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Auktionsarchiv: Los-Nr. 3444

JEAN DUBUFFET

Schätzpreis
160.000 CHF - 240.000 CHF
ca. 161.439 $ - 242.158 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 3444

JEAN DUBUFFET

Schätzpreis
160.000 CHF - 240.000 CHF
ca. 161.439 $ - 242.158 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

JEAN DUBUFFET (Le Havre 1901 - 1985 Paris) Site avec 5 personnages. 1981. Acryl auf Papier, auf Leinwand aufgelegt. Unten links monogrammiert und datiert: J.D. 81. 50 x 68 cm. Provenienz: - Atelier des Künstlers. - Galerie Jeanne Bucher, Paris (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett). - Europäische Privtsammlung. Literatur: Catalogue des Travaux de Jean Dubuffet Fascicule XXXIV: Psycho-sites, Paris 1984, Nr. 435 (mit Abb.). Der französische Maler, Bildhauer und Kunsttheoretiker Jean Dubuffet ist einer der wichtigsten Impulsgeber in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Als Hauptvertreter des Art Brut zählt er zu den einflussreichsten Künstlern der europäischen Nachkriegszeit. Wie ein Vermittler steht er zwischen der Poesie von Paul Klee oder Max Ernst und den delikaten Oberflächen der Informellen Kunst der 50er Jahren. In einem ganz aussergewöhnlichen Masse eröffnet er der Kunst der Moderne neue Wege, so als würden die Utopien der Avantgarde mit Jean Dubuffets Werken umgesetzt und zu Realität werden. Jean Dubuffet wird 1901 als Sohn eines wohlhabenden und angesehenen Weingrosshändlers in Le Havre geboren. Nach dem Abitur siedelt der junge Dubuffet nach Paris über, um zunächst ein Studium der Malerei an der berühmten Académie Julian aufzunehmen. Erfüllt von Skepsis gegen die aktuelle akademische Haltung und den Kunstbetrieb, verlässt er bereits nach sechs Monaten die Akademie, um sich in der Isolation mit unterschiedlichsten wissenschaftlichen Bereichen zu beschäftigen, einige Reisen zu unternehmen und kehrt schliesslich doch zum Weinhandel zurück. Bürgerlich etabliert mit Ehefrau und Kind eröffnet Dubuffet nach dem Tod seines Vaters eine eigene, erfolgreiche Weinhandlung. Der Drang, selbst Kunst zu realisieren verlässt ihn nie. Mit einer soliden finanziellen Grundlage verkauft er 1942 sein Geschäft und wendet sich endgültig der Kunst zu. In dieser Zeit macht er die Bekanntschaft von Le Corbusier, mit dem er später zusammen eine Schweiz-Reise unternimmt. Dubuffet hat genug von der etablierten Kunst. Er folgt zwar der surrealistischen Kunstauffassung, indem er seine Arbeit von den westlichen Vorstellungen von Ästhetik und Moral befreit, jedoch versucht er diesen Ansatz noch zu vertiefen. Er will frei, unbeeinflusst, naiv, fernab von akademischen Ausbildungen und ästhetischer Wertmassstäbe, eine rohe Kunst, „brut“, kreieren. Sein Interesse für das Abseitige, wie die Kunst von Aussenseitern, die autodidaktische Kunst von Laien, von Kindern, von Menschen mit geistiger Behinderung oder das Erkennen des kreativen Potentials von Strassenkunst, hat bis heute die allgemeine Wahrnehmung geändert. Diese Kunst soll die Grundlage für den von ihm entwickelten Begriff Art Brut werden, den er ab 1945 einführt. Er eignet sich eine umfangreiche Sammlung an, die heute im „Musée d’Art Brut“ in Lausanne zu besichtigen ist. Beeinflusst von Jean Fautriers Gemälden, geht er mit einer ähnlichen Herangehensweise an die Textur seiner Farben. Er nutzt Mischtechniken aus Kies, Sand, Teer und Öl, um eine dickflüssige Farbmaterie zu erlangen. Seine Sujets sind in seinen figurativen Anfängen die umliegenden Dorflandschaften, einschliesslich kindlicher Darstellungen von Kühen und bäuerlichen Figuren. Anschliessend malt er Städte und ihre Bewohner, die langsam groteske Karikatur-Merkmale annehmen, indem er die Proportionen übertreibt. Nach einer Sahara-Reise malt er Menschen aus der Wüste, und die geradezu gewaltig aufgeblasenen Körperformen malt er mit einer zarten oberflächigen Struktur, welche einen Übergang zu seinen völlig ungegenständlichen Serien „Texturologies“ und „Matériologies“ markieren (siehe Lot 3801 der Auktion des 5. Dez.). Ab 1962 erweitert Jean Dubuffet seinen Kosmos. Der Schritt von den satten und erdigen Naturfarben der 50er Jahre hin zu den poppigen, farbvollen rot-blau-weissen „Hourloupe“-Bildern, erscheint auf den ersten Blick als Bruch. Seine Gebilde sind viel kleinteiliger und braver. Aus zellenartigen Rastern, mit grafisch breiten, zumeist sch

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3444
Auktion:
Datum:
07.12.2019
Auktionshaus:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
Beschreibung:

JEAN DUBUFFET (Le Havre 1901 - 1985 Paris) Site avec 5 personnages. 1981. Acryl auf Papier, auf Leinwand aufgelegt. Unten links monogrammiert und datiert: J.D. 81. 50 x 68 cm. Provenienz: - Atelier des Künstlers. - Galerie Jeanne Bucher, Paris (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett). - Europäische Privtsammlung. Literatur: Catalogue des Travaux de Jean Dubuffet Fascicule XXXIV: Psycho-sites, Paris 1984, Nr. 435 (mit Abb.). Der französische Maler, Bildhauer und Kunsttheoretiker Jean Dubuffet ist einer der wichtigsten Impulsgeber in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Als Hauptvertreter des Art Brut zählt er zu den einflussreichsten Künstlern der europäischen Nachkriegszeit. Wie ein Vermittler steht er zwischen der Poesie von Paul Klee oder Max Ernst und den delikaten Oberflächen der Informellen Kunst der 50er Jahren. In einem ganz aussergewöhnlichen Masse eröffnet er der Kunst der Moderne neue Wege, so als würden die Utopien der Avantgarde mit Jean Dubuffets Werken umgesetzt und zu Realität werden. Jean Dubuffet wird 1901 als Sohn eines wohlhabenden und angesehenen Weingrosshändlers in Le Havre geboren. Nach dem Abitur siedelt der junge Dubuffet nach Paris über, um zunächst ein Studium der Malerei an der berühmten Académie Julian aufzunehmen. Erfüllt von Skepsis gegen die aktuelle akademische Haltung und den Kunstbetrieb, verlässt er bereits nach sechs Monaten die Akademie, um sich in der Isolation mit unterschiedlichsten wissenschaftlichen Bereichen zu beschäftigen, einige Reisen zu unternehmen und kehrt schliesslich doch zum Weinhandel zurück. Bürgerlich etabliert mit Ehefrau und Kind eröffnet Dubuffet nach dem Tod seines Vaters eine eigene, erfolgreiche Weinhandlung. Der Drang, selbst Kunst zu realisieren verlässt ihn nie. Mit einer soliden finanziellen Grundlage verkauft er 1942 sein Geschäft und wendet sich endgültig der Kunst zu. In dieser Zeit macht er die Bekanntschaft von Le Corbusier, mit dem er später zusammen eine Schweiz-Reise unternimmt. Dubuffet hat genug von der etablierten Kunst. Er folgt zwar der surrealistischen Kunstauffassung, indem er seine Arbeit von den westlichen Vorstellungen von Ästhetik und Moral befreit, jedoch versucht er diesen Ansatz noch zu vertiefen. Er will frei, unbeeinflusst, naiv, fernab von akademischen Ausbildungen und ästhetischer Wertmassstäbe, eine rohe Kunst, „brut“, kreieren. Sein Interesse für das Abseitige, wie die Kunst von Aussenseitern, die autodidaktische Kunst von Laien, von Kindern, von Menschen mit geistiger Behinderung oder das Erkennen des kreativen Potentials von Strassenkunst, hat bis heute die allgemeine Wahrnehmung geändert. Diese Kunst soll die Grundlage für den von ihm entwickelten Begriff Art Brut werden, den er ab 1945 einführt. Er eignet sich eine umfangreiche Sammlung an, die heute im „Musée d’Art Brut“ in Lausanne zu besichtigen ist. Beeinflusst von Jean Fautriers Gemälden, geht er mit einer ähnlichen Herangehensweise an die Textur seiner Farben. Er nutzt Mischtechniken aus Kies, Sand, Teer und Öl, um eine dickflüssige Farbmaterie zu erlangen. Seine Sujets sind in seinen figurativen Anfängen die umliegenden Dorflandschaften, einschliesslich kindlicher Darstellungen von Kühen und bäuerlichen Figuren. Anschliessend malt er Städte und ihre Bewohner, die langsam groteske Karikatur-Merkmale annehmen, indem er die Proportionen übertreibt. Nach einer Sahara-Reise malt er Menschen aus der Wüste, und die geradezu gewaltig aufgeblasenen Körperformen malt er mit einer zarten oberflächigen Struktur, welche einen Übergang zu seinen völlig ungegenständlichen Serien „Texturologies“ und „Matériologies“ markieren (siehe Lot 3801 der Auktion des 5. Dez.). Ab 1962 erweitert Jean Dubuffet seinen Kosmos. Der Schritt von den satten und erdigen Naturfarben der 50er Jahre hin zu den poppigen, farbvollen rot-blau-weissen „Hourloupe“-Bildern, erscheint auf den ersten Blick als Bruch. Seine Gebilde sind viel kleinteiliger und braver. Aus zellenartigen Rastern, mit grafisch breiten, zumeist sch

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3444
Auktion:
Datum:
07.12.2019
Auktionshaus:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
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