Beschreibung:

Joseph Höger (Wien 1801-1877 Wien) Kalvarienbergkapelle im Berchtesgadener Land Öl auf Leinwand; 47,5 × 60,5 cm Monogrammiert unten mittig: J. H. f Provenienz Privatbesitz, Österreich Literatur vgl. Kunst des 19. Jahrhunderts, Bestandskatalog der Österreichischen Galerie in Wien, Band 2, F-K, Wien, 1993, S. 165, Inv.-Nr. 8044 (Abb.) Joseph Höger war Landschaftsmaler, Aquarellist, Radierer und Lithograph. Mit seinem Schwager Friedrich Gauermann dessen jüngste Schwester Elisabeth er geheiratet hat, unternahm er zahlreiche Studienreisen. So begleitete er 1837 gemeinsam mit Gauermann und Thomas Ender Erzherzog Johann nach Südrussland, in die Türkei und nach Griechenland. In den folgenden Jahren wurden jedoch das Salzkammergut und das Berchtesgadener Land seine bevorzugten Reiseziele, welche er fast jährlich mit Friedrich Gauermann und anderen Künstlerkollegen besuchte. Bekannt wurde Höger vor allem wegen seiner stimmungsvollen und zugleich auch dramatischen Wald- und Gebirgslandschaften, aus diesem Grund wurde ihm im Freundeskreis scherzhaft der Spitzname „Bäume-Raffael“ verliehen. Die Waldkapelle, wie im vorliegenden Werk, hat Höger mehrmals gemalt, so befindet sich ein Gemälde mit dem gleichen Sujet aus dem Jahr 1835 (Inv.-Nr. 8044) in der Galerie des Wiener Belvedere. Unser Bild weicht von jenem lediglich in der Gestaltung des Vordergrundes und der Staffage ab. Bei einer kleinen Kapelle, die in die prächtige Naturkulisse des Berchtesgadener Landes gebettet ist, suchen Gläubige im Gebet Zuflucht. Durch die ansprechende Lichtstimmung sowie die Schilderung des beschaulichen Landlebens, gelang es Höger meisterhaft Ideal und Wirklichkeit zu verbinden und glaubhaft darzustellen. (MS)