expositione dominice orationis“. Kleiner bräunlicher Wasserfleck unten, sonst sehr sauber und in bester Erhaltung. 3) Bonaventura. De praeparatione ad missam. („Tractatus eximij doctoris bonaventure“). 8 nn. Bl. 2 Spalten. 36 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 13,5 x 8,2 cm. Mit Rubrizierung und einigen roten Lombarden. Köln, Heinrich Quentell, 1499. - Hain-Copinger 3549. GW 4684. Goff B-936. Proctor 1360. Borm 557. Schäfer 73. Madsen 801. Ohly-Sack 651. Sack 749. Voulliéme 669. Walsh 466. BMC I 291. BSB-Ink B-662. ILC B34. IBP 1151. IDL 937. ISTC ib00934550. Fünfte Ausgabe, zweite in Köln und erste bei Quentell gedruckte Ausgabe der Anleitung zur Vorbereitung des Gottesdienstes von dem italienischen Scholastiker Bonaventura (1221-1274). - Titel minimal fingerfleckig, winziger Knick, kleine zeitgenössische Scholie, sehr breitrandig. 4) Guillelmus de Gouda. Expositio mysteriorum missae. 22 nn. Bl. (le. w.). 36 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 14,8 x 8,7 cm. Mit vierzeiliger Initiale in Rot mit über die Kolumne ausgreifendem Federwerk, einigen Lombarden und Rubrizierung. Köln, Ulrich Zell, um 1484. - Hain 7825. Copinger 2756. GW 11886. Goff G-617. Proctor 916. Pellechet 5580. Ernst II, 2 142. Hartig 304. Horch 71. Oates 414. BMC I, 199. BSB-Ink G-482. CIH 1552. IBP 2600. IDL 2149. ISTC ig00617000. - Erste deutsche Ausgabe der Schrift über die Mysterien der Heiligen Messe und die Transsubstantiation von dem niederländischen Minoritenpater Willem van Gouda (1458-1517), der die „artes liberales“ in Löwen studiert hatte und dann als Observant der kölnischen Ordensprovinz tätig war. Mit der schönen Angabe des sich nicht namentlich nennenden ersten Kölner Inkunabeldruckers Ulrich Zell im Kolophon, in dem der Druckort genannt wird, nämlich bei der kleinen, heute noch existierenden romanischen Kirche Sankt Maria Lyskirchen: „Impressus Colonie apud Lijskyrchen“. - Sehr breitrandig, fast fleckenfrei, wohlerhalten und schön rubriziert. 5) Pseudo-Augustinus. De contemptu mundi. Mit Hieronymus, Sophronius Eusebius. Epistola ad Paulinum presbyterum. 6 nn. Bl. 2 Spalten. 36 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 13,8 x 8,6 cm. Mit 2 Lombarden und Rubrizierung. Köln, Heinrich Quentell, nicht nach 1491. - Hain-Copinger 2079. GW 2945. Goff-Suppl A-1258a. Proctor 1401. Bodleian A-570. Hubay 227. Juntke 56. Madsen 436. Oates 803. 804. Sack 361. Voulliéme 691. BSB-Ink A-903. ÖNB-Ink A-600. CBB 376. IBP 666. IDL 537. IGI 990. ISTC ia01258500. Nicht in der Bibliothèque Nationale und im British Museum. - Sehr seltene Ausgabe der beiden Briefe über die Verachtung der Welt und an den Presbyter Paulus in einem feinen Quentell-Druck aus Köln (Lage bemerkenswerter Weise nur B6 bezeichet). - Breitrandig und sauber. 6) Disputatio S. Trinitatis de redemptione generis humani. 12 nn. Bl. 37 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 14,9 x 8,8 cm. Mit 6zeiliger roter Initiale und Rubrizierung. Leipzig, Wolfgang Stöckel, um 1500. - Hain-Copinger 11506. Reichling 498. GW 8481. Goff D-270. Proctor 726. Collijn 1219. Günther 1157. Juntke 147. Madsen 1425. Oates 1309. BMC I, 157. BSB-Ink D-188. CBB 3800. CIH 1191. IDL 1563. CIBN D-174. ISTC id00270000. - Dritter und letzter Inkunabeldruck des „Tractatulus brevis et perutilis in quo se exercens luce clarius intelliget modum redemptionis humani lapsus, Iccirco etiam disputatio sancte trinitatis super redemtione humani generis recte dinoscitur intitulatus“ (Titel). - In sehr gutem Zustand. 7) Ars praedicandi. Tractatulus sole[m]nis de arte et vero modo predicandi ex diuersis sacroum doctorum scripturis. 12 nn. Bl. (le. w.). 36 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 14,4 x 8,5 cm. Mit 8zeiliger roter Initiale mit hübscher brauner Feder-Binnenzeichnung, mehreren Lombarden und Rubrizierung. Wohl Leipzig, Wolfgang Stöckel, um 1500. - Für uns nicht nachweisbarer Druck, vermutlich aus der Offizin von Wolfgang Stöckel in Leipzig, der über ähnliche Typen verfügte. Unserem Druck am ähnlichsten kommt die bei GW unter der Nummer 0267020N aufgeführte „Ars praedicandi“ (Leipzig, Wolfgang Stöckel, um 1500), Hain 8398. Proctor 725. ISTC ih00036500. Enthalten sind mehrere Anweisungen zum gottgefälligen Predigen, von Thomas von Aquin, des Henricus de Hassia und anderen. - In sehr guter Erhaltung. 8) Jacobus de Gruytrode. Speculum aureum animae peccatricis. 24 Bl. 36 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 14 x 9 cm. Mit großem Titelholzschnitt, einigen roten Lombarden und Rubrizierung. Köln, Heinrich Quentell, um 1493. - Hain-Copinger 14900. GW 10728. Goff S-645 (und Suppl.). Proctor 1417. Pellechet . Schreiber 3827. Schramm VIII, 484. Borm 1438. Finger 578. Hubay 1142. Juntke 235. Madsen 1414. Oates 806. Ohly-Sack 1546. Raffel Weimar 259. Sallander 1786. Sheehan S-268. Voulliéme 727. BMC I, 282. BSB-Ink I-24. CBB 3572. IBE 5313. IBP 5064. IDL 2533. IGI 5006. ISTC is00645000. Erste Kölner und dritte deutsche Ausgabe des “Aureum speculum anime peccatricis. docens p[ec]c[a]ta vitare ostende[n]do viam salutis“ (Titel) mit dem herrlichen, bei Schramm abgebildeten - hier zum ersten Mal gedruckten - Autoren-Holzschnitt im Stil der mittelalterlichen Diktierbilder als Magister cum discipulis: der heilige Jacobus im Gehäuse auf einem gotischen Stuhl mit Lesepult und der ihm die göttlichen Worte einflüsternden Taube des Heiligen Geistes auf seiner rechten Schulter. Vor ihm zwei kauernde Schüler mit Büchern und oben ein Schriftband: „Accipies tanti doctoris dogmata sancti“. - Bemerkenswert schönes Exemplar. 9) Johannes Nider. Manuale confessorum. 64 Bl. (e. und le. w.). 30 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 13,2 x 8,8 cm. Mit einigen roten Lombarden und Rubrizierung. Löwen, Johann von Paderborn, zwischen 1484 und 1487. - Hain-Copinger 11840. Copinger 4421. GW 26887. Proctor 9281. Camp 1283. Elliott-Loose 409. Finger 751. BMC IX, 156. ILC 1644. CBB 2857. IDL 3390. CIBN N-116. ISTC in00186500. Nicht bei Goff. Erste von zwei mit derselben Type aber in unterschiedlicher Satzeinteilung gedruckten Ausgaben des Handbuchs zur Beichte von Johannes Nider von dem Löwener Drucker Johannes von Paderborn (Johannes de Westfalia). Der zweite, etwas spätere Druck (Hain-Copinger 11487. GW 26888. Goff N-185. ISTC in00185000, in Umfang und Zeilenzahl gleich) ist wesentlich häufiger. Von dem vorliegenden Druck ist kein Exemplar in Amerika, nur 2 in Deutschland (Düsseldorf, Halle), und nur jeweils eines in London, Brüssel, Paris, Den Haag und im Vatikan. - Wohlerhalten. 10) Manuale parochialium sacerdotum. 12 nn. Bl. 39 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 14 x 9 cm. Mit mehreren roten Lombarden und Rubrizierung. Köln, Heinrich Quentell, um 1486. - Hain-Copinger 10726. GW 20690. Goff M-216. Proctor 1378. Pellechet 7520. Ohly-Sack 1868. Sack 2331. Voulliéme 718. BMC I, 273. BSB-Ink M-137. IBP 3575. ISTC im00216000. Zweite Ausgabe des 1484 erstmals in Augsburg erschienenen Priesterhandbuchs, erste Kölner Ausgabe. - Wenige Wurmlöchlein (nur minimaler Buchstabenverlust), wenige Papierläsuren wie kleine Randein- und Ausrisse, stärkere Wasserflecke, letztes Blatt stärker gebräunt. – Der zeitgenössische Einband mit Doppelfileten in Bordüre und Spiegel geteilt, der Spiegel mit doppelten Rautenlinien und Blüten-, Adler- sowie kleinen Drachenstempeln. Die Innenspiegel mit Makulatur aus Pergamenthandschriften des 15. Jahrhunderts, auch die Makulatur am Einbandrücken aus Pergamenthandschriften. Fliegender Vorsatz mit alten und älteren Einträgen, darunter „Jos Goeretten“ (von 1868). Im Bund teils gelockert bzw. brüchig, Einband restaurierungsbedürftig. Eine höchst interessante Zusammenstellung seltener Inkunabeln in diesem umfangreichen Sammelband.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1038
Auktion:
Datum:
15.04.2015 - 16.04.2015
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

Inkunabel-Sammelband mit 10 seltenen Wiegendrucken. Got. Typ. Format: 20,2 x 14,4 cm. Mit mehreren Textholzschnitten, zahlreichen Initialen und Hunderten von Lombarden sowie reicher, durchgehender Rubrizierung. Blindgeprägter dunkelbrauner Kalbslederband d. Z. (Rücken abgelöst, und offen sowie mit angesetztem Restaurierungsleder, Deckel mit größeren Lederfehlstellen, beschabt und bestoßen) über schweren Holzdeckeln (ohne die Schließen). Köln, Leipzig und Löwen 1485-1500. Sammelband mit zehn außergewöhnlich seltenen Inkunabeln theologischen Inhalts, mit exegetischen Texten und zahlreichen Handbüchern für den Priester, zur Vorbereitung der Messe, der Predigt, zur Beichte etc., darunter auch scholastische Schriften von Thomas von Aquin, Henricus de Hassia, Johannes Nider und anderen. Ein Druck konnte von uns bibliographisch überhaupt nicht nachgewiesen werden, ein weiterer ist in keinem Exemplar in Amerika vertreten, andere gehören auch zu den Rara der Inkunabeldrucke. Vorhanden sind: 1) Petrus Keyerslach. „Passio christi ex quattuor evangelistis“. Sermo doctoralis de passione Domini. Mit Bernardus Claravallensis. Tractatus de planctu Mariae. 48 nn. Bl. 37 Zeilen. Got. Typ. (Rotunda). Schriftraum: 14,6 x 8,6 cm. Mit 2 ganzseitigen Textholzschnitten mit roter linearer Kolorierung bzw. ergänzenden Zeichnungen, je einer (6zeiligen und 5zeiligen) roten Initiale mit über die Kolumne ausgreifendem Federwerk, einigen roten Lombarden und Rubrizierung. Köln, Ulrich Zell, 1487. - Hain-Copinger 9780. GW 16283. Goff K-21. Schreiber 4457. Schramm VIII Abb. 39. 40. Proctor 907. Pellechet 6929. Bodleian K-004. Collijn 639. Hartig 417. Oates 411. Sack 2200. Voulliéme, Trier, 297. BMC I, 197. BSB-Ink K-28. CIBN K-13. CBB 2415. IBP 3332. IDL 2855. ISTC ik00021000. Die dritte der insgesamt drei Kölner Ausgaben, die erste bei Ulrich Zell gedruckte und einzige mit zwei ganzseitigen Holzschnitten illustrierte Ausgabe der Predigten über die Passion Christi von dem Dominikaner und Nürnberger Lektor, Generalvikar in Schwaben und Bayern, Petrus Keyerslach. Beigegeben ist der Traktat von der Trauer der Muttergottes, „De planctu Mariae“ des (Pseudo-)Bernhard von Clairvaux (1090-1153), den Ulrich Zell erstmalig um 1470 veröffentlicht hatte (Goff B-421. GW 4056). Der Titelholzschnitt zeigt eine Kreuzigung mit Johannes und Maria sowie Longinus, der mit der Lanze die Seite des Heilands öffnet und den Hauptmann in Harnisch und Rüstung mit einem leeren Spruchband, der Rubrikator ergänzte mit roten Mennige-Strichen das aus den Wunden Christi spritzende Blut. Der zweite Holzschnitt zeigt die Kreuzigung alleine, ebenso mit Bedeckung des Leibes mit roten Wunden durch den Rubrikator. Dieser fügte noch zwei Engelfiguren hinzu: während die eine zur Rechten als Vollfigur erscheint und Christi Blut in einem Kelch auffängt, erscheint die andere hinter dem Kreuz mit zwei großen Kelchen, in denen das Blut aus der Seitenwunde und dem linken Handwundmal aufgefangen wird. - Die ersten beiden Lagen mit stärkerem braunen Wasserrand von unten links und am Schnittrand hoch, Titel mit altem Vermerk, die ersten vier Blätter mit kleinen Wurmlöchlein oben links, vereinzelte zeitgenössische Marginalien und Note-Bene-Händchen, insgesamt wohlerhalten. 2) Thomas von Aquin. De corpore christi (“In hoc paruo libello continentur tres tractatuli“). Mit Nicolaus de Lyra Dicta de sacramento und Intellectus super oratione dominica. 22 nn. Bl. 36 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 14,6 x 8,6 cm. Mit 6zeiliger roter Initiale mit über die Kolumne ausgreifendem Federwerk, einigen roten Lombarden und Rubrizierung. Köln, Ulrich Zell, 1485. - Copinger 544. GW 46123. Goff T-294. Pellechet 978. Ernst 339. Günther 939. Lökkös 427. Madsen 3896. Sack 3400. Voulliéme 378. CIBN T-203. CBB 3704. CIH 3296. IBP 5332. ISTC it00294000. Nicht bei Hain, nicht in der Bayerischen Staatsbibliothek, nicht im British Museum. - Die vierte Ausgabe der „Eucharistia“ von Thomas von Aquin mit einem weiteren Traktat des Nicolaus von Lyra und einem dritten: „Tercius est alicinus docti collectoris de expositione dominice orationis“. Kleiner bräunlicher Wasserfleck unten, sonst sehr sauber und in bester Erhaltung. 3) Bonaventura. De praeparatione ad missam. („Tractatus eximij doctoris bonaventure“). 8 nn. Bl. 2 Spalten. 36 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 13,5 x 8,2 cm. Mit Rubrizierung und einigen roten Lombarden. Köln, Heinrich Quentell, 1499. - Hain-Copinger 3549. GW 4684. Goff B-936. Proctor 1360. Borm 557. Schäfer 73. Madsen 801. Ohly-Sack 651. Sack 749. Voulliéme 669. Walsh 466. BMC I 291. BSB-Ink B-662. ILC B34. IBP 1151. IDL 937. ISTC ib00934550. Fünfte Ausgabe, zweite in Köln und erste bei Quentell gedruckte Ausgabe der Anleitung zur Vorbereitung des Gottesdienstes von dem italienischen Scholastiker Bonaventura (1221-1274). - Titel minimal fingerfleckig, winziger Knick, kleine zeitgenössische Scholie, sehr breitrandig. 4) Guillelmus de Gouda. Expositio mysteriorum missae. 22 nn. Bl. (le. w.). 36 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 14,8 x 8,7 cm. Mit vierzeiliger Initiale in Rot mit über die Kolumne ausgreifendem Federwerk, einigen Lombarden und Rubrizierung. Köln, Ulrich Zell, um 1484. - Hain 7825. Copinger 2756. GW 11886. Goff G-617. Proctor 916. Pellechet 5580. Ernst II, 2 142. Hartig 304. Horch 71. Oates 414. BMC I, 199. BSB-Ink G-482. CIH 1552. IBP 2600. IDL 2149. ISTC ig00617000. - Erste deutsche Ausgabe der Schrift über die Mysterien der Heiligen Messe und die Transsubstantiation von dem niederländischen Minoritenpater Willem van Gouda (1458-1517), der die „artes liberales“ in Löwen studiert hatte und dann als Observant der kölnischen Ordensprovinz tätig war. Mit der schönen Angabe des sich nicht namentlich nennenden ersten Kölner Inkunabeldruckers Ulrich Zell im Kolophon, in dem der Druckort genannt wird, nämlich bei der kleinen, heute noch existierenden romanischen Kirche Sankt Maria Lyskirchen: „Impressus Colonie apud Lijskyrchen“. - Sehr breitrandig, fast fleckenfrei, wohlerhalten und schön rubriziert. 5) Pseudo-Augustinus. De contemptu mundi. Mit Hieronymus, Sophronius Eusebius. Epistola ad Paulinum presbyterum. 6 nn. Bl. 2 Spalten. 36 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 13,8 x 8,6 cm. Mit 2 Lombarden und Rubrizierung. Köln, Heinrich Quentell, nicht nach 1491. - Hain-Copinger 2079. GW 2945. Goff-Suppl A-1258a. Proctor 1401. Bodleian A-570. Hubay 227. Juntke 56. Madsen 436. Oates 803. 804. Sack 361. Voulliéme 691. BSB-Ink A-903. ÖNB-Ink A-600. CBB 376. IBP 666. IDL 537. IGI 990. ISTC ia01258500. Nicht in der Bibliothèque Nationale und im British Museum. - Sehr seltene Ausgabe der beiden Briefe über die Verachtung der Welt und an den Presbyter Paulus in einem feinen Quentell-Druck aus Köln (Lage bemerkenswerter Weise nur B6 bezeichet). - Breitrandig und sauber. 6) Disputatio S. Trinitatis de redemptione generis humani. 12 nn. Bl. 37 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 14,9 x 8,8 cm. Mit 6zeiliger roter Initiale und Rubrizierung. Leipzig, Wolfgang Stöckel, um 1500. - Hain-Copinger 11506. Reichling 498. GW 8481. Goff D-270. Proctor 726. Collijn 1219. Günther 1157. Juntke 147. Madsen 1425. Oates 1309. BMC I, 157. BSB-Ink D-188. CBB 3800. CIH 1191. IDL 1563. CIBN D-174. ISTC id00270000. - Dritter und letzter Inkunabeldruck des „Tractatulus brevis et perutilis in quo se exercens luce clarius intelliget modum redemptionis humani lapsus, Iccirco etiam disputatio sancte trinitatis super redemtione humani generis recte dinoscitur intitulatus“ (Titel). - In sehr gutem Zustand. 7) Ars praedicandi. Tractatulus sole[m]nis de arte et vero modo predicandi ex diuersis sacroum doctorum scripturis. 12 nn. Bl. (le. w.). 36 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 14,4 x 8,5 cm. Mit 8zeiliger roter Initiale mit hübscher brauner Feder-Binnenzeichnung, mehreren Lombarden und Rubrizierung. Wohl Leipzig, Wolfgang Stöckel, um 1500. - Für uns nicht nachweisbarer Druck, vermutlich aus der Offizin von Wolfgang Stöckel in Leipzig, der über ähnliche Typen verfügte. Unserem Druck am ähnlichsten kommt die bei GW unter der Nummer 0267020N aufgeführte „Ars praedicandi“ (Leipzig, Wolfgang Stöckel, um 1500), Hain 8398. Proctor 725. ISTC ih00036500. Enthalten sind mehrere Anweisungen zum gottgefälligen Predigen, von Thomas von Aquin, des Henricus de Hassia und anderen. - In sehr guter Erhaltung. 8) Jacobus de Gruytrode. Speculum aureum animae peccatricis. 24 Bl. 36 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 14 x 9 cm. Mit großem Titelholzschnitt, einigen roten Lombarden und Rubrizierung. Köln, Heinrich Quentell, um 1493. - Hain-Copinger 14900. GW 10728. Goff S-645 (und Suppl.). Proctor 1417. Pellechet . Schreiber 3827. Schramm VIII, 484. Borm 1438. Finger 578. Hubay 1142. Juntke 235. Madsen 1414. Oates 806. Ohly-Sack 1546. Raffel Weimar 259. Sallander 1786. Sheehan S-268. Voulliéme 727. BMC I, 282. BSB-Ink I-24. CBB 3572. IBE 5313. IBP 5064. IDL 2533. IGI 5006. ISTC is00645000. Erste Kölner und dritte deutsche Ausgabe des “Aureum speculum anime peccatricis. docens p[ec]c[a]ta vitare ostende[n]do viam salutis“ (Titel) mit dem herrlichen, bei Schramm abgebildeten - hier zum ersten Mal gedruckten - Autoren-Holzschnitt im Stil der mittelalterlichen Diktierbilder als Magister cum discipulis: der heilige Jacobus im Gehäuse auf einem gotischen Stuhl mit Lesepult und der ihm die göttlichen Worte einflüsternden Taube des Heiligen Geistes auf seiner rechten Schulter. Vor ihm zwei kauernde Schüler mit Büchern und oben ein Schriftband: „Accipies tanti doctoris dogmata sancti“. - Bemerkenswert schönes Exemplar. 9) Johannes Nider. Manuale confessorum. 64 Bl. (e. und le. w.). 30 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 13,2 x 8,8 cm. Mit einigen roten Lombarden und Rubrizierung. Löwen, Johann von Paderborn, zwischen 1484 und 1487. - Hain-Copinger 11840. Copinger 4421. GW 26887. Proctor 9281. Camp 1283. Elliott-Loose 409. Finger 751. BMC IX, 156. ILC 1644. CBB 2857. IDL 3390. CIBN N-116. ISTC in00186500. Nicht bei Goff. Erste von zwei mit derselben Type aber in unterschiedlicher Satzeinteilung gedruckten Ausgaben des Handbuchs zur Beichte von Johannes Nider von dem Löwener Drucker Johannes von Paderborn (Johannes de Westfalia). Der zweite, etwas spätere Druck (Hain-Copinger 11487. GW 26888. Goff N-185. ISTC in00185000, in Umfang und Zeilenzahl gleich) ist wesentlich häufiger. Von dem vorliegenden Druck ist kein Exemplar in Amerika, nur 2 in Deutschland (Düsseldorf, Halle), und nur jeweils eines in London, Brüssel, Paris, Den Haag und im Vatikan. - Wohlerhalten. 10) Manuale parochialium sacerdotum. 12 nn. Bl. 39 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 14 x 9 cm. Mit mehreren roten Lombarden und Rubrizierung. Köln, Heinrich Quentell, um 1486. - Hain-Copinger 10726. GW 20690. Goff M-216. Proctor 1378. Pellechet 7520. Ohly-Sack 1868. Sack 2331. Voulliéme 718. BMC I, 273. BSB-Ink M-137. IBP 3575. ISTC im00216000. Zweite Ausgabe des 1484 erstmals in Augsburg erschienenen Priesterhandbuchs, erste Kölner Ausgabe. - Wenige Wurmlöchlein (nur minimaler Buchstabenverlust), wenige Papierläsuren wie kleine Randein- und Ausrisse, stärkere Wasserflecke, letztes Blatt stärker gebräunt. – Der zeitgenössische Einband mit Doppelfileten in Bordüre und Spiegel geteilt, der Spiegel mit doppelten Rautenlinien und Blüten-, Adler- sowie kleinen Drachenstempeln. Die Innenspiegel mit Makulatur aus Pergamenthandschriften des 15. Jahrhunderts, auch die Makulatur am Einbandrücken aus Pergamenthandschriften. Fliegender Vorsatz mit alten und älteren Einträgen, darunter „Jos Goeretten“ (von 1868). Im Bund teils gelockert bzw. brüchig, Einband restaurierungsbedürftig. Eine höchst interessante Zusammenstellung seltener Inkunabeln in diesem umfangreichen Sammelband.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1038
Auktion:
Datum:
15.04.2015 - 16.04.2015
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
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