Vorhersage des "Schwedischen Feldpropheten" im Dreißigjährigen Krieg Johann Werner aus Meißen. "Vaticinium geschrieben de17 7bris. Anno 1640". Deutsche Handschrift auf Papier. 11 S. auf 6 Bl. Bis 20 Zeilen. Schrift: deutsche Kurrent. Format: 19 x 15,6 cm. Mit kalligraphischer hervorhebung der Titel und Überschriften. Marmorierter Pappband um 1920 (Rücken beschabt). Meißen nach dem 17. September 1640. Frühe, wohl noch zeitgenössische Abschrift eines "Vaticiniums in eventu", einer Weissagung des "Warner" genannten Johann Werner (ca. 1598-1669) aus Meißen. "Werner war ein wohlhabender Bauer in Bockendorf (Sachsen). 1629 hatte er während einer schweren Krankheit mehrere Visionen. Dies wurde der Beginn seiner Karriere als Prophet. 1632 nahmen ihn kaiserliche Truppen, die durch sein Heimatdorf marschierten, gefangen. Nach einem halben Jahr, das er teilweise in Schlesien verbracht hatte, wurde er freigelassen. Danach lebte er, zumindest zeitweise, in Herzberg im nördlichen Sachsen. Mehrere seiner Prophezeiungen über die Kriegsereignisse sollen in Erfüllung gegangen sein. Werner nannte sich 'Warner' um zu unterstreichen, was er als seine Aufgabe ansah: die Lutheraner zu warnen. Darum wandte er sich an geistliche, weltliche und militärische Autoritäten, doch publizierte er noch keine Schriften. Von 1636 bis zum Kriegsende zog er mit dem Hauptquartier der schwedischen Armee durch das Heilige Römische Reich. In zeitgenössischen Quellen wird er - sicherlich zutreffend - als schwedischer Feldprophet bezeichnet" (Traugott Bautz 2012, Sp. 1482-1484). Wie üblich schildert der Prophet erst einmal ein Ereignis "Auf begeren undt instendiges anhalten, des Herrn N. N. will ich allhier gedenken ..." und fragt dann: "Was soll aber dis fuer ein gesicht seijn, möchte iemannd sagen?" Dann folgt die Interpretation des selbsternannten Propheten. Werner schließt: "So Vil af diesmal von mirr aller Welt uffenbart, von vor ang gestelt, das mag wieder man lesen, wem es beliebt, auf meiner Verantwortung ... Geschriben, den 17 7briß Anno 1640". – Wohl unveröffentlicht, wenige Gebrauchsspuren, leicht fleckig. Provenienz: Antiquariat Jacques Rosenthal (Hans Koch), Eching, 1972, Sammlung Prof. Dr. Gerhard Eis, Heidelberg, Hs. 206, Vorsatz mit dessen Sammlerstempel.
Vorhersage des "Schwedischen Feldpropheten" im Dreißigjährigen Krieg Johann Werner aus Meißen. "Vaticinium geschrieben de17 7bris. Anno 1640". Deutsche Handschrift auf Papier. 11 S. auf 6 Bl. Bis 20 Zeilen. Schrift: deutsche Kurrent. Format: 19 x 15,6 cm. Mit kalligraphischer hervorhebung der Titel und Überschriften. Marmorierter Pappband um 1920 (Rücken beschabt). Meißen nach dem 17. September 1640. Frühe, wohl noch zeitgenössische Abschrift eines "Vaticiniums in eventu", einer Weissagung des "Warner" genannten Johann Werner (ca. 1598-1669) aus Meißen. "Werner war ein wohlhabender Bauer in Bockendorf (Sachsen). 1629 hatte er während einer schweren Krankheit mehrere Visionen. Dies wurde der Beginn seiner Karriere als Prophet. 1632 nahmen ihn kaiserliche Truppen, die durch sein Heimatdorf marschierten, gefangen. Nach einem halben Jahr, das er teilweise in Schlesien verbracht hatte, wurde er freigelassen. Danach lebte er, zumindest zeitweise, in Herzberg im nördlichen Sachsen. Mehrere seiner Prophezeiungen über die Kriegsereignisse sollen in Erfüllung gegangen sein. Werner nannte sich 'Warner' um zu unterstreichen, was er als seine Aufgabe ansah: die Lutheraner zu warnen. Darum wandte er sich an geistliche, weltliche und militärische Autoritäten, doch publizierte er noch keine Schriften. Von 1636 bis zum Kriegsende zog er mit dem Hauptquartier der schwedischen Armee durch das Heilige Römische Reich. In zeitgenössischen Quellen wird er - sicherlich zutreffend - als schwedischer Feldprophet bezeichnet" (Traugott Bautz 2012, Sp. 1482-1484). Wie üblich schildert der Prophet erst einmal ein Ereignis "Auf begeren undt instendiges anhalten, des Herrn N. N. will ich allhier gedenken ..." und fragt dann: "Was soll aber dis fuer ein gesicht seijn, möchte iemannd sagen?" Dann folgt die Interpretation des selbsternannten Propheten. Werner schließt: "So Vil af diesmal von mirr aller Welt uffenbart, von vor ang gestelt, das mag wieder man lesen, wem es beliebt, auf meiner Verantwortung ... Geschriben, den 17 7briß Anno 1640". – Wohl unveröffentlicht, wenige Gebrauchsspuren, leicht fleckig. Provenienz: Antiquariat Jacques Rosenthal (Hans Koch), Eching, 1972, Sammlung Prof. Dr. Gerhard Eis, Heidelberg, Hs. 206, Vorsatz mit dessen Sammlerstempel.
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