Jan Mijtens Portrait der Prinzessin Albertine Agnes von Oranien-Nassau, Fürstin von Nassau-Diez als Diana Öl auf Leinwand (doubliert). 103,5 x 88 cm.Albertine Agnes wurde 1634 in Den Haag als Tochter des Prinzen Friedrich Heinrich von Oranien (1584-1647), des Statthalters von Holland, Seeland, Utrecht, Geldern und Overijssel, und dessen Gemahlin Amalie Gräfin von Solms-Braunfels geboren. 1652 heiratete sie ihren über zwanzig Jahre älteren Cousin Graf Wilhelm Friedrich von Nassau-Diez, den Statthalter der nördlichen Provinzen Friesland, Drenthe und Groningen. Die Linie Nassau-Diez gewann durch sie den Anspruch auf das Erbe des älteren Hauses Oranien und ihr Enkel Johann Wilhelm Friso wurde dann auch nach dem kinderlosen Tod Wilhelms III. 1702 der Begründer des jüngeren Hauses Oranien, dem auch die heutige niederländische Königsfamilie entstammt. Zusammen mit ihren drei Schwestern Luise Henriette, Kurfürstin von Brandenburg, Henriette Katharina, Fürstin von Anhalt-Dessau, und Maria, Pfalzgräfin von Simmern, dürfte Albertine Agnes zu den meist portraitierten Frauen ihrer Zeit gehört haben. Unter den Künstlern, die Bildnisse von ihr anfertigten, finden sich Gerard van Honthorst, Caspar Netscher Abraham van den Tempel und insbesondere Jan Mijtens, dem sie bei ihrem Tod noch eine beträchtliche Geldsumme für diverse Bildaufträge schuldete. Von Jan Mijtens stammt auch die berühmteste Darstellung der Albertine Agnes, das Gruppenportrait der „Vier oranischen Prinzessinnen“, das anlässlich der Hochzeit der jüngsten Prinzessin 1666 in Kleve entstand und die vier Schwestern in einer Landschaft unterhalb der Schwanenburg wiedergibt (heute als Leihgabe der Anhaltinische Gemäldegalerie Dessau in Schloss Mosigkau). Das vorliegende Portrait, ebenso von Jan Mijtens geschaffen, dem führenden Bildnismaler Den Haags in der Mitte des 17. Jahrhunderts, zeigt die junge Fürstin von Nassau-Diez dagegen alleine in Dreiviertelfigur. Sie trägt ein gelbes Seidenkostüm mit einem transparenten Schal und reichen Perlenschmuck. Attribute der Jagd, wie ein Speer und die beiden Windhunde weisen die Darstellung als „Portrait historié“ aus. Diese Sonderform des Portraits, bei der die Dargestellten durch Attribute und Kostüme in den Kontext einer zumeist mythologischen, seltener auch biblischen oder literarischen Historie gerückt wurden, erfreute sich im 17. Jahrhundert insbesondere in Frankreich und den nördlichen Niederlanden besonderer Beliebtheit und wurde auch von Mijtens häufig aufgegriffen. Albertine Agnes von Nassau-Diez wird auf unserem Portrait in Gestalt der Jagdgöttin Diana wiedergegeben. Neben den genannten Attributen weisen auch die „Pteryges“, eine regelmäßige Reihe von Stoffstreifen, die hier an der Taille ansetzend über den Rock fallen, auf den antikisierend-mythologischen Charakter der Wiedergabe hin. Wir danken Frau Dr. Alexandra Nina Bauer für die Bestätigung der Eigenhändigkeit des Künstlers auf der Grundlage digitaler Fotografien.ProvenienzPrivatsammlung, London.LiteraturhinweiseAlexandra Nina Bauer: Jan Mijtens (1613/14-1670). Leben und Werk, Petersberg, 2006, S. 380, Abb. A 54.
Jan Mijtens Portrait der Prinzessin Albertine Agnes von Oranien-Nassau, Fürstin von Nassau-Diez als Diana Öl auf Leinwand (doubliert). 103,5 x 88 cm.Albertine Agnes wurde 1634 in Den Haag als Tochter des Prinzen Friedrich Heinrich von Oranien (1584-1647), des Statthalters von Holland, Seeland, Utrecht, Geldern und Overijssel, und dessen Gemahlin Amalie Gräfin von Solms-Braunfels geboren. 1652 heiratete sie ihren über zwanzig Jahre älteren Cousin Graf Wilhelm Friedrich von Nassau-Diez, den Statthalter der nördlichen Provinzen Friesland, Drenthe und Groningen. Die Linie Nassau-Diez gewann durch sie den Anspruch auf das Erbe des älteren Hauses Oranien und ihr Enkel Johann Wilhelm Friso wurde dann auch nach dem kinderlosen Tod Wilhelms III. 1702 der Begründer des jüngeren Hauses Oranien, dem auch die heutige niederländische Königsfamilie entstammt. Zusammen mit ihren drei Schwestern Luise Henriette, Kurfürstin von Brandenburg, Henriette Katharina, Fürstin von Anhalt-Dessau, und Maria, Pfalzgräfin von Simmern, dürfte Albertine Agnes zu den meist portraitierten Frauen ihrer Zeit gehört haben. Unter den Künstlern, die Bildnisse von ihr anfertigten, finden sich Gerard van Honthorst, Caspar Netscher Abraham van den Tempel und insbesondere Jan Mijtens, dem sie bei ihrem Tod noch eine beträchtliche Geldsumme für diverse Bildaufträge schuldete. Von Jan Mijtens stammt auch die berühmteste Darstellung der Albertine Agnes, das Gruppenportrait der „Vier oranischen Prinzessinnen“, das anlässlich der Hochzeit der jüngsten Prinzessin 1666 in Kleve entstand und die vier Schwestern in einer Landschaft unterhalb der Schwanenburg wiedergibt (heute als Leihgabe der Anhaltinische Gemäldegalerie Dessau in Schloss Mosigkau). Das vorliegende Portrait, ebenso von Jan Mijtens geschaffen, dem führenden Bildnismaler Den Haags in der Mitte des 17. Jahrhunderts, zeigt die junge Fürstin von Nassau-Diez dagegen alleine in Dreiviertelfigur. Sie trägt ein gelbes Seidenkostüm mit einem transparenten Schal und reichen Perlenschmuck. Attribute der Jagd, wie ein Speer und die beiden Windhunde weisen die Darstellung als „Portrait historié“ aus. Diese Sonderform des Portraits, bei der die Dargestellten durch Attribute und Kostüme in den Kontext einer zumeist mythologischen, seltener auch biblischen oder literarischen Historie gerückt wurden, erfreute sich im 17. Jahrhundert insbesondere in Frankreich und den nördlichen Niederlanden besonderer Beliebtheit und wurde auch von Mijtens häufig aufgegriffen. Albertine Agnes von Nassau-Diez wird auf unserem Portrait in Gestalt der Jagdgöttin Diana wiedergegeben. Neben den genannten Attributen weisen auch die „Pteryges“, eine regelmäßige Reihe von Stoffstreifen, die hier an der Taille ansetzend über den Rock fallen, auf den antikisierend-mythologischen Charakter der Wiedergabe hin. Wir danken Frau Dr. Alexandra Nina Bauer für die Bestätigung der Eigenhändigkeit des Künstlers auf der Grundlage digitaler Fotografien.ProvenienzPrivatsammlung, London.LiteraturhinweiseAlexandra Nina Bauer: Jan Mijtens (1613/14-1670). Leben und Werk, Petersberg, 2006, S. 380, Abb. A 54.
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