Das Blindekuhspiel
Rahmenbild Das Blindekuhspiel. 1868. Öl auf Leinwand. Rechts unten signiert, datiert und bezeichnet "Berlin". 59 x 80 cm (23,2 x 31,4 in). Das Gemälde ist unter der Nr. 780 im Atelierbuch des Künstlers verzeichnet. Wir danken Herrn Rudolf Meyer-Bremen für die freundliche wissenschaftliche Beratung. PROVENIENZ: Richard von Hardt, Berlin (direkt vom Künstler erworben). Seitdem in Familienbesitz. AUSSTELLUNG: XXV. Sonder-Ausstellung in der königlichen National-Galerie Berlin, 22.5.-3.7.1887, mit Werken von G. Meyer von Bremen, R. Schick, K. Hausmann und A. Behrendsen, Kat.-Nr. 24a (ohne Abb.). LITERATUR: Fr. W. Alexander, Johann Georg Meyer von Bremen. Das Lebensbild eines deutschen Genremalers, Leipzig 1910, Nr. 99 (mit s/w-Abb., mit abweichenden Maßangaben). Friedrich von Boetticher, Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts, 2. Band, S. 38 (Nr. 55). Johann Georg Meyer genannt Meyer von Bremen, wird 1813 in Bremen als Sohn eines Bäckermeisters in einen streng religiösen Haushalt geboren. Bereits früh entwickelt er sein Interesse an der Kunst und beginnt mit ersten Zeichenversuchen. Den Berufswunsch des Missionars legt er aus Liebe zur Kunst ab und beginnt 1833 das Kunststudium an der Düsseldorfer Akademie, um seine handwerklichen Fähigkeiten als Porträtmaler auszubauen und das Auskommen für sich und seine Familie zu sichern. An der Akademie besucht er die Malklasse Wilhelm von Schadows und Carl Sohns, absolviert in wenigen Jahren die Lehrkurse und bezieht ab 1841 ein eigenes Atelier. Seine Erstlingswerke folgen noch der akademischen Auffassung seiner Lehrer und sind von einer starken Religiosität geprägt. In späteren Arbeiten wendet er sich hin zu der sich in Düsseldorf entwickelnden Malerei lebhafter Genredarstellungen. Durch Reisen nach Hessen, Bayern und in die Schweizer Berge erweitert er seinen Gesichtskreis und findet seine Bildthemen im Leben der ländlichen, meist in ihrer malerischen Tracht dargestellten Bevölkerung. Wie bei seinen Malerkollegen Friedrich Eduard Meyerheim und Adrian Ludwig Richter wird die Darstellung der friedlichen Kinderwelt und eines intakten Familienlebens zu seinem Hauptmotiv, was von Jahr zu Jahr seinen Ruf als Künstler steigert und ihm immer mehr Aufträge beschert. So greift auch unser Gemälde mit dem Motiv des Blindekuhspiels ein beliebtes volkstümliches Spiel des 19. Jahrhunderts auf. Doch nicht nur seine Bildthemen, sondern auch die malerische Behandlung erhält großen Beifall. Auch "Das Blindekuhspiel" zeugt von einer feinen Detailausführung, einer fast porzellanartigen Glätte des Inkarnats und von einer Ausgeglichenheit der Dinge nach ihren stofflichen Unterschieden. Das zarte Kolorit, die plastische Modellierung der Körper und Gesichter sowie die Nachbildung der Natur bilden eine kompositorische Einheit und verleihen dem Gemälde einen stimmungsvollen, fröhlichen Charakter. 1851 heiratet Meyer von Bremen die Sängerin Julia Beer, mit der er im folgenden Jahr von Düsseldorf nach Berlin übersiedelt und dort später ein weiteres Atelier eröffnet. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und ausbleibenden Aufträgen wächst sein Ansehen in Berlin stetig und Kunsthändler und Sammler honorieren seine Werke mit steigenden Preisen. 1857 wird er, bereits mehrfach ausgezeichnet, Mitglied der Akademie der Künste in Amsterdam und später zum Professor ernannt. In zahlreichen Nachbildungen durch Lithografien, Stiche und Fotografien finden seine Werke bereits zu Lebzeiten weite Verbreitung. Viele Besitzer seiner Kunst finden sich vor allem in Nordamerika, wo eine große Nachfrage nach seinen Werken - auch heute noch - besteht. Johann Georg Meyer von Bremen stirbt 1886 in Berlin. [SMo].
Das Blindekuhspiel
Rahmenbild Das Blindekuhspiel. 1868. Öl auf Leinwand. Rechts unten signiert, datiert und bezeichnet "Berlin". 59 x 80 cm (23,2 x 31,4 in). Das Gemälde ist unter der Nr. 780 im Atelierbuch des Künstlers verzeichnet. Wir danken Herrn Rudolf Meyer-Bremen für die freundliche wissenschaftliche Beratung. PROVENIENZ: Richard von Hardt, Berlin (direkt vom Künstler erworben). Seitdem in Familienbesitz. AUSSTELLUNG: XXV. Sonder-Ausstellung in der königlichen National-Galerie Berlin, 22.5.-3.7.1887, mit Werken von G. Meyer von Bremen, R. Schick, K. Hausmann und A. Behrendsen, Kat.-Nr. 24a (ohne Abb.). LITERATUR: Fr. W. Alexander, Johann Georg Meyer von Bremen. Das Lebensbild eines deutschen Genremalers, Leipzig 1910, Nr. 99 (mit s/w-Abb., mit abweichenden Maßangaben). Friedrich von Boetticher, Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts, 2. Band, S. 38 (Nr. 55). Johann Georg Meyer genannt Meyer von Bremen, wird 1813 in Bremen als Sohn eines Bäckermeisters in einen streng religiösen Haushalt geboren. Bereits früh entwickelt er sein Interesse an der Kunst und beginnt mit ersten Zeichenversuchen. Den Berufswunsch des Missionars legt er aus Liebe zur Kunst ab und beginnt 1833 das Kunststudium an der Düsseldorfer Akademie, um seine handwerklichen Fähigkeiten als Porträtmaler auszubauen und das Auskommen für sich und seine Familie zu sichern. An der Akademie besucht er die Malklasse Wilhelm von Schadows und Carl Sohns, absolviert in wenigen Jahren die Lehrkurse und bezieht ab 1841 ein eigenes Atelier. Seine Erstlingswerke folgen noch der akademischen Auffassung seiner Lehrer und sind von einer starken Religiosität geprägt. In späteren Arbeiten wendet er sich hin zu der sich in Düsseldorf entwickelnden Malerei lebhafter Genredarstellungen. Durch Reisen nach Hessen, Bayern und in die Schweizer Berge erweitert er seinen Gesichtskreis und findet seine Bildthemen im Leben der ländlichen, meist in ihrer malerischen Tracht dargestellten Bevölkerung. Wie bei seinen Malerkollegen Friedrich Eduard Meyerheim und Adrian Ludwig Richter wird die Darstellung der friedlichen Kinderwelt und eines intakten Familienlebens zu seinem Hauptmotiv, was von Jahr zu Jahr seinen Ruf als Künstler steigert und ihm immer mehr Aufträge beschert. So greift auch unser Gemälde mit dem Motiv des Blindekuhspiels ein beliebtes volkstümliches Spiel des 19. Jahrhunderts auf. Doch nicht nur seine Bildthemen, sondern auch die malerische Behandlung erhält großen Beifall. Auch "Das Blindekuhspiel" zeugt von einer feinen Detailausführung, einer fast porzellanartigen Glätte des Inkarnats und von einer Ausgeglichenheit der Dinge nach ihren stofflichen Unterschieden. Das zarte Kolorit, die plastische Modellierung der Körper und Gesichter sowie die Nachbildung der Natur bilden eine kompositorische Einheit und verleihen dem Gemälde einen stimmungsvollen, fröhlichen Charakter. 1851 heiratet Meyer von Bremen die Sängerin Julia Beer, mit der er im folgenden Jahr von Düsseldorf nach Berlin übersiedelt und dort später ein weiteres Atelier eröffnet. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und ausbleibenden Aufträgen wächst sein Ansehen in Berlin stetig und Kunsthändler und Sammler honorieren seine Werke mit steigenden Preisen. 1857 wird er, bereits mehrfach ausgezeichnet, Mitglied der Akademie der Künste in Amsterdam und später zum Professor ernannt. In zahlreichen Nachbildungen durch Lithografien, Stiche und Fotografien finden seine Werke bereits zu Lebzeiten weite Verbreitung. Viele Besitzer seiner Kunst finden sich vor allem in Nordamerika, wo eine große Nachfrage nach seinen Werken - auch heute noch - besteht. Johann Georg Meyer von Bremen stirbt 1886 in Berlin. [SMo].
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