Alte Meister & Kunst des 19. Jahrhunderts Neuer Termin: Dienstag, 16. Juni 2020 Titelbild: Johann Heinrich Tischbein d. Ä., Theseus und Ariadne, 1779 (?) Provenienz: Laut Angaben des Eigentümers bei Christie’s, New York, um 2000 erworben; seitdem Privatbesitz, Süddeutschland. Dieses reizende Gemälde ist im Umkreis von Jean- Baptiste Pater zu verorten. Stil und Motiv der Fêtes Galantes offenbaren den Einfluss seines Lehrers Antoine Watteau, doch auch die niederländischen Landschaftsmaler des 17. Jahrhunderts hinterließen eindeutige Spuren. In einer ländlichen Szenerie hat sich eine kleine, festliche gekleidete Gesellschaft zusammengefunden, die ebenso gut in einem Salon vorstellbar wäre: Im Zentrum der Komposition verharrt eine junge Dame in trikolorem Seidenkleid, noch zögernd, ob sie auf die Avancen des rot gewandeten Kavaliers eingehen soll. Die Leuchtkraft ihrer Kleidung wird durch die eher gedeckten Töne der Gewänder der umstehenden Personen deutlich gesteigert. Im Mittelgrund entfernt sich eine kleine Reitgruppe, einen Torbogen aus zueinander geneigten Ästen passierend. Dieser markiert den Eingang zur Landpartie und das ländliche Idyll als einen Rückzugsort, in dem sich die libertine Gesellschaft der Régence-Periode heftigen Flirts und amourösen Abenteuern abseits der wachsamen Augen des Hofes hingeben konnte.
Alte Meister & Kunst des 19. Jahrhunderts Neuer Termin: Dienstag, 16. Juni 2020 Titelbild: Johann Heinrich Tischbein d. Ä., Theseus und Ariadne, 1779 (?) Provenienz: Laut Angaben des Eigentümers bei Christie’s, New York, um 2000 erworben; seitdem Privatbesitz, Süddeutschland. Dieses reizende Gemälde ist im Umkreis von Jean- Baptiste Pater zu verorten. Stil und Motiv der Fêtes Galantes offenbaren den Einfluss seines Lehrers Antoine Watteau, doch auch die niederländischen Landschaftsmaler des 17. Jahrhunderts hinterließen eindeutige Spuren. In einer ländlichen Szenerie hat sich eine kleine, festliche gekleidete Gesellschaft zusammengefunden, die ebenso gut in einem Salon vorstellbar wäre: Im Zentrum der Komposition verharrt eine junge Dame in trikolorem Seidenkleid, noch zögernd, ob sie auf die Avancen des rot gewandeten Kavaliers eingehen soll. Die Leuchtkraft ihrer Kleidung wird durch die eher gedeckten Töne der Gewänder der umstehenden Personen deutlich gesteigert. Im Mittelgrund entfernt sich eine kleine Reitgruppe, einen Torbogen aus zueinander geneigten Ästen passierend. Dieser markiert den Eingang zur Landpartie und das ländliche Idyll als einen Rückzugsort, in dem sich die libertine Gesellschaft der Régence-Periode heftigen Flirts und amourösen Abenteuern abseits der wachsamen Augen des Hofes hingeben konnte.
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