Kirschzweig
Rahmenbild Kirschzweig. 1960. Aquarell. Links unten signiert. Auf Bütten, aufgezogen auf Velin. 70 x 52 cm (27,5 x 20,4 in), Blattgröße. [EH]. PROVENIENZ: Marlborough Fine Art Ltd. (verso auf der Rahmenrückpappe mit einem Etikett). Galerie Nottbohm GmbH, Göttingen (verso auf der Rahmenrückpappe mit einem Etikett). Privatsammlung Niedersachsen. AUSSTELLUNG: Homage to Kokoschka, Marlborough Fine Art Ltd., London, März/April 1966, Kat.-Nr. 37. m. Farbabb. (verso auf der Rahmenrückpappe mit einem Etikett). Oskar Kokoschka Sohn eines Prager Goldschmiedes, wächst in Wien auf. Dort besucht er von 1905 bis 1909 die Kunstgewerbeschule und arbeitet bereits in diesen Jahren in der Wiener Werkstätte, die Josef Hoffmann 1903 gegründet hatte. Seine Illustrationen und Druckgrafiken entstehen unter dem Einfluss des Wiener Jugendstils, für seine Malerei ist neben Vincent van Gogh und Ferdinand Hodler der Sezessionsstil von Bedeutung. Von 1910 an, als er sich in Berlin aufhält, ist er Mitarbeiter an Herwarth Waldens Zeitschrift "Der Sturm", wo nicht nur seine Zeichnungen, sondern auch sein schriftstellerisches Werk publiziert wird, darunter sein Drama "Mörder, Hoffnung der Frauen". Von 1911 bis 1914 währt Kokoschkas Beziehung zu Alma Mahler. Sein Frühwerk, die Lithografiezyklen, seine visionären Bilder und Porträts beschäftigen sich mit den Dramen der menschlichen Seele. 1914 meldet er sich als Freiwilliger zur Kavallerie, 1916 wird er nach einer schweren Verwundung nach Wien entlassen. In Berlin lernt er im selben Jahr die Schauspielerin Käthe Richter kennen, mit der er nach Dresden zieht. Dort übernimmt er 1919 eine Professur an der Kunstakademie, die er 1924 wieder aufgibt. In den folgenden Jahren, in denen Oskar Kokoschka stetig auf Reisen ist, wird Paris sein Stützpunkt, von dem er erst 1931 wieder nach Wien zurückkehrt. Unter dem Eindruck der dortigen rechtsradikalen Bestrebungen zieht er 1934 nach Prag. 1937 beschlagnahmen die Nationalsozialisten 417 seiner Arbeiten. Ein Jahr später emigriert der Künstler nach London, wo erste Arbeiten mit politisch-allegorischen Themen entstehen. Aus Anlass der großen Kokoschka-Retrospektiven in der Kunsthalle Basel und im Kunsthaus Zürich hält sich der Künstler 1947 in der Schweiz auf. Es folgen Reisen nach Salzburg, Hamburg und in die Vereinigten Staaten, wo er 1952 als Gastdozent an der Minneapolis School of Art unterrichtet. 1953 übersiedelt Oskar Kokoschka an den Genfer See. Der neu angelegte Garten bietet ihm Jahr für Jahr Anregungen für Aquarelle, die sowohl Ansichten des ganzen Gartens zeigen wie auch Darstellungen von Blumen oder Früchten. Die Erscheinung der Blätter in Licht und Wind setzt Oskar Kokoschka mit großer Meisterschaft in strahlendes Farbspiel verschiedenster Grüntöne um. In diesen Pflanzendarstellungen zeigt er eine Leichtigkeit des Motives, die sich sonst im uvre Kokoschkas kaum finden lässt. In den folgenden Jahren bereist er ebenfalls Europa, Afrika und die USA. Zahlreiche Ehrungen, Ausstellungen und Retrospektiven u.a. 1962 in der Tate Gallery London sowie 1968 in der Staatsgalerie Stuttgart prägen diese Zeit. Auch widmet er sich wieder in zunehmendem Maße dem grafischen Werk: Über zweihundert Lithografien und Radierungen entstehen, meist in Zyklen gefasst. Im Februar 1970 beginnt der Künstler mit der Niederschrift der Autobiografie "Mein Leben", die ein Jahr später publiziert wird. Am 22. Februar 1980 stirbt Oskar Kokoschka in Montreux.
Kirschzweig
Rahmenbild Kirschzweig. 1960. Aquarell. Links unten signiert. Auf Bütten, aufgezogen auf Velin. 70 x 52 cm (27,5 x 20,4 in), Blattgröße. [EH]. PROVENIENZ: Marlborough Fine Art Ltd. (verso auf der Rahmenrückpappe mit einem Etikett). Galerie Nottbohm GmbH, Göttingen (verso auf der Rahmenrückpappe mit einem Etikett). Privatsammlung Niedersachsen. AUSSTELLUNG: Homage to Kokoschka, Marlborough Fine Art Ltd., London, März/April 1966, Kat.-Nr. 37. m. Farbabb. (verso auf der Rahmenrückpappe mit einem Etikett). Oskar Kokoschka Sohn eines Prager Goldschmiedes, wächst in Wien auf. Dort besucht er von 1905 bis 1909 die Kunstgewerbeschule und arbeitet bereits in diesen Jahren in der Wiener Werkstätte, die Josef Hoffmann 1903 gegründet hatte. Seine Illustrationen und Druckgrafiken entstehen unter dem Einfluss des Wiener Jugendstils, für seine Malerei ist neben Vincent van Gogh und Ferdinand Hodler der Sezessionsstil von Bedeutung. Von 1910 an, als er sich in Berlin aufhält, ist er Mitarbeiter an Herwarth Waldens Zeitschrift "Der Sturm", wo nicht nur seine Zeichnungen, sondern auch sein schriftstellerisches Werk publiziert wird, darunter sein Drama "Mörder, Hoffnung der Frauen". Von 1911 bis 1914 währt Kokoschkas Beziehung zu Alma Mahler. Sein Frühwerk, die Lithografiezyklen, seine visionären Bilder und Porträts beschäftigen sich mit den Dramen der menschlichen Seele. 1914 meldet er sich als Freiwilliger zur Kavallerie, 1916 wird er nach einer schweren Verwundung nach Wien entlassen. In Berlin lernt er im selben Jahr die Schauspielerin Käthe Richter kennen, mit der er nach Dresden zieht. Dort übernimmt er 1919 eine Professur an der Kunstakademie, die er 1924 wieder aufgibt. In den folgenden Jahren, in denen Oskar Kokoschka stetig auf Reisen ist, wird Paris sein Stützpunkt, von dem er erst 1931 wieder nach Wien zurückkehrt. Unter dem Eindruck der dortigen rechtsradikalen Bestrebungen zieht er 1934 nach Prag. 1937 beschlagnahmen die Nationalsozialisten 417 seiner Arbeiten. Ein Jahr später emigriert der Künstler nach London, wo erste Arbeiten mit politisch-allegorischen Themen entstehen. Aus Anlass der großen Kokoschka-Retrospektiven in der Kunsthalle Basel und im Kunsthaus Zürich hält sich der Künstler 1947 in der Schweiz auf. Es folgen Reisen nach Salzburg, Hamburg und in die Vereinigten Staaten, wo er 1952 als Gastdozent an der Minneapolis School of Art unterrichtet. 1953 übersiedelt Oskar Kokoschka an den Genfer See. Der neu angelegte Garten bietet ihm Jahr für Jahr Anregungen für Aquarelle, die sowohl Ansichten des ganzen Gartens zeigen wie auch Darstellungen von Blumen oder Früchten. Die Erscheinung der Blätter in Licht und Wind setzt Oskar Kokoschka mit großer Meisterschaft in strahlendes Farbspiel verschiedenster Grüntöne um. In diesen Pflanzendarstellungen zeigt er eine Leichtigkeit des Motives, die sich sonst im uvre Kokoschkas kaum finden lässt. In den folgenden Jahren bereist er ebenfalls Europa, Afrika und die USA. Zahlreiche Ehrungen, Ausstellungen und Retrospektiven u.a. 1962 in der Tate Gallery London sowie 1968 in der Staatsgalerie Stuttgart prägen diese Zeit. Auch widmet er sich wieder in zunehmendem Maße dem grafischen Werk: Über zweihundert Lithografien und Radierungen entstehen, meist in Zyklen gefasst. Im Februar 1970 beginnt der Künstler mit der Niederschrift der Autobiografie "Mein Leben", die ein Jahr später publiziert wird. Am 22. Februar 1980 stirbt Oskar Kokoschka in Montreux.
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